Iguazú-Wasserfälle: Infos & Tipps


Das imposante Dröhnen der gigantischen Wassermengen aus bis zu 82 Metern zieht Besucher sofort in seinen magischen Bann. Hier bäumen sich Naturgewalten auf, die man so schnell nicht wieder vergessen wird. Wir zeigen euch, warum die Iguazú-Wasserfälle in Südamerika auf jeden Fall einen Besuch wert sind.

Überblick

Die Wasserfälle des Flusses Iguazú liegen an der Grenze des brasilianischen Bundesstaates Paraná und der Provinz Misiones in Argentinien. Auf 2,7 Kilometern finden sich insgesamt 20 größere sowie 255 kleinere Wasserfälle. Seit 2011 sind die Iguazú-Wasserfälle auf der Liste der Sieben Neuen Weltwunder der Natur. Wir stellen euch die beiden größten Nationalparks auf brasilianischer und argentinischer Seite vor und geben Tipps für das Naturabenteuer.

Sehenswertes

Die Wasserfälle reihen sich U-förmig aneinander und werden nur durch kleinere Inseln voneinander getrennt. Durch die tosende Gewalt des Wassers entsteht viel Dunst, der bei Sonneneinstrahlung vor den Wasserfällen Regenbögen entstehen lässt. Einmal vor diesem Naturschauspiel zu stehen, ist ein spektakuläres Erlebnis.

Die Guaraní, ein indigenes Volk Südamerikas, verstehen die Wasserfälle übrigens als Machwerk des eifersüchtigen Gottes Mboi. In Gestalt einer riesigen Schlange forderte die Gottheit jedes Jahr eine Jungfrau zum Opfer. Der Legende nach gelang einer der auserwählten Damen jedoch zusammen mit ihrem Liebsten die Flucht in einem Kanu. Darüber war Mboi so erbost, dass er voller Zorn eine Schlucht in das Flussbett schlug. Der Mythos besagt, dass die Seele des Mädchens in einem Felsen am Fuße des Wasserfalls gefangen blieb, während ihr Geliebter sich in einem Baum am Ufer des Garganta del Diablo (Teufelsschlund) verwandelte.

Die Iguazú-Wasserfälle reihen sich U-förmig aneinander

Isla de San Martín

Die Insel im Herzen der Iguazú-Wasserfälle kann nur mit dem Boot erreicht werden. Macht euch auf eine abenteuerliche Anreise gefasst, bei der ihr regenfeste Kleidung tragen solltet. Denn es wird nass! Die Anlegestelle für das Boot befindet sich an einem wunderschönen hufeisenförmigen Sandstrand, an dessen Ufern Besucher sich sonnen und erfrischen können. Insgesamt 172 Stufen hoch und 650 Meter lang ist zum Aussichtspunkt. Hier bietet sich euch ein atemberaubendes Panorama über die Garganta del Diablo (Teufelsschlund) und die brasilianischen Wasserfälle in der Ferne.

Die Isla San Martin inmitten der Iguazú-Wasserfälle

Im Inneren der Insel habt ihr Zugang zu einer einzigartigen geologischen Formation namens „La Ventura“ (Das Fenster). Die Isla San Martin ist Habitat von einer großen Anzahl von Geiern. Sie lassen sich von Touristen nicht beindrucken und werden euch auf eurer Wanderung stets begleiten. Die Wanderung über die Insel ist körperlich recht anspruchsvoll. Jedoch werden die Strapazen mit unvergleichlichen Natur-Erlebnissen belohnt.

Garganta del Diablo

Auf argentinischer Seite können Besucher auf und zwischen den Wasserfällen wandern. Eine lange Brücke über den Fluss Iguazú führt schließlich zum absoluten Highlight, dem Garganta del Diablo. Mit 14 Kaskaden, jede Menge Wassernebel und ohrenbetäubender Lärm – ein unvergleichbares Erlebnis für alle Sinne. Das Naturspektakel kann jedoch auch von brasilianischer Seite aus beobachtet werden, da sich der „Teufelsschlund“ gleichmäßig über die Grenze der beiden Länder verteilt. Pro Sekunde bahnen sich hier Wassermengen, die ein Olympisches Schwimmbecken füllen könnten, ihren Weg in die Tiefe. Ein weiterer anschaulicher Vergleich: 60 Millionen Menschen müssten gleichzeitig den Wasserhahn aufdrehen, um auf dieselbe Wassermenge zu kommen.

Garganta del Diablo - Der Schlund des Teufels

Estación Cataratas

Die sieben Kilometer lange Schmalspurbahn Tren Ecológico de la Selva (Ökologische Regenwald-Bahn) befindet sich im Nationalpark Iguazú in der Provinz Misiones in Argentinien. Seit 2001 verbindet der Zug das Besucherzentrum des Nationalparks mit zwei Zugangsstellen zu den Wasserfällen. Pro Jahr nutzen etwa 900.000 Besucher den Service.

Die Lokomotiven wurden in England gebaut, sind grün lackiert und haben seitlich geöffnete, rollstuhlgerechte Wagen. Die idyllische Fahrt zu einem der schönsten Wasserfälle der Welt dauert 25 Minuten.

Eine Schmalspurbahn führt direkt zu den Wasserfällen

Nationalparks an den Wasserfällen

Der Iguazú Nationalpark im Norden von Argentinien ist ebenso wie das brasilianische Pendant seit Mitte der 1980er-Jahre UNESCO Welterbe. Besucher können hier auf 555 Quadratkilometern den Regenwald entdecken, in welchem zahlreiche bedrohte Tierarten leben. Die meisten verstecken sich gut vor dem Menschen, doch die putzigen Nasenbären, oder „Coati” (Gürtelnase), wie sie von den Ureinwohnern Südamerikas genannt werden, gelten als sehr zutraulich. Außerdem leben im Park über 420 Vogelarten, 40 Reptilienarten und 250 verschiedene Schmetterlingsarten. Die Hauptattraktion, die Touristen aus der ganzen Welt anzieht, sind aber weder Regenwald noch Jaguar, sondern die Wasserfälle.

Der Iguazú Nationalpark im Norden von Argentinien

Der brasilianische Iguaçu Nationalpark ist dreimal größer als der argentinische Park. Er umfasst 1.700 Quadratkilometer und ist ebenfalls vor allem durch die Iguazú-Wasserfälle berühmt und beliebt. Jedes Jahr besuchen 1,5 Millionen Touristen den Nationalpark, da die Sicht auf die Wasserfälle von der brasilianischen Seite als die bessere gilt. Das liegt daran, dass der größere Teil der mächtigen Wasserfälle auf der argentinischen Seite liegt.

Ein Kappenblaurabe im brasilianischen Iguaçu Nationalpark

Tipps für Besucher

Das meiste Wasser führen die Iguazú-Wasserfälle von Mittwoch bis zum Wochenende, während es vor allem am Montag und Dienstag häufig zu weniger Wassermengen kommt. Für das Erlebnis der Iguazú-Wasserfälle macht es einen Unterschied, ob 1.500m³ oder 7.000m³ Wasser pro Sekunde über die imposanten Klippen rauschen.

Die beste Sicht auf die Wasserfälle hat man von der brasilianischen Seite, die ein Panorama auf einen Großteil der Iguazú-Wasserfälle bietet.

Vorsicht vor Nasenbären sollten während des Besuchs alle walten lassen, die Proviant dabeihaben. Die putzigen Tiere sind nämlich recht freche Vielfraße.

Nasenbären werden von den Ureinwohnern Coati genannt

Besonders nah kommt man den Wasserfällen von der argentinischen Seite, für die man sich etwas mehr Zeit nehmen sollte. Fährt man mit dem Zug nach „Garganta del Diabolo“ (Teufelsschlund) befindet man sich direkt über dem stürzenden Wasserfall.

Als Dauer für die Iguazú-Wasserfälle werden je nach Interesse ein bis drei Tage empfohlen. Wer nur einen Tag einplant, sollte die argentinische Seite besuchen.

Reise-Infos

Wer nun auch Lust bekommen hat, die Iguazú-Wasserfälle einmal selbst aus unmittelbarer Nähe erleben zu wollen, für den haben wir hier noch ein paar hilfreiche Reise-Informationen.

Reisezeit

Das Klima in Paraná und der Provinz Misiones ist im Sommer schwül und heiß, während es im Winter (von Juni bis August) mit 10 Grad Celsius auch sehr frisch werden kann. Die beste Reisezeit liegt nach der Hauptsaison, die von Ende November bis Mitte März reicht. Vom Ende der Hauptsaison reicht sie bis Anfang Juni, da dann in der Region der Winter beginnt und es häufiger regnet.

Tolle Natur und atemberaubende Ausblicke auf die Wasserfälle

Reisedauer & Reisevorbereitung

Als Dauer für einen Besuch der Iguazú-Wasserfälle werden je nach Interesse ein bis drei Tage empfohlen. Wer nur einen Tag einplanen möchte, sollte die argentinische Seite besuchen.

Argentinien

Als EU-Bürger seid ihr von der Visumspflicht befreit und benötigt nur einen gültigen Reisepass. Bei der Einreise erhaltet ihr kostenfrei ein Touristenvisum über 90 Tage.

Brasilien

Bleibt ihr als EU-Bürger nicht länger als 90 Tage in Rio de Janeiro, braucht ihr kein Visum, jedoch einen Reisepass, der zum Zeitpunkt eurer Anreise noch länger als sechs Monate gültig sein muss.

Impfungen

Eine Gelbfieberimpfung ist nicht Pflicht, aber dringend empfohlen insbesondere auch für die Regionen um die Iguazú-Wasserfälle. An die Standard-Impfempfehlungen sollte sich jeder Tourist halten und vorher im Impfpass nachschlagen, ob vielleicht etwas aufgefrischt werden muss.

Die Wasserfälle sind eines der Neuen 7 Weltwunder der Natur

Anreise & Fortbewegung vor Ort

Flughäfen befinden sich in den Städten Foz do Iguacu (Brasilien) sowie das nähere Puerto de Iguazú (Argentinien). An beiden Aiports kann überschüssiges Gepäck ggf. in Schließfächern verwahrt werden. Von den Flughäfen verkehren dann mehrmals täglich Shuttlebusse zum Wasserfall. Ein Mietwagen ist natürlich auch eine Option.

Hotels & Unterkünfte

Günstigere Hotels findet man eher auf der argentinischen Seite, jedoch kann man in Brasilien direkt gegenüber den Wasserfällen nächtigen. Moderner Komfort und ausgezeichneter Service von durchweg freundlichem und hilfsbereitem Personal erwartet euch auf beiden Seiten der Wasserfälle.

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