Typisches Essen auf Mallorca

Ihr sitzt in einer kleinen Finca inmitten von Olivenhainen, während der Duft von frisch gebackenem Brot und geröstetem Knoblauch durch die warme Mittelmeerluft weht. Mallorca entführt euch beim Essen in ein Welt voller Genüsse und nimmt eure Gaumen auf eine unvergessliche kulinarische Entdeckungsreise.

Die mallorquinische Küche ist ein wahres Fest für die Sinne und spiegelt die reiche Geschichte dieser bezaubernden Baleareninsel wider. Hier verschmelzen arabische Einflüsse mit katalanischen Traditionen, während die Nähe zum Wasser für frische Meeresfrüchte sorgt und die fruchtbare Erde der Insel eine Fülle an Gemüse, Früchten und Kräutern hervorbringt.

Von rustikalen Bauerngerichten bis hin zu raffinierten Fischspezialitäten – Mallorca bietet euch Essen, das sowohl bodenständig als auch überraschend vielfältig ist. Lasst euch von uns auf diese geschmackvolle Reise mitnehmen und entdeckt, warum die mallorquinische Küche zu den authentischsten und köstlichsten des gesamten Mittelmeerraums gehört!

Was macht die Küche Mallorcas so einzigartig und unwiderstehlich? Es ist die perfekte Harmonie zwischen Land und Meer, Tradition und Innovation, die diese Inselspezialitäten zu etwas ganz Besonderem macht. Die Kochtradition, auf Katalanisch „Cuina Mallorquina“ genannt, ist tief in der Geschichte der Region verwurzelt und erzählt von den verschiedenen Kulturen, die hier ihre Spuren hinterlassen haben.

Bereits die Römer schätzten die fruchtbaren Böden Mallorcas und bauten Oliven sowie Wein an. Doch erst mit der maurischen Herrschaft im Mittelalter erhielt die Inselküche ihre charakteristische Prägung. Sie brachten Gewürze wie Safran, Zimt und Anis mit und führten raffinierte Bewässerungssysteme ein, die den Anbau von Zitrusfrüchten, Mandeln und Feigen ermöglichten. Diese Einflüsse spürt ihr noch heute in dem Essen, das so typisch für Mallorca geworden ist.

Die Eroberung durch König Jaume I. im 13. Jahrhundert brachte katalanische Traditionen auf die Insel, die sich mit den bereits vorhandenen Elementen vermischten. So entstand über die Jahrhunderte eine Küche, die das Beste aus beiden Welten vereint: die Raffinesse der katalanischen Kochkunst mit den exotischen Aromen des Orients.

Heute steht die mallorquinische Küche für Authentizität und Qualität. Die Insulaner sind stolz auf ihre lokalen Produkte: das flüssige Gold der Olivenhaine, die süßen Mandeln aus Llucmajor, das Meersalz von Es Trenc und die exzellenten Weine der Region. Diese Zutaten bilden ein Fundament, das sowohl rustikal als auch elegant sein kann.

Die mallorquinische Küche beginnt traditionell mit köstlichen Vorspeisen, die den Gaumen auf die kommenden Genüsse vorbereiten. Die „Entrants“ sind oft einfach in der Zubereitung, aber reich an Geschmack und spiegeln die mediterrane Philosophie des Teilens wider. Hier dreht sich alles um frische, lokale Zutaten, die mit Liebe zum Detail zubereitet werden.

Das wohl bekannteste und einfachste mallorquinische Gericht ist gleichzeitig auch eines der köstlichsten: Pa amb Oli. Diese rustikale Köstlichkeit besteht aus geröstetem Landbrot, das mit einer halbierten Tomate eingerieben, mit Knoblauch aromatisiert und großzügig mit erstklassigem Olivenöl beträufelt wird. Das Brot röstet man traditionell über Holzkohle, was ihm einen besonderen rauchigen Geschmack verleiht. Dazu werden oft dünne Scheiben von Jamón Serrano, Manchego-Käse oder eingelegte Oliven serviert.

Erlebt das vegetarische Aushängeschild der mallorquinischen Küche und eine wahre Hymne an das lokale Gemüse. Dieses geschichtete Gericht besteht aus Auberginen, Zucchini, Paprika und Kartoffeln, die einzeln in Olivenöl gebraten und dann übereinandergeschichtet werden. Das Ganze wird mit einer aromatischen Tomatensauce übergossen, die mit Knoblauch, Zwiebeln und frischen Kräutern wie Basilikum und Petersilie verfeinert ist. Tumbet wird traditionell bei Zimmertemperatur serviert und kann sowohl als Vorspeise als auch als Beilage genossen werden.

Die Coca de Verdura ist eine herzhafte mallorquinische Tarte, die auf einem dünnen, knusprigen Teig basiert. Dieser wird dünn ausgerollt und mit einer bunten Mischung aus Gemüse belegt: Zwiebeln, Paprika, Spinat, Mangold und oft auch Pinienkerne. Das Gemüse wird vorher in Olivenöl angedünstet und mit Salz, Pfeffer und frischen Kräutern gewürzt. Die Coca ähnelt einer Pizza, hat aber einen ganz eigenen Charakter. Perfekt als Vorspeise oder für ein leichtes Abendessen, wird sie oft in kleine Quadrate geschnitten und mit einem Glas lokalen Weißweins serviert.

Diese halbmondförmigen Teigtaschen sind mit einer herzhaften Gemüsefüllung verfeinert. Der Teig besteht aus Mehl, Olivenöl, Wasser und einer Prise Salz. Das Innere besteht aus Spinat oder Mangold, Zwiebeln, Rosinen, Pinienkernen und manchmal auch Reis. Cocarrois können warm oder kalt genossen werden und sind perfekt für ein Picknick oder als leichte Vorspeise. Ihr Name leitet sich vom arabischen Wort „Kukhuriyah“ ab und erinnert an die maurische Vergangenheit der Mittelmeerinsel.

Diese Delikatesse vereint das Salzige mit dem Süßen auf überraschende Weise. Sobrasada ist eine weiche, streichfähige Paprikawurst aus Mallorca, die aus Schweinefleisch und vielerlei Gewürzen hergestellt wird. Sie hat eine charakteristische rötliche Farbe und einen intensiven, würzigen Geschmack. Für diese Vorspeise wird die Sobrasada dick auf geröstetes Brot gestrichen und mit einem Löffel des berühmten mallorquinischen Honigs beträufelt.

Auf der Baleareninsel spielen Suppen und Eintöpfe eine wichtige Rolle, besonders in den kühleren Monaten. Diese herzhaften Gerichte spiegeln die bäuerliche Tradition Mallorcas wider und nutzen saisonale Zutaten optimal aus. Sie werden traditionell in großen Töpfen gekocht und mit der ganzen Familie geteilt – ein Ausdruck der warmen Gastfreundschaft der Insulaner.

Trotz ihres Namens ist die berühmteste mallorquinische Suppe eigentlich gar keine richtige Suppe, sondern eher ein dicker Eintopf ohne Brühe. Er besteht aus dünnen Scheiben altbackenen Brotes, das mit einer Mischung aus saisonalem Gemüse wie Weiß- oder Blumenkohl, grünen Bohnen, Erbsen und Artischocken geschichtet wird. Dazu kommen oft auch Sobrasada und manchmal Speck für zusätzlichen Geschmack. Das Ganze wird langsam in Olivenöl gedünstet, wobei die Feuchtigkeit aus dem Gemüse das Brot weich macht und alle Aromen miteinander verschmelzen.

Diese Spezialität auf Mallorca bedeutet wörtlich „schmutziger Reis“ und ist ein herzhafter Eintopf, der seinen Namen der dunklen Farbe verdankt, die durch die verwendeten Gewürze und Fleischsorten entsteht. Er wird mit Kaninchen, Huhn, Schwein und manchmal auch Schnecken zubereitet. Der Reis köchelt in einer aromatischen Brühe, die mit Safran, Paprika und anderen Gewürzen angereichert ist. Die Zubereitung ist ein langsamer Prozess, bei dem alle Zutaten ihre Aromen abgeben.

Die mallorquinische Knoblauchsuppe ist ein einfaches, aber außergewöhnlich schmackhaftes Gericht, das ursprünglich als Resteverwertung entstand. Zahlreiche Zehen werden in Olivenöl goldbraun angebraten, dann mit heißer Fleisch- oder Gemüsebrühe aufgegossen. Dünne Scheiben altbackenen Brotes werden hinzugefügt und quellen in der aromatischen Brühe auf. Die Suppe wird mit Paprikapulver gewürzt und oft mit einem pochierten Ei pro Portion gekrönt.

Kommen wir nun zu weiteren Gerichten, die typisch für Mallorca sind. Auch die Hauptspeisen der regionalen Küche zeigen die ganze Vielfalt und den Reichtum der Rezepte. Hier verschmelzen maritime und terrestrische Einflüsse zu einer harmonischen Einheit. Ob zartes Lamm aus den Bergen der Serra de Tramuntana, frischer Fisch aus den kristallklaren Gewässern des Mittelmeers oder traditionelle Kreationen: Freut euch auf ein Gaumenfest.

Das Spanferkel ist eines der berühmtesten traditionellen Essen auf Mallorca. Es wird stundenlang langsam im Ofen gebraten, wobei die Haut knuspert, während das Fleisch zart und saftig bleibt. Die Zubereitung beginnt bereits am Vorabend: Das Ferkel wird mit einer Mischung aus Knoblauch, Rosmarin, Thymian, Lorbeerblättern und großzügig Salz eingerieben. Während des langen Bratvorgangs wird es regelmäßig mit Weißwein und Olivenöl begossen.

Traditionell serviert man die Lechona mit gerösteten Kartoffeln und einem einfachen grünen Salat. Dieses Gericht ist der Höhepunkt jeder mallorquinischen Feier und bringt die ganze Familie zusammen. Das Geheimnis liegt in der Geduld und der Qualität des lokalen Fleisches.

Diese elegante Variante des klassischen Tumbet kombiniert geschichtetes Gemüse mit frischem Fisch und ist ein perfektes Beispiel für die maritime Seite der mallorquinischen Küche. Zacken- oder Wolfsbarsch wird in Mehl gewendet und Olivenöl gebraten. Anschließend legt man das Ganze zwischen die Gemüseschichten und übergießt das Gericht mit einer reichhaltigen Tomatensauce, die mit frischen Kräutern wie Dill und Petersilie verfeinert ist.

Das superleckere Gericht ist eine mallorquinische Interpretation der Paella und ein wahrer Augenschmaus. Der Bomba-Reis wird in einer breiten, flachen Pfanne mit einer kräftigen Brühe aus Huhn, Kaninchen und verschiedenen Wurstsorten wie Sobrasada und Butifarra gekocht. Safran verleiht dem Ganzen seine goldgelbe Farbe, während Gemüse wie grüne Bohnen, Paprika und Tomaten Farbe und Geschmack beisteuern.

Das Besondere ist die „Costra“ – eine Kruste aus geschlagenem Ei, die über den fast fertigen Reis gegossen und dann im Ofen goldbraun gebacken wird. Diese bildet eine knusprige Decke über dem saftigen Reis und sorgt für einen dramatischen Effekt beim Servieren. Arroz con Costra ist ein Festtagsgericht, das Geduld und Können erfordert.

Das Rezept vereint zartes Schweinefleisch mit dem herzhaften Geschmack von Weißkohl und ist ein Paradebeispiel für die bodenständige mallorquinische Küche. Ein Lendenstück wird zunächst scharf angebraten und dann mit Zwiebeln, Knoblauch und Lorbeerblättern geschmort. Der Weißkohl wird in breite Streifen geschnitten und zusammen mit dem Fleisch langsam gegart, bis er butterweich ist. Die Flüssigkeit stammt aus einer Mischung von Weißwein und Fleischbrühe, die während der Garzeit immer wieder aufgegossen wird. Gewürzt wird mit Salz, schwarzem Pfeffer und manchmal auch einer Prise Zimt – ein Überbleibsel aus der maurischen Zeit.

Gibt es ein typisches Nationalgericht von Mallorca? Kaninchen zählt auf der Insel definitiv zu den absoluten Favoriten. Es wird in Stücke zerteilt und mit einer großzügigen Menge süßer Zwiebeln langsam geschmort. Das Fleisch wird zunächst in Olivenöl angebraten, dann zusammen mit den Zwiebeln, Weißwein, Lorbeerblättern und frischen Kräutern wie Rosmarin und Thymian geschmort. Die lange Garzeit macht das Gericht unglaublich zart, während die karamellisierten Zwiebeln eine süßliche Note beisteuern, die perfekt zum wilden Geschmack des Kaninchens passt. Serviert wird das Gericht traditionell mit Patatas a lo Pobre – einfach in Olivenöl gebratenen Kartoffeln – und einem Glas kräftigem Rotwein.

Die Küche Mallorcas schließt ihre Mahlzeiten mit verführerischen Süßspeisen ab, die oft arabische Einflüsse widerspiegeln und die Insel als wahres Paradies für Naschkatzen offenbaren. Diese Desserts nutzen die reichhaltigen lokalen Zutaten wie Mandeln, Honig, Zitronen und frische Eier und verwandeln sie in himmlische Leckereien.

Das wohl berühmteste Gebäck Mallorcas ist ein wahres Kunstwerk der Konditorei. Dieser spiralförmige Hefekuchen besteht aus einem unglaublich dünnen Teig, der mit Schweineschmalz (das dem Gebäck seinen Namen gibt) bestrichen und dann zu einer perfekten Spirale gerollt wird. Traditionell wird die Ensaimada nur mit Puderzucker bestäubt, aber moderne Varianten gibt es auch mit Füllungen wie Kürbismarmelade (Cabello de Ángel), Sahne oder sogar Sobrasada für eine herzhafte Version.

Charakteristisch für diesen Nachtisch sind die hinzugefügten kandierten Früchte, Zitronen- und Orangenschale sowie eine großzügige Menge gemahlener Zimt. Die Masse wird in eine gefettete Form gefüllt und im Ofen goldbraun gebacken, bis sie eine puddingartige Konsistenz hat. Die Oberfläche sollte leicht karamellisiert sein, während das Innere cremig bleibt. Greixonera wird warm oder bei Zimmertemperatur serviert und oft mit einer Kugel Vanilleeis oder einem Klecks Sahne ergänzt. Es ist ein Komfort-Dessert, das Kindheitserinnerungen weckt.

Nachdem wir nun hinreichend erörtert haben, was man auf Mallorca essen sollte, widmen wir uns nun den Getränken. Von erfrischenden Sommer Drinks bis hin zu wärmenden Winterspezialitäten bietet die Insel eine beeindruckende Palette an Durstlöschern. Besonders stolz sind die Bewohner auf ihre lokalen Weine, die in den letzten Jahrzehnten internationalen Ruhm erlangt haben, sowie auf ihre traditionellen Liköre und Kräuterschnäpse.

Der wohl berühmteste mallorquinische Likör ist Hierbas, der aus einer geheimen Mischung mediterraner Kräuter destilliert wird. Es gibt ihn in verschiedenen Varianten – von süß bis trocken – und er wird traditionell als Digestif nach dem Essen serviert. Ebenso beliebt ist der Palo, ein bitterer Likör mit Chinarinde, der oft mit Soda und Zitrone als erfrischender Aperitif getrunken wird. Die Horchata de Chufa, ein süßes Getränk aus Erdmandeln, ist ein erfrischender Klassiker, ebenso wie frisch gepresste Zitronen- und Orangensäfte. Sehr beliebt ist auch die Granizada, ein Slush-Eis aus verschiedenen Früchten, das an heißen Sommertagen für Abkühlung sorgt.

Die mallorquinische Küche mag traditionell fleisch- und fischlastig sein, doch bietet sie überraschend viele Möglichkeiten für Vegetarier und zunehmend auch für Veganer. Viele der klassischen Gerichte lassen sich problemlos anpassen oder sind von Natur aus pflanzlich. Das bereits erwähnte Tumbet ist ein perfektes Beispiel für ein traditionell vegetarisches Hauptgericht, das auch vegan zubereitet werden kann. Ebenso sind die Coca de Verdura und viele Varianten der Sopas Mallorquinas ohne tierische Produkte genießbar.

Pa amb Oli kann leicht vegetarisch oder sogar vegan interpretiert werden, indem man auf den Schinken verzichtet und stattdessen gegrilltes Gemüse, Tomaten oder Olivenpaste verwendet. Cocarrois sind traditionell bereits vegetarisch und können durch den Verzicht auf Eier im Teig auch vegan zubereitet werden. Selbst die berühmten mallorquinischen Mandeln und Oliven bieten unzählige Möglichkeiten für pflanzliche Gerichte.