Batumi am Schwarzen Meer erleben


Batumi ist eine Stadt der Gegensätze – hier treffen moderne Wolkenkratzer auf wuchtige Sowjet-Bauten und schillernde Attraktionen auf kaukasische Berglandschaften. Wer in der georgischen Großstadt Urlaub macht, bewegt sich zwischen Las Vegas-Flair und Altstadt-Nostalgie. Doch gerade diese einzigartige Mischung zwischen Sightseeing, Natur und Nachtleben lässt einen Aufenthalt in Batumi nie langweilig werden!

Überblick

Batumi ist eine Hafenstadt in Georgien, die direkt an der Schwarzmeerküste im Südwesten des Landes liegt. Außerdem ist sie die Hauptstadt der autonomen Republik Adscharien sowie die zweitgrößte Stadt des Landes und erstreckt sich vor den traumhaften Bergkulissen des Kaukasus-Gebirges. Batumi erlebte seinen Aufschwung schon während der Sowjet-Zeiten, doch mit dem Zerfall der Sowjetunion wurde es ruhiger um die Stadt. Erst vor einigen Jahren erwachte Batumi wieder zum Leben und erhielt hohe Fördergelder für den Ausbau der Infrastruktur und der auflebenden Wirtschaft.

So wurden innerhalb kurzer Zeit zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen an der schillernden Uferpromenade erschaffen, die einen spektakulären Kontrast zu den alten Fassaden ergeben. Hier werden Vergangenheit und Gegenwart wie in kaum einer anderen europäischen Stadt miteinander vereint. Am Abend erwacht Batumi jedoch erst so richtig zum Leben, denn nun öffnen die zahlreichen Casinos der Stadt ihre Pforten. Nicht umsonst wird Batumi auch liebevoll „das Las Vegas des Kaukasus“ genannt. Die von Palmen umsäumte Uferpromenade verwandelt sich in ein Meer aus Farben und zieht sowohl Einheimische als auch Reisende an. Da das Glücksspiel in der Türkei illegal ist, strömen viele Bewohner des Nachbarlandes nach Batumi, um ihr Glück hier zu versuchen. Ganz nach amerikanischem Vorbild könnt ihr euch hier sogar das Ja-Wort geben – wobei dieses dann nur in Georgien rechtsgültig ist. Bricht der Morgen heran, wird es wieder ruhiger in der Stadt. Wer das Nachtleben von Batumi nicht kennengelernt hat, wird es sich kaum vorstellen können – ihr spürt hier den Geist vergangener Zeiten hautnah! In den Straßen könnt ihr den Duft von würzigen Speisen und röstfrischem Kaffee vernehmen. Spätestens jetzt werden euch auch die verschiedenen architektonischen Stilrichtungen der Stadt auffallen: Gigantische Sowjetbauten treffen auf antike Gebäude, welche die Geschichte der Eroberung durch die Römer erzählen. Doch auch orientalische Bauwerke werden euren Weg kreuzen!

Batumi aus der Luftperspektive
Batumi aus der Luftperspektive

Auch die umliegende Landschaft ist atemberaubend, denn neben den traumhaften Buchten und Steilküsten der Schwarzmeerküste könnt ihr euch am Grünen Kap im Norden der Stadt auf ausgiebige Spaziergänge und Wanderungen begeben. Außergewöhnliche Pflanzen säumen dabei euren Weg und ihr bekommt wieder einmal eine ganz andere Seite von Batumi zu sehen. So erlebt ihr Abwechslung pur in der georgischen Metropole – eben der perfekte Mix aus Sightseeing, Naturerlebnis, Sonnenbaden und Nachtleben!

Sehenswürdigkeiten

Batumi ist reich an historischen und modernen Sehenswürdigkeiten, die euch zu einem spannenden Sightseeing-Trip einladen. Diesen startet ihr am besten an der belebten Strandpromenade – dem bunten Batumi Boulevard.

Ali und Nino

Das erste Highlight, das euch dabei begegnen wird, ist der Miracle Park. Hier lernt ihr das neue Batumi kennen und erfahrt den Wandel der Stadt hautnah. So werden euch als erstes die riesigen Statuen von Ali und Nino ins Auge stechen. Die acht Meter hohen, beweglichen Figuren der Bildhauerin Tamar Kvesitadze stellen ein abstraktes Pärchen dar, welches sich langsam aufeinander zubewegt, ineinander verschmilzt und sich schließlich wieder voneinander trennt.

Ali und Nino in Batumi
Metallskulpturen Ali und Nino in Batumi

Alle 20 Minuten wiederholt sich dieser Akt, der das Auf und Ab der Liebe nach dem Vorbild eines Romans des aserbaidschanischen Autors Kurban Saids symbolisieren soll. Doch auch die Autonomie, Gleichberechtigung und Offenheit der Stadt Batumi kommt hier zum Ausdruck. Am Abend erstrahlt die Statue in verschiedenen bunten Farben und wirkt so noch spektakulärer!

Alphabetic Tower

Auch der 130 Meter hohe Alphabetic Tower an der Seafront Promenade ist ein Kunstwerk voller Symbolkraft: Das geschwungene Design soll einerseits eine Doppelhelix der menschlichen DNA darstellen und andererseits das georgische Alphabet abbilden. Das Alphabet Georgiens besteht aus 33 Buchstaben und verwendet eigene Schriftzeichen – der Alphabetic Tower steht für die Einheit und Einmaligkeit der Bewohner von Batumi.

Im Inneren des Alphabetical Towers
Im Inneren des Alphabetical Towers

Auch der Alphabetic Tower wird am Abend in ein buntes Lichtermeer gehüllt und so liegt es an euch, ob ihr die beeindruckende Aussicht bei Tag oder bei Nacht genießen wollt.

Dancing Fountains

Wie sollte es anders sein – auch die tanzenden Springbrunnen am Batumi Boulevard erstrahlen erst bei Einbruch der Dunkelheit in ihrer vollen Pracht. Oder besser gesagt: sie beginnen zu tanzen! Denn am Abend ertönt hier Musik, welche die Dancing Fountains dazu bringt, sich taktvoll im Klang zu bewegen.

Dancing Fountains in Batumi
Dancing Fountains in Batumi

Erlebt dieses Spektakel am besten bei einem Drink an der Promenade und nutzt die atmosphärische Musik, um euch auf einen unvergesslichen Abend vorzubereiten! Beachtet dabei aber unbedingt, dass ihr auf öffentlichen Plätzen in Batumi keinen Alkohol trinken und auch nicht rauchen dürft.

Chacha Tower

Ebenfalls im Miracle Park befindet sich der Glockenturm Chacha Tower, der sich 25 Meter in die Höhe streckt. Der hochprozentige Schnaps Chacha ist das Nationalgetränk der Georgier und wird aus Traubenresten aus der Weinherstellung (Trester) gebrannt. Der Chacha Tower wurde zu Ehren des Getränks erbaut. Während der Hochsaison könnt ihr hier abends sogar in den Genuss von kostenlosen Verkostungen kommen.

Chacha Tower im Miracle Park von Batumi
Chacha Tower im Miracle Park von Batumi

Kolonnaden

Neben dem Miracle Park ist der May Park ein weiterer Hotspot der Stadt, der mit einer Vielzahl an Sehenswürdigkeiten aufwarten kann – dazu gehören zum Beispiel die Kolonnaden, welche seit den 1930ern im antiken Flair erstrahlen. So soll der Arzt Ivan Mchedlidze von einer Italienreise so begeistert gewesen sein, dass er auch in seiner Heimatstadt ein antikes Bauwerk bestaunen wollte und die Kolonnaden erbauen ließ. Weiße Säulen bilden eine Pforte, die direkt zur Küste verweist und damit als „Tor zum Wasser“ dienen soll.

Piazza

Wenn ihr einen Ausflug in die Altstadt von Batumi unternehmt, erwartet euch ein gänzliches Kontrastprogramm zur Uferpromenade: Der Hauptplatz der Altstadt ist die Piazza, die euch erneut mit einer bunten Mischung aus architektonischen Stilen verzaubert. Lasst euch am besten in einem der zahlreichen Cafés nieder und genießt das quirlige Treiben der Stadt.

Cafes auf der Piazza von Batumi
Cafés auf der Piazza von Batumi

Am Abend erwarten euch hier außerdem verschiedene Straßenmusiker, die den Piazza Square mit Leben füllen. Schaut ihr euch ein wenig um, entdeckt ihr sicher das größte Marmormosaik Europas, das mit 106 Quadratmeter Fläche besticht.

Astronomischer Glockenturm

Ein anderer bekannter Treffpunkt im Herzen der Altstadt ist der Europaplatz. Hier findet ihr gleich zwei tolle Sehenswürdigkeiten – unter anderem den astronomischen Glockenturm. Dieser zeigt euch längst nicht nur an, wie spät es ist: an diesem Gebäude könnt ihr außerdem ablesen, in welcher Konstellation die Himmelskörper zueinander stehen und welche Mondphase gerade herrscht.

Astronomischer Glockenturm, Batumi
Astronomischer Glockenturm auf dem Europaplatz

Statue der Medea

Kennt ihr die griechische Legende von Jason und dem Goldenen Vlies? Das Goldene Vlies ist laut Mythologie das vergoldete Fell eines Widders, welches vom griechischen Helden Jason und seinen Argonauten nach Griechenland gebracht werden soll.

Doch nur mit der Hilfe der georgischen Prinzessin Medea gelang dieses Vorhaben Jason letztendlich – sie wird schließlich seine Frau. Da sich diese Sage in dieser Gegend abgespielt haben soll, ziert eine imposante Medea-Statue den Europaplatz von Batumi und erinnert bis heute nicht nur an die spannende Geschichte, sondern steht ebenso für die Einheit zwischen Georgien und dem Rest von Europa.

Strand von Batumi

Wollt ihr euch während eurer Georgien-Reise ein wenig im Schwarzen Meer abkühlen, solltet ihr dem Hauptstrand von Batumi einen Besuch abstatten. Der lange Kiesstrand liegt direkt am Batumi Boulevard und eröffnet euch so zahlreiche Möglichkeiten, denn die Restaurants, Cafés und Bars der Promenade liegen nur wenige Meter entfernt.

Promenade und Strand in Batumi
Promenade und Strand in Batumi

Batumi ist zwar kein typischer Badeort, doch in den Sommermonaten herrscht am Strand reger Betrieb und mit Blick auf die naheliegenden Sehenswürdigkeiten lädt dieser Strand definitiv zu einem Sprung ins kühle Nass ein!

Botanischer Garten

Im Norden der Stadt wird es allmählich etwas grüner – wenn ihr die hier beheimateten Pflanzen etwas näher kennenlernen wollt, lohnt sich ein Besuch des Botanischen Gartens. Auf insgesamt 110 Hektar wachsen hier über 5.000 exotische Pflanzen, die ihr in thematisch strukturierten Themenbereichen bestaunen könnt. Doch der Botanische Garten lädt euch ebenso dazu ein, in die grünen Hänge hineinzuspazieren und den einmaligen Ausblick auf die Küste des Schwarzen Meeres zu genießen.

Blick vom Botanischen Garten auf die Schwarzmeerkueste
Blick vom Botanischen Garten auf die Schwarzmeerküste

An zahlreichen Picknickplätzen könnt ihr ein wenig ausruhen und euch eine kleine Auszeit vom bunten Treiben in Batumi nehmen. Werden eure Füße müde, könnt ihr euch einfach einen der vielen kleinen Golfwagen ausleihen und den Botanischen Garten auf vier Rädern erkunden.

Mtirala Nationalpark

Auch im nahegelegenen Nationalpark Mtirala erwartet euch Naturidylle pur: Dieser liegt etwas außerhalb der Stadt bei dem Dorf Chaqvistavi, direkt zwischen dem Schwarzen Meer und dem Gebirge Adjara.

Mtirala National Park in Georgien
Mtirala National Park in Georgien

Bei einer ausgiebigen Wandertour könnt ihr dort nicht nur zahlreiche Pflanzenarten bestaunen. Auch seltene Tierarten wie Braunbären, Adler und Schlangen tummeln sich in den dichten Mischwäldern. Unterwegs erwarten euch plätschernde Wasserfälle, tiefe Schluchten und ein großer See, der zum Abkühlen einlädt. Nehmt euch also am besten genügen Proviant mit, um den ganzen Tag im Nationalpark zu verbringen und euch unterwegs auch einmal eine Picknick-Pause zu gönnen.

Reise-Infos

Batumi hat euer Interesse geweckt und ihr plant eure nächste Reise in die schillernde Stadt am Schwarzen Meer? Ihr solltet euren Urlaub in Georgien ausreichend vorbereiten, wobei euch folgende Reiseinfos sicher helfen werden.

Anreise

Batumi verfügt über keinen eigenen Flughafen, weswegen ihr in eine der größeren Nachbarstädte fliegen müsst. So könnt ihr beispielsweise auf dem Flughafen der georgischen Hauptstadt Tiflis landen, welche sich etwa 400 Kilometer von Batumi entfernt befindet. Doch keine Sorge, von hier aus fahren regelmäßig Busse und Züge, die euch bequem nach Batumi bringen. Alternativ landet ihr in Kutaissi. Diese Stadt liegt nur rund 100 Kilometer von Batumi entfernt und auch von hier aus verkehren Busse und Züge in euren Urlaubsort – allerdings etwas seltener als von Tiflis aus.

Natürlich könnt ihr euch auch direkt am Flughafen einen Mietwagen leihen und selbstständig einen kleinen Roadtrip durch Georgien unternehmen. In der Innenstadt von Batumi braucht ihr zwar nicht zwingend ein Auto, da alle Sehenswürdigkeiten fußläufig erreichbar sind, doch vielleicht plant ihr ja einige Fahrten in das georgische Umland ein.

Ideale Reisezeit

An der Schwarzmeerküste herrscht subtropisches mediterranes Klima, das sich durch warme Sommer und milde Winter auszeichnet. Da sich die Sommermonate im Batumi lang ausdehnen, könnt ihr eure Reise von April bis Oktober antreten. Während der Hochsaison klettert das Thermometer dabei bis auf 25 Grad Celsius hinauf. Allerdings ist in den Sommermonaten von Juni bis August auch am meisten in Batumi los. Gehört ihr eher zu den ruhesuchenden Reisenden, solltet ihr im Frühling oder Herbst nach Batumi fliegen.

Skyline von Batumi im Sommer
Skyline von Batumi im Sommer

Kulinarische Spezialitäten

Die georgische Küche ist größtenteils traditionell – punktet aber auch mit originellen Einflüssen: Die Basis für die meisten Gerichte bilden Getreide, Milchprodukte und Gemüse. Doch auch Fleisch in Form von Hammelknödeln oder Kebab landet in Batumi immer wieder gern auf dem Teller. Wollt ihr typisch georgisch essen gehen, könnt ihr euch als Vorspeise eine Fleischbrühe mit Knoblauch servieren lassen. Statt Brot werden euch dazu meist Pasteten oder ein Maisbrei gereicht. Als Hauptgang gibt es „Buglama“, ein Lammgericht mit frischem Gemüse und einer würzigen Sauce. Habt ihr noch Appetit auf eine süße Nachspeise, solltet ihr euch „Churchkhela“ gönnen. Dabei handelt es sich um Nüsse, die in eingedicktem Traubensaft gekocht und mit Honig gesüßt werden. Anstoßen könnt ihr mit dem berühmten Chacha-Schnaps, der in Batumi als hochprozentiges Nationalgetränk gilt.

Georgisches Essen
Georgische Spezialitäten

Wollt ihr euch dagegen auf einem georgischen Markt mit leckeren Lebensmitteln eindecken, solltet ihr nicht nur zu pikanten Gewürzmischungen oder frischem Obst und Gemüse greifen. Auch der Käse ist hier sehr gefragt. Ob frittiert, mit Minze verfeinert oder aus Lammmilch gewonnen – probiert euch ruhig ein wenig durch und entdeckt euren neuen Lieblings-Käse!

Hotels & Unterkünfte

Mitten im Stadtzentrum von Batumi findet ihr zahlreiche Unterkünfte mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, in denen ihr günstig übernachten könnt. Hier erwarten euch gemütliche Hotels mit moderner Einrichtung und gutem Service. Vielleicht habt ihr ja sogar besonders viel Glück und erwischt ein Zimmer mit Blick auf das Schwarze Meer.

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