Packliste für Brasilien

Damit uns allen der Kopf ausschließlich von den heißen Rhythmen und nicht vom Pack-Wirrwarr schwirrt, haben wir gleich zu Beginn eine erste Checkliste für den groben Überblick für euch. Anschließend gehen wir auf alle Eventualitäten noch genauer ein.

Hier könnt ihr unsere Packliste für Brasilien auch gerne noch einmal als PDF herunterladen.

Das Land ist wunderschön, aber gesundheitliche Herausforderungen können auftreten. Von Magen-Darm-Problemen durch ungewohntes Essen über Sonnenbrand bis hin zu kleineren Verletzungen beim Wandern oder am Strand. Die medizinische Versorgung in großen Städten ist gut, aber sobald ihr in abgelegene Gebiete reist, kann es schwierig werden, bestimmte Medikamente zu finden. Außerdem sind viele Tabletten unter anderen Namen erhältlich, und ohne Portugiesischkenntnisse wird die Apothekensuche zur Herausforderung.

Nehmt daher alles, was ihr regelmäßig einnehmt, in ausreichender Menge mit. Besser zu viel als zu wenig. Packt sie ins Handgepäck und bewahrt eine Liste mit den Wirkstoffen auf, falls ihr Ersatz besorgen müsst. Ein Durchfallmittel ist fast schon Pflicht, denn euer Magen muss sich erst an die neue Küche, andere Zubereitungsweisen und möglicherweise unterschiedliche Hygienestandards gewöhnen. Das berühmte brasilianische Straßenessen ist köstlich, kann aber empfindliche Mägen durcheinanderbringen. Falls ihr in den Amazonas oder ländliche Gebiete reist, informiert euch vorher über empfohlene Impfungen und Malaria-Prophylaxe. Ein Mittel gegen Insektenstiche, das den Juckreiz lindert, gehört ebenfalls auf die Checkliste.

Für Brasilien benötigt ihr als deutsche Staatsbürger für touristische Aufenthalte bis zu 90 Tagen kein Visum, aber euer Reisepass muss noch mindestens sechs Monate über das Ende eures Südamerika-Abenteuers hinaus gültig sein. Prüft das unbedingt rechtzeitig. Bei der Einreise wird manchmal nach einem Rück- oder Weiterflugticket gefragt, haltet dieses also bereit (digital oder ausgedruckt). Eine Auslandskrankenversicherung ist absolut essenziell. Die medizinische Versorgung in Brasilien kann teuer sein, besonders in Privatkliniken, die ihr als Touristen wahrscheinlich nutzen werdet.

Druckt eure Versicherungspolice aus und speichert sie zusätzlich digital. Auch eine Reiserücktrittsversicherung kann sich lohnen, vor allem bei teuren Flügen. Macht von allen wichtigen Dokumenten Kopien und speichert sie an mehreren Orten: in der Cloud, auf eurem Handy, ausgedruckt im Koffer und getrennt von den Originalen. Falls euer Pass gestohlen wird oder verloren geht, spart euch das viel Zeit und Ärger bei der Deutschen Botschaft. Fotografiert auch eure Kreditkarten (beide Seiten) und notiert die Sperrnummern separat.

Brasilien und Strand, das gehört zusammen wie Samba und Karneval! Die regionalen Küstenstreifen sind legendär, von der Copacabana in Rio de Janeiro über die endlosen Oasen im Nordosten bis zu den versteckten Buchten in Bahia. Die Auswahl hier ist schier grenzenlos. Auch die Brasilianer selbst verbringen ganze Tage am Meer, treffen sich mit Freunden, spielen Beachvolleyball und Frescobol (ein traditionelles Ballspiel) oder genießen einfach das Leben. Ihr werdet schnell feststellen, dass ein Ausflug zum Wasser mehr ist als nur Sonnenbaden.

An den meisten belebten Spots gibt es Verkäufer, die alles Mögliche anbieten. Egal, ob frische Kokosnüsse, gegrillter Käse am Spieß oder Caipirinhas. Ihr braucht also nicht unbedingt viel Verpflegung mitzunehmen, aber eine Kühlbox oder -tasche ist praktisch. Die Einheimischen lieben ihre knappen Bikinis und Badehosen (die berühmten Sungas), aber ihr könnt tragen, was euch gefällt. Achtet darauf, dass eure Sachen schnell trocknen, denn ihr werdet wahrscheinlich mehrmals täglich ins Wasser gehen.

Eure Packliste für Brasilien ändert sich drastisch, wenn der Nachwuchs mitkommt. So ein Familienurlaub bedarf cleverer Planung, bringt aber auch extrem viel Freude! Die Brasilianer sind sehr kinderfreundlich und werden eure Kleinen überall herzlich willkommen heißen. Dennoch gibt es einige zusätzliche Überlegungen beim Packen. Die Hitze und Sonne können für die Minis besonders belastend sein, also braucht ihr Kopfbedeckungen in allen Farben und Formen. Kinderhaut ist empfindlicher und verbrennt schneller. Setzt auf mineralische Sonnenschutzmittel in Kombination mit sehr hohem Lichtschutzfaktor.

Nicht alle Restaurants und öffentlichen Orte haben die Standards, die ihr aus Deutschland kennt. Antibakterielle Tücher, Handdesinfektionsmittel und eine eigene Sitzerhöhung für Toiletten können sehr nützlich sein. Wickelunterlagen sind oft nicht vorhanden, bringt eure eigene mit. Windeln und Babynahrung bekommt ihr zwar in Supermärkten, aber eure gewohnten Marken gibt es möglicherweise nicht. Für Babys und Kleinkinder ist eine gute Tragehilfe Gold wert. Viele Orte in Brasilien sind nicht kinderwagentauglich. Unebene Gehwege, Strände, historische Altstädte mit Kopfsteinpflaster können da schnell zur Tücke werden.

Wenn ihr drei Wochen oder länger bleiben möchtet, ändert sich eure Packstrategie grundlegend. Ihr braucht nicht mehr, sondern klüger ausgewählte Dinge. Der Schlüssel liegt in Vielseitigkeit und der Möglichkeit, vor Ort Wäsche zu waschen und Dinge nachzukaufen. Überlegt euch, ob ihr nicht vielleicht einen Teil eurer Reise an einem festen Ort verbringt. Dann könnt ihr dort bestimmte Dinge lassen und mit leichterem Gepäck weiterreisen.

Technische Ausrüstung wird wichtiger für lange Aufenthalte. Ihr werdet euer Smartphone intensiv nutzen. Für Navigation, Kommunikation mit Unterkünften, Übersetzung und wahrscheinlich auch, um mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben. Eine gute Powerbank und vielleicht sogar eine zweite sind essenziell. Auch ein Laptop oder Tablet kann sinnvoll sein, um Fotos zu sichern, ein Reisetagebuch zu führen oder, falls ihr digital arbeitet, euren Job von unterwegs zu erledigen. Bei der Kleidung gilt: Weniger ist mehr, aber in besserer Qualität. Investiert in schnelltrocknende, hochwertige Basics, die ihr oft waschen könnt.

Ihr habt Fragen zu eurer Brasilien-Reise? Von Sicherheitsbedenken über Sprachbarrieren bis hin zu praktischen Alltagsfragen: Wir geben die Antworten, die ihr braucht, um eure Packliste abzurunden.

Euer Reiseziel hat ein besonderes Stromsystem, das euch vor Herausforderungen stellen kann. Das Land nutzt verschiedene Steckdosentypen, meist Typ N, manchmal auch Typ C. Noch kniffliger ist, dass die Spannung je nach Region zwischen 110V und 220V variiert. Das kann für eure Packliste für Brasilien kritisch sein. Besorgt euch unbedingt einen Universal-Reiseadapter, der für beide Typen funktioniert. Prüft vorher, ob eure Geräte für beide Spannungen ausgelegt sind, das steht überwiegend auf dem Netzteil. Moderne Handyladegeräte und Laptop-Netzteile funktionieren meistens mit beiden Spannungen automatisch.

Eine gute Powerbank mit mindestens 10.000 mAh ist unverzichtbar, denn bei langen Tagen voller Erkundungen und intensiver Smartphone-Nutzung geht euch sonst der Saft aus. Packt auch Kopfhörer ein für die langen Flüge und mehrstündigen Busfahrten durchs Land. Für eure Erinnerungen solltet ihr an Speicherlösungen denken. Eine externe Festplatte oder ausreichend Cloud-Speicher helfen euch, die unzähligen Fotos und Videos zu sichern. Kleine praktische Helfer wie eine Taschen- oder Stirnlampe solltet ihr nicht unterschätzen.

Die Sicherheitsfrage kommt immer wieder, und sie ist berechtigt. Brasilien hat in einigen Regionen Probleme mit Kriminalität, aber das bedeutet nicht, dass ihr nicht sicher reisen könnt! Mit gesundem Menschenverstand und den richtigen Vorsichtsmaßnahmen könnt ihr einen wunderbaren Urlaub erleben. Vermeidet es, in den großen Städten wie Rio oder São Paulo nach Einbruch der Dunkelheit durch abgelegene Viertel zu laufen. Favelas solltet ihr nur mit offiziellen Guides besuchen.

Tragt keinen auffälligen Schmuck, zeigt keine teuren Kameras oder Handys unnötig und habt nicht zu viel Bargeld dabei. Verteilt eure Wertsachen auf verschiedene Taschen und lasst Pässe, wenn möglich, im Hotelsafe. In touristischen Gebieten tagsüber ist das Risiko gering, aber bleibt wachsam. Touristenorte wie Florianópolis, die Strände im Nordosten oder die Iguaçu-Wasserfälle gelten als sehr sicher. Vertraut auf euer Bauchgefühl.

In Brasilien wird mit dem Brasilianischen Real bezahlt. Deutsche Touristen sollten je nach Reisedauer und Stil etwa 500 bis 1000 Euro für eine Woche einplanen. Es empfiehlt sich, nicht zu viel Bargeld mitzunehmen, sondern eine Kreditkarte für größere Ausgaben zu nutzen. Hier ein paar weitere hilfreiche Tipps:

• Geldautomaten nutzen
• Kleine Scheine bevorzugen
• Bargeld sicher aufbewahren
• Trinkgeld in bar
• Wechselkurs beachten

Die Standardimpfungen sollten auf jeden Fall aktuell sein: Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Polio und Masern. Ebenso empfiehlt sich eine Hepatitis-A-Impfung für praktisch alle Reisenden, da das Virus über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen wird. Bei längeren Aufenthalten oder besonders abenteuerlichen Reisen ist auch Hepatitis B durchaus sinnvoll.

Die Gelbfieberimpfung ist der wichtigste Punkt: Für einige Regionen Brasiliens, besonders das Amazonasgebiet, das Pantanal und Teile des Landesinneren, wird sie dringend empfohlen. Manche Bundesstaaten verlangen bei Einreise sogar einen Nachweis. Die Impfung sollte mindestens zehn Tage vor Einreise erfolgen und ist dann lebenslang gültig. Nicht jeder kann sie bekommen (Schwangere, Menschen mit Immunschwäche, Hühnereiweißallergie), klärt das mit eurem Arzt ab. Malaria-Prophylaxe ist nur für bestimmte Gebiete im Amazonas relevant.

Brasilien liegt auf der Südhalbkugel, die Jahreszeiten sind also umgekehrt zu unseren europäischen. Wenn bei uns Winter ist, herrscht im Land der exotischen Rhythmen Sommer. Für die meisten von euch, die die traumhaften Strände im Nordosten (Bahia, Pernambuco, Ceará) oder die Copacabana in Rio besuchen möchten, ist die Zeit von Dezember bis März ideal. Das ist der brasilianische Sommer mit Temperaturen zwischen 25 und 35 Grad Celsius, perfektem Badewetter und dem geringsten Regenrisiko an der Küste.

Für den Amazonas ist die Trockenzeit von Juni bis November am besten geeignet. Dann sind die Wasserstände niedriger, ihr könnt besser wandern und Tiere beobachten. Die Regenzeit von Dezember bis Mai bedeutet zwar häufigere Schauer, aber dafür könnt ihr mit dem Boot tiefer in den überfluteten Dschungel vordringen. Für die Iguaçu-Wasserfälle ist eigentlich jede Jahreszeit geeignet, aber nach dem Regen von Januar bis März führen sie am meisten Wasser und sind besonders spektakulär.