Colombo: Sehenswürdigkeiten & Natur


Bei einem Sri Lanka Urlaub wird dessen Hauptstadt oft maximal im Rahmen der An- oder Abreise besucht. Dabei versteckt sich in Colombo so manche Sehenswürdigkeit, die ihre Besucher nachhaltig in Begeisterung versetzen kann.

Überblick zu Colombo

Egal, ob ihr einen ganz bestimmten Ort auf Sri Lanka zum Ziel habt oder eine Rundreise durch Sri Lanka plant: Wahrscheinlich werdet ihr euren Aufenthalt zumindest kurzzeitig in der Hauptstadt Colombo beginnen. Denn dort liegt der einzige internationale Flughafen des Inselstaats. Eigentlich Grund genug, der an der Westküste befindlichen Stadt einmal einen Besuch abzustatten – und doch tun es die wenigsten, denn Colombo wird selten zu den Hauptsehenswürdigkeiten Sri Lankas gezählt.

Blick auf die Skyline von Colombo
Blick auf die Skyline von Colombo

Schade, dass das ehemalige Fischerdorf bei der Sri Lanka-Reise schnell vergessen wird. Denn die Hafenstadt verfügt – wenn auch nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich – über klassische Sehenswürdigkeiten, religiöse Stätten verschiedener Glaubensrixhtungen und viel Natur mit Seen und Parks.

Sehenswürdigkeiten in Colombo

Colombo kann als Hauptstadt des Inselstaats Sri Lanka sehenswerte Bauwerke, Museen und Firmengebäude aufweisen, die aufgrund ihrer Architektur bei einem Besuch gleich ins Auge fallen.

Rathaus

An der Optik des Capitols in Washington (USA) orientiert sich das Design des Rathauses von Colombo. Mit seinem riesigen Vorplatz und den gepflegten Rasenflächen kann es euren wachsamen Blicken auf der Suche nach Sehenswürdigkeiten gar nicht entgehen, wenn ihr durch das Stadtviertel “Cinnamon Gardens” schlendert.

Rathaus im Kolonialstil in Colombo
Rathaus im Kolonialstil in Colombo

Uhrenturm Khan

Inmitten eines Kreisverkehrs präsentiert sich der Uhrenturm “Khan” nahe des berühmten Pettah-Marktes. Manche Reisende mögen ihn an sich weniger spektakulär finden, doch schön anzusehen ist er allemal. Sein Bau geht auf eine wohlhabende indische Familie zurück, die sich in Sri Lanka verewigen wollte.

Altes und neues Parlament

Das alte Parlament wurde im viktorianischen Stil gestaltet und erinnert an die Briten, die es einst in Colombo errichteten. Heute ist in dem imposanten Gebäude das Präsidialamt untergebracht. Der heutige Sitz der Regierung Sri Lankas befindet sich allerdings im neuen Parlament.

Altes Parlamentsgebäude in Colombo
Altes Parlamentsgebäude in Colombo

Gut zu wissen: Im wenige Kilometer entfernten Vorort Sri Jayawardenepura liegt der malerische Diyawanna Oya See. Dieser bildet nicht nur eine reizvolle Entspannungskulisse, sondern beherbergt auf einer Insel auch das neue Parlament von Colombo.

Nationalmuseum

Freut euch auf die Geschichte des Landes Sri Lanka, wenn ihr dem Nationalmuseum von Colombo einen Besuch abstattet. Hier erwarten euch beispielsweise alte Gemälde, aber auch Reliquien der ehemaligen Könige sowie historische Waffen. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Museum gebaut und stellt einen wichtigen Teil von Colombo dar.

World Trade Center und Bank of Ceylon Tower

Vielleicht etwas weniger berühmt als die im Jahr 2001 zerstörten Namensgeschwister aus New York, ragen die Türme des World Trade Centers in  Colombo mit 152 Metern in die Höhe und prägen die dortige Skyline. Sie sind das höchste Gebäude in Colombo (Stand: 2019), im Inneren sind unter anderem Geschäfte untergebracht. 1995 errichtet, sind die Zwillingstürme seither als Wahrzeichen der Inselhauptstadt bekannt. Zuvor galt der unmittelbar nebenan befindliche Bank of Ceylon Tower als Wahrzeichen Colombos. Dank seiner zylindrischen Bauweise hebt er sich optisch markant von der Umgebung ab.

World Trade Center und Bank of Ceylon Tower
World Trade Center und Bank of Ceylon Tower

Natur mitten in Colombo

Neben dem im Vorort Jayawardenepura befindlichen Diyawanna Oya See gibt es in Colombo selbst zahlreiche Möglichkeiten, die Natur zu genießen.

Viharamahadevi Park

Der Viharamahadevi Park gilt als größter Park der Stadt und wurde ursprünglich “Victoria Park” genannt. Damals trug er diesen Namen zu Ehren der britischen Königin. Seit den 1950er Jahren ist er hingegen unter seinem jetzigen Namen bekannt, der ihm zu Ehren der Mutter von König Dutugemunu verliehen wurde. So oder so begeistert die Parkanlage mit einer goldenen Buddha-Statue, einem Minizoo, einem Spielplatzschloss, einem Wasserbrunnen und einer malerischen, von einem Fluss durchzogenen Landschaft. Auch für das leibliche Wohl ist durch Imbissstände oder mobile Eiswagen gesorgt.

Goldener Buddha im Viharamahadevi Park
Goldener Buddha im Viharamahadevi Park

Beira Lake

Aus genau genommen drei verschiedenen Seen setzt sich der früher schlicht als “Colombo Lake” bezeichnete Beira Lake zusammen. Auf dem See befindet sich ein schwimmender Tempel, außerdem seht ihr am südöstlichen Ufer das zum Tempel gehörende, buddhistische Kloster Gangaramaya. Verschiedene Geschäfte umgeben weiterhin die Seenlandschaft, die etwa über eine Größe von 65 Hektar verfügt. Ein ausgiebiger Bummel vor dieser entspannenden Kulisse ist daher durchaus reizvoll.

Mount Lavinia Beach

In einem Vorort von Colombo bietet sich auch die Gelegenheit, das Meer zu besuchen – wir raten jedoch eher zu einem romantischen Spaziergang am Strand als zum Abtauchen ins Nass, denn Colombos Strände sind meist hinsichtlich der Wasserqualität nicht die saubersten. Auch herrscht häufig eine stärkere Strömung, die nur für erfahrene Wasserratten unbedenklich ist. Für einen ungetrübten Blick auf den Sonnenuntergang ist der Mount Lavinia Beach aber durchaus empfehlenswert!

Mount Lavinia Beach mit Blick aufs Meer
Mount Lavinia Beach mit Blick aufs Meer

Feierlichkeiten in Sri Lanka

In Colombo werden wie in ganz Sri Lanka von Buddhisten die Vollmondtage gefeiert – es sind je nach Mondkalender zwölf oder 13 im Jahr. Da sie sich nach der Mondphase richten, die jährlich etwas abweicht, gibt es keinen festen Termin. Während der Feierlichkeiten wird Buddha in Form von Ritualen und Prozessionen in besonderem Maße verehrt, meist fastet die buddhistische Bevölkerung in dieser Zeit und der Verkauf von Alkohol wird eingestellt. Ebenso kann es sein, dass die meisten Geschäfte ohnehin geschlossen haben. Einer der wichtigsten Vollmondtage ist der Vesak Poya im Mai, der an die Geburt und die Erleuchtung von Buddha erinnern soll. Bunte Tänzerinnen, aufwändig geschmückte Wagen für eine Parade und laute Musik dominieren zu diesem Zeitpunkt in der Stadt. Besucher sind herzlich eingeladen, an den Festlichkeiten teilzuhaben.

Auch die Hindus haben ihre Feste: Thai Pongal ist beispielsweise eine Art Erntedankfest, welches die jährliche Reisernte feiern soll. Das Fest beginnt mit einem Tag, an dem alte Kleidung symbolisch für den Neuanfang vernichtet wird. Anschließend wird am 14. oder 15. Januar aus der neuen Ernte ein traditionelles Reisgericht gekocht. Auch den Tieren wird am folgenden Tag gedankt, weiterhin beschenken sich die Gläubigen gegenseitig mit süßen Leckereien.

Religiöse Gebäude in Colombo

Die religiöse Vielfalt in Colombo ist eindrucksvoll und auch das friedvolle Miteinander der einzelnen Religionen hat schon so manchen Urlauber nachhaltig begeistert. Der Großteil der Bevölkerung des Inselstaats gehört dem Buddhismus an, danach folgen mit großem Abstand die Hinduisten und Muslime, weiterhin gibt es etwa sieben Prozent Christen. Jede Glaubensgemeinschaft verfügt in Colombo über mindestens ein Gotteshaus. Möchtet ihr diese religiösen Stätten besichtigen, solltet ihr auf eure Kleidung achten: Verdeckt die Schultern und die Beine, außerdem solltet ihr Mützen oder Kappen vor dem Besuch absetzen.

Gangaramaya Tempel

Der auf den ersten Blick eher schlicht wirkende Gangaramaya Tempel wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und gehört zur buddhistischen Religion – das seht ihr schnell, denn ein überlebensgroßer Buddha begrüßt euch dort. Ein Bodhi-Baum, weitere Buddha-Figuren und die bunte Darstellung verschiedener Götter des Schutzes sind ebenso wie eine Klosterschule für buddhistische Mönche vorhanden und sorgen für eine einzigartige, spirituelle Atmosphäre.

Buddhas im Gangaramaya Tempel in Colombo
Buddhas im Gangaramaya Tempel in Colombo

Sri Kailasanathar Swamy Devasthanam Tempel

Dieser Tempel gehört zum Hinduismus und ist der älteste dieser Religion in Colombo. Schon seine äußere Erscheinung ist aufgrund der zahlreichen Verzierungen imposant. Im Inneren erwarten euch traditionelle Beispiele der Schnitzkunst, Wandgemälde, Schreine, Opferschalen und bunte Figuren, die euch tief in die Welt des Hinduismus eintauchen lassen.

Jami Ul-Alfar Moschee

Die muslimische Bevölkerung Colombos kann ebenfalls einige eindrucksvolle religiöse Gebäude vorweisen: Darunter ist sicherlich die bekannte Jami Ul-Alfar Moschee zu nennen, die aufgrund ihrer rot-weißen Gestaltung auch schlicht als “rote Moschee” bezeichnet wird. Sie liegt im Basarviertel Pettah und darf von Touristen nicht-muslimischen Glaubens lediglich samstags bis donnerstags außerhalb der Gebetszeiten besichtigt werden.

Jami-Ul-Alfar Moschee, auch als rote Moschee bekannt
Jami-Ul-Alfar Moschee, auch als rote Moschee bekannt

St. Anthony's Church

Die St. Antony’s Church wirkt im Vergleich zu den aufwändig verzierten Tempeln und der roten Moschee auf den ersten Blick schlichter, ist aber eines der wichtigsten Gotteshäuser des Christentums in Colombo. Eine Besonderheit: In einem Glaskasten wird innerhalb der Kirche ein Stück der Zunge des Heiligen Anthony, welcher dem Gotteshaus seinen Namen gab, aufbewahrt. Auch erinnert eine große Statue an ihn.

Beliebte Stadtviertel

Allgemein lässt sich Colombo wie fast jede Großstadt in verschiedene Stadtviertel einteilen. Das Viertel Fort ist das berühmteste, doch auch in Pettah und Galle finden sich sehenswerte Ecken.

Fort

Heute ist das Viertel Fort, das nach der alten Militäranlage benannt wurde, vorwiegend ein Geschäftsviertel und daher vor allem für Touristen, die im Urlaub gern bummeln gehen möchten, interessant. Auch befinden sich hier einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie das World Trade Center und das Gebäude der Bank of Ceylon. Ebenfalls liegt der idyllische Beira Lake dort.

Pettah

Ebenso ein Geschäftsviertel, aber vorwiegend geprägt von mobilen Ständen, Basaren und kleinen, einheimischen Boutiquen, ist das quirlige Pettah. Dieses wird vorwiegend von dem muslimischen Teil der Bevölkerung Colombos bewohnt. Hier gilt als Tourist auf Shoppingtour: Feilschen, was das Zeug hält! Auch ein Besuch der in Pettah befindlichen, roten Moschee kann sich anschließen.

Galle Face

Galle Face ist die Heimat der Galle Face Green – dabei handelt es sich um eine schöne Promenade zwischen Palmen und gepflegten Rasenflächen. Es gibt einen kleinen Strand und Imbissbuden, oft finden Festivals unter freiem Himmel statt. Ebenfalls in Galle liegt die Galle Road als wichtigste Hauptstraße in Colombo, außerdem befindet sich das älteste Hotel in Colombo dort. Es ist das 1864 eröffnete Galle Face Hotel, das unter anderem der britischen Königsfamilie schon als Urlaubsresidenz diente.

Sonnenuntergang an der Galle Face Green
Sonnenuntergang an der Galle Face Green

Reise-Infos

Wann solltet ihr nach Colombo fliegen, was gehört ins Reisegepäck und auf welche Unterkünfte könnt ihr euch freuen? Wir haben euch hier die wichtigsten Infos speziell für euren Urlaub in Colombo gesammelt!

Reisezeit

Es ist ganzjährig heiß in der Hauptstadt des Inselstaates, die empfohlene Reisezeit richtet sich daher eher nach der zu erwartenden Niederschlagsmenge. Die trockenste Phase bewegt sich zwischen Januar und dem Reisemonat März. In den Monaten Mai und August sowie im September steigt hingegen die Regenwahrscheinlichkeit auf ihr Maximum – dann herrscht die Monsunzeit im Südwesten der Insel, wo sich auch Colombo befindet.

Anreise vom Flughafen in die City

Nach 9,5 Stunden Flugzeit erreicht ihr den Bandaranaike International Airport in Katunayake. Dieser wirkt für den Flughafen einer Hauptstadt und außerdem den einzigen internationalen Flughafen der Insel eher beschaulich und übersichtlich. Etwa 30 Kilometer trennen euch von dort noch vom Stadtzentrum Colombos. Diese Distanz könnt ihr jetzt mit verschiedenen Verkehrsmitteln bewältigen: Empfehlenswert ist die Buslinie 187; etwas teurer, aber auch möglich ist die Fahrt mit einem Tuk Tuk oder Taxi. Ihr könnt Sri Lanka auch mit einem Mietwagen erkunden. Beachtet allerdings, dass hier auf der Insel Linksverkehr herrscht!

Fortbewegung in der Stadt

Innerhalb der Stadt könnt ihr ebenfalls mit den Tuk Tuks fahren – oder ihr setzt auch hier auf die Reise per Bus. Viele Sehenswürdigkeiten sind vom Fort-Viertel aus aber auch zu Fuß zu erreichen. So oder so ist der Verkehr in Colombo eine Attraktion für sich: Scheinbar gilt das Recht des Stärkeren, des lauter Hupenden oder des schneller Fahrenden. Trotz Gewusel scheint aber alles irgendwie zu funktionieren.

Sicherheit

Seit den Anschlägen auf Hotels und Kirchen Ostern 2019 wurden die Sicherheitswarnungen des Auswärtigen Amtes für Sri Lanka und Colombo erhöht. Es gilt, öffentliche Plätze in der Gegend um den Flughafen zu meiden. Bei eurer Abreise solltet ihr genügend Zeit für zusätzliche Sicherheitsüberprüfungen einplanen – das Auswärtige Amt empfiehlt aktuell (Stand: 2020), mindestens drei Stunden vor dem Abflug am Flughafen zu sein. Der Ausnahmezustand gilt seit August 2019 nicht mehr.

Weitere Sicherheitswarnungen betreffen Diebstahl in der Stadt: Wenn ihr einen der Tempel betretet, müsst ihr eure Schuhe oft ausziehen und vor ihm stehen lassen. Das birgt gerade bei hochwertigen Schuhen die Gefahr eines Diebstahls. Besser, ihr kauft euch vor der Tempelbesichtigung günstige Flip Flops.

Hotels und Unterkünfte

Für den komfortablen Urlaub empfehlen wir die Gegend um Galle Green oder das zentrale Viertel Fort in Colombo. Hier gibt es eine Reihe Hotels gehobener Preisklassen und bekannter Ketten, beispielsweise rund um das World Trade Center oder in der Nähe des Hafens. Auch budgetfreundlich lässt sich im Zentrum übernachten: City-Hotels finden sich ebenfalls in der Gegend. Mittelklassehotels gibt es wie in allen größeren Städten quasi überall, das Preisniveau der Hotels in Sri Lanka gilt im Vergleich zu Europa allgemein als niedriger.

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