Visum beantragen ohne Stress

Besitzt ihr einen deutschen Reisepass, könnt ihr euch sehr glücklich schätzen. Dieser verschafft euch nämlich enorme Vorteile, wenn ihr schnell und unkompliziert in fremde Länder reisen wollt.

Auch wenn ihr in vielen Ländern der Welt kein Visum beantragen müsst, gibt es einige wenige Länder, in denen ihr auch als deutsche Staatsbürger eine Einreisegenehmigung benötigt. Doch was gibt es beim Beantragen und Verlängern alles zu beachten? Und was passiert eigentlich, wenn euer Visum abgelaufen ist?

Ein Visum könnt ihr euch als eine Bestätigung vorstellen, die euch Einreise, Durchreise und Aufenthalt in einem anderen Land absichert. Es gilt als offizielle Erlaubnis und muss noch vor oder während eurer Einreise beantragt werden. Das Visum wird meist in Form eines Stempels oder Aufklebers in eurem Reisepass ausgestellt und ist nur für den jeweiligen Passinhaber gültig – mit Ausnahme des für mehrere geltenden Gruppenvisums.

Beschäftigt ihr euch das erste Mal mit dem Thema Visum, raucht danach meist der Kopf. Ihr werdet im „Visa-Dschungel“ nicht nur mit zahlreichen Regeln und Bestimmungen konfrontiert, sondern vor allem mit unheimlich vielen verschiedenen Visa-Arten.

Jeder Staat nutzt andere Visa-Arten, die jeweils an festgelegte Vorschriften gekoppelt sind. Die verschiedenen Visa werden nach euren Reiseabsichten vergeben. So unterscheidet sich das Visum zum Beispiel je nachdem, ob ihr im Zielland studieren, arbeiten oder dieses einfach nur durchqueren wollt.

Außerdem unterscheiden sich alle Visa-Arten nicht nur hinsichtlich des Zwecks eurer Reise, sondern auch nach der Gültigkeitsdauer. So solltet ihr euch bei der Reisevorbereitung folgende Fragen stellen:

• Aus welchem Grund treten wir die Reise an?
• Wie lange wollen wir bleiben?
• Reisen wir mehrmals ein oder aus?
• Welche Einreisebestimmungen gibt es in unserem Zielland?
• Wie und wo beantragen wir das Visum?
• Haben wir alle notwendigen Unterlagen für den Visumantrag?

Folgende Visa-Arten gibt es:

Plant ihr eine normale Reise, genügt in der Regel ein Touristen- oder Besuchervisum. Das Touristenvisum berechtigt euch, das Zielland zu touristischen Zwecken zu besuchen. Ob ihr dabei einen Pauschal- oder Individualurlaub plant, ist unerheblich. Allerdings ist dieses Visum meist nur 30 Tage gültig. Die Bedingungen und Kosten sind in jedem visumspflichtigen Staat unterschiedlich.

Besucht ihr dagegen Freunde oder Verwandte im Ausland, könnt ihr ein Besuchervisum beantragen. Dieses gilt auch bei anderen privaten Angelegenheiten, wie der Einladung zu einer Hochzeit. Diese müsst ihr jedoch immer in Form von einem an euch adressierten Einladungsschreiben nachweisen. Das Besuchervisum ist meist etwas länger gültig als das Touristenvisum. So könnt ihr mit einem Touristenvisum beispielsweise nur 30 Tage in China bleiben, während das Besuchervisum euch zu einem Aufenthalt von bis zu 365 Tagen berechtigt.

Die Welt ist heutzutage schnell bereist: Der Flug ist gebucht, die Koffer sind gepackt und ihr habt die Möglichkeit, in fremde Kulturen einzutauchen. Als Inhaber eines deutschen Reispasses ist es tatsächlich in den meisten Fällen eine sehr unkomplizierte Angelegenheit zu reisen. Meistens genügt der gültige Reisepass und manchmal reicht der Personalausweis.

Allerdings gibt es Länder, deren Einreisebedingungen ein wenig strenger sind – auch für EU-Bürger. Im ersten Schritt solltet ihr also prüfen, ob ihr für eure Einreise in euer Zielland überhaupt ein Visum benötigt. Dazu könnt ihr euch am besten beim Auswärtigen Amt in Deutschland, beim Außenministerium in Österreich oder beim Eidgenössischen Department für auswärtige Angelegenheiten in der Schweiz informieren. So müsst ihr beispielsweise für folgende Länder ein Visum beantragen: USA, Indien, Russland, Australien, China, Kuba.

Plant euren Urlaub und die Beantragung des Visums rechtzeitig, denn bis ihr euer Visum in den Händen haltet, vergeht meist einige Zeit. Außerdem ist es unheimlich wichtig, dass ihr euren Reisepass vor der Beantragung des Visums einmal genau unter die Lupe nehmt. Bevor ihr eine Einreisegenehmigung bekommt, muss der Reisepass zwei wichtige Kriterien erfüllen:

1. Nach eurer Abreise aus dem Zielland muss dieser noch mindestens sechs Monate gültig sein.
2. Es müssen mindestens zwei Seiten für das Visum frei sein.

Nur wenn beide Voraussetzungen erfüllt sind, könnt ihr eure Reiseorganisation fortsetzen und mit der Beantragung des Visums beginnen.

Habt ihr nun herausgefunden, ob und welches Visum ihr benötigt, könnt ihr mit der Beantragung starten. Dafür gibt es zahlreiche Wege, die sich jedoch von Land zu Land unterscheiden.

Eine Variante ist es, euren Visumsantrag bei dem für das visumpflichtige Land zuständigen Konsulat oder der Botschaft in eurem Heimatland zu stellen. Dafür müsst ihr entweder direkt vor Ort alle notwendigen Formulare ausfüllen oder ihr sendet sie per Post zur konsularischen Abteilung.

So könnt ihr mittlerweile für viele visumpflichtige Länder jedoch auch eine Einreisegenehmigung online beantragen, wie zum Beispiel für Indien. Das sogenannte e-Visum erhaltet ihr meist in Form einer ausdruckbaren PDF-Datei, nachdem ihr alle notwendigen Formulare ausgefüllt und Unterlagen eingereicht habt. Am Flughafen bekommt ihr mit diesem Ausdruck dann euren finalen Stempel in den Reisepass. Für das elektronische Visum müsst ihr also keinen Antrag bei der Botschaft ausfüllen, sondern könnt dieses zu Hause oder auf Reisen beantragen.

In den USA heißt das e-Visum ESTA (Electronic System for Travel Authorization) und Kanada verlangt die ETA (Electronic Travel Authority) als Reisegenehmigung von euch, wenn ihr das Land passieren wollt.

Das Visum-on-arrival erhaltet ihr erst, wenn ihr am Flughafen des Ziellandes ankommt oder die Landesgrenze überschreitet – also bereits im Flugzeug. Dazu müsst ihr nur ein Formular ausfüllen, eine Gebühr errichten und erhaltet euer Visum – ganz unkompliziert, wie beispielsweise in Ägypten. Auch hier unterscheiden sich die Bedingungen pro Reiseland.

Natürlich gibt es auch den Fall, dass ihr euch bereits im Ausland aufhaltet und für die Weiterreise in ein anderes Land ein Visum benötigt. Auch hier solltet ihr das Konsulat oder die Botschaft aufsuchen, die sich um die Angelegenheiten eures Ziellandes kümmern oder einen Online-Antrag stellen.

Die meisten Länder haben strikte Einreisebestimmungen, die ihr natürlich einhalten müsst. In erster Linie ist das neben dem eigentlichen Visum, der Reisepass, welcher beim Verlassen des bereisten Landes noch mindestens sechs Monate gültig sein muss. Viele visumpflichtige Länder fordern jedoch noch andere Dokumente, wie ein Weiterreiseticket oder eine Hotelreservierung, welche bestätigen, dass ihr das Land auch wieder verlasst.

Einige Länder fordern auch entsprechende Impfnachweise, da sie als Risikogebiete für bestimmte Krankheiten gelten. So müsst ihr euch für die Einreise nach Mittel- oder Südamerika beispielsweise gegen Gelbfieber impfen lassen.

Andere Reiseländer fordern den Abschluss einer Auslandskrankenversicherung, die jedoch sowieso wärmstens empfohlen ist. Plant ihr, im Zielland einen Job aufzunehmen oder ein Studium zu starten, müsst ihr natürlich noch andere Nachweise, wie Zeugnisse oder beglaubigte Kopien vorlegen.

Reist ihr übrigens nach Kanada oder die USA, benötigt ihr keinerlei zusätzliche Dokumente für euren Visumantrag. In Ägypten müsst ihr für euer Visum-on-arrival lediglich ein Scan eures Reisepasses einreichen und Indien möchte neben dem Scan noch ein Lichtbild eures Passes haben. Erkundigt euch hierfür am besten ausführlich beim Auswärtigen Amt über die jeweiligen Einreisebedingungen, da sich die Bestimmungen und Vorschriften sich dauernd ändern oder angepasst werden. Diese werden jedoch nicht zwingend strenger. So hat Sri Lanka das Visum beispielsweise völlig abgeschafft und macht euch eine Einreise unkompliziert möglich.

Mit der Digitalisierung der Erteilung der Visa, hat sich der Prozess der Beantragung mittlerweile erheblich beschleunigt. Manchmal wird euer Antrag bei einem e-Visum schon innerhalb von 72 Stunden genehmigt. Lasst es besser nicht darauf ankommen, denn in der Regel dauert es einige Zeit, bis das Visum ausgestellt wird. Zwischen wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen ist hier alles möglich.

Am längsten dauert die Prozedur, wenn das Visum in Form eines Aufklebers im Reisepass ausgehändigt wird. Nach dem Ausfüllen aller Anträge müsst ihr euren Reisepass nach Genehmigung nämlich für einige Wochen abgegeben, bevor ihr diesen mit dem notwendigen Aufkleber wieder zurückbekommt. So ist es beispielsweise für die Beantragung des iranischen Visums nötig, den Reisepass vor der Reise an die Botschaft des Landes zu senden.

Wenn ihr euch rechtzeitig kümmert, seid ihr jedoch auf der sicheren Seite und müsst keine Panik haben, dass ihr nicht abreisen könnt. Allerdings ist eine sehr frühe Beantragung nicht immer sinnvoll, denn die Gültigkeit eures Visums beginnt mit dem Tag der Ausstellung. Seid ihr jedoch wirklich einmal zu spät dran, bieten manche Länder, wie Russland oder China sogenannte Expressvisa an. Diese kosten zwar mehr, doch erreichen schneller ihre Empfänger – nämlich in der Regel innerhalb von 14 Werktagen.

Natürlich wissen wir, dass die Beantragung im ersten Moment vielleicht etwas überfordernd sein kann – deswegen findet ihr nachfolgend alle wichtigen Fragen rund ums Visum beantwortet.

Die Kosten für euer Visum hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab, nämlich:

• Art des Visums
• Reiseland
• Gültigkeitsdauer
• Anzahl der Einreisen
• Bearbeitungsdauer des Antrags
• Staatsangehörigkeit des Reisenden
• Anzahl der Reisenden

Bei den günstigsten Varianten handelt es sich um das Transit- und das Touristenvisum. Privat- oder Arbeitsvisa kosten zwar meist etwas mehr, doch erlauben euch auch, euch länger im jeweiligen Land aufzuhalten. Ein Touristenvisum für Indien kostet beispielsweise rund 80 Dollar.

Leider lassen sich nicht in allen Ländern eure Visa so einfach verlängern. Erkundigt euch dazu am besten bei der zuständigen Immigrationsbehörde. Im Idealfall könnt ihr dort gegen Errichtung einer erneuten Gebühr euer Visum um einige Tage oder Wochen verlängern.

Ist das nicht möglich, könnt ihr einen sogenannten Visa-Run starten. Dazu reist ihr einfach für einige Tage ins Nachbarland und kümmert euch dort um ein neues Visum für euer Zielland. Bei einem Visum-on-arrival ist das meist unkompliziert möglich, doch checkt unbedingt, wie oft ihr im Jahr höchstens in euer Zielland reisen dürft.

Bitte vermeidet unbedingt, dass euer Visum während des Aufenthaltes im visumpflichtigen Land abläuft. Ein solcher Overstay wird oft streng geahndet. Von einer Geldstrafe, über ein Einreiseverbot, was mehrere Jahre andauern kann, ist es sogar möglich, dass eine Haftstrafe über euch verhängt wird.

Solltet ihr jedoch aufgrund einer Krankheit, politischen Unruhen oder anderen Ausnahmefällen nicht abreisen können, ist eine Verlängerung eures Aufenthaltes möglich. Beachtet unbedingt, dass euer Visum ab dem Tag der Ausstellung gültig ist und nicht erst ab dem Tag der Einreise.

Damit euch die Beantragung des Visums kein totales Kopfzerbrechen verursacht, haben wir noch ein paar hilfreiche Tipps für euch.