Wiesbaden: Hauptstadt von Hessen

Wiesbaden ist eine der angenehmen Überraschungen für Urlauber, die etwas Besonderes suchen. Eigentlich keine klassische Reisedestination, bezaubert es mit einer bunten Kultur, historischen Bauten, Thermalbädern und einer herrlichen Natur direkt vor der Stadt. Willkommen in Hessens Hauptstadt!

Wiesbaden begrüßt euch als hessische Landeshauptstadt voller Vielfalt. Einerseits wären da die zahlreichen Sehenswürdigkeiten für Kulturinteressierte. Ein Bummel durch die Altstadt und Besuche von Orten wie Schloss Biebrich entführen euch in die Vergangenheit und verraten mehr über die Geschichte der Stadt. Andererseits darf sich Wiesbaden über mehr als 20 Thermalquellen freuen und kann so bei Wellnessfreunden punkten. Natürlich fehlt in vielen Unterkünften nicht die Ausrichtung auf Erholung. Diese wird auch im Kurpark oder im idyllischen Umland des Taunus großgeschrieben.

Die Lage südlich des Taunus’ überzeugt indes Aktivurlauber und Naturfreunde. Selbst an Badeurlauber wurde mit einem breiten Wassersportangebot und einer Strandlocation gedacht. Familien mit Kindern werden in den Museen oder der Fasanerie glücklich. Wiesbaden muss sich hinter anderen Städten als Top-Reisziel nicht verstecken, denn langweilig wird es hier sicher nicht. Es ist schade, dass die Stadt neben Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Köln oft vergessen wird. Schaut selbst, welche wunderbaren Möglichkeiten sich ergeben, wenn ihr Wiesbaden eine Chance gebt!

Wer klassische Sehenswürdigkeiten mag, wird in Wiesbaden nicht lange suchen müssen. In der Altstadt schlendert ihr durch verschlungene Gassen, steht vor einem alten römischen Bauwerk und hört die Klänge einer Kuckucksuhr. Abseits des nostalgischen Zentrums warten Ausflugsziele wie Schlösser, Thermalquellen und Klöster.

Ab in die Vergangenheit, auf in die Altstadt von Wiesbaden! So könnte euer Motto lauten, denn die verwinkelten Sträßchen führen euch an unzähligen historischen Gebäuden vorbei. Darunter ist das älteste Bauwerk der Stadt vertreten: Die Heidenmauer, angeblich noch aus römischen Zeiten präsent und trotz ihrer wenigen Überreste ein Wahrzeichen des Ortes. Auch die Kuckucksuhr in der Burgstraße, die tagsüber zu jeder vollen sowie halben Stunde ihren charakteristischen Ruf erklingen lässt und früher die größte ihrer Art auf der ganzen Welt markierte, wird euren Weg kreuzen.

Das Kurhaus Wiesbaden, das integrierte Staatstheater und der angrenzende Kurpark könnten als nächster Punkt auf eurer Must-see-Liste stehen. Das Kurhaus verbindet den klassizistischen Architekturstil mit Annehmlichkeiten wie beispielsweise Theaterstücken und anderen Veranstaltungen. Das Theater hat vier Bühnen und Platz für insgesamt 2.500 Zuschauer. Eine Aufführung im Urlaub könnte eure gezielte Abendgestaltung sein, also haltet am besten schon vor der genauen Reiseplanung die Augen offen! Im Kurpark des Kurhauses lässt es sich ebenfalls aushalten, denn dort spaziert ihr unter schattenspendenden Bäumen durch die Natur.

Für Anhänger von Besichtigungen ist der Tag erst dann komplett, wenn ein Schloss oder eine Burg besichtigt wurde. Wie gut, dass Wiesbaden ein solches sein Eigen nennen kann: Schloss Biebrich im gleichnamigen Stadtteil stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Es ist eine Schönheit im barocken Stil, das zuerst als kleines Garten- und Wohnschlösschen und später als Hauptresidenz der örtlichen Fürsten und Herzöge genutzt wurde. Außerdem stand das Gebäude Modell für den Bau des Schlosses in Versailles. Genießt auch den Blick vom Gebäude über das Rheinufer!

Der Schiersteiner Hafen entstand im späten 19. Jahrhundert und war im Zweiten Weltkrieg ein bedeutender Schiffshafen. Mittlerweile zieht es eher Wassersportler und Yachtbesitzer hierher. Probiert euch beim Stand-Up-Paddling oder Kajakfahren aus. Die Hafenpromenade lockt zudem mit Restaurants und Cafés, die teilweise stilecht in den ankernden Hausbooten untergebracht wurden.

Die Russisch-Orthodoxe Kirche von Wiesbaden liegt auf dem Neroberg, den wir euch später genauer vorstellen werden. Sie wurde im 19. Jahrhundert erbaut und der dazugehörige Friedhof ist einer der ersten seiner Art in ganz Europa. Er ermöglichte den Russen, die sich für die Wahlheimat Wiesbaden entschieden haben, nach orthodoxer Tradition begraben zu werden.

Wiesbaden ist eines der ältesten Kurbäder in Europa. Von den 26 innerstädtischen Thermalquellen ist wohl der Kochbrunnen die bekannteste. Schon die Römer sollen die wohltuenden Effekte der heißen Quellen zu schätzen gewusst haben. Der Kochbrunnen erlaubt es euch, das Wasser zu kosten oder in Flaschen abzufüllen und so ein Souvenir von eurem Urlaub mitzunehmen.

Circa 20 Minuten mit dem Auto trennen euch von Wiesbaden aus vom Kloster Eberbach mit seiner berühmten Vinothek und dem malerischen Klostergarten. Die Zisterzienserabtei wurde im frühen 12. Jahrhundert gegründet. Szenen für den Kinofilm “Der Name der Rose” mit Sean Connery wurden dort gedreht. Des Weiteren punktet das Kloster mit Veranstaltungen und einem integrierten Museum bei Kulturfreunden.

Das Jagdschloss Platte zählt zu den neueren Attraktionen von Wiesbaden. Ursprünglich aus dem frühen 19. Jahrhundert stammend, basiert der heutige Bau auf Restaurierungen im späten 20. Jahrhundert. Diese waren durch Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg nötig. Wenn ihr das Jagdschloss, das rund zehn Autominuten von Wiesbaden entfernt liegt, besichtigt habt, könnt ihr von dort aus auch eure Wanderungen quer durch den Taunus starten.

Nur die Sehenswürdigkeiten allein treiben euch noch nicht in die Stadt? Möglicherweise überzeugen euch ja die folgenden spannenden To-dos in und um Wiesbaden.

Ein Museumsbesuch kann eine spannende Alternative zur Tour an der frischen Luft sein. Gerade dann, wenn es mal regnen sollte, habt ihr mit den Museen immer noch eine gute Ausweichmöglichkeit. Im Zentrum der Museumslandschaft steht sicherlich das Hessische Landesmuseum für Kunst und Natur. Es gibt allein mehr als eine Million Ausstellungsstücke aus dem Bereich Natur, darunter knapp 5.000 Fossilien, Tiere und Pflanzen. Für Familien mit Kindern ist es sehr spannend, die Geschichte der Evolution an handfesten Darstellungen nachzuvollziehen. Auch der künstlerische Bereich des Museums kann sich mit älteren und neueren Werken von namhaften Malern sehen lassen. Hier lässt sich gut und gerne ein ganzer Nachmittag verbringen.

Auf dem Hausberg von Wiesbaden, dem Neroberg, genießt ihr eine traumhafte Aussicht über euren Urlaubsort. Damit euch die 245 Meter Höhe aber nicht ins Schwitzen bringen, fährt euch die traditionelle Nerobergbahn bei Bedarf bis zum Gipfel. Es ist eine der ältesten, per Wasserkraft bedienten Bahnen Europas. Die Nerobergbahn fährt seit 1888, wobei sie in weniger als vier Minuten mehr als 80 Höhenmeter überbrückt.

Seid ihr mit Kindern unterwegs, solltet ihr auch die Fasanerie in Wiesbaden besuchen. Es ist eine Art Tierpark auf 25 Hektar Fläche, der rund 250 Tieren aus 40 Arten ein Zuhause bietet. Erhascht einen Blick auf die namensgebenden Fasane des Parks oder trefft auf Füchse und Wölfe in ihrem natürlichen Lebensraum. Wissensdurstige folgen dem Baumlehrpfad oder nehmen an informativen Rundgängen teil. Auch Arbeitstagungen finden hier von Zeit zu Zeit statt.

Wer sich tagsüber nicht genug verausgabt hat, interessiert sich womöglich für Wiesbadens Nachtleben. Zentrum der abendlichen Unterhaltung ist neben den vorgestellten Theaterstätten die Goldgasse, die ihren Namen durch die immer noch ansässigen Goldschmiedeateliers trägt. Restaurants und Bars stellen unterschiedliche Ansprüche rund um das Feiern zufrieden.

Wiesbaden ist nicht weit vom Taunus entfernt und ermöglicht daher jederzeit spontane Ausflüge in die Natur. Beliebt ist der Startpunkt des Rheinsteigs in Richtung Koblenz, den ihr im Biebricher Schlosspark findet. Zunächst führt der Wanderweg von Wiesbaden nach Schlangenbad, doch wer genug Ausdauer hat, kann es auch in mehreren Etappen bis nach Koblenz schaffen. Ist das noch nicht abenteuerlich genug, könnt ihr euch bei den Klettersteigen in der Umgebung austoben.

Die heilende Wirkung des Wiesbadener Thermalwassers wird auch in den Thermen zelebriert. Freut euch auf ein breites Wellnessangebot und Gesundheitsanwendungen, von Massagen über Heilbäder bis hin zu verschiedenen Saunen und Schwimmbädern. Einige Thermen haben ein Innen- sowie Außenbecken und verwöhnen euch zusätzlich mit ihren Schönheitsbehandlungen. Natürlich könnt ihr auch ein Hotel mit Wellnessausrichtung buchen und direkt in der Unterkunft in den Genuss der wohltuenden Anwendungen kommen.

Ja, ihr habt richtig gelesen! Na ja, zumindest fast, denn der Strand in Kastel gehört genau genommen zu Mainz. Dorthin ist es aber nur ein Katzensprung vom Reiseziel Wiesbaden. Während der Sommermonate erholt ihr euch an dem Naturstrand am Ufer des Rheins. Ein idealer Kontrast zu Sightseeing und Bummel!

Falls Wiesbaden und Mainz noch nicht reichen, empfehlen wir einen Abstecher in die größte Stadt von Hessen. Besucht das unweit befindliche Frankfurt am Main: Egal, ob ihr auf der berühmten Straße Zeil einkaufen oder mehr Kultur in der historischen Altstadt erleben wollt, in Frankfurt gibt es wie in Wiesbaden keine Langeweile. Schaut euch das Wahrzeichen, den Frankfurter Römer aus dem 15. Jahrhundert, an, oder erweitert euer Wissen über die Natur im Senckenberg Naturmuseum. Es ist mit 6.000 m² Fläche eines der größten Naturkundemuseen Deutschlands und eine Ergänzung zum Hessischen Landesmuseum für Kunst und Natur in Wiesbaden.

Wenn ihr nun von einem Urlaub in Hessen überzeugt seid, lest abschließend noch die wichtigsten Reise-Infos. Dadurch seid ihr bestens vorbereitet auf den spontanen Trip oder einen länger geplanten Aufenthalt!

Die Anreise nach Wiesbaden erfolgt in der Regel per Zug. Von Wiesbaden nach Frankfurt am Main existiert eine S-Bahn-Verbindung ohne Umstieg. Auch ab Frankfurt seid ihr mit dem ICE schnell in allen anderen Ecken von Deutschland, wenn die Heimreise ansteht. Bis Berlin sitzt ihr beispielsweise weniger als vier Stunden im Zug.

Innerhalb der Stadt fahrt ihr mit einem gut ausgebauten Busnetz. Auf den Hausberg bringt euch die Nerobergbahn. In umliegende Städte geht es mit diversen Bahnverbindungen oder einem Mietwagen. Vor allem nach Frankfurt am Main kommt ihr hervorragend mit dem Zug, sodass das Auto stehen bleiben könnte.

Wiesbaden ist ganzjährig ein super Reiseziel. Im Frühling und Herbst sind Aktivitäten unter freiem Himmel ratsam, so stören beim Sightseeing weder Schnee noch zu heißes Wetter. Im Winter wird es mit den Weihnachtsmärkten romantisch und kuschelig, auch die Thermalbäder und Wellnesshotels können dann eher ins Blickfeld rücken. Im Sommer nutzt ihr den Strand am Rhein oder erkundet die Natur.

Schon ein Tag kann reichen, wenn euch lediglich das Sightseeing in Wiesbaden reizt. Alle Spots schafft ihr aber eher an zwei Tagen – das ist deutlich entspannter. Wer Abenteuer in der Natur mit einplant, sollte drei bis vier Tage Wiesbaden-Urlaub buchen.

Viele Wiesbadener behaupten, ohne ein Ananastörtchen gegessen zu haben, seid ihr gar nicht richtig in der Stadt gewesen! Das Dessert besteht aus Marzipan, einem Waffelboden mit Zartbitterschokoladenumhüllung und einer Füllung mit Nougat. Dazu kommt die namensgebende Ananas – eine echte Sünde, die aber im Urlaub erlaubt sein sollte!

Die Hotels in Wiesbaden sind einerseits typische Stadthotels und andererseits elegante Wellnesskomplexe. Dazu gesellen sich Pensionen mit einem familiären Charme, der die hessische Gastfreundschaft widerspiegelt. Ihr müsst nur wählen, wo genau ihr residieren und wie viel Geld ihr ausgeben wollt. Kurze Wege zu den Sehenswürdigkeiten sind oft ein Argument für zentrale Hotels, doch durch die zahlreichen Busverbindungen seid ihr auch bei Unterkünften weiter außerhalb auf Wunsch schnell im Geschehen. Wanderer entscheiden sich für Hotels nahe der Wanderwelt Taunus.