Jamaika: Trauminsel in der Karibik


Warum eine Stadt bereisen, wenn es gleich ein ganzes Land sein kann? Kaum eines ist so facettenreich wie der Inselstaat Jamaika. Wir zeigen euch die schönsten Seiten der Karbikinsel und geben Tipps für Kultur-, Natur- und Strandfreunde!

Überblick

Ein entspanntes Lebensgefühl und viel Herzlichkeit erwarten euch in Jamaika. Die Lässigkeit und Tiefenentspannung werden durch Reggaeklänge und idyllische Strandkulissen unterstrichen. Die Heimat von Bob Marley und der Rastafari-Bewegung hat aber noch mehr zu bieten als die wunderbare Leichtigkeit, die euch sofort umfangen wird. Sehenswerte Städte mit historischen Gebäuden verführen zu spannenden Besichtigungstouren oder sogar ganzen Tagen auf geschichtlichen Spuren. Die wilde Dschungelwelt lädt zu Wanderungen etwas anderer Art ein, die Flüsse sind prädestiniert für eine Wildwassertour. Und fast überall besteht die Gelegenheit, in das türkisblaue Karibische Meer zu springen und somit einen Urlaub wie im Paradies zu verleben.

Schöner Strand auf der Karibikinsel Jamaika
Schöner Strand auf der Karibikinsel Jamaika

Geschichte

Schon um circa 2.000 v. Chr. erfolgte die erste Besiedelung Jamaikas – davon zeugen archäologische Funde. Es handelte sich um das Volk der Arawak, später kam das Volk der Taino hinzu. Deren Kultur wurde spätestens nach der Ankunft der Europäer – infolge der Entdeckung Jamaikas durch Christoph Kolumbus – von der Insel vertrieben. Jamaika war über die Jahrhunderte hinweg mal in britischem, mal in spanischem Besitz und mal autonom. Jamaika zählt zum Commonwealth of Nations, weshalb die Landessprache Englisch nicht verwundert.

Orte & Regionen

Das Herz eines Landes schlägt meist in seiner Hauptstadt. Doch um ehrlich zu sein – wir sind von allen größeren Städten fast gleichermaßen begeistert. Daher möchten wir euch die Highlights der größeren Orte Jamaikas nicht vorenthalten.

Kingston

Kingston ist die Hauptstadt Jamaikas und eines der wichtigsten Anlaufziele für alle, die Sightseeing lieben. Gebäude wie das klassizistische Devon House und Parks wie der National Heroes Park mit Skulpturen, die an Jamaikas Helden erinnern, stillen euren Wunsch nach einem informativen Bummel. Vieles erinnert an Bob Marley, der hier einige Zeit gelebt hat. Doch auch die tropische Umgebung Kingstons – wilder jamaikanischer Dschungel – wird sicher seine Anhänger haben. Wie wäre es mit einer Wanderung durch die exotische Welt?

Im Herrenhaus Devon House können Räume besichtigt werden

Montego Bay

Alte Kirchen, ein Fort und sehenswerte Denkmäler einerseits, reichlich Gelegenheiten zum Bummeln, Baden und Feiern andererseits: Montego Bay hat im Grunde alles! In der Hafenstadt im Nordwesten von Jamaika legen zudem viele Kreuzfahrtschiffe an und es gibt einen internationalen Flughafen mit Direktflügen nach Deutschland. Somit könnt ihr den Jamaika-Urlaub entspannt angehen, wenn ihr euch für Montego Bay als Ziel entscheidet. Ihr habt die Wahl, ob ihr es euch an den malerischen Stränden gemütlich machen oder eines der vielen Sportangebote der Umgebung ausnutzen wollt. Tauchtouren sind nur eine der zahlreichen Optionen.

Am Strand in Montego Bay entspannen
Am Strand in Montego Bay entspannen

Negril

Auch Negril hat ein vielseitiges Programm zu bieten. Einst nur eine Ansammlung kleiner Fischerdörfer, ist die Stadt im Westen von Jamaika mittlerweile zu einem beliebten und stark frequentierten Urlaubsort geworden. Trotzdem zeugen die vergleichsweise kompakt gebauten Häuser von der bescheidenen Vergangenheit. Das Zentrum der Freizeitaktivitäten liegt rund um den Norman Manley Boulevard. Wer zum Baden anreist, wird sich an den Stränden mit Hippieflair zu Hause fühlen.

Luftaufnahme von Negril
Luftaufnahme von Negril in Westjamaika

Spanish Town

Spanish Town war die erste Hauptstadt Jamaikas und liegt westlich von Kingston. Die zweitgrößte Stadt des Inselstaates begeistert vor allem mit ihren geschichtlichen Highlights. So ist eine der ältesten Kirchen Jamaikas hier zu finden: die im 17. Jahrhundert erbaute Saint Catherine’s Cathedral. Dazu gesellen sich Museen, die euch tief in die Vergangenheit des Landes eintauchen lassen.

Gebaeude in Spanish Town
Gebäude in Spanish Town

Port Royal

Wer sich einmal wie in einem waschechten Piratenfilm fühlen möchte, der sollte unbedingt in die Stadt Port Royal in der Nähe von Kingston fahren. Hier erwarten euch gleich zwei alte Forts für eine Erkundungstour. Wandelt auf den Spuren von berühmten Freibeutern wie Henry Morgan, Anne Bonny und Blackbeard. Bei einem Tagesausflug könnt ihr in die faszinierende Unterwasserwelt der Region abtauchen. Hier können jede Menge Schiffswracks und sogar ein ganzes Stadtviertel entdeckt werden. Ein verheerendes Erdbeben und ein nachfolgender Tsunami verschlangen im Jahr 1692 nämlich ein beachtlich großes Stückchen der einstigen Piratenstadt. Für einen Tauchgang hierher braucht ihr allerdings vorab eine Genehmigung.

Port Antonio

In Port Antonio, im naturschönen Osten Jamaikas gelegen, ticken die Uhren noch langsamer. Der Reggae- und Rastafari-Lifestyle wird rundum zelebriert. Zu empfehlen sind hier einerseits der historische Kern des Ortes, andererseits die herrlich exotische Natur im Umland. Fahrten mit dem Bambusfloß, Bootstouren oder der Besuch der malerischen “Blauen Lagune” mit dem türkisfarbenen Wasser – in Port Antonio verbringt ihr eure Zeit am besten unter freiem Himmel.

Kirche in Port Antonio
Kirche in Port Antonio

Aktivitäten

Besichtigungstouren und von Stadt zu Stadt zu ziehen sind zwei wunderbare Möglichkeiten, Jamaika zu erkunden. Doch natürlich warten auch weitere Freizeitbeschäftigungen. Einige passen zu einem erholsamen Urlaub, während andere dazu einladen, das landesgeschichtliche Wissen zu vertiefen.

Strandurlaub machen

Strände müsst ihr in Jamaika nicht lange suchen. In Küstennähe gibt es fast immer die Gelegenheit für einen paradiesischen Badetag. Besonders schön finden wir den Seven Mile Beach, der seinen Namen aufgrund seiner Länge trägt. Er liegt in Negril und verwöhnt mit einem weichen, weißen Puderzuckersand. Neben der puren Erholung könnt ihr hier aktiv werden und euch beim Wasserski, einer Kajakfahrt oder dem Parasailing austoben. Auch Schnorcheltouren sind möglich. Für das leibliche Wohl sorgen Bars und Cafés, die erfrischende Cocktails und Imbisse für eine Stärkung bereithalten. Wenn sich die Sonne langsam senkt, erwacht zudem das Partyvolk zum Leben. Kurz: dieser Strand bietet alles, was das Herz begehrt!

Doctors Cave Beach in Montego Bay
Doctors Cave Beach in Montego Bay

Weitere schöne Badeplätze sind der Doctor’s Cave Beach in Montego Bay und der Frenchman’s Cove Strand in Portland. An beiden Stränden geht es etwas ruhiger zu als am Seven Mile Beach. Vom Doctor’s Cave Beach aus lässt sich die Unterwasserwelt bestens mit dem Schnorchel oder Glasbodenboot erkunden. Frenchman’s Cove punktet mit der Kulisse einer von Felsen umgebenen Bucht, die romantischer nicht sein könnte. Es gibt aber noch unzählige weitere Optionen, einen schönen Strandtag in Jamaika zu verbringen.

Auf Bob Marleys Spuren wandeln

Bob Marley gilt als Begründer des Reggae – eben jener Musik, die in Jamaika allgegenwärtig erscheint und die gelebte Lässigkeit so passend unterstreicht. Zudem wurde er quasi zum Gesicht der Musikrichtung. Im Ort Nine Miles, etwa 1,5 Autostunden von der Großstadt Kingston entfernt, erblickte er das Licht der Welt. Sein Geburtshaus und auch sein Grab sind dort zu besichtigen. Ein weiterer Fokus liegt in Kingston, wo Bob Marley im Jugendalter hinzog. In seinem dortigen Wohnhaus befindet sich heute ein sehenswertes Museum, das noch weit mehr über ihn erzählt.

Museen besuchen

Schon haben wir den Bogen zu unserem nächsten Tipp geschlagen: einer Museumstour in Jamaika. Die Städte des Landes halten nämlich nicht nur tolle Bauwerke für Interessierte bereit, sondern auch informative Museen unterschiedlicher Thematiken:

  • das Bob Marley Museum, das in seinem Wohnhaus in Kingston errichtet wurde,
  • das National Museum Jamaica – ebenfalls in Kingston ansässig – das mehr als 17.000 Artefakte über die Geschichte Jamaikas präsentiert,
  • das Montego Bay Cultural Centre im gleichnamigen Ort, das neben einer Dauerausstellung mit lokalen Exponaten auch wechselnde Ausstellungen (manchmal über die Rastafari-Kultur) bereitstellt,
  • das People’s Museum of Craft and Technology in Spanish Town, das sich unter anderem der Geschichte der spanischen Siedler in Jamaika widmet.

River Rafting betreiben

River Rafting ist in Jamaika meist ein etwas irreführender Begriff. Denn es geht deutlich ruhiger zu als beim gewöhnlichen Rafting. Auf dem Rio Grande bei Port Antonio oder dem Martha Brae River bei Trelawny erkundet ihr die Flora und Fauna Jamaikas bequem auf einem traditionellen Bambusfloß. Geführte Touren sorgen nicht nur für Ausblicke auf die Landschaft, sondern meist auch für die eine oder andere spannende Anekdote. Wer eine Abkühlung braucht, springt an den geeigneten Stellen einfach ins Flusswasser.

River Rafting
River Rafting in Jamaika betreiben

Wandern

Gerade im Osten Jamaikas lässt es sich wunderbar wandern, zum Beispiel in den Blue Mountains. Die Kulisse im Inselosten ist vielseitig und reicht von einer tropischen Dschungelwelt bis hin zu felsigen Küsten mit Blick aufs Meer. Rauschende Wasserfälle begleiten euch auf so manchen Wegen. Eine tolle Tour ist der geführte Trip zum Rasta Fires Camp, der euch durch den Tropenwald leitet und mit einem Einblick in die Rasta-Kultur endet. Die zurückgezogen im geschützten Camp lebenden Rastas sind sehr gastfreundlich und sorgen mit einem selbst gekochten Essen für die nötige Stärkung nach der Wanderung.

Blue Mountains in Jamaika
Die Blue Mountains liegen im Osten Jamaikas

Reise-Infos

Wer sich nun in das Land, die Insel und ihre Bewohner verliebt hat und den einen oder anderen Ort dort aufsuchen möchte, sollte sich noch mit unseren Reise-Infos vertraut machen. Diese bieten euch nützliche Tipps rund um den Urlaub in Jamaika!

Reisezeit

Das tropische Klima von Jamaika sorgt ganzjährig für warme bis heiße Temperaturen. Wir empfehlen die deutsche Winterzeit ab Dezember, denn dann ist es trocken und überwiegend sonnig. Zwischen dem zwölften Monat im Jahr und April bewegt sich die Tageshöchsttemperatur von 29 °C und 30 C. Das Wasser ist im selben Zeitraum 26 °C bis 27 °C warm. Das Risiko für Stürme steigt im Sommer und erreicht den Höhepunkt im August und September.

Dokumente, Währung & Bezahlung

Bei der Einreise gilt zu beachten, dass ihr maximal 90 Tage ohne Visum in Jamaika bleiben könnt. Denkt an einen gültigen Reisepass. Wer per Multistopflug anreist und eine Zwischenlandung in den USA hat, muss zudem die dortigen Einreisebestimmungen erfüllen. Es kann auch für den Jamaika-Urlaub nötig sein, eine ESTA-Genehmigung zu beantragen.

Der Jamaican Dollar ist die Landeswährung. Alternativ könnt ihr in US-Dollar bezahlen, günstiger wird es jedoch meist mit dem heimischen Dollar. Ihr solltet euch in den “untypischen” Urlaubsregionen außerdem nicht unbedingt darauf verlassen, dass ihr mit der Kreditkarte zahlen könnt. Ein Geldwechsel sollte deshalb direkt nach der Einreise erfolgen.

Anreise & Fortbewegung vor Ort

Es gibt zwei Anreisemöglichkeiten für Jamaika: per Flugzeug oder per Schiff. Bei der Flugreise habt ihr die Wahl zwischen drei Ankunftsflughäfen. Einer liegt bei Kingston, einer bei Montego Bay und einer im Feriengebiet Ocho Rios. Direktflüge gibt es etwa von Frankfurt am Main nach Montego Bay, die anderen Flugziele bedingen mindestens eine Zwischenlandung. Einmal in Jamaika angekommen, reist ihr mit dem Shuttle weiter zu eurem Endziel. Per Schiff gelangt ihr im Rahmen einer Kreuzfahrt nach Jamaika, wobei Montego Bay häufig den Ankunftshafen markiert.

Innerhalb der großen Städte wie Kingston gibt es gut ausgebaute Busnetze. Außerhalb sieht es etwas schlechter aus, wenn es um öffentliche Verkehrsmittel geht. Doch auch hier gibt es Bus- und Shuttleverbindungen. Einige richten sich speziell an Urlauber. Mit einem Mietwagen erlebt ihr Jamaika flexibel und zeitunabhängig, solltet aber auf den Linksverkehr des Landes vorbereitet sein.

Sicherheit

Gerade in Großstädten wie Kingston ist es wichtig, vorsichtig zu sein und dunkle, unbekannte Ecken zu meiden. Haltet euch lieber an die stark frequentierten Bereiche, wo sich beispielsweise die Top-Sehenswürdigkeiten befinden. Aber: hier besteht das Risiko eines Taschendiebstahls, daher lasst die Wertsachen lieber im Hotel. Spaziergänge außerhalb der Hotelanlagen im Land sind nach Einbruch der Dunkelheit generell nicht zu empfehlen.

Sitten & Traditionen

Allgemein gelten Jamaikas Einwohner als freundlich, herzlich und aufgeschlossen. Nichtsdestotrotz gibt es einige Dinge zu beachten, denn das Land ist sehr religiös. Die Rastafari-Religion, die in den 1930er Jahren in Jamaika entstand, ist die verbreitete Glaubensrichtung. Sie weist Ähnlichkeiten mit dem Christentum auf, aus dem sie sich entwickelte. Die Grundeinstellung ist der Einklang des Menschen mit sich und der Umwelt, es wird Wert auf ein gutes Lebensgefühl und eine gesunde Ernährung gelegt. Jedoch sind einige Ansichten der Rastafaris sehr streng – vor allem, was Alkohol und Tabak angeht. Der Konsum ist Rastafari-Anhängern strikt verboten. Zudem wird Homosexualität abgelehnt und in Jamaika hart bestraft.

Sprache & Verständigung

Wenn ihr in Jamaika unterwegs seid, werdet ihr sicher häufiger Patois hören, wobei es sich um eine Kreolsprache handelt. In der Regel müsst ihr diese aber nicht im Vorfeld pauken, sondern solltet euch lieber darauf konzentrieren, eure Englischkenntnisse aufzubessern. Die Landes- und offizielle Amtssprache ist Englisch.

Essen & Spezialitäten

Quer durchs Land erwarten Reisende diverse Spezialitäten. Allgegenwärtig erscheint die Jerk-Küche, bei der Fleisch oder Fisch über dem offenen Feuer zubereitet werden. Außerdem steht der Name für die charakteristische Gewürzmischung, die dem Gericht seinen besonderen Geschmack verleiht. Auch um die Baumfrucht Ackee kommt ihr nicht herum. Wer trinkfest ist, sollte sich einen erfrischenden Cocktail mit Rum nicht entgehen lassen.

Jerk Chicken
Jerk Chicken im Jamaika-Urlaub essen

Hotels & Unterkünfte

Ein erholsamer Schlaf ist gerade auf einer Länderreise extrem wichtig, denn nur so sammelt ihr die nötige Energie für die Abenteuer- und Kulturtrips. Zum Glück findet ihr eine große Auswahl an Hotels und Unterkünften im gesamten Land. Wer sich auf eine Stadt konzentrieren möchte, wählt am besten eine zentral gelegene Unterkunft. In Kingston und Montego Bay sind namhafte, internationale Ketten vertreten. Mit dem Wunsch nach tropischen Vibes sind Strandhotels die bessere Entscheidung. Viele von ihnen haben Annehmlichkeiten wie einen eigenen Pool vorzuweisen. Bei einer Rundreise ist der Standort eher nebensächlich, außer ihr entscheidet euch für öffentliche Verkehrsmittel. Dann solltet ihr bei der Buchung darauf achten, dass der nächste Busbahnhof nicht weit ist.

Sag uns Deine Meinung zu diesem Thema

* Pflichtfelder