Locorotondo in Apulien erkunden

Stellt euch ein schneeweißes Dorf vor, das wie ein perfekter Kreis auf einem Hügel thront und euch mit atemberaubenden Ausblicken über sanfte Weinberge und die charakteristischen Trulli-Häuser verzaubert. Das ist Locorotondo – ein magisches Kleinod in Apulien, das mit seinen blumengeschmückten Balkonen und dem entspannten süditalienischen Flair verzaubert.

Das schöne Locorotondo im italienischen Puglia empfängt euch mit einer Atmosphäre, die sofort verzaubert. Wenn ihr durch die schneeweißen Gassen der kreisrunden Altstadt schlendert, werdet ihr von den typischen Kalkstein-Giebelhäusern mit ihren charakteristischen schrägen Dächern begeistert sein. Diese sogenannten „Cummerse“ verleihen dem Ort seinen unverwechselbaren Charakter. Von dem Park Villa Comunale genießt ihr einen spektakulären Panoramablick über das Valle d’Itria mit seinen endlosen Weinbergen, Olivenhainen und den berühmten Trulli.

Locorotondo ist aber nicht nur für seine Schönheit bekannt, sondern auch für seinen erstklassigen Weißwein. In den traditionellen Osterien könnt ihr diesen zusammen mit authentischer apulischer Küche probieren. Daneben lädt die Region mit ihren historischen Dörfern und traumhaften Stränden zu ausgedehnten Erkundungen ein.

Das historische Zentrum von Locorotondo ist selbst die größte Sehenswürdigkeit. Die kreisförmige Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen, den weiß getünchten Häusern und den mit bunten Blumentöpfen geschmückten Balkonen lädt zum ziellosen Umherstreifen ein. Doch es gibt auch einige besondere Orte, die ihr nicht verpassen solltet.

Die Piazza Vittorio Emanuele ist das pulsierende Herz von Locorotondo und der perfekte Ausgangspunkt für eure Erkundung der Altstadt. Dieser elegante Platz liegt direkt hinter der Porta Napoli und wird von strahlend weißen Gebäuden eingerahmt, die typisch für den Ort sind. Er ist gesäumt von zahlreichen Restaurants und Cafés, in denen ihr einen authentischen italienischen Espresso genießen oder abends bei einem Aperitif das lebhafte Treiben beobachten könnt.

Von hier aus starten schmale Gassen, die euch durch das historische Zentrum führen, und ihr habt einen schönen Blick auf die Chiesa Madre San Giorgio, die majestätisch über der Stadt thront. In der Nähe des Platzes befindet sich auch das Tourismusbüro, wo ihr weitere Informationen über Locorotondo und die Umgebung erhalten könnt. Die Piazza ist mehr als nur ein Durchgangsort – sie ist der soziale Mittelpunkt, an dem ihr das authentische Leben in diesem apulischen Kleinod hautnah spüren könnt.

Die Chiesa Madre San Giorgio ist das Herzstück von Locorotondo und thront majestätisch im Zentrum der Altstadt. Dieses prachtvolle Gotteshaus wurde zwischen 1790 und 1825 erbaut und beeindruckt bereits von außen mit seiner imposanten, neoklassizistischen Fassade und dem markanten, 47 Meter hohen Glockenturm. An gleicher Stelle befanden sich vorher bereits zwei Kirchen, von denen die erste aus dem zwölften Jahrhundert stammte.

Wenn ihr durch das große Steinportal eintretet, erwartet euch ein wahres Fest für die Augen: Das große Kirchenschiff im Inneren ist reich verziert mit kunstvollen Stuckarbeiten, Fresken und Skulpturen, die vom großen Können der lokalen Künstler zeugen. Besonders sehenswert ist der prachtvolle Hochaltar mit einem Bildnis der Madonna aus dem 18. Jahrhundert.

Der Palazzo Comunale mit seinem markanten Torre Civica (Stadtturm) ist eines der wichtigsten historischen Wahrzeichen von Locorotondo. Das imposante Gebäude aus dem 18. Jahrhundert beeindruckt mit seiner weißen Steinfassade und den Fenstern im Barockstil, die mit kunstvollen Bögen verziert sind. Ursprünglich waren hier das Rathaus und die Universität untergebracht, heute beherbergt der Palast die öffentliche Bibliothek.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der rund 22 Meter hohe Torre Civica errichtet. Das Bauwerk überragt die weißen Dächer der Stadt und ist von vielen Punkten der Umgebung aus sichtbar. Früher diente er als Wach- und Verteidigungsturm, heute habt ihr die Möglichkeit, von oben einen spektakulären Ausblick auf die umliegende Landschaft zu genießen.

Nur wenige Meter entfernt befindet sich der prachtvolle Palazzo Morelli, dessen barocke Fassade mit Stuckarbeiten und reich verzierten Balkonen geschmückt ist. Der Bau ist ein perfektes Beispiel für die elegante Architektur, die Apulien so besonders macht. Über dem imposanten Hauptportal des im frühen 18. Jahrhundert errichteten Palastes sind das Adelswappen der Familie Morelli sowie eine Maske zu sehen, die das Böse abwehren und so dem Schutz des Hauses dienen sollte.

Am nördlichen Rand der Altstadt entdeckt ihr die Basilika Madonna della Greca, die älteste Kirche in Locorotondo. Der erste Bau an dieser Stelle wurde zwischen dem siebten und achten Jahrhundert errichtet, das jetzige Gebäude stammt aus dem 15. Von außen zeichnet es sich durch eine schlichte Steinfassade aus, am auffälligsten ist das Rosettenfenster über dem Eingang.

Das Innere birgt echte Schätze, die ihr bei einem Besuch bewundern könnt. Besonders bemerkenswert ist der Flügelaltar mit einem Bildnis der Gottesmutter sowie den Heiligen Lucia, Petrus, Paulus und Orontius – ein Meisterwerk, das die religiöse Kunstfertigkeit der damaligen Zeit zeigt. Gleich daneben findet ihr ein beeindruckendes Relief des Heiligen Georg aus dem 16. Jahrhundert. Die Basilika strahlt eine besondere, andächtige Atmosphäre aus und bietet einen faszinierenden Kontrast zur prächtigen Barockkirche im Zentrum.

Für den spektakulärsten Ausblick über das Valle d’Itria müsst ihr unbedingt die Villa Comunale besuchen. Dieser gepflegte kleine Park am östlichen Rand der Altstadt ist der perfekte Ort, um die Schönheit der Umgebung auf euch wirken zu lassen. Von der Aussichtsterrasse aus erstreckt sich vor euch ein atemberaubendes Panorama: Ihr blickt über endlose Weinberge, Olivenhaine und die charakteristischen Trulli-Häuser, die wie weiße Zipfelmützen über die Landschaft verstreut sind.

In der Ferne könnt ihr die auf Hügeln thronenden Nachbarstädte Cisternino und Martina Franca erkennen. Besonders zum Sonnenuntergang ist dieser Ort einfach magisch – wenn das warme Abendlicht die weißen Mauern der Trulli in goldene Farben taucht, versteht ihr, warum Locorotondo als „Balkon des Itria-Tals“ bezeichnet wird. Nehmt euch Zeit, setzt euch auf eine der Parkbänke und genießt diesen unvergesslichen Moment.

Locorotondo und das Valle d’Itria bieten weit mehr als nur Sightseeing, es gibt auch allerhand zu tun. Die Region lädt zu aktiven Erlebnissen ein, die euch die Kultur, die Natur und die kulinarischen Schätze Apuliens näherbringen.

Anders als der Großteil Apuliens, der für kräftige Rote bekannt ist, produziert die Region um Locorotondo erstklassige Weißweine aus den Rebsorten Verdeca und Bianco d’Alessano. Daraus entsteht ein frischer, eleganter Tropfen mit blumigem Bouquet und fruchtiger Note – perfekt zu Fischgerichten und den lokalen Antipasti.

Viele Kellereien in der Umgebung bieten Führungen durch ihre Weinberge und Produktionsstätten an, bei denen ihr alles über die Herstellung lernt. Bei den anschließenden Verkostungen könnt ihr euch durch die verschiedenen Sorten probieren. Dazu genießt ihr häufig herzhafte apulische Spezialitäten wie Salami, Schinken und Käse.

Die Gemeinde Martina Franca befindet sich nur rund sechs Kilometer südlich von Locorotondo und verzaubert mit prächtigen Palästen. Das historische Zentrum gilt als eines der schönsten Beispiele barocker Stadtarchitektur in Apulien. Herzstück ist die Piazza Plebiscito mit der Basilika San Martino, deren kunstvolle Fassade alle Blicke auf sich zieht. Der nicht weit entfernt liegende Palazzo Ducale besticht im Inneren mit aufwendigen Malereien.

Schlendert durch die Gassen der Altstadt und bewundert die reich verzierten Portale und Fassaden der herrschaftlichen Gebäude. Martina Franca ist auch für das renommierte Festival della Valle d’Itria bekannt, das im Sommer Opernliebhaber aus ganz Europa anzieht. Der Ort ist zudem berühmt für seine kulinarischen Spezialitäten, allen voran das Capocollo, eine würzige Schweinehals-Salami. In den zahlreichen Metzgereien und Delikatessenläden könnt ihr diese und andere regionale Köstlichkeiten probieren und kaufen.

Nur rund neun Kilometer von Locorotondo entfernt liegt Alberobello, das weltberühmte Trulli-Dorf, das ihr unbedingt besuchen solltet. Dieses UNESCO-Weltkulturerbe besteht aus ganzen Stadtvierteln mit den charakteristischen weißen Rundhäusern mit kegelförmigen Dächern – ein absolut einzigartiger Anblick. Ihr könnt durch die Viertel Rione Monti und Aia Piccola schlendern, wo viele der typischen Gebäude zu Cafés und Restaurants umfunktioniert wurden, sodass ihr auch ins Innere schauen könnt.

Besonders beeindruckend ist die Wallfahrtskirche Sant’Antonio di Padova, ein ebenfalls im Trulli-Stil erbautes Gotteshaus mit einer 21 Meter hohen Kuppel. Ein weiteres Highlight ist der Aussichtspunkt Belvedere Santa Lucia, von dem ihr einen atemberaubenden Panoramablick über die gesamte Stadt habt.

Etwa 25 Kilometer nordöstlich von Locorotondo liegt eines der spektakulärsten Naturwunder Italiens: die Grotte di Castellana. Dieses unterirdische Höhlensystem ist ein absolutes Highlight für jeden Apulien-Besucher. Es erstreckt sich über drei Kilometer und reicht bis zu 70 Meter tief in die Erde. Eine Besichtigung ist nur im Rahmen einer geführten Tour möglich. Dabei taucht ihr ein in eine faszinierende Welt aus Stalaktiten und Stalagmiten, Tropfsteingebilden und Kavernen.

Es werden zwei Touren unterschiedlicher Länge angeboten: ein etwa 50-minütiger Rundgang oder die vollständige Erkundung über die gesamten drei Kilometer, die rund zwei Stunden dauert. Letztere führt euch bis zur Grotta Bianca, die in einer üppigen weißen Alabasterschicht erstrahlt und als die schönste Höhle des Komplexes gilt. Unter der Erde herrscht ganzjährig eine konstante Temperatur von etwa 16 bis 18 Grad, nehmt also eine Jacke mit. Festes Schuhwerk ist ebenfalls wichtig, da der Boden teilweise rutschig sein kann.

Locorotondo selbst liegt zwar im Landesinneren, ist aber nur rund 15 Kilometer vom Meer entfernt. Somit erreicht ihr die traumhaften Strände der Adria in etwa 20 bis 30 Minuten mit dem Auto – perfekt für eine erfrischende Auszeit. Besucht die wunderschöne Küstenstadt Monopoli, die mit einem charmanten Ortskern und herrlichen Badebuchten lockt. Besonders empfehlenswert sind Porto Ghiacciolo mit kristallklarem Wasser, und die Cala Porta Veccia direkt im Zentrum.

Nur rund neun Kilometer weiter nördlich liegt das berühmte Polignano a Mare, dessen spektakulärer Strand Lama Monachile zwischen steilen Kalksteinklippen eingeklemmt ist und zu den fotogensten Badeorten Apuliens zählt. Nach dem Sprung ins kühle Nass könnt ihr durch die malerische Altstadt schlendern und von den Aussichtsterrassen einen atemberaubenden Blick genießen. Plant genug Zeit ein, um noch einen Aperitif in einer der Bars zu genießen, bevor ihr zum Abendessen nach Locorotondo zurückkehrt.

Auch in der kälteren Jahreszeit lohnt sich ein Besuch in Locorotondo, denn zu Weihnachten verwandelt sich das pittoreske Dorf in eine märchenhafte Kulisse. Die malerischen Gassen erstrahlen in einem Meer aus Lichtern und kunstvollen Dekorationen, die jede Ecke in einen magischen Ort verwandeln. Die charakteristischen weißen Häuser mit ihren schrägen Cummerse-Dächern schaffen in ihrem festlichen Glanz eine einzigartige Atmosphäre.

Ab Mitte November findet in Locorotondo zudem der traditionelle Weihnachtsmarkt auf der Piazza Aldo Moro statt. Ihr findet hier lokales Kunsthandwerk, typische apulische Produkte wie Olivenöl und Wein sowie gastronomische Köstlichkeiten. Die Kombination aus der weißen Architektur, der festlichen Beleuchtung und der warmen süditalienischen Gastfreundschaft macht den Ort zu einem unvergesslichen Ziel zur Adventszeit – und das bei meist milden Temperaturen, die auch im Dezember oft noch Spaziergänge ohne dicke Winterjacke erlauben.

Ihr würdet am liebsten gleich nach Locorotondo aufbrechen? Ein Aufenthalt in dieser schönen Stadt erfordert etwas Planung, aber die Vorbereitung lohnt sich. Hier findet ihr alle wichtigen Informationen, um euren Urlaub in Apulien perfekt zu gestalten.

Ein Besuch in Locorotondo lohnt sich vor allem in den Monaten April bis Oktober, wenn das Wetter angenehm und sonnig ist. Im Frühling zeigt sich die Landschaft von ihrer schönsten Seite: Die Mandelbäume blühen, die Rebhügel treiben aus, und die Temperaturen sind perfekt für Sightseeing und Outdoor-Aktivitäten. Der Herbst ist ebenfalls ideal: Das Meer ist noch warm und die Weinlese ist in vollem Gange.

Um die Stadt und ihre wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu entdecken, solltet ihr ein bis zwei Tage in Locorotondo verbringen. Wenn ihr aber auch Ausflüge in die Umgebung unternehmen oder einen der vielen Strände besuchen möchtet, solltet ihr bis zu eine Woche einplanen.

Die nächstgelegenen Flughäfen befinden sich in Bari und Brindisi, beide werden regelmäßig aus deutschen Städten, beispielsweise von Berlin aus, angesteuert. Von dort gelangt ihr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto ans Ziel. Mit dem Pkw dauert die Fahrt je rund eine Stunde. Alternativ verfügt Locorotondo auch über einen Bahnhof, von dem aus es Verbindungen mit Regionalzügen und Bussen gibt.

Für die Fortbewegung vor Ort braucht ihr kein Auto – die Altstadt ist kompakt und lässt sich perfekt zu Fuß erkunden. Für Ausflüge in die Umgebung ist ein Mietwagen empfehlenswert, da ihr damit die Dörfer des Valle d’Itria und die Region am besten erkunden könnt. Eine weitere Möglichkeit sind geführte Touren oder das Ausleihen von Fahrrädern beziehungsweise E-Bikes.

Die Küche in Locorotondo und im Valle d’Itria ist bodenständig, raffiniert und tief in der Kultur Apuliens verwurzelt. Das absolute Muss sind die Orecchiette con Cime di Rapa, die „Öhrchen“ aus Hartweizengrieß, die klassisch mit Stängelkohl serviert werden. Eine weitere Spezialität ist „U Tridde“, eine frische Pasta mit Fleischbrühe, Pecorino-Käse und Petersilie.

Zu den apulischen Klassikern gehören auch Friselle, doppelt gebackene Brotringe, und die Focaccia Barese, die beide mit Tomaten und Olivenöl verfeinert werden. Probiert auch unbedingt die regionalen Käsesorten Burrata und Caciocavallo. Und natürlich darf der Locorotondo DOC nicht fehlen – der frische Weißwein passt perfekt zu Fischgerichten und Antipasti.

Locorotondo bietet eine vielfältige Auswahl an Unterkünften für jeden Geschmack und jedes Budget. Für ein besonders authentisches Erlebnis solltet ihr unbedingt in einem Trullo übernachten – diese traditionellen Rundhäuser wurden vielfach zu gemütlichen Urlaubsquartieren umgebaut und bieten eine einzigartige Atmosphäre. Sie liegen meist außerhalb des Zentrums, inmitten von Weinbergen und Olivenhainen, und bieten euch absolute Ruhe und spektakuläre Ausblicke.

Wenn ihr lieber zentral wohnen möchtet, findet ihr in der Altstadt von Locorotondo charmante Bed & Breakfasts und kleine Hotels in historischen Gebäuden. Diese bieten euch den Vorteil, dass ihr abends durch die beleuchteten Gassen schlendern und in den Restaurants einkehren könnt, ohne fahren zu müssen. Zudem verfügen viele dieser Häuser über charmante Dachterrassen, von denen ihr eine wunderschöne Aussicht genießen könnt.