La Gomera: Kanaren für Individualisten


La Gomera ist das perfekte Reiseziel für Entdecker und Individualisten. Wie ein runder Felsblock erhebt sich die zweitkleinste Insel der Kanaren mit ihren wildromantischen Landschaften aus dem Atlantik. Gerade das milde Klima und das üppige Grün locken ganzjährig Wanderer und Naturfreunde an. An den Stränden kommen Badeurlauber auf ihre Kosten.

Überblick

Das spanische La Gomera befindet sich mitten im Atlantischen Ozean und beherbergt rund 21.000 Einwohner. Westlich vom afrikanischen Kontinent gelegen, ist La Gomera nur etwa eine Stunde Fährfahrt von Teneriffa entfernt. Durch ihren vulkanischen Ursprung begeistert sie vor allem mit eindrucksvollen Naturlandschaften. Doch zwischen kargen Bergen, vegetationsreichen Küstenstreifen und unberührten Waldgebieten findet ihr auch zahlreiche kleine Ortschaften, die zu einem Bummel einladen.

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Die Playa de la Guancha im Inselosten

Sehenswürdigkeiten

Die Sehenswürdigkeiten von La Gomera sind vor allem Naturschönheiten, die zu ausgiebigen Ausflügen an der frischen Luft einladen. Die Insel hat jedoch auch eine kulturelle Seite, die es zu erkunden gibt.

Los Órganos

An der nördlichen Küste La Gomeras steht das Naturdenkmal Los Órganos („die Orgeln“). Diese Touristenattraktion solltet ihr im Urlaub auf La Gomera unbedingt gesehen haben. Auf einer Länge von 200 Metern und einer Höhe von 80 Metern erstreckt sich eine orgelgleiche Felswand, bestehend aus freigelegtem Basalt eines ehemaligen Vulkanschlots. Das Phänomen lässt sich vom Wasser aus bewundern. Zu diesem Zweck werden Los Órganos von Ausflugsbooten angesteuert, die beispielsweise von Vueltas aus starten. Mit etwas Glück schwimmen dabei sogar ein paar Delfine um euer Boot herum.

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Naturdenkmal Los Órganos

Valle Gran Rey

Besonders beliebt bei Reisenden ist das Valle Gran Rey, das Königstal. Terrassierte Hänge, die in jahrhundertelanger Handarbeit gepflegt wurden, findet man hier ebenso wie Palmenhaine, verschlungene Pfade und Wälder. Zum Meer hin öffnet sich das Valle Gran Rey trichterförmig und ist mit schönen Stränden gesegnet. Während des Ausflugs könnt ihr am Aussichtspunkt Mirador del Palmarejo in 600 Meter Höhe haltmachen und bei der Gelegenheit die spektakulären Ausblicke auf das Valle Gran Rey genießen. Zu sehen gibt es die gegenüberliegenden Berge, Terrassenfelder, Palmen und Häuser. Gegen eventuellen Hunger hilft die Einkehr ins Restaurant, das sich am Mirador del Palmarejo befindet.

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Terrassierte Hänge im Valle Gran Rey

Agulo

Agulo gilt als schönstes Dorf von La Gomera. Der kleine Ort befindet sich im Norden der Insel – mitten auf einer 200 Meter hohen Felskuppel, welche von saftig grünen Hängen und Bananenplantagen umgeben ist. Bei einem Bummel durch die Altstadt gelangt ihr durch verwinkelte Gassen und entdeckt unter anderem alte Kolonialbauten, die Kirche San Marco sowie die Plaza de Leoncio Bento mit dem Rathaus. Der Ortsteil La Montañet lockt dagegen mit zahlreichen Geschäften, Bars und Restaurants, in denen ihr eine gelungene Besichtigungstour bestens ausklingen lassen könnt. Bei guter Sicht könnt ihr von Agulo sogar bis zur Nachbarinsel Teneriffa blicken.

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Agulo aus der Vogelperspektive

Aktivitäten

Entdeckt malerische Wanderwege, schwindelerregende Aussichten und idyllische Ortschaften, während ihr die Insel aktiv erkundet.

Wanderung durch den Nationalpark Garajonay

In der Mitte von La Gomera liegt der Nationalpark Garajonay, dessen Gebiet vor allem das Hochland einnimmt und zu einem großen Teil mit Urwald bedeckt ist. Dieser immergrüne Nebelwald besteht überwiegend aus mit Bartflechten und Moos bewachsenen Lorbeerbäumen und hohen Farnen.

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Wanderung durch den Lorbeerwald im Nationalpark Garajonay

Zahlreiche Wanderrouten entführen euch tiefer in den mystischen Wald, wobei der Aussichtspunkt an den Miradores de Los Roques ein empfehlenswertes Ziel darstellt. Das 1.000 Meter hohe Felsplateau eröffnet euch nämlich eine sagenhafte Aussicht auf die fünf riesigen Felsen aus Magmagestein, unter denen sich auch der berühmte Roque Agando befindet.

Das Besucherzentrum befindet sich etwas außerhalb des seit 1986 zum UNESCO-Weltnaturerbe zählenden märchenhaften Waldes – nämlich in La Palmita-Agulo. In einem Museum könnt ihr mehr über den Nationalpark sowie seine Flora und Fauna erfahren.

Walbeobachtungen

Das Beobachten von Walen steht bei Urlaubern ebenfalls hoch im Kurs. Die Schiffe beginnen ihre Tour häufig von dem in der Gemeinde Valle Gran Rey gelegenen Ort Vueltas. Bei den mehrstündigen Ausflügen trefft ihr auf eine große Vielfalt an Meeressäugern – darunter Pott-, Finn- und Blauwale sowie Fleckendelfine und Große Tümmler. Bisher konnten in den Gewässern um La Gomera 23 Wal- und Delfinarten entdeckt werden. Mit etwas Glück könnt ihr sie bei eurer Tour aus der Nähe bestaunen.

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Wal vor La Gomeras Küste

Bummel durch San Sebastián de la Gomera

Entweder bei der Ankunft oder vor der Abreise empfiehlt sich ein Bummel durch die Hauptstadt San Sebastián de la Gomera. Am früheren Zollhaus, in dem sich heute die Touristeninformation befindet, entdeckt ihr den Brunnen Pozo de Colón, aus dem Christoph Kolumbus 1492 Wasser für die Fahrt nach Indien geschöpft haben soll. In der Casa de Colón ist ein Museum untergebracht, das sich mit Kolumbus Reisen beschäftigt. Angeblich hat der Entdecker Amerikas hier einige Nächte geschlafen.

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Blick auf die Hauptstadt San Sebastián de la Gomera

Von einem Park umgeben steht der Torre del Conde in der Nähe des Hafens. Der etwa 16 Meter hohe Turm diente als Schutz vor Ureinwohnern. Diese kommunizierten unter anderem über die Pfeifsprache El Silbo, die noch heute an Schulen gelehrt wird. Später war der Turm auch Ziel von Piratenangriffen. Charakteristisch für San Sebastián de la Gomera sind außerdem die bunten Häuser, die ihr nicht nur bei einem Stadtbummel, sondern auch während der Anfahrt mit der Fähre gut sehen könnt.

Strände

Wer sich ein bisschen von der Erkundung der Kanareninsel erholen möchte, hat an den Stränden von La Gomera die Möglichkeit dazu. Im Gegensatz zu den anderen Inseln der Kanaren, ist die Anzahl an Stränden auf La Gomera überschaubar. Grund ist die Küste, die von steilen Felsklippen geprägt ist.

Playa de la Caleta

Im Norden der Insel lädt die Playa de la Caleta zu einem ausgiebigen Badetag ein. Von diesem Kies- und Sandstrand hat man einen schönen Blick auf die gegenüberliegende Insel Teneriffa mit dem imposanten Vulkan Teide. In einer naturbelassenen und windgeschützten Bucht könnt ihr euch sonnen und bei Bedarf schwimmen. Eine am Strand befindliche Kapelle versprüht dabei einen ganz besonderen Charme.

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Markanter Fels an der Playa de la Caleta

Playa de la San Sebastián

An den Stränden von La Gomera gibt es teils gefährliche Strömungen, sodass ihr besser nicht allzu tief ins Wasser geht oder euch lieber auf das Sonnenbaden beschränkt. Mit der Playa de la San Sebastián verfügt die Inselhauptstadt jedoch über einen 500 Meter langen Sandstrand, an dem das Baden aufgrund einer Mole sicher ist. Diese schützt vor starkem Wellengang und ist so auch für Familien mit Kindern gut geeignet.

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Die Playa de la San-Sebastián

Playa del Inglés

Auch das Valle Gran Rey im Westen von La Gomera lockt mit einigen Stränden. So besticht die Playa del Inglés mit dem charakteristischen schwarzen Sand, der auf La Gomera so typisch ist. Hier zeigt sich der Atlantik jedoch von seiner rauen Seite, denn die Wellen brechen an den meterhohen Felsklippen und sollten euch nicht unbedingt zum Schwimmen animieren. Dennoch entdeckt ihr hier einige naturbelassene Plätze, an denen ihr euch sonnen könnt und die besonders beliebt bei FKK-Urlaubern sind. Zum Valle Gran Rey zählen übrigens noch weitere schwarze Sandstrände – nämlich die Playa de la Calera, die Playa de Vueltas und der Strand Charco del Conde.

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Zum Sonnenbaden an die Playa del Inglés

Reise-Infos

Damit bei eurer Reise auf die Kanareninsel La Gomera nichts schief gehen kann, haben wir einige hilfreiche Infos für euch zusammengestellt. So kann einem gelungenem Urlaub nichts im Wege stehen.

Anreise & Fortbewegung vor Ort

Leider verfügt La Gomera über keinen internationalen Flughafen. Der einfachste Weg zur Insel führt von Deutschland aus über den Flughafen Teneriffa-Süd oder den Flughafen Teneriffa-Nord. Urlauber, die in Hamburg ins Flugzeug steigen, um nach La Gomera zu fliegen, landen nach fünf Stunden im Süden von Teneriffa. Auf Teneriffa angekommen, erreicht ihr zum Beispiel mit dem Taxi innerhalb von etwa einer Viertelstunde den Hafen von Los Cristianos, an dem die Fähren in Richtung La Gomera ablegen. Ziel der Schiffe ist der Hafen der Inselhauptstadt San Sebastián de La Gomera. In Abhängigkeit von der Fähre dauert die Überfahrt fünfzig bis siebzig Minuten. Dabei werden etwa 46 Kilometer zurückgelegt.

Auf La Gomera lohnt sich das Fahren eines Mietwagens, denn so seid ihr in der Lage, auch abgelegene Orte und Strände auf eigene Faust zu entdecken. Diesen könnt ihr euch schon am Flughafen von Teneriffa besorgen.

Ideale Reisezeit

Auf Gomera könnt ihr das ganze Jahr über mit angenehmen Temperaturen rechnen. Kein Wunder, dass man La Gomera und ihre Schwestern auch als „Inseln des ewigen Frühlings“ bezeichnet. Obwohl sie auf dem gleichen Breitengrad wie die Sahara liegt, sorgt ein kühler Kanarenstrom für eine milde Brise. Dennoch steigt das Thermometer selbst in den Wintermonaten noch auf 19 bis 22 Grad Celsius im Schatten und stärkere Niederschläge beschränken sich vor allem auf den Norden der Insel.

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Roque de Agando im Zentrum von La Gomera

Mit Wassertemperaturen von über 20 Grad Celsius eignen sich die Monate Juni bis Dezember hervorragend für einen Badeurlaub. Von März bis Mai stehen die Chancen, auf Delfine zu treffen, besonders gut. Juli und August sind die Monate, in denen auch viele Festlandspanier auf der Insel La Gomera unterwegs sind. Dann sind nämlich Sommerferien.

Kulinarische Spezialitäten

Die bekannteste Speise auf La Gomera dürften die mit pikanter roter Soße gereichten papas arrugadas (gesalzene Schrumpfkartoffel) sein. Natürlich gibt es auf der Insel viele Gerichte aus dem Meer – beispielsweise Fisch in Form von pargo (Zahnbrasse), vieja (Papageienfisch) oder dorado (Goldbrasse). Zum Nachtisch bieten sich almendrados (Mandelmakronen) oder plátanos con miel (gebackene Bananen mit Honig und Rum) an.

Hotels & Unterkünfte

La Gomera ist ein ideales Ziel für Individualreisende, die den sanften Tourismus fördern wollen. So findet ihr auf der Insel kaum große Hotels wie auf Teneriffa oder Gran Canaria. Viel eher werdet ihr fündig, wenn ihr nach Pensionen oder kleineren Appartements sucht. Auf den Ländereien habt ihr außerdem die Möglichkeit, auf Bauernhöfen unterzukommen und der Natur noch näher zu sein.

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