Ravello an der Amalfiküste entdecken

Hoch oben auf den Klippen der berühmten Amalfiküste thront Ravello. Mit ihren terrassenförmigen Gärten, prächtigen Villen und atemberaubenden Panoramablicken ist diese Stadt ein Juwel, das schon seit Jahrhunderten Künstler und Schriftsteller aus aller Welt in ihren Bann zieht.

Das Besondere an Ravello ist ihre einzigartige Lage in rund 365 Metern Höhe über dem Mittelmeer. Dies hat ihr den Spitznamen „Balkon an der Amalfiküste“ eingebracht. Die Stadt vereint ästhetische Architektur mit mediterraner Lebensart und grandiosen Aussichten. In den prachtvollen Gärten historischer Villen wandelt ihr auf den Spuren berühmter Persönlichkeiten wie etwa Richard Wagner. Dieser fand hier Inspiration für seinen Parsifal. Mittelalterliche Straßen führen euch zu handwerklichen Schätzen. Auf den zahlreichen Terrassen mit ihren Panoramarestaurants schlemmt ihr kulinarische Köstlichkeiten. Auch die feinen Künste sind allgegenwärtig. Das jährliche Musik-Festival zum Beispiel verwandelt den Ort jeden Sommer in eine Open-Air-Bühne mit zahlreichen tollen Aufführungen.

Obwohl die Stadt mit ihren rund 2.500 Einwohnern überschaubar ist, steckt Ravello voller Sehenswürdigkeiten, darunter architektonischer Meisterwerke wie der Dom und kultureller Schätze, die Kunstliebhaber und Geschichtsinteressierte gleichermaßen zu begeistern wissen.

Der malerische Platz bildet das elegante Herzstück der Stadt und ist ein perfekter Ausgangspunkt für eure Entdeckungstouren. Hier thront der Dom, umgeben von historischen Palästen. Die harmonische Architektur aus verschiedenen Epochen – angefangen von der normannischen Zeit bis hin zur Gegenwart – macht den Piazza Vescovado in Ravello sowohl für Fotografen als auch Kulturfreunde absolut sehenswert.

In den umliegenden Restaurants und Cafés könnt ihr euch lokale Köstlichkeiten und einen waschechten Espresso schmecken lassen. Interessant ist auch der antike Brunnen in der Mitte des Platzes. Bereits im Mittelalter diente er als Wasserspender für die Bewohner. Die schwarz-weißen Steinmuster im Boden sind übrigens typisch für die Region.

Allein für dieses Bauwerk ist Ravello sehenswert. Die Villa Rufolo verzaubert mit ihrer einzigartigen Mischung aus normannischer, arabischer und byzantinischer Architektur. Ihr imposanter Turm aus dem 13. Jahrhundert und die kunstvoll gestalteten Bögen erzählen von der glanzvollen Vergangenheit einer reichen Handelsfamilie, die zu den mächtigsten in ganz Süditaliens gehörte.

Bereits im Mittelalter empfing die prachtvolle Residenz königliche Gäste. Heute könnt ihr durch dieselben Säle wandeln, in denen einst Päpste und Adelige verkehrten. Zusammen mit den prachtvollen Gärten ist die Villa Rufolo das berühmteste Haus in Ravello. Richard Wagner war so begeistert von diesem Ort, dass er hier die Inspiration für den Zaubergarten Klingsors fand. Darüber hinaus genießt ihr einen grandiosen Ausblick auf die Küste von Salerno bis hin nach Capri.

Der Duomo, offiziell Santa Maria Assunta genannt, ist ein architektonisches Meisterwerk. Neben der Kathedrale San Pantaleone von Ravello, die rund 1.000 Jahre alt ist, zählt auch der Dom zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Seine Fassade vereint romanische und gotische Elemente, während die berühmte Bronzetür von Barisano da Trani mit ihren 54 kunstvoll gestalteten Reliefs biblische Szenen zum Leben erweckt.

Innen erwartet euch eine prächtige Kanzel aus dem Mittelalter, die als eine der schönsten Italiens gilt. Mit ihren bunten Mosaiken sowie den majestätischen auf Pfeilern ruhenden Löwen versetzt sie jeden Besucher in Staunen. Beeindruckt waren wi vor allem von der Krypta mit ihren antiken Säulen aus römischer Zeit, die von der langen Geschichte dieses heiligen Ortes zeugen.

Diese dreischiffige Kirche ist ein verstecktes Juwel aus dem 11. Jahrhundert, das euch mit seiner authentischen mittelalterlichen Atmosphäre zu verzaubern weiß. Die romanische Basilika beherbergt eine der wertvollsten Kanzeln Kampaniens, die von Nicolò di Bartolomeo da Foggia geschaffen wurde und mit ihren filigranen Mosaiken und biblischen Darstellungen ein wahres Meisterstück der Handwerkskunst darstellt.

San Giovanni del Toros besonderer Charme liegt in ihrer unveränderten Authentizität und der Lage abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten von Ravello. So habt ihr die Möglichkeit, die detailverliebte Gestaltung in aller Ruhe zu betrachten und dabei die spirituelle Atmosphäre auf euch wirken zu lassen.

Fast 120 Jahre ist die Villa Cimbrone von Ravello alt. Sie wird oft als die Perle der Stadt bezeichnet und wirkt wie ein romantisches Märchenschloss, das damals von Lord Grimthorpe erschaffen wurde und heute eines der exklusivsten Hotels der Welt beherbergt. Mit ihren prächtigen Salons, antiken Möbeln und wertvollen Kunstsammlungen erzählt das neugotische Bauwerk Geschichten von illustren Gästen wie Virginia Woolf und Winston Churchill, die hier Erholung suchten.

Die Räume sind dekoriert mit kostbaren Antiquitäten, die Lord Grimthorpe aus ganz Europa zusammentrug. Höhepunkt der Anlage ist die berühmte „Terrazza dell’Infinito” – die Unendlichkeitsterrasse, einer der schönsten Aussichtspunkte der Welt. Ein interessanter Fakt: An dieser Stelle von Ravello wurden Teile des Films „Sissi“ gedreht. Zwischen Marmorstatuen und blühenden Gärten genießt ihr ein Panorama, das bei klarem Wetter sogar die Insel Ischia umfasst.

Nur wenige Gehminuten von Ravello entfernt entdeckt ihr ein authentisches Bergdorf, das euch einen unverfälschten Einblick in das traditionelle Leben an der Amalfiküste bietet. Als älteste der Seerepubliken Italiens kann Scala auf eine über tausendjährige Geschichte zurücksehen und war einst eine mächtige Handelsmacht, die mit Venedig und Pisa konkurrierte.

Heute wandelt ihr durch ruhige Gassen zwischen steinernen Häusern, die von einer glorreichen Vergangenheit erzählen, und könnt die Überreste von über hundert Kirchen und Kapellen entdecken. Von Scala aus eröffnen sich auch wunderbare Wandermöglichkeiten durch die Kastanienwälder und Terrassengärten der Monti Lattari. Dort erlebt ihr die unberührte Natur der Region und genießt dabei spektakuläre Ausblicke auf das Meer und die umliegenden Bergdörfer.

Von Outdoor-Spaß über Entdeckertouren bis hin zu Kulturgenuss könnt ihr in Ravello richtig viel tun. Die Umgebung bietet euch eine faszinierende Vielfalt an Aktivitäten, die weit über Sightseeing hinausgehen.

Auch für Wanderlustige lohnt sich ein Aufenthalt in Ravello, denn der berühmte „Pfad der Götter” gehört zu den spektakulärsten Routen weltweit. Er führt euch auf einem antiken Weg hoch über dem Meer von Bomerano nach Nocelle. Diese mittelschwere Strecke belohnt euch mit atemberaubenden Panoramablicken auf Capri, Positano und die gesamte Amalfiküste.

Bereits die Römer waren hier vor Jahrhunderten unterwegs. Der Sentiero degli Dei ist bestens ausgeschildert und kann je nach Kondition in verschiedenen Etappen bewältigt werden. Zwischendurch könnt ihr in kleinen Berggasthäusern einkehren und euch mit lokalen Spezialitäten stärken. Plant etwa vier bis sechs Stunden für die komplette Strecke ein und denkt daran, Wasser und Sonnenschutz mitzunehmen.

Ravello ist bekannt für ihre kulinarischen Highlights und bietet euch tolle Möglichkeiten, die Küche Kampaniens kennenzulernen. In traditionellen Kochschulen könnt ihr unter Anleitung erfahrener Köche lernen, wie man perfekte Pasta von Hand macht, duftende Zitronen-Risotti zubereitet oder die berühmte Pastiera napoletana backt.

Wollt ihr einfach nur genießen, empfehlen wir euch geführte Touren zu den Weinanbaugebieten der Umgebung, wo ihr den berühmten Furore Bianco und andere köstliche lokale Tropfen probieren und dabei mehr über die jahrhundertealte Tradition des Kelterns der Region erfahren könnt.

Ein Ausflug in die weltberühmte „Perle der Amalfi” gehört zu den Highlights eures Ravello-Aufenthalts und führt euch etwa 20 Kilometer die spektakuläre Küstenstraße hinunter zu einem äußerst fotogenen Ort: Positano verzaubert mit ihren pastellfarbenen Häusern, die sich wie ein Wasserfall die steilen Klippen hinab zum azurblauen Meer ergießen. Freut euch auf unzählige tolle Fotomotive an jeder Straßenecke.

Besonders gut gefallen hat uns der Spaziergang zur Kirche Santa Maria Assunta mit ihrer charakteristischen Majolika-Kuppel sowie dem berühmten byzantinischen Madonnenbild. Am Hauptstrand Marina Grande könnt ihr im Anschluss entspannen oder schwimmen gehen und später am Abend in einem der Restaurants bei einem Aperitivo bewundern, wie die glutrote Sonne langsam im Tyrrhenischen Meer versinkt.

Während eines Aufenthalts in Ravello gibt es kaum eine bessere Möglichkeit die Amalfiküste zu entdecken als auf einer Bootstour. In der Umgebung starten täglich Ausflüge, die euch zu einsamen Buchten und malerischen Fischerdörfern bringen, die nur vom Wasser aus erreichbar sind. Ein absolutes Highlight ist die smaragdgrüne Höhle Smeraldo bei Conca dei Marini. Das Sonnenlicht fällt dort durch eine Öffnung und taucht das Meer in magisches Grün.

Besonders romantisch sind die Fahrten nach Capri, bei denen ihr die berühmten Faraglioni-Felsen umrunden und in der Blauen Grotte schwimmen könnt. Viele Touren beinhalten Stopps zum Baden, Schnorcheln oder einfach nur Entspannen an Bord, während ihr frische Antipasti genießt.

Ein Urlaub in Italien und speziell in Ravello erfordert einige Überlegungen bezüglich der optimalen Zeit für einen Besuch sowie die Berücksichtigung praktischer Aspekte. Mit der richtigen Planung und einigen zusätzlichen Tipps wird euer Aufenthalt an der Amalfiküste zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Wir empfehlen, Ravello in der Zeit zwischen April und Oktober zu besuchen. Ab Mai blühen die prachtvollen Gärten der Stadt. Frühling und Herbst sind besonders angenehm für Wanderungen dank warmer, aber milder Temperaturen. Wollt ihr naheliegende Küstenorte besuchen und dort im Meer schwimmen gehen, könnt ihr in den Sommermonaten mit perfektem Sonnenschein und Badewetter rechnen.

Vier bis fünf Tage in Ravello sind genau richtig, um die Stadt von ihren schönsten Seiten zu entdecken und nebenbei entspannte Stunden zu genießen. Wollt ihr noch weitere sehenswerte Orte entlang der Amalfiküste besichtigen, raten wir euch zu einem Aufenthalt von einer vollen Woche.

Einer der komfortabelsten Wege führt über den Flughafen in Neapel, der etwa 90 Autominuten entfernt liegt und regelmäßige Direktverbindungen aus Deutschland anbietet. Von dort aus könnt ihr einen Mietwagen nehmen, um die spektakuläre Küstenstraße SS163 zu befahren, die selbst schon ein Erlebnis darstellt. Alternativ nutzt ihr den Bus nach Amalfi und von dort weiter ans Ziel.

In Ravello kommt ihr problemlos zu Fuß herum, da die Stadt kompakt und autofrei ist. Beachtet, dass es vor Ort einige steile Gassen und viele Treppen gibt. Für Ausflüge in die Umgebung könnt ihr Busse nutzen, die alle wichtigen Stationen der Küste verbinden. Viele Hotels bieten außerdem einen Shuttleservice zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten oder zum Hafen von Amalfi an, von wo viele Bootstouren starten.

Die lokale Küche ist geprägt von frischesten Meeresfrüchten, sonnengereiften Früchten und aromatischen Kräutern. Zu den Spezialitäten gehört die „Scialatielli ai frutti di mare”, eine handgemachte Pasta mit Muscheln und Tintenfisch, sowie die berühmten „Spaghetti al limone” mit frischen Amalfi-Zitronen, die durch ihre besondere intensive Süße und ihr unvergleichliches Aroma weltberühmt geworden sind.

Sehr lecker fanden wir auch die regionalen Fischspezialitäten wie „Baccalà all’acqua pazza” (Stockfisch in würziger Tomatenbrühe) oder „Alici di Cetara” (marinierte Sardellen), die als Delikatesse gelten. Der berühmte Limoncello wird hier noch nach traditionellen Familienrezepten hergestellt und sollte am Ende eines jeden Essens genossen werden.

Viele der erstklassigen Häuser sind in ehemaligen Palästen aus dem Mittelalter untergebracht und thronen über der Küste. Diese bieten ihren Gästen Infinity-Pools, Wellnessbereiche und eigene Restaurants, während die Terrassen unvergessliche Sonnenuntergänge über dem Golf von Salerno zeigen. Wer gerne mit Stil wohnt, darf sich in dieser Stadt auf außergewöhnliche Erlebnisse freuen.

Auch budgetbewusste Reisende finden in Ravello eine herrliche Auswahl, darunter familiäre Bed & Breakfasts in traditionellen Steinhäusern, die dank der Hanglage der Stadt ebenfalls wunderbare Aussichten bieten und mit viel herzlicher Gastfreundschaft punkten. Pensionen und kleine Hotels locken zusätzlich mit lokaler Küche und Einblicken in das authentische italienische Leben.