Pauschalreisegesetz: Vor- und Nachteile für Urlauber

Am 1. Juli 2018 tritt das neue Pauschalreiserecht in Kraft. Für Urlauber ergeben sich daraus weitreichende Veränderungen. Ab-in-den-Urlaub Magazin mit den wichtigsten Inhalten der Reform.

Für Urlauber soll das neue Pauschalreisegesetz vor allem mehr Sicherheit bringen, die Neuerungen bringen aber nicht nur Gutes für Reisende. Mit der Umsetzung der EU-Pauschalreiserechtlinie kommen auch einige Nachteile auf Urlauber zu.

Verbundene Reiseleistung

Mit der neuen Kategorie der verbundenen Reiseleistung soll neben der gut abgesicherten Pauschalreise, für die der Veranstalter haftet und der Individualreise, bei der Urlauber die einzelnen Leistungen selbst zusammenstellen und die Verantwortung trägt, mehr Sicherheit entstehen. Damit werden Online-Reiseportale stärker in die Verantwortung gezogen. Buchen Urlauber mindestens zwei Leistungen über einen Vermittler innerhalb eines Tages und macht eine dieser Leistungen mindestens 25 Prozent des Gesamtpreises aus, gelten sie als eine verbundene Reiseleistung. Dann haftet der Reisevermittler für diese Leistung und muss einen Sicherungsschein zur Insolvenzabsicherung vorlegen. Zudem muss der Vermittler Urlauber in einem Formblatt über die Art der Reise detailliert informieren. Kommt er dieser Pflicht nicht nach, wird er nach Rechtslage automatisch zum Veranstalter. Ebenso, wenn das Geld für beide Leistungen in einem Schritt gezahlt werden muss.

Bild Pauschalreisegesetz

Das Pauschalreisegesetz soll mehr Sicherheit für Reisende bringen

Reisepreiserhöhung

Bisher darf der Preis für eine Reise, sei es pauschal oder als verbundene Reiseleistung darf ab vier Monate vor Reisebeginn nicht mehr angehoben werden. Ändert sich der Preis in der Zeit vorab um mehr als fünf Prozent, darf der Urlauber den Reisevertrag ohne Gebühren kündigen, muss sich dann aber selbst um eine neue Reise bemühen. Ab dem 1. Juli verschlechtern sich an dieser Stelle die Bedingungen für Urlauber: Veranstalter dürfen demnach noch bis zu 20 Tage vor Reiseantritt den Preis erhöhen. Erst wenn dieser um mehr als acht Prozent teurer wird, kann die Reise gekündigt werden.

Ferienhäuser und Tagesreisen

Dato gilt das Pauschalreiserecht für Ferienwohnungen, Ferienhäuser und Tagesreisen bis 500 Euro, die von Reiseveranstaltern angeboten werden. Dieses Recht findet etwa dann Anwendung, wenn Ferienhäuser nicht dem Standard entsprechen, wie er in Deutschland wäre. Nach mehr als 30 Jahren entfällt dieser Schutz für deutsche Urlauber im Rahmen der europaweiten Angleichung. Geld zurück zu bekommen, wenn die Finca auf Mallorca nicht den Vorstellungen genügt, wird somit deutlich erschwert.

Zeitraum für Beschwerden

Einen deutlichen Vorteil erlangen Urlauber mit der Neuregelung ab 1. Juli, wenn sie Reisemängel anzeigen wollen. Statt bisher einen Monat können sie dann bis zu zwei Jahre nach der Reise noch Mängel geltend machen. Diese müssen allerdings glaubhaft und detailliert belegt werden können, etwa mit Bildern und Videos. Wer mit seiner Unterkunft im Urlaub nicht zufrieden ist, sollte sich deshalb trotzdem beeilen, die Mängel beim Reiseveranstalter anzuzeigen.

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