Edinburgh: Sehenswürdigkeiten & Tipps


Romantische Hügellandschaften, grüne Parks und mittelalterliche Architektur – in Edinburgh trifft die Natur der schottischen Lowlands auf kulturelle Vielfalt. Wer diese Stadt besucht, macht eine Reise in die Vergangenheit und begibt sich auf die Spuren von Königsfamilien, Künstlern und Whiskey.

Überblick

Die Stadt Edinburgh trägt nicht nur den Beinamen „Antike des Nordens“, sondern auch „Auld Reekie“, was übersetzt „alte Verräucherte“ bedeutet. Diesen Spitznamen erlangte die Stadt in der Zeit der industriellen Revolution, in der Edinburgh zweitweise in dichten Nebel gehüllt war. Noch heute hat die Stadt bei Nebel einen ganz besonderen Charme, doch dieser entsteht schon lange nicht mehr durch die Rauchschwaden der Industrieschlote.

Edinburgh und das Edinburgh Castle
Edinburgh und das Edinburgh Castle

Edinburgh ist neben den wilden Highlands ein ganz besonderes Reiseziel in Schottland. Mit seinen 500.000 Einwohnern ist die Stadt zwar sehr überschaubar, hat aber umso mehr für euch zu bieten. Mit den zahlreichen Museen, Parks und Schlössern ist sie neben London die meistbesuchte Stadt im Vereinigten Königreich. Im Rahmen einer Sightseeing-Tour könnt ihr die kleine Stadt Edinburgh bestens erkunden – und das sogar zu Fuß. Hierher zieht es Kulturliebhaber, Naturfreunde, Geschichtsinteressierte und Whiskeyliebhaber gleichermaßen.

Sehenswürdigkeiten in Edinburgh

Edinburghs Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich hauptsächlich auf die Old Town und die New Town. Die folgenden Ausflugsziele befinden sich nah beieinander und sind so perfekt für euch zu Fuß zu erreichen.

Royal Mile

Am besten beginnt ihr euren Trip mitten in der Old Town auf der Hauptstraße, der Royal Mile. Sie ist die berühmte Flaniermeile der Altstadt und verbindet das Edinburgh Castle mit dem Parlamentshaus. Tatsächlich ist die Royal Mile genau eine Meile, also etwa 1,8 Kilometer lang. Lauft die Straße entlang und macht an den kleinen Bars, Cafés und Restaurants Halt, um euch eine wohlverdiente Pause vom Alltag zu gönnen. Bewundert dabei die beeindruckende Architektur der Gebäude und lasst das pulsierende Leben der Stadt auf euch wirken. In den kleinen Geschäften findet ihr auch sicher ein passendes Souvenir für eure Liebsten.

Unterwegs auf der Royal Mile entdeckt ihr außerdem die Universität der Stadt sowie das Holyrood Palace und die Princes Street. Von der Hauptstraße führen euch viele enge, steile und verwinkelte Gassen, die sogenannten „Closes“ in andere Teile der Stadt. Am Abend verwandelt sich die Royal Mile, die auch High Street genannt wird, nicht nur in einen Treffpunkt für Einheimische und Besucher. Viele Stadtführungen, wie die Gruseltour, locken mit mysteriösen Legenden aus der Stadtgeschichte und ehe ihr euch verseht, befindet ihr euch auf dem Greyfriars Kirkyard Friedhof oder im Mary King´s Close, dem dunklen Untergrund Edinburghs – diese Tour erfordert allerdings starke Nerven und Mut.

Royal Miles ist exakt eine Meile lang
Royal Miles ist exakt eine Meile lang

Die weniger Mutigen entspannen bei einem schottischen Whiskey in einer Bar. Habt ihr am nächsten Tag noch immer nicht genug von dem alkoholischen Klassiker? Dann solltet ihr die Scotch Whiskey Experience Tour unternehmen. In einem Holzfass fahrt ihr dabei durch verschiedene Räumlichkeiten einer Whiskey Brennerei und bekommt natürlich nicht nur Informationen über „das Wasser des Lebens“, sondern auch eine anschließende Verkostung. Übrigens befinden sich mehr als 4.000 Flaschen und 400 Sorten Whiskey in diesem Keller. Diese Sammlung gilt als die größte weltweit.

Edinburgh Castle

Am westlichen Ende befindet sich das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt: das Edinburgh Castle. Hoch oben thront das prächtige Gebäude auf dem 120 Meter hohen Castle Rock, bei dem es sich übrigens um einen erloschenen Vulkan handelt. Doch keine Sorge, der Aufstieg zur Burg ist nicht sehr beschwerlich und eignet sich auch für ältere Menschen oder Familien mit Kinderwagen. Mit seiner Höhe überragt das Castle nicht nur alle anderen Bauwerke der Stadt, sondern bietet auch ausreichend Gesprächsstoff, denn bis heute ist nicht klar, wann und von wem die Burg erbaut wurde. Es wird vermutet, dass die Anlage seit dem 7. Jahrhundert besteht. Die erste schriftliche Erwähnung der Festungsanlage stammt jedoch erst aus dem 14. Jahrhundert und beschreibt mit dem Tod von König Malcom III. das Bestehen der Burg im Jahr 1093.

Edinburgh Castle thront über der Stadt
Edinburgh Castle thront über der Stadt

Im Inneren der Burggemäuer taucht ihr tiefer in die Geschichte Edinburghs ein und könnt nebenbei immer mal wieder den phänomenalen Ausblick auf die Stadt bewundern. Außerdem findet ihr im Gebäude die Honours of Scotland, die prunkvollen Kronjuwelen. Diese bestehen aus einer Krone, einem Zepter und einem Schwert sowie dem berühmten Stone of Scone. Dieser Stein war ein Ort der Krönung für schottische und englische Royals. Außerdem begebt ihr euch im Edinburgh Castle auf die Spuren der schottischen Königin Maria Stuart, die einst hier residierte. In einer Führung werdet ihr viele Informationen und Geschichten über das tragische Leben von Maria Stuart erfahren. Wenn ihr noch mehr über das Castle und seine Geschichte erfahren wollt, besucht doch nach eurer Tour noch das National War Museum im Inneren der Burg. Hier erfahrt ihr alles über die Kriegsgeschichte Schottlands und könnt militärische Exponate aus den früheren Schlachten des Landes begutachten. Anschließend solltet ihr eine Tour durch den Princes Street Garden am Fuße des Edinburgh Castles unternehmen, dem beliebten und grünen Treffpunkt der Stadt.

Camera Obscura & World of Illusions

Könnt ihr euren Augen trauen? In der Camera Obscura & World of Illusions, einem Museum mitten in der wunderschönen Old Town von Edinburgh, werdet ihr es herausfinden. Hier erwarten euch optische Täuschungen, die Jung und Alt gleichermaßen staunen lassen.

Auf insgesamt sechs Etagen werdet ihr bei World of Illusions in eine magische Welt entführt, die euch nicht nur zum Beobachten, sondern auch zum Mitmachen und Experimentieren einlädt. Zwischen bunten Lichtspielen, bizarren Bildern und vielen Spiegeln werdet ihr sicher einmal an eurer optischen Wahrnehmung zweifeln. Neben dem größten 3D-Hologrammdisplay Europas erwartet euch in der sechsten Etage das Highlight der Dauerausstellung: die Camera Obscura. Neben der Funktionsweise der 150 Jahre alten Kamera werdet ihr ein Bild der Stadt Edinburgh auf einem Tisch bestaunen können – lasst euch überraschen.

Holyrood Palace

Der Palace of Holyrood House ist der offizielle Sitz der Königin von England, wenn diese sich gerade in Schottland befindet. Ihr solltet jedoch die Daumen drücken, dass die Queen, Eilizabeth II., bei eurem Edinburgh Trip gerade nicht im Holyrood Palace residiert. Denn nur dann könnt ihr das Königshaus auch besichtigen. Hält sich die Queen jedoch in Schottland auf, bevorzugt sie ohnehin ihre Sommerresidenz, Schloss Balmoral Castle.

The Palace of Holyrood House
The Palace of Holyrood House

Im Inneren erhaltet ihr einen Einblick in die königlichen Gemächer, wie sie im 16. und 17. Jahrhundert aussahen. Prunkvolle Dekorationen, barocke Möbel, prächtige Decken aus Stuck und kunstvolle Gemälde zieren die Räumlichkeiten des Palastes. Gegenüber des Holyrood Palace befindet sich das Schottische Parlament. Lasst bei eurer Besichtigung keinesfalls den Schlosspark aus, denn die Sonnenuhr sowie das Gartenhaus aus dem 16. Jahrhundert werden euch begeistern. Anschließend könnt ihr euch auf einer der zahlreichen Bänke niederlassen und eure Sightseeing-Tour noch einmal Revue passieren lassen. Falls ihr neue Kraft tanken konntet, lockt eine kleine Wanderung zum Arthur‘s Seat, dem 250 Meter hohen Hausberg oder zu den Salisbury Crags, den spektakulären Klippen der Stadt.

National Museum of Scotland

Das National Museum of Scotland beherbergt gleich zwei berühmte Museen: das Museum of Scotland sowie das Royal Museum. Während ihr im Museum of Scotland viel über die Historie und Kultur des Landes erfahrt, konzentriert sich das Royal Museum auf Kunst, Technik und Wissenschaft.

Neben der Kleidung aus früheren Epochen findet ihr hier auch alte Fahrzeuge und folgende Highlights:

  • Skulpturen von Andy Goldsworthy
  • Gemälde von Margaret MacDonald Mackintosh
  • Original Flaggen aus der Schlacht von Culloden
  • Zehn Lewis-Schachfiguren
  • Das Monymusk Reliquiar
  • Skulpturen von Eduardo Paolozzi

Beide Museen sind zwar in einem Komplex untergebracht, doch architektonisch grundverschieden. Während das Museum of Scotland in hellem Sandstein erbaut wurde, überzeugt das Royal Museum im Stil der Neorenaissance. Der Eintritt ist übrigens kostenlos.

National Gallery of Scotland

Das Museum in dem monumentalen klassizistischen Gebäude in Edinburgh präsentiert eine eindrucksvolle Dauerausstellung europäischer Kunst vom 17. bis zum 19. Jahrhundert.

National Gallery of Scotland
National Gallery of Scotland

Neben Gemälden könnt ihr hier auch Skulpturen, Grafiken, Drucke und Zeichnungen berühmter Künstler, wie Tizian, Van Gogh, Raphael, Rembrandt, Monet, Poussin und Turner bewundern. Auch der Eintritt in die National Gallery of Scotland ist frei.

Calton Hill

Am östlichen Ende von Edinburgh befindet sich Calton Hill, einer der sieben Hügel, auf denen die Stadt einst erbaut wurde. Der 103 Meter hohe Calton Hill ist neben dem Castle Rock eine der berühmtesten Erhebungen. Nicht nur der Ausblick über die Stadt macht einen Spaziergang auf den Hügel zum Pflichtprogramm. Hier oben warten noch andere Must-sees auf euch.

Calton Hill mit Blick auf Edinburgh
Calton Hill mit Blick auf Edinburgh

So gibt es auf dem Calton Hill das St. Andrew‘s House, in dem die schottische Regierung sowie der erste Minister Schottlands ihren Amtssitz haben. Auch die berühmte Portugiesische Kanone aus Messing könnt ihr auf dem Hügel bestaunen. Außerdem findet ihr das National Monument, ein nicht fertiggestelltes Gebäude, welches den Opfern des Napoleonischen Krieges gedenken soll, sowie das Nelson Monument, welches Horatio Nelson für den Sieg der Trafalgar Schlacht dankt. Auch dem schottischen Philosophen Dugald Stewart wurde ein prachtvolles Monument auf dem Calton Hill gewidmet.

Royal Yacht Britannia

Bei der Britannia handelt es sich um ein Schiff, welches nicht nur über 40 Jahre auf den Weltmeeren segelte, sondern dabei auch der Königsfamilie eine Unterkunft auf dem Wasser bot. Heute könnt ihr die begehrte Touristenattraktion im Edinburgher Hafen Leith bestaunen, denn die royale Yacht wurde 1997 aus dem Schiffsverkehr gezogen.

Neben den imposanten Gemächern und Räumlichkeiten der königlichen Familie, könnt ihr außerdem die Kabinen des Personals sowie die Bar der Besatzung besuchen – ein Kontrast der besonderen Art. Für viele bildet jedoch das Bett, in dem von Prinz Charles und Prinzessin Diana während ihrer Hochzeitsreise schliefen, das spektakuläre Highlight der Britannia. Im Yacht-Café solltet ihr euch unbedingt eine typische „English Tea Time“ gönnen und mit Blick auf das Meer euren heißen Tee mit Milch genießen.

Reise-Infos

Edinburgh hat euch überzeugt und ihr seid drauf und dran, einen Flug in die schottische Hauptstadt zu buchen? In diesem Falle bekommt ihr nun noch ein paar hilfreiche Reisetipps für euren Urlaub in Edinburgh.

Ideale Reisezeit

Edinburgh liegt an der Ostküste Schottlands und da die Niederschläge meist von Westen kommen, ist Edinburgh schon einmal nicht das regenreichste Gebiet des Landes – obwohl auch Regen der Stadt ziemlich gutsteht. So sind die Temperaturen das ganze Jahr über moderat und sinken selten unter die Null-Grad-Grenze.

Im Sommer wehen jedoch recht kühle Winde von der Nordsee, sodass es im Hochsommer mit etwa 19 Grad zwar nicht brütend heiß wird und sich diese Zeit damit perfekt für einen Städtetrip eignet. Allerdings ist Edinburgh unter den Touristen sehr begehrt und gerade in der Hochsaison sind Sehenswürdigkeiten und Hotels gut besucht. So empfehlen wir den Frühling oder den Spätsommer bis frühen Herbst als die ideale Reisezeit für einen Städtetrip nach Edinburgh.

Hafenviertel Leith mit Blick aufs Wasser
Hafenviertel Leith mit Blick aufs Wasser

Eure Anreise

Es wird überhaupt kein Problem für euch darstellen, günstige Flüge von Deutschland nach Edinburgh zu finden. Vom Airport aus könnt ihr mit dem Bus, der Tram oder dem Taxi in weniger als 30 Minuten die Innenstadt erreichen. Von der Waverly Station aus kann außerdem auch euer Sightseeing-Trip beginnen. Edinburgh glänzt mit beeindruckenden Sehenswürdigkeiten, georgianischer und viktorianischer Architektur sowie historischem Charme. Dank der kurzen Flugzeit und den günstigen Angeboten eignet sich ein Städtetrip schon als verlängertes Wochenende oder als Durchreiseziel, bevor es nach Glasgow, in die äußeren Hebriden oder in die Highlands geht. Doch auch, wenn ihr länger in Edinburgh bleiben wollt, wird euch in der historisch kulturellen Stadt garantiert nicht so schnell langweilig.

Passende Unterkünfte

Traditionelles Apartment abseits der Stadt, hippes Hotel in der New Town von Edinburgh oder luxuriöses Hotel mitten in der Altstadt – die Stadt ist zwar von der Größe her recht überschaubar, doch die Zahl der Unterkünfte steigt aufgrund des hohen Besucheraufkommens stetig. So werdet ihr garantiert eine passende Unterkunft finden, die zu eurem Geschmack und zu eurem Reisebudget passt. Plant jedoch ein, dass es sich bei Edinburgh um ein recht teures Pflaster handelt.

Unterwegs in Edinburgh

Alle Sehenswürdigkeiten in Edinburgh liegen so nah beieinander, dass ihr euch problemlos zu Fuß in der Stadt fortbewegen könnt. Solltet ihr doch einmal die bequemere Alternative bevorzugen, könnt ihr Bus, Tram oder die Hop-on Hop-off Busse nutzen. Einen Mietwagen benötigt ihr in der Stadt jedoch nicht.

Schotte mit Dudelsack und Schottenrock
Schotte mit Dudelsack und Kilt

Kulinarische Spezialitäten

In Schottland gehört es schon fast zum Pflichtprogramm, einen Pub am Abend aufzusuchen. Hier solltet ihr jedoch rechtzeitig reservieren, denn auch Einheimische wissen das authentische Ambiente zu schätzen. Findet ihr in Edinburgh die berühmten Haggis auf der Speisekarte? Das schottische Gericht ist nicht für jeden etwas, denn dabei handelt es sich um Schafsmagen mit Innereien, wie Lunge, Herz und Nieren. Die Beilagen Neeps und Tatties sind nichts anderes als weiße Rüben und Kartoffelpüree. Fischliebhaber bestellen sich wohl eher die Cullen Skink, eine typisch schottische Fischsuppe oder greifen unterwegs zu Fish and Chips.

Süße Scones mit Marmelade
Süße Scones mit Marmelade

Als Aperitif zur Verdauung gibt es natürlich ein Glas Whiskey – oder vielleicht auch zwei. Alternativ könnt ihr natürlich auch einen Tee mit Milch trinken und euch dazu die leckeren Scones, die kleinen runden Gebäckteilchen aus Großbritannien gönnen.

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