Alta: Zwischen Arktis und Moderne


Alta in der norwegischen Finnmark liegt 400 Kilometer nördlich des Polarkreises. Diese moderne Stadt am gleichnamigen Fjord bietet euch das perfekte Sprungbrett für arktische Abenteuer und vereint dabei UNESCO-Weltkulturerbe, samische Tradition und spannende Naturerlebnisse.

Überblick

Rund 177 Kilometer vom Nordkap entfernt liegt Alta, ein Ort voller Highlights. Die Stadt gilt als eine der besten, wenn es darum geht, Polarlichter und die Mitternachtssonne zu erleben. Geschichtsfreunde begeistern derweil die über 6.000 Jahre alten Felszeichnungen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Ein Hotel aus Eis und die außergewöhnlich geformte Kirche sorgen für zusätzliches Staunen. Outdoor-Enthusiasten dürfen sich auf unvergleichliche Abenteuer in der arktischen Wildnis freuen, ob beim Angeln oder einer Fahrt mit dem Schneemobil durch weiße Landschaften. Mit der Mischung aus Moderne, samischer Tradition und unberührter Natur genießt ihr hier einen einzigartigen Aufenthalt.

Alta Norwegen Willkommen
Willkommen in Alta in Nordnorwegen!

Sehenswürdigkeiten

In dieser Stadt sowie ihrer näheren Umgebung gibt es viel zu sehen. So beherbergt Alta zum Beispiel Norwegens einziges prähistorisches UNESCO-Weltkulturerbe. Zugleich findet ihr auch moderne Bauwerke vor, die unter anderem von der arktischen Natur inspiriert wurden.

Felszeichnungen

Die prähistorischen Felszeichnungen von Alta zählen zu den bedeutendsten archäologischen Schätzen Nordeuropas und stehen seit 1985 auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. An fünf verschiedenen Standorten rund um den norwegischen Fjord findet ihr über 6.000 Petroglyphen, die mehrere Tausend Jahre alt sind. Sie stammen von Jägern und Sammlern der Steinzeit, die Bilder aus ihrem Leben in den Stein ritzten und anschließend mit rotem Ocker bemalten.

Das Weltkulturerbe-Zentrum liegt in Hjemmeluft, etwa fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Es ist der einzige öffentlich zugängliche Bereich der Felszeichnungen. Hier wandelt ihr über hölzerne Stege und bestaunt dabei Rentiere, Elche, Bären, Boote und menschliche Gestalten, die Geschichten von Jagdszenen, Ritualen und dem damaligen täglichen Leben der Arktisbewohner erzählen.

Alta Norwegen Felszeichnungen
Die Felszeichnungen sind ein echtes Highlight

Alta Museum

Hier entdeckt ihr umfassende Ausstellungen zur lokalen Geschichte, samischen Kultur und den Nordlichtern von Alta. Es wurde 1991 eröffnet und gewann bereits 1993 den Europäischen Museumspreis. Heute zählt es sogar zu einer der meistbesuchten Sommerattraktionen im Norden von Norwegen mit über 1.000 Touristen jeden Tag.

Die Dauerausstellungen decken Themen von der prähistorischen Besiedlung bis zur modernen Entwicklung der Stadt ab. Das Museum beherbergt außerdem wechselnde Exhibitionen internationaler und lokaler Künstler, die oft Bezug zur arktischen Natur und Kultur nehmen. Ein Café mit Panoramablick über den Altafjord und ein Shop mit Handwerksprodukten, unter denen ihr auch schöne norwegische Souvenirs findet, runden das Erlebnis ab.

Nordlichtkathedrale

Sie thront als architektonisches Meisterwerk im Zentrum von Alta und wurde 2013 als Symbol für die einzigartige Verbindung zwischen Natur und menschlicher Kreativität geweiht. Die Baukünstler, die das 47 Meter hohe spiralförmige Gebäude entwarfen, hatten sich für das Design von den tanzenden Nordlichtern inspirieren lassen. An der Fassade aus Titanpaneelen reflektiert das Leuchten des arktischen Himmels und verstärkt dadurch die Wahrnehmung der Aurora Borealis.

Der Innenraum bietet einen friedlichen Kontrast zur dynamischen Außenarchitektur und fasst 350 Besucher im Kirchenraum. Roher Beton an den Wänden kombiniert sich harmonisch mit Eichenholz für Böden, Verkleidungen und Decken, wodurch der nordische Charakter des Bauwerks betont wird. Im Untergeschoss erwartet euch außerdem eine interaktive Ausstellung über die Nordlichter in einem kleinen Kinosaal.

Alta Norwegen Kirche
Die Kirche ist ein außergewöhnliches Meisterwerk

Sorrisniva Igloo Hotel

In Alta liegt eine der spektakulärsten Unterkünfte der Welt: Das Sorrisniva Igloo Hotel wird jedes Jahr komplett aus Schnee und Eis neu erbaut. Es befindet sich direkt am Ufer des Flusses, etwa 20 Kilometer von der Stadt entfernt, und bietet euch die Möglichkeit, in einer völlig aus gefrorenen Elementen bestehenden Umgebung zu übernachten.

Die Architektur des Gebäudes variiert jährlich, da internationale Künstler die Gestaltung der Innenausstattung übernehmen. Jeder Raum ist ein individuelles Werk: Skulpturen, Betten und sogar die Gläser in der Bar sind aus Eis geschnitzt. Trotz der frostigen Umgebung von konstant minus fünf Grad Celsius in den Zimmern sorgen spezielle Schlafsäcke und Rentierfelle für ausreichend Wärme während der Nacht. Von Dezember bis April, abhängig von den Wetterbedingungen, steht das Sorrisniva Igloo Gästen zur Verfügung und ist eine tolle Sehenswürdigkeit im Winter von Alta.

Sautso Canyon

Auf Norwegisch Sautso genannt, zählt der Alta Canyon zu den spektakulärsten Schluchten Nordeuropas. Er entstand durch die Kraft des Flusses über Jahrtausende hinweg und erreicht eine Tiefe von bis zu 420 Metern. So bildet er ein gewaltiges Naturschauspiel in der Landschaft.

Der Canyon liegt etwa 30 Kilometer südwestlich von Alta und ist über Wanderwege oder geführte Touren erreichbar. Verschiedene Aussichtspunkte ermöglichen euch atemberaubende Blicke in die Tiefe, wobei der Fluss als silbernes Band durch die roten und grauen Gesteinsformationen mäandert. Auch die umliegende Vegetation, geprägt von Birken, Weiden und arktischen Blumen, ist sehenswert.

Alta Norwegen Canyon
Altas Canyon erstreckt sich rund zehn Kilometer

Haldde Observatorium

Das historische Observatorium liegt auf dem hohen Haldde-Berg und gilt als Geburtsort der wissenschaftlichen Nordlichtforschung. 1899 war es die weltweit erste permanente Forschungsstation für die Aurora Borealis und wurde von dem norwegischen Physiker Kristian Birkeland gegründet.

Heute dient das restaurierte Observatorium als Museum und Bildungszentrum. Hier könnt ihr mehr über die bahnbrechenden Forschungen zur Entstehung der Nordlichter erfahren. Die Ausstellungen zeigen historische Instrumente, dokumentieren Birklands revolutionäre Experimente und erklären die physikalischen Prozesse hinter der Aurora Borealis. Der Aufstieg führt über gut markierte Wanderwege und belohnt euch mit grandiosen Aussichten über die Finnmarksvidda und den Altafjord. Während der Sommermonate werden regelmäßige Führungen angeboten.

Aktivitäten

Alta bietet euch das ganze Jahr über außergewöhnliche Aktivitäten, die perfekt an die arktischen Bedingungen angepasst sind. Von winterlichen Abenteuern mit der Aurora Borealis bis zu sommerlichen Erkundungen unter der Mitternachtssonne genießt ihr einmalige Erlebnisse.

Nordlicht-Safari

Das Polarlicht gehört zu den magischsten Ereignissen, die Alta zu bieten hat. Die Stadt gilt tatsächlich als einer der besten Orte weltweit für die Beobachtung. In den Herbst- und Wintermonaten könnt ihr an geführten Touren teilnehmen, die euch zu den optimalen Aussichtspunkten für die Aurora Borealis bringen.

Professionelle Guides kennen die besten Locations und wissen die Wettervorhersagen zu interpretieren, um eure Chancen zu maximieren. Die Safaris werden mit verschiedenen Transportmitteln durchgeführt, von beheizten Bussen über Schneemobile bis hin zu Rentier- oder Hundeschlitten. Die beste Zeit, um in Alta Nordlichter zu bewundern, liegt zwischen Ende September und März von 18:00 bis 02:00 Uhr bei klarem Himmel und geringer Mondscheinaktivität.

Alta Norwegen Nordlicht
Ein atemberaubender Anblick am Nachthimmel

Schneemobiltouren auf der Finnmarksvidda

Norwegens größtes Hochplateau, die Finnmarksvidda, erstreckt sich schier endlos vor den Toren Altas und bietet ideale Bedingungen für Schneemobiltouren. Auf den 22.000 Quadratkilometer, welche die Ebene umfasst, erlebt ihr die Freiheit der arktischen Wildnis auf motorisierten Schlitten, mit denen ihr rasant durch die weiße Landschaft prescht.

Die Finnmarksvidda ist von Dezember bis April von einer dicken Schneeschicht bedeckt. Sie liegt in 300 bis 500 Metern Höhe. Im Zuge einer geführten Tour saust ihr durch Birkenwälder sowie über gefrorene Seen und offene Tundraflächen, wo Rentierherden grasen. Während der längeren Ausflüge werden warme Mahlzeiten über offenen Feuern zubereitet. Außerdem könnt ihr in gemütlichen Hütten oder traditionellen samischen Unterkünften übernachten.

Hundeschlittenfahrten

Auch für Fahrten mit dem Hundeschlitten ist die verschneite Wildnis der Finnmarksvidda ein perfekter Ort. Die örtlichen Huskyfarmen beherbergen mehrere hundert Siberians, Alaskan Malamutes und Grönlandrassen, die speziell für das Leben in der Kälte gezüchtet wurden. Vor jeder Tour erhaltet ihr eine gründliche Einweisung in die Technik und die Kommunikation mit den Tieren, sodass auch Anfänger sicher an diesem spannenden Vergnügen teilnehmen können.

Von zweistündigen Schnupperkursen bis zu mehrtägigen Expeditionen mit Übernachtungen in traditionellen samischen Lavvos (Zelten) oder rustikalen Berghütten dürft ihr das Abenteuer ganz nach Wunsch gestalten. Während der Fahrt durch die unberührte Schneelandschaft erlebt ihr die enge Bindung zwischen den Hunden und ihren Mushern. Manche Farmen bieten auch die Möglichkeit, bei der täglichen Pflege der Tiere zu helfen und mehr über die Geschichte dieses Sportes zu erfahren.

Alta Norwegen Hundeschlitten
Vierbeiner groß in Fahrt

Lachsangeln im Alta-Fluss

Der Alta gilt als einer der berühmtesten Lachsflüsse der Welt und zieht seit Jahrzehnten Angler aus allen Ländern nach Nordnorwegen. Er ist bekannt für seine außergewöhnlich großen Fische aus dem Atlantik, die in den Sommermonaten von Juni bis September aus dem Meer aufsteigen, um in ihren Geburtsgewässern zu laichen. Rekord-Exemplare von über 30 Kilogramm wurden hier schon gefangen.

Das Angeln am Alta erfordert spezielle Lizenzen und ist streng reguliert, um die Nachhaltigkeit der Bestände zu gewährleisten. Verschiedene Abschnitte des Flusses sind für unterschiedliche Methoden designiert, von der traditionellen Fliegenfischerei bis zur Verwendung von Kunstködern. Professionelle Guides stehen euch mit ihrer jahrelangen Erfahrung zur Seite und kennen die besten Plätze sowie die erfolgreichsten Techniken für die jeweiligen Bedingungen. Neben Lachsen stoßt ihr auch auf Äschen und Forellen in diesem Gewässer.

Reise-Infos

Die Planung einer Reise nach Norwegen erfordert einige Überlegungen bezüglich der optimalen Zeit, Fortbewegung und lokalen Gegebenheiten. Diese praktischen Informationen helfen euch dabei, euren Aufenthalt in Alta bestmöglich zu gestalten und sämtliche Highlights mitzunehmen.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Der beste Moment hängt stark von euren Interessen und gewünschten Unternehmungen ab, da sich das Klima zwischen den Jahreszeiten in diesem Teil von Norwegen dramatisch unterscheidet. Für Nordlichtbeobachtungen und winterliche Aktivitäten wie Skifahren oder Schneemobiltouren eignen sich in Alta die Monate von September bis März am besten, wobei die dunkelste Periode von November bis Januar die höchste Wahrscheinlichkeit für Aurora-Sichtungen bietet. Die Temperaturen liegen dann bei minus fünf Grad Celsius und können noch weiter sinken.

Auch im Sommer ist Alta einen Besuch wert, denn in dieser Zeit könnt ihr das Phänomen der Mitternachtssonne erleben. Von Mai bis August erreichen die Temperaturen 20 bis 25 Grad Celsius. Diese Periode eignet sich hervorragend für Wanderungen, Besuche der UNESCO-Felszeichnungen und Lachsangeln. Wir empfehlen eine Aufenthaltsdauer von mindestens vier bis fünf Tagen, um die größten Highlights mitzunehmen. Gerne mehr, falls ihr ausgiebige Ausflüge plant.

Alta Norwegen Sommer
Im Sommer tauscht die Stadt Weiß gegen Grün

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Das schöne Alta erreicht ihr am besten über den regionalen Flughafen, der etwa vier Kilometer vom Zentrum entfernt liegt und über regelmäßige Verbindungen zu Oslo, Tromsø und anderen norwegischen Städten verfügt. Die Hurtigruten-Schiffe bieten innerhalb Skandinaviens eine malerische Alternative entlang der Küste.

Vor Ort empfehlen wir die Anmietung eines Fahrzeugs für maximale Flexibilität, da viele Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten außerhalb des Stadtzentrums liegen und öffentliche Verkehrsmittel begrenzt verfügbar sind. Lokale Busse verbinden die wichtigsten Viertel und das Felszeichnungs-Museum, sind allerdings nur eingeschränkt unterwegs.

Essen und Spezialitäten

Rentier gilt als das kulinarische Highlight der Region und wird in verschiedenen Zubereitungsarten serviert – vom klassischen Steak über geräuchertes Fleisch bis hin zu traditionellen samischen Eintöpfen wie dem herzhaften Schmorgericht Bidos, das Kartoffeln und Wurzelgemüse enthält. Die Königskrabben aus dem Fjord zählen zu den berühmtesten Köstlichkeiten vor Ort und stehen ganzjährig auf den Speisekarten.

Frischer Lachs aus dem Alta-Fluss wird geräuchert, gegrillt oder als Sashimi angeboten und gilt als absolute Spezialität, die ihr unbedingt probieren solltet. Weitere maritime Delikatessen umfassen Schneekrabben und arktische Jakobsmuscheln. Lokale Molte- oder Preiselbeeren werden zu Marmeladen, Desserts und Weinen verarbeitet.

Hotels und Unterkünfte

Die Hotels im Stadtzentrum punkten mit ihrer Nähe zu Restaurants, Geschäften und Sehenswürdigkeiten wie der Nordlichtkathedrale. Hier wohnt ihr in modernen Zimmern mit Blick auf den Fjord oder die umliegenden Berge. Manche Häuser bieten sogar spezielle Weckservices für die Aurora Borealis, falls diese während eures Aufenthalts erscheint. Preiswert übernachten könnt ihr in den kleineren Gasthäusern in diesem Teil von Alta.

Für ein intensives Naturerlebnis stehen euch verschiedene Wilderness-Lodges zur Verfügung, die in der unberührten Landschaft rund um die Stadt liegen und authentische arktische Atmosphäre vermitteln. Diese Unterkünfte sind oft in traditionellem norwegischem Stil erbaut, verfügen über gemütliche Kamine, panoramaverglaste Aufenthaltsräume und bieten direkten Zugang zu Outdoor-Aktivitäten wie Wandern oder Angeln.

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