Giftiges Strandspielzeug?


Sandburgen bauen, Förmchen ausstechen und Kuchen backen: Im Sommer ist Strandspielzeug das Accessoire für Kinder schlechthin. Doch nicht alle Schaufel, Eimer oder Schwimmreifen sind ungefährlich. Worauf Sie beim Kauf achten sollten.

Wenn das Strandspielzeug krankmacht

Ohne Strandspielzeug kann auch 2018 keine Familie ans Meer oder den See fahren. Denn selbst wenn das Wasser zu kalt ist zum Baden, kann man die Kinder doch getrost im Sand buddeln lassen. Kann man wirklich? Immer wieder werden im Spielzeug für Sandkasten und Urlaub Giftstoffe und Weichmacher gefunden. Stiftung Warentest etwa deckt in regelmäßigen Tests auf, dass gerade Spielzeug für die Kleinsten belastet sein kann. Unter anderem fanden sich in den vergangenen Jahren neben dem verbotenen Weichmacher DEHP auch Blei in den Produkten. Problematisch ist in vielen Fällen, dass nicht alle Schadstoffe gesetzlich geregelt sind und sich viele bestehenden Regelungen nicht explizit auf Kinder oder Spielzeug bestehen. Einige Schadstoffe sind in ihrer Wirkung zudem noch nicht gänzlich erforscht. Weil der kindliche Organismus jedoch viel stärker auf Schadstoffe reagiert und gerade Kinder unter drei Jahren noch viele Spielzeuge mit dem Mund „befühlen“, sind die Gefahren ungleich größer. Zu den am häufigsten gefundenen Schadstoffen gehören:

Bild Strandspielzeug

Eimer, Schippe und Förmchen

• Formaldehyd (hautreizend, evtl. krebserregend)
• Nickel (allergieauslösend)
• Nonylphenol (evtl. fruchtbarkeitsschädigend)
• PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) (krebserregend fruchtbarkeitsschädigend, erbgutverändernd)
• Phthalate (z.T. fruchtbarkeitsschädigend)
• Schwermetalle (schädigend für Gehirn und Nieren)
• Zinnorganische Verbindungen (fruchtbarkeitsschädigend, evtl. immunschädigend)

So findet man wirklich gutes Strandspielzeug

Wer unsicher ist, sollte schon beim Kauf von Strandspielzeug auf verschiedene Punkte achten. Grundsätzlich ist der Besuch im Fachgeschäft vorzuziehen, wo man nicht nur die Produkte selbst prüfen, sondern auch mal an ihnen schnuppern kann – kein Witz! Geht vom Spielzeug ein stechender Geruch hervor, sollten man lieber die Finger vom Kauf lassen. Soweit möglich, tastet das Spielzeug nach scharfen Kanten ab. Gerade Strandspielzeug und Förmchen sollten abgerundet sein, damit Kinder unbesorgt damit buddeln können. Zudem solltet ihr auf folgende Prüfzeichen achten, welche die Qualität des Spielzeugs belegen:

• GS-Prüfzeichen (in Kombination mit Prüfstelle)
• CE-Zeichen (evtl. nicht unabhängig geprüft)
• TÜV-Zeichen
• Öko-Test
• LGA/Toxproof

Strandspielzeug auf Ständer

Typisches Bild, wenn man Strandspielzeug kauft

All diese Qualitätszeichen können daraufhin deuten, dass das gewählte Strandspielzeug unbedenklich benutzt werden kann. Eine hundertprozentige Sicherheit können Ihnen jedoch auch Prüfzeichen nicht immer geben. Grundsätzlich sollte man auch nur Spielzeug kaufen, auf denen der Hersteller und das Herkunftsland angeben ist. Produkte „Made in Germany“ sind in der Regel zu empfehlen, allerdings darf auch jenes Strandspielzeug so bezeichnet werden, dessen letzter Produktionsschritt in Deutschland stattgefunden hat. Wer stabile Markenartikel kauft, hat zwar im ersten Moment die höheren Ausgaben, dafür auch oft länger Freude an den Sachen, weil sie nicht so schnell kaputtgehen. Weil auch am Strand die Gesundheit vorgeht, solltet ihr euch überlegen, ob man nicht doch etwas mehr Geld in Schaufel, Eimer und Co. investieren sollte.

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