Fränkische Schweiz – wandern & mehr


Die Fränkische Schweiz ist eine schöne Region in Bayern und zieht jedes Jahr viele Reisende an. Die Hügellandschaft sowie die zahlreichen Burgen und Ruinen sind ein Highlight für alle, die gern Aktiv- und Kultururlaub miteinander verbinden.

Überblick

Die Fränkische Schweiz liegt im bayerischen Oberfranken. Es gibt verschiedene Interpretationen, wo genau die Fränkische Schweiz sich erstreckt – je nachdem, ob eher die Gemeinden oder die geologischen Besonderheiten im Mittelpunkt stehen. Sicher ist aber: Zwischen den Flüssen Main, Pegnitz und Regnitz lässt es sich wunderbar wandern. Die Fränkische Schweiz ist geprägt durch eine Karstlandschaft mit großen Kalk- und Dolomitfelsen. Diese entstanden im sogenannten Weißen Jura vor mehr als 150 Millionen Jahren und bilden heute das geologische Profil der Region, welches sie so einzigartig macht.

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Wiesenttal in der Fränkischen Schweiz

Städte und Gemeinden

Nicht nur Felsen und Berge machen die Fränkische Schweiz aus, sondern auch die Orte, die sich in diesem Teil Oberfrankens befinden.

Forchheim

Forchheim ist mit rund 30.000 Einwohnern die größte Stadt der Region. Hier findet ihr nicht nur zahlreiche Hotels und Pensionen, sondern auch viele Einkaufsmöglichkeiten und eine Reihe erstklassiger Restaurants und Bierkeller. Den Rathausplatz schmückt zur Osterzeit ein großer Osterbrunnen.

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Rathaus in Forchheim

Charakteristisch für Forchheims Stadtbild sind die Fachwerkhäuser. Streift durch die Altstadt und erfreut euch am Fachwerkensemble rund um den Rathausplatz oder an einer der vielen teils sehr alten Kirchen. Im letzten Juniwochenende findet in Forchheim jedes Jahr das Altstadtfest statt.

Pottenstein

Wesentlich gemütlicher geht es im idyllischen Pottenstein zu. Trotzdem hat der Ort einiges zu bieten, zum Beispiel die tausend Jahre alte Burg Pottenstein, wo sich die Heilige Elisabeth von Thüringen aufgehalten haben soll. Weithin sichtbar sind auch hoch hinausragende Kalksteinfelsen, an deren Fuße das Fränkische-Schweiz-Museum steht.

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Die Altstadt von Pottenstein

Rund um Pottenstein gibt es viel zu erleben. Südöstlich liegt das Felsenbad Pottenstein. Dieses Bad gilt als eine der schönsten Freibadanlagen Deutschlands mit Sprungbrettern direkt im Fels. Gegenüber dem Felsenbad findet ihr eine Sommerrodelbahn sowie den Schöngrundsee mit einem Bootsverleih.

Gößweinstein

Gößweinstein ist auf jeden Fall einen Halt wert, wenn ihr die Fränkische Schweiz erkundet. Dort steht unter anderem die Wallfahrtskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit, eine wunderschöne Basilika, die als spirituelles Zentrum der ganzen Region gilt. Jedes Jahr pilgern Tausende zu diesem bedeutsamen Wallfahrtsort. Doch auch wenn ihr nicht religiös seid, werden euch der Bau und sein tolles Interieur erfreuen.

Sehenswürdigkeiten

Es gibt im Grunde zwei Arten von Sehenswürdigkeiten, für die die Fränkische Schweiz bekannt ist. Einmal findet ihr dort wunderschöne landschaftliche Felsformationen sowie mehr als 1.000 unterirdische Höhlen. Zum anderen gibt es rund 170 Burgen, Schlösser und Ruinen. Eine Auswahl stellen wir vor.

Berg Walberla

Den Rand der Fränkischen Schweiz bilden die Zeugenberge, wobei der „Kleine Kulm“ bei Körbeldorf mit 627 Metern die höchste Erhebung ist. Die bekannteste und bedeutendste Erhebung aber ist der „Walberla“, der wiederum Teil einer Doppelkuppe des Berges Ehrenbürg ist.

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Landschaft am Walberla

Hoch oben auf dem Walberla steht die katholische Sankt-Walburgis-Kapelle, die dem Berg auch seinen Namen gab. An jedem ersten Sonntag im Mai findet hier das Walberlafest zu Ehren der Heiligen Walburga statt. Es soll das älteste Frühlingsfest in ganz Deutschland mit nachweisbaren Quellen bis ins 9. Jahrhundert sein.

Teufelshöhle in Pottenstein

Stellvertretend für die unzähligen interessanten Höhlen in den Karstschichten der Fränkischen Schweiz sei an dieser Stelle die sogenannte Teufelshöhle genannt, die vom Örtchen Pottenstein aus besucht werden kann. Sie ist die größte der hiesigen Höhlen und gilt als schönste Schauhöhle Deutschlands.

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Eingang zur Teufelshöhle in Pottenstein

Die Teufelshöhle ist eine Tropfsteinhöhle in der es reichlich Stalagmiten und Stalaktiten zu sehen gibt. Den Höhleneingang bildet ein 25 Meter breites und 14 Meter hohes Portal, das einst volkstümlich das „Tor zur Unterwelt“ genannt wurde. Dieses wird pro Jahr von rund 140.000 Besuchern durchschritten.

Burg Rabenstein

Die bekannte Burgenstraße von Mannheim nach Bayreuth führt auch durch die Fränkische Schweiz, vorbei an einigen der hier befindlichen Burgen. Die wohl bekannteste davon ist Burg Rabenstein, auf einer Felsspitze über dem Ailsbachtal gelegen. Ihre ältesten Teile entstanden bereits im 12. Jahrhundert.

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Burg Rabenstein über dem Ailsbachtal

Viele Teile der Burg, etwa die mittelalterlich geschmückten Innenräume, sind für Besucher begehbar und lassen sich am besten durch eine Führung erkunden. Außerdem wird die Burg heute häufig als Veranstaltungsort für Firmenveranstaltungen oder Hochzeiten genutzt.

Burgruine Neideck

Ein weiteres Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz ist die Burgruine Neideck nahe dem Ort Wiesenttal. 1219 erstmals erwähnt, diente Burg Neideck dem Geschlecht der Schlüsselberger als Sitz, ehe sie 1553 zerstört wurde. Seit 1996 finden nun schrittweise Sanierungsarbeiten statt.

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Die Burgruine Neideck

Schloss Fantaisie

In der Fränkischen Schweiz gibt es nicht nur zahlreiche Burgen, sondern auch einige Schlösser. Eines davon ist Schloss Fantaisie in Eckersdorf, 1763  zur Herrschaftszeit von Herzogin Elisabeth Friederike Sophie von Württemberg vollendet.

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Brunnen im Park von Schloss Fantaisie

Nicht nur das Schloss selbst ist reizvoll, sondern auch der schön gestaltete Schlosspark. Er vereint Elemente des Rokoko und des Historismus. Auf dem Gelände des Schlosses befindet sich außerdem das erste deutsche Gartenkunst-Museum mit Exponaten und Inszenierungen zum Thema.

Aktivitäten

Die wohl häufigste und wichtigste Aktivität in der Fränkischen Schweiz ist das Wandern – sei es auf den Bergen, zwischen den Burgen oder entlang der kleinen Flüsschen im Tal. Das ist aber noch längst nicht alles, was ihr in dieser charmanten Region in Oberfranken erleben könnt. Hier gibt es ein paar Anregungen.

Wandern gehen

16 Wandergebiete und 40.000 Kilometer Wanderwege – nicht umsonst zählt die Fränkische Schweiz zu den “Qualitätsregionen Wanderbares Deutschland”. Kein Wunder also, dass die vielfältige Mittelgebirgslandschaft vor allem Wanderfreunde und Aktivurlauber anzieht. Die vielen Wanderrouten unterscheiden sich dabei in Länge und Steigung, so dass sowohl Spaziergänge entlang idyllischer Flusstäler als auch sportlich anspruchsvolle Touren in den Bergen gemacht werden können.

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Wandern in der Fränkischen Schweiz

Besonders schön sind außerdem Themenwanderungen, die Bewegung mit Geschichte, Kultur und Kulinarik verbinden. Wie wäre es zum Beispiel mit dem 13-Brauereien-Weg oder der Wanderung “Sagenhaftes Gräfenberg“, auf der Wanderer spannende Legenden und Sagen zu den unterwegs befindlichen Landmarken erfahren?

Mit der Dampfbahn fahren

Der Ausbau des Eisenbahnnetzes im 19. Jahrhundert war einst ein wichtiger Faktor für den Aufschwung der Region. Daran erinnert heute vor allem die Dampfbahn Fränkische Schweiz, Frankens erste Museumsbahn. Sie verkehrt zwischen den Orten Ebermannstadt und Behringersmühle und bringt euch mit der Kraft der Kohle durch das idyllische Wiesenttal.

Die Dampfbahn eignet sich sehr gut als Wanderbahn, denn sie hält an zahlreichen Punkten, von denen aus ihr in wenigen Minuten Sehenswürdigkeiten erreichen könnt. Zu diesem Zweck bekommen Fahrgäste in der Bahn eine kleine „Fränkische Schatzkarte“ ausgehändigt. So entgeht euch kein Highlight.

Museen besuchen

Eine Region mit so viel Kultur und Geschichte hat natürlich auch eine Menge Museen zu bieten. Einige davon beschäftigen sich mit überraschenden Themen. So widmet sich das Levi Strauss Museum in Buttenheim zum Beispiel dem Erfinder der Jeans. Dieser wurde in dem kleinen Ort geboren, ehe er sich in den USA einen Namen machte.

Wie wäre es mit einem Ausflug nach Baiersdorf ins Meerrettich-Museum, dem „schärfsten Museum Deutschlands“? Oder ihr erfahrt im Bubenreuther Geigenbaumuseum, wie sich die kleine Gemeinde einst zur Metropole des Saiteninstrumentenbaus mauserte. Nichts für zarte Gemüter ist das Scharfrichtermuseum in Pottenstein. Dann lieber doch das Nachttopfmuseum in Thurnau?

Klettern gehen

Wo Berge, Hügel und Felsen sind, sind Klettersportfreunde nicht fern. Die Fränkische Schweiz ist mit mehr als 6.500 Routen ein gut erschlossenes Klettergebiet. Der Begehungsstil Rotpunkt-Klettern hat hier seinen Ursprung.

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Fränkische Schweiz: Möglichkeiten zum Klettern

Kletterer schätzen an den Routen in der Fränkischen Schweiz vor allem das griffige Gestein, die vielen Lochfelsen und die häufigen Überhänge. Daher ist die Region das wichtigste außeralpine Klettergebiet Europas. Beachtet aber bitte die Naturschutzvorgaben, vor allem in der Brutzeit, da Uhus und Falken gern auf Felsen nisten.

Eine Brauerei besichtigen

Dass die Franken gerne Bier trinkt, ist hinlänglich bekannt. Doch wohl kaum woanders gibt es so eine hohe Brauereidichte nach Einwohnern gemessen wie in der Fränkischen Schweiz. Den Rekord hält das Örtchen Aufseß mit vier Brauereien bei nur rund 1.500 Einwohnern. Viele Brauereien unterhalten einen angeschlossenen Gasthof, damit Besucher sich direkt stärken können. Die Brauereien der Region stellen Keller- oder Zwickelbier sowie dunkles Lager her. Es gibt sogar Brauereiwanderwege, mit denen Brauereien verbunden sind. Wollt ihr also wandern und euch regelmäßig stärken, sind diese Wege genau das Richtige.

Ostern oder Weihnachten feiern

Ein bekannter Osterbrauch in Franken ist das Schmücken der sogenannten Osterbrunnen. Dabei wird der zentrale Brunnen der Stadt oder des Dorfes mit Pflanzengrün, Blumen, Verzierungen und bunt bemalten Ostereiern geschmückt. Das Schmücken am Karfreitag bildet meist den Auftakt zu Veranstaltungen wie Bauernmärkten oder Osterfesten.

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Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz

Weltweit bekannt sind die Christkindlesmärkte, wie die Weihnachtsmärkte in der Region Franken genannt werden. Auch die Orte der Fränkischen Schweiz bilden diesbezüglich keine Ausnahme. Zur Adventszeit findet ihr die traditionell geschmückten Märkte und wohnt Krippenspielen sowie Lichterprozessionen bei oder bewundert Kunsthandwerk.

Reise-Infos

Ein Ausflug in die Fränkische Schweiz ist keine Weltreise. Trotzdem solltet ihr vorher ein paar Überlegungen anstellen, damit euer Trip auch gelingt. Wir haben nützliche Reise-Infos zusammengestellt.

Reisezeit

Generell haben alle Jahreszeiten ihren Reiz in der Fränkischen Schweiz. Für ausgedehnte Wandertouren eignen sich vor allem Frühling und Herbst, wenn es entweder grünt und blüht oder sich die Blätter wunderbar bunt färben. Doch auch im Schnee erfreut die Landschaft das Auge und die traditionellen Christkindlesmärkte locken.

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Die bewaldeten Hügel der Fränkischen Schweiz

Reisedauer

Wer nicht gerade an der Küste wohnt, für den käme ein Tagesausflug infrage. Möchte man die Gegend vollends erkunden und viel erleben, sollte der Bayern-Urlaub in der Fränkischen Schweiz eine gute Woche dauern.

Anreise

Die Fränkische Schweiz ist verkehrstechnisch bestens angebunden und kann mit dem Auto problemlos aus allen Richtungen erreicht werden. Die A9, die A73, die A70 und die A3 sind die nächstgelegenen Autobahnen. Hinzu kommen die B2 sowie die B470, die die Fränkische Schweiz von Forchheim aus durchzieht. Wenn ihr lieber mit der Bahn anreist, dann fahrt am besten zunächst nach Nürnberg, Bamberg oder Bayreuth und von dort aus mit den Regionalbahnen in die angeschlossenen Ortschaften. Wer einen längeren Weg hat, kann auch den Nürnberger Flughafen anfliegen und von dort aus weiterreisen.

Fortbewegung vor Ort

Die Menschen in der Fränkischen Schweiz sind stolz auf ihre intakte Natur und freuen sich sicher, wenn ihr bei eurer Reise auf ein Auto verzichtet. Dank Bussen, Bahnen und den saisonalen Freizeitlinien kommt ihr auch ohne Auto oder Mietwagen schnell an euer Ziel. Ansonsten lohnt es sich auch, die tolle Landschaft zu Fuß oder mit dem Rad zu erschließen.

Sprache & Verständigung

Der regionale Dialekt der Fränkischen Schweiz wird als Fränkisch oder auch Ostfränkisch bezeichnet. Das „P“ und das „T“ werden fast immer durch ein „B“ oder „D“ ersetzt und statt unbestimmter Artikel sagt man einfach „a“. Doch keine Angst, ihr werdet auch mit Hochdeutsch klarkommen.

Essen & Spezialitäten

Das typische Essen in der Fränkischen Schweiz ist eher deftig zu nennen. Das regional bekannteste Gericht ist Schäufele, eine knusprig gebratene Schweineschulter, deren Knochen an eine Schaufel erinnern. Alternativ sind Flussfische wie Forelle und Saibling weit verbreitet.

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Schäufele: knusprig gebratene Schweineschulter

Genauso wichtig wie das Essen ist natürlich das Trinken in der Fränkischen Schweiz. Nicht umsonst prägen Brauereien und Brennereien das Stadtbild vieler Ortschaften. Ohne ein Bier aus der Region oder einen Obstbrand aus den Früchten der Streuobstwiese um die Ecke wäre es ja auch nur halb so schön.

Hotels & Unterkünfte

Die Region Fränkische Schweiz ist gut auf zahlreiche Besucher vorbereitet. Ihr könnt aus vielen kleinen und mittelgroßen Hotels sowie unzähligen Pensionen und Gasthäusern wählen. Hinzu kommen einige ausgewiesene Wellness-Hotels mit Pools, Saunalandschaften und Massageangeboten inmitten schönster Natur.

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