Cusco in den peruanischen Anden


Die peruanische Stadt Cusco gilt nicht umsonst als eine der schönsten in Lateinamerika, denn hier erwartet euch ein einzigartiger Mix aus Kolonialarchitektur und Inkaruinen. Seine reiche Geschichte macht Cusco damit zu einem faszinierenden Reiseziel voller kultureller Höhepunkte. Begebt ihr euch auf den Weg, diese zu entdecken, werdet ihr gleichzeitig von der malerischen Landschaft des fruchtbaren Andenhochlands verzaubert.

Überblick

Cusco liegt im Südosten von Peru – und zwar auf einer Höhe von 3.416 Metern, mitten in den Anden. Direkt am Rande des Valle Sagrado, dem heiligen Tal der Inkas gelegen, treffen hier uralte Inkatraditionen auf das moderne Peru. Für die Inkas war die Stadt einst der „Nabel der Welt“, welche ihre Blütezeit im 15. Jahrhundert unter den Inkakönigen Pachacútec Yupanqui und Túpac Yupanqui erreichte. Die Gründung von Cusco geht weit in das 11. Jahrhundert zurück.

Wer heute in die Kultur des Inkavolkes eintauchen will, kommt um einen Besuch in Cusco nicht umhin. Leider ist von den einst prächtig verzierten Tempeln und Palästen der Inkas heute nicht mehr viel übrig. Unter der Herrschaft der Spanier im Jahr 1533 wurden zahlreiche Gebäude abgerissen und das Gold, mit dem sie geschmückt waren, wurde eingeschmolzen. Auf den Grundmauern und Fundamenten der Inkatempel entstanden stattdessen Häuser, Kirchen und Paläste im Kolonialstil. 1650 und 1950 wüteten starke Erdbeben in Cusco, welche große Teile der imposanten Bauwerke zerstörten. Zahlreiche Kirchen und Häuser wurden wiederaufgebaut, sodass das koloniale Zentrum der Stadt noch immer seinen Charme versprüht.

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Die Iglesia de la Companía de Jesús am Hauptplatz

Die alten Inkaruinen prägen noch immer das Bild von Cusco. So ist es heute gerade diese Mischung aus architektonischen Stilen, welche die Stadt so unglaublich einzigartig und sehenswert macht. Im Jahr 1983 wurde Cusco daher von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Spaziert ihr heute durch die engen kopfsteingepflasterten Gassen der bunten und lebendigen Oberstadt, erwarten euch einerseits ein künstlerisches Viertel mit kleinen Galerien und andererseits weiße Kolonialbauten mit riesigen Balkonen und Erkern aus Holz. Die Oberstadt erwacht erst am Abend so richtig zum Leben und zahlreiche Cafés, Restaurants, Bars und Clubs laden euch dazu ein, die Nacht zum Tag zu machen.

Die Unterstadt ist nicht weniger charmant, lädt jedoch eher zu einem Sightseeingtip ein. Hier reihen sich Kirchen, Kathedralen, Klöster und Paläste aneinander und entführen euch auf eine kulturelle Zeitreise. Habt ihr die Stadt Cusco mit all ihren Facetten erkundet, wartet noch ein ganz besonderes Highlight auf euch: Die Ruinenstadt Machu Picchu, welche von Cusco über den Inka-Trail ideal während eines 3-Tagesausfluges zu erreichen ist. Macht euch bereit für eine Reise voller Abenteuer und entdeckt die Stadt Cusco, welche sowohl von den Inkas als auch von den spanischen Kolonialherren geprägt ist.

Sehenswürdigkeiten

Archäologische Stätten der Inkas treffen auf spanische Kolonialarchitektur – in dem UNESCO-Weltkulurerbe Cusco erwartet euch eine unvergessliche Zeit mit zahlreichen spannenden Sehenswürdigkeiten.

Plaza de Armas

An diesem Platz tobt das bunte Leben von Cusco. Zur Zeit der Inka hieß dieser noch Huacapata – also „heiliger Platz“, doch die Spanier errichteten im 16. Jahrhundert von hier aus ihr eigenes Reich. Heute erwartet euch an der Plaza de Armas daher ein einzigartiger Mix aus Überresten aus der Inkazeit sowie Gebäuden aus der Kolonialzeit, welche inmitten detailverliebter Blumenarrangements besonders hübsch anzusehen sind. Im Zentrum des Platzes steht eine goldfarbene und große Statue, welche den neunten Inkakönig Pachacuti darstellt.

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Die Plaza de Armas in Cusco

Um all die Eindrücke auf euch wirken zu lassen, könnt ihr euch in einem der zahlreichen Cafés auf dem Plaza de Armas hinsetzen und den Blick einmal schweifen lassen. Dabei entdeckt ihr sicher die Kirchen „La Companía de Jesús“ und „La Merced“. Auch die „Catedral Basílica de la Virgen de la Asunción“ wird euch schnell auffallen. Diese wurde im 17. Jahrhundert fertiggestellt und begeistert im Inneren mit eindrucksvollen Holzschnitzereien, Gemälden und Goldverzierungen. Ein Blick in diesen Kirchenbau von Cusco lohnt sich also.

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Cuscos Kathedrale an der Plaza de Armas

Die Plaza de Armas ist ein beliebter Treffpunkt für Reisende und Einheimische und mit etwas Glück findet hier während eures Aufenthaltes gerade eines der zahlreichen Feste oder Veranstaltungen statt. Diese bringen euch das bunte Leben der Peruaner näher und laden definitiv zum Mitmachen ein. Möchtet ihr weiter nach Machu Picchu fahren, so startet ihr vom Plaza de Armas mit dem Inka-Rail.

Künstlerviertel San Blás

Steigt ihr einige Treppen zur Oberstadt hinauf, betretet ihr das Künstlerviertel San Blás – ein farbenfroher Bezirk, in dem Kreative ihr Kunsthandwerk fertigen und verkaufen. Spaziert ihr durch die engen Gassen, werden euch vor allem die architektonischen Highlights auffallen, denn die hellen Hausfassaden sind mit bunten Fensterrahmen und blumenbeschmückten Balkonen versehen. Mittendrin befinden sich zahlreiche Geschäfte, Ateliers und Galerien, in denen ihr sicher ein tolles Souvenir entdeckt, das euch noch lange an den Urlaub in Cusco erinnern wird.

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Kirche San Blás

Ein weiterer Höhepunkt im Künstlerviertel San Blás ist die gleichnamige Kirche, die im 16. Jahrhundert über dem alten Inkatempel Illapa erbaut wurde. Sie ist damit das älteste Gotteshaus der Stadt und bezaubert vor allem mit ihren eindrucksvollen Holzschnitzereien. So ist die Kanzel der Kirche vollständig aus Holz gefertigt und zieht damit begeisterte Blicke auf sich. Nach eurem spannenden Rundgang durch das Viertel locken zahlreiche Cafés, in denen ihr bei leckeren, selbstgemachten Kuchen und frisch gebrühtem Kaffee eure gewonnenen Eindrücke verarbeiten könnt.

Machu Picchu

Machu Picchu ist die geheimnisvolle Stadt der Inkas, welche sich hoch oben im Andengebirge befindet. Wie der heilige Ort in dieser Höhe entstehen konnte, ist unklar. Doch für die Inkas war der Standort ihrer „goldenen Stadt“ immer klar, denn die Götter hatten ihn für sie auserwählt.

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Das geheimnisvolle Machu Picchu

Machu Picchu ist eines der sieben Weltwunder der Neuzeit und lässt viele Fragen offen, doch trotzdem erfahrt ihr hier fesselnde Informationen über die Kultur des indigenen Volkes. Ob ihr auf dem Inka Trail Richtung Machu Picchu hinaufwandert oder ganz bequem den Panoramazug Inka Rail nach Agua Calientes nehmt, ist ganz euch überlassen. Beachtet dabei jedoch, dass ihr für eine geführte Tour über den Inka Trail Fahrkarten benötigt und euch für die Wanderung rund vier Tage Zeit nehmen solltet.

Sacsayhuamán & Cristo Blanco

Die uralten Inkaruine Sacsayhuamán befinden sich etwa drei Kilometer außerhalb von Cusco nördlich der Stadt. Eine Besichtigung bietet sich besonders an, nachdem ihr dem Künstlerviertel San Blás einen Besuch abgestattet habt, denn über die steilen Treppen der „Calle Tantapata“ erreicht ihr die hochgelegene Ruinenstätte recht gut zu Fuß. Ein wahnsinnig toller Ausblick ist euch bei diesem Aufstieg gewiss.

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Mauern der Inkaruine Sacsayhuamán

Die Ruine stammt aus dem 15. Jahrhundert und entführt euch in die Zeit der Inkas. Besonders eindrucksvoll sind die zickzackförmigen Mauern, die den Inkas als militärischer Schutzwall dienten und eine architektonische Meisterleistung dieser Zeit darstellen. Hierfür sollten 40.000 Menschen rund 70 Jahre gebaut haben. Bis heute bleibt unklar, wie die gigantisch großen Steine an diesen Ort gelangt sind. Einige Meter entfernt wird euch die acht Meter große Christusstatue „Cristo Blanco“ auffallen. Diese strahlend weiße Statue thront über der Stadt und wacht über sie. Bei Nacht ist der Anblick besonders spektakulär, denn dann wird Cristo Blanco von bunten Lichtern angestrahlt und eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen. Diese herrscht übrigens auch beim Sonnenfest Inti Raymi am 24. Juni, denn zu dieser Zeit finden hier bunte Paraden mit ausgefallenen Kostümen statt.

Coricancha

Coricancha ist der Sonnentempel, welcher einst die heilige Stätte der Inka darstellte. Dort fanden Zeremonien zu Ehren der Sonne statt und der Tempel diente ebenso als Observatorium. Heute könnt ihr den in Gold und Silber strahlenden Tempel jedoch nur noch erahnen, denn durch die Raubzüge der Spanier und schwere Erdbeben ist heute nicht mehr viel von Coricancha übrig. Da sich in der Tempelanlage heute das Kloster von Santo Domingo befindet, könnt ihr hinter den sechs Meter hohen originalen Mauern das Innere erkunden und euch mit etwas Fantasie in die Zeit der Inkas zurückversetzen lassen.

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Überreste des Sonnentempels

Reise-Infos

Die ehemalige Hauptstadt des Inkareiches lockt mit Vielseitigkeit und ist definitiv eine Reise wert. So solltet ihr eurem Urlaub in Cusco ausreichend Planung und Vorbereitung widmen, damit dieser auch zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.

Anreise

Der internationale Flughafen von Cusco heißt Alejandro Velasco Astete und liegt etwa 15 Minuten vom Zentrum der Stadt entfernt. Allerdings landet ihr dort nur, wenn ihr von Deutschland aus mindestens einen Zwischenstopp einlegt, denn Direktflüge gibt es nach Cusco nicht. Sucht am besten nach einem Flug nach Lima, denn von dort aus benötigt ihr nur knapp zwei Stunden Weiterflug nach Cusco. Vom Flughafen gelangt ihr mit öffentlichen Bussen, einem Taxi oder Mietwagen in die Innenstadt.

Gesundheitshinweis

Die Stadt Cusco liegt auf einer Höhe von 3.416 Metern, auf die wir Europäer meist recht empfindlich reagieren. So könnt ihr euch im Vorfeld vorsichtig an die Höhe gewöhnen und bei Bedarf vorab einen Ort aufsuchen, der nicht ganz so hoch gelegen ist. Wie wäre es beispielsweise mit Arequipa – einer Stadt, die auf 2.335 Metern liegt und als berühmtes Eingangstor für Südperu gilt. Nehmt ihr das Risiko einer Höhenkrankheit in Kauf, solltet ihr euch auf ein bis zwei Tage einstellen, an denen ihr Übelkeit und Kopfschmerzen verspürt und diese Zeit eventuell im Bett verbringen müsst.

Ideale Reisezeit

In Cusco herrscht subtropisches Klima, welches oft warm und feucht ist. Von März bis Oktober macht die Regenzeit in der Region eine Ruhepause, sodass ihr euch in dieser Zeit auf wenig Niederschlag und angenehme Temperaturen von rund 22 Grad Celsius freuen könnt. Nachts sinken die Temperaturen jedoch rapide. In der Hauptregenzeit von Januar bis Februar solltet ihr keine Reise nach Cusco buchen, denn es kann zu starken Fluten und Überschwemmungen kommen. Die Hauptsaison ist im Juli, denn am 28. dieses Monates wird der Nationalfeiertag gefeiert, sodass ihr eure Unterkunft schon lange im Voraus buchen solltet.

Das Boleto Turistico

Die meisten Sehenswürdigkeiten von Cusco sind kostenpflichtig, weswegen ihr euch für einen umfassenden Sightseeingtrip unbedingt die Eintrittskarte „Boleto Turístico Integral“ besorgen solltet. Diese erlaubt euch den Besuch von insgesamt 16 Sehenswürdigkeiten und Museen in Cusco und der näheren Umgebung:

  • Saqsayhuman
  • Qenko
  • Pucapucara
  • Tambomachay
  • Museo de Arte Popular
  • Museo Histórico Regional
  • Museo Municipal de Arte Contemporáneo
  • Museo de Sitio de Korikancha
  • Centro Qosqo de Arte Nativo
  • Monumento de Pachacutec
  • Tipon
  • Pikillacta
  • Pisac
  • Ollantaytambo
  • Chinchero
  • Moray

Auch Valle Sagrado, das heilige Tal der Inkas, ist dabei inbegriffen und sollte bei eurem Besuch nicht fehlen. Die Karte kostet umgerechnet rund 30 Euro (Stand Oktober 201) und verliert erst nach zehn Tagen ihre Gültigkeit, sodass ihr in Ruhe die besten Sehenswürdigkeiten der Region besichtigen könnt. Studenten und Kinder zahlen weniger und auch Gruppenrabatte sind vorhanden.

Kulinarische Spezialitäten

Seid ihr in der Stadt unterwegs, findet ihr zahlreiche Imbissstände, in denen Hamburger, Hot Dogs und Tortillas angeboten werden. Wollt ihr jedoch traditioneller speisen, solltet ihr folgende Gerichte unbedingt einmal probieren:

  • Chuño Cola: Fleischbrühe mit Würsten, Kichererbsen, Kartoffeln, Reis und Chuño-Mehl
  • Pepián de Cuy: in Maismehl gebratenes Meerschwein mit Knoblauchdressing und Reis
  • Cheviche: Fischsalat aus rohem Fisch und Limettensaft
  • Pachamanca: in einem Erdloch gegartes Rindfleisch mit Kartoffeln und Bohnen
Pachamanca-Bohnen-Kartoffeln-Mais-und-Fleisch
Pachamanca: Bohnen, Kartoffeln, Mais & Fleisch

Die peruanische Küche ist zwar sehr häufig mit Fisch und Fleisch angereichert, doch auch als Vegetarier findet ihr zwischen Tortillas mit Gemüse, Empanadas mit Käse und Reis mit gebratenem Gemüse sicher etwas, was euch schmeckt.

Zum Anstoßen könnt ihr euch einen Pisco Sour bestellen. Der saure Cocktail aus Traubenschnaps stammt aus der peruanischen Stadt Pisco und erfreut sich auch in dieser Region großer Beliebtheit. Keinen Alkohol enthält zwar der Cocatee, doch trinkt nicht zu viel davon, denn die Pflanze Koka ist zwar legal, doch gilt als besonders aufputschend. Allerdings soll sie bei Höhenkrankheit wahre Wunder bewirken.

Passende Unterkünfte

In Cusco gibt es allerlei Möglichkeiten zur Übernachtung und ihr habt die Wahl zwischen preiswerten Unterkünften, stylischen Boutique-Hotels und luxuriösen Suiten. Wollt ihr das bunte Treiben der Stadt hautnah spüren, solltet ihr euch nach einem Hotel an der Plaza de Armas oder im Szeneviertel San Blás umschauen. Außerdem lohnt sich ein Zimmer mit Heizung, denn in der Nacht können die Temperaturen bis auf kalte zwei Grad Celsius sinken.

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