Trinkgelder auf Kreuzfahrtschiffen


Das Gefühl, an Deck zu stehen, den Salzwind in den Haaren und den endlosen Horizont vor Augen: das ist Freiheit pur! Während ihr von Hafen zu Hafen gleitet, werdet ihr rundum verwöhnt. Bei fantastischem Service stellt sich aber schnell die Frage: Wieviel Trinkgeld gebe ich auf einer Kreuzfahrt? Wir helfen mit Informationen, Tipps und Ratschlägen.

Überblick

Ihr wacht in eurer gemütlichen Kabine auf, vielleicht mit Meerblick, und euer Tag beginnt mit einem üppigen Frühstücksbuffet, das keine Wünsche offenlässt. Frische Croissants, exotische Früchte, Eierspeisen nach Wunsch. An alles ist gedacht. Tagsüber habt ihr die Qual der Wahl: Entspannt ihr am Pool mit einem kühlen Cocktail in der Hand? Nehmt ihr an spannenden Landausflügen teil und erkundet historische Städte oder traumhafte Strände an den schönsten Küsten der Welt?

Abends verwandelt sich das Schiff in eine glitzernde Welt voller Möglichkeiten. Ihr könnt in eleganten Restaurants schlemmen, Broadway-Shows bestaunen oder in einer der Bars den Tag ausklingen lassen. Und wisst ihr, was das alles noch besser macht? Die wunderbare Crew, die dafür sorgt, dass euer Urlaub perfekt wird. Vom Kabinensteward bis zum Kellner, der sich eure Vorlieben nach dem ersten Abend merkt. Diese Menschen machen den kleinen, aber sehr feinen Unterschied. Und ein angemessenes Trinkgeld auf Kreuzfahrten entlohnt sie. Wir führen euch im Detail durch den Prozess.

Trinkgeld Kreuzfahrt Service
Service ist das A und O

Regeln und Pflichten

Die meisten Reedereien handhaben Trinkgelder mittlerweile über automatische Servicegebühren, die täglich eurem Bordkonto belastet werden. Bei den großen Anbietern liegt dieser Betrag typischerweise zwischen zwölf und 16 Euro pro Person und Tag. Das klingt erst einmal nach viel, aber bedenkt: Dieses Geld wird unter der gesamten Crew aufgeteilt. Von eurem Kabinensteward über die Restaurantmitarbeiter bis hin zu den Menschen hinter den Kulissen, die ihr nie seht.

Unser Tipp: Informiert euch vor der Buchung über die Regelung eurer Reederei. Manche Luxuslinien haben das Trinkgeld bereits im Reisepreis inkludiert. Da müsst ihr euch dann um nichts weiter kümmern.

Wann zusätzliches Trinkgeld?

Trotz automatischer Gebühren, gibt es Situationen, in denen zusätzliches Trinkgeld angebracht ist:

  • An der Bar: Hier ist es wie an Land. Ein bis zwei Euro pro Drink oder 15 bis 20 Prozent der Rechnung sind eine schöne Geste. Wenn ihr ein Getränkepaket habt, vergesst nicht, dass die Barkeeper trotzdem Trinkgeld verdienen.
  • Bei Sonderbestellungen im Restaurant: Hat der Kellner für euch etwas Besonderes organisiert? Ein außergewöhnliches Dinner arrangiert? Dann zeigt eure Wertschätzung mit fünf bis zehn Euro extra.
  • Spa-Behandlungen: Hier sind 15 bis 20 Prozent des Behandlungspreises üblich. Ähnlich wie im Friseursalon zu Hause.
  • Roomservice: zwei bis drei Euro pro Lieferung, besonders beim Frühstück aufs Zimmer.
Trinkgeld Kreuzfahrt Crew
Hinter den Kulissen wird hart gearbeitet

Viele Gäste mit Kreuzfahrterfahrung haben ein eigenes System entwickelt. Am Ende der Reise geben sie dem Kabinensteward und Hauptkellner im Restaurant jeweils einen zusätzlichen Umschlag mit 20 bis 30 Euro und einer persönlichen Dankeskarte. Diese Menschen haben unseren Urlaub zu etwas Besonderem gemacht, und das kann man so würdigen. Ihr solltet sehen, wie ihre Augen leuchten. Nicht nur wegen des Geldes, sondern weil sie spüren, dass ihre Arbeit geschätzt wird.

Wichtig: Trinkgeld sollte immer in bar gegeben werden, am besten in US-Dollar oder Euro. Viele Crewmitglieder kommen aus Ländern, in denen diese Währungen mehr wert sind als ihr heimisches Geld.

Muss ich zahlen?

Ihr fragt euch vielleicht: Kann ich die automatischen Servicegebühren reduzieren oder streichen lassen? Technisch gesehen: Ja, die meisten Reedereien erlauben das am Servicedesk. Aber bitte, liebe Reisefreunde, überlegt es euch gut. Die Crewmitglieder arbeiten monatelang ohne freie Tage, oft weit weg von ihren Familien. Diese Gebühren sind ein essenzieller Teil ihres Einkommens. Wenn ihr wirklich unzufrieden mit dem Service wart, sprecht erst mit dem Kundenpersonal an Bord. Oft lassen sich Probleme lösen, ohne dass die Crew finanziell bestraft wird.

Fazit

Trinkgeld auf Kreuzfahrten mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, aber im Grunde ist es ganz einfach: Die automatischen Servicegebühren sind Standard, und für besonderen Service dürft ihr gerne extra Wertschätzung zeigen. Denkt dabei daran, dass ein Urlaub auf hoher See nur deshalb so entspannt und luxuriös ist, weil Hunderte von Menschen rund um die Uhr dafür sorgen, dass es euch auch wirklich an nichts fehlt.

Budgetiert die Servicegebühren von Anfang an in euren Reisekosten ein. Dann gibt es keine bösen Überraschungen. Und wenn ihr das nächste Mal in eure perfekt gemachte Kabine zurückkehrt oder euer Lieblingskellner euch mit einem Lächeln begrüßt, werdet ihr wissen, dass euer Trinkgeld auf Kreuzfahrten gut angelegt ist.

Trinkgeld Kreuzfahrt Deck
... Damit auch wirklich alles perfekt ist

Tipps zu Trinkgeldern

Trinkgeld auf Kreuzfahrten ist weniger kompliziert als gedacht, wenn ihr euch ein bisschen vorbereitet. Wir haben euch zudem eine Liste praktischer Tipps vorbereitet, die helfen können, euren Urlaub in vollen Zügen genießen und gleichzeitig die wunderbare Crew angemessen honorieren.

  • Bereitet Bargeld vor der Reise vor: Besorgt euch vor der Abreise ausreichend kleine Scheine in US-Dollar oder Euro. An Bord sind die Wechselkurse oft ungünstig, und Geldautomaten erheben hohe Gebühren.
  • Tragt immer etwas Cash bei euch: Ob an der Poolbar, beim Landausflug oder für den Zimmerservice. Mit ein paar Scheinen in der Tasche seid ihr immer vorbereitet. Ein kleines Portemonnaie nur für Trinkgeld ist Gold wert!
  • Lernt die Namen eurer Crew kennen: Euer Kabinensteward, euer Kellner im Hauptrestaurant – diese Menschen sehen euch täglich. Ein persönliches „Danke, Maria“ oder „Perfekt, Ricardo“ mit einem Lächeln bedeutet oft mehr als Geld. Und glaubt uns, die Crew erinnert sich an freundliche Gäste.
  • Timing ist alles: Gebt größere Trinkgelder am besten am Ende der Reise in einem Umschlag mit einer persönlichen Karte. Für tägliche Services wie Bars oder Zimmerreinigung zahlt ihr natürlich direkt. Manche Reisende geben ihrem Kabinensteward auch etwas am ersten Tag. Das ist eine nette Geste, aber kein Muss.
  • Dokumentiert die Gebühren: Checkt täglich euer Bordkonto über die App oder am Terminal. So behaltet ihr den Überblick und vermeidet Überraschungen bei der Endabrechnung.
  • Kommuniziert Probleme rechtzeitig: Wenn ihr mit dem Service unzufrieden seid, sprecht sofort mit dem Guest Relations Desk. Missverständnisse lassen sich oft lösen, und ihr müsst nicht bis zum Ende warten, um die Gebühren anzupassen.
  • Denkt an die unsichtbaren Helden: die Küchencrew, das Reinigungspersonal in öffentlichen Bereichen, Techniker – all diese Menschen sorgen für euren Komfort, auch wenn ihr sie selten seht. Die automatischen Gebühren kommen auch ihnen zugute.
Trinkgeld Kreuzfahrt Kueche
Das Küchenpersonal an Bord eines Schiffs
  • Respektiert kulturelle Unterschiede: Wenn ihr auf asiatischen Schiffen oder in Regionen unterwegs seid, wo Trinkgeld unüblich ist, haltet euch an die lokalen Gepflogenheiten. Ein respektvolles Verhalten ist wichtiger als Geld.
  • Benutzt die Bordkarte clever: Viele Reedereien erlauben es, an Bars und Restaurants automatisch 15 bis 20 Prozent Trinkgeld auf die Rechnung setzen zu lassen. Das ist bequem, aber achtet darauf, dass ihr nicht doppelt zahlt.
  • Plant ein Budget ein: Rechnet zusätzlich zu den automatischen Gebühren mit etwa 50 bis 100 Euro pro Person für eine Woche (für Bars, Spa, besondere Services und persönliche Umschläge). So könnt ihr großzügig sein, ohne aus Versehen eure wohlüberlegte Reisekasse zu sprengen.
  • Seid authentisch: Gebt Trinkgeld aus echter Wertschätzung, nicht aus Pflichtgefühl. Die Crew spürt den Unterschied zwischen einem herzlichen Danke und einer mechanischen Geste.
  • Fotografiert nicht die Crew für Social Media ohne zu fragen: Wenn euer Kabinensteward ein tolles Handtuch-Tier gebastelt hat und ihr es posten wollt, fragt vorher um Erlaubnis. Respekt und Wertschätzung gehen über Trinkgeld hinaus.

Ausnahmen

Nicht jede Kreuzfahrt funktioniert nach dem gleichen Schema. Und das ist auch gut so. Es gibt einige wichtige Ausnahmen, die ihr unbedingt kennen solltet, bevor ihr an Bord geht.

  • Luxus- und Premium-Reedereien: Bei diesen Anbietern ist das Trinkgeld bereits komplett im Reisepreis enthalten. Hier müsst ihr euch um nichts kümmern. Die Crew erhält ihr Trinkgeld über den Arbeitgeber, und zusätzliche Zahlungen sind weder erwartet noch nötig. Natürlich dürft ihr für außergewöhnlichen Service trotzdem etwas geben, aber der soziale Druck entfällt.
  • Flusskreuzfahrten: Hier läuft es oft anders als auf den großen Ozeanschiffen. Viele europäische Flusskreuzfahrt-Anbieter empfehlen einen Pauschalbetrag von etwa fünf bis acht Euro pro Person und Tag, der am Ende der Reise in eine gemeinsame Trinkgeldkasse eingezahlt wird. Diese wird dann fair unter der gesamten Crew aufgeteilt. Bei amerikanischen Flusskreuzfahrten (etwa auf dem Mississippi) sind die Beträge oft höher.
  • All-Inclusive-Pakete: Manche Reedereien bieten spezielle Buchungspakete an, bei denen Trinkgelder bereits inkludiert sind.  Selbst, wenn sie normalerweise extra berechnet werden. Prüft bei der Buchung genau, was in eurem Paket enthalten ist!
  • Positionierungsfahrten und Sonderangebote: Manchmal verzichten Reedereien bei bestimmten Aktionen auf automatische Servicegebühren. Das bedeutet aber nicht, dass kein Trinkgeld erwartet wird. Ihr solltet dann am Ende der Reise individuell an die Crew denken.
  • Japanische Schiffe: In Japan ist Trinkgeld kulturell unüblich und wird oft sogar als beleidigend empfunden.
Trinkgeld Kreuzfahrt Sonnenuntergang
Dem Sonnenuntergang entgegen

FAQ zu Trinkgeldern

Trinkgeld hier, Servicegebühren da, und irgendwie will man doch einfach nur entspannt in See stechen, ohne sich Gedanken machen zu müssen, ob man etwas falsch macht. Genau deshalb haben wir abschließend für euch die häufigsten Fragen gesammelt, die in der Cruise Community immer wieder gestellt werden. Mit den richtigen Informationen wird aus Unsicherheit pure Vorfreude.

Wer bekommt das Trinkgeld?

Eine Frage, die zeigt, dass ihr wirklich verstehen wollt, wohin eure Wertschätzung fließt. Die automatischen Servicegebühren werden auf ein großes Trinkgeld-Konto eingezahlt und dann nach einem fairen System unter der gesamten Crew aufgeteilt. Das bedeutet: Euer Kabinensteward, die Kellner im Restaurant, die Barkeeper, das Küchenpersonal, die Reinigungskräfte einfach alle, die dafür sorgen, dass euer Schiff wie ein schwimmendes Fünf-Sterne-Hotel funktioniert. Denn während ihr am Pool entspannt, arbeiten hunderte Menschen im Hintergrund. Der Koch, der um 4 Uhr morgens aufsteht, die Wäscherei-Mitarbeiter, die eure Handtücher flauschig machen: Sie alle profitieren von eurer Großzügigkeit.

Muss man für Kinder Trinkgeld zahlen?

Viele Reedereien staffeln nach Alter, oft frei bis drei oder vier Jahre, ermäßigt bis zwölf. Manchmal wird es automatisch berechnet, manchmal freiwillig. Wichtig ist, das Bordprogramm zu prüfen und bei Bedarf an der Rezeption anzupassen. Trinkgeld ist ein Dankeschön. Es würdigt Menschen, die Lächeln schenken, Kabinen pflegen, Wünsche erfüllen. Eltern dürfen entspannt entscheiden, fair und transparent. So wird Reisen leicht, großzügig, respektvoll, und die gemeinsame Zeit bleibt unbeschwert.

Wie ändere ich das Trinkgeld?

Wendet euch dafür am besten an die Rezeption oder den Gästeservice an Bord. Dort kann man Beträge reduzieren, erhöhen oder ganz streichen. Diskret und unkompliziert. Alternativ ist oft schon vor Reisebeginn im Online-Konto eine Anpassung möglich. Wichtig ist, sich früh zu informieren und bewusst zu entscheiden. Trinkgeld bleibt eine persönliche Geste der Wertschätzung. Wer achtsam handelt, reist entspannter. So entstehen ein gutes Gefühl, Fairness, Dankbarkeit und echte Begegnungen auf See.

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