Top 10 Wildparks in Deutschland


Die Natur hautnah erleben und dabei etwas über sie lernen – beides geht wunderbar direkt in Deutschland. Liebevoll gepflegte Wildparks laden zum Tagesausflug mit der ganzen Familie ein. Wir geben euch einen Überblick über die schönsten Anlagen.

Überblick

Während Zoologische Gärten viele Tierarten aus der ganzen Welt zeigen, beherbergen Wildparks vor allem heimische Wildtiere in meist großflächig angelegten und nahezu naturbelassenen Gehegen. Für Kinder sind Wildparks in Deutschland die ideale Möglichkeit, um mehr über die Natur ihrer Heimat zu lernen. Und auch erwachsene Tierfreunde können in der grünen Oase gut vom Alltag abschalten. Das Tolle: Deutschland bietet eine ganze Reihe schöner und naturnaher Wildparks. Wir zeigen euch unsere Top 10.

1. Wildpark-MV (Mecklenburg-Vorpommern)

Bei einem Kurzurlaub in Mecklenburg-Vorpommern lohnt sich für Familien und alle tierlieben Menschen ein Abstecher in den Wildpark-MV in Güstrow. Hier im Landkreis Rostock lockt eine rund 200 Hektar große Fläche mit einem für heimische Tiere naturnahen Lebensraum. Der Park unterscheidet zwei Tierwelten: Wildtiere sowie Haus- und Hoftiere. Beide Welten können von Groß und Klein entdeckt und mit spielerischer Wissensvermittlung erkundet werden.

Die Anlage hieß bis 2015 noch „Natur- und Umweltpark Güstrow“ und wird unter anderem von Wildschweinen, Damhirschen und dem Güstrower Wolfsrudel bewohnt. Auch Bären, Luchse und viele weitere Tiere wie Pferde, Esel oder Frettchen leben im Tierpark. Zudem gibt es den AQUA-Tunnel für Fische wie den Hecht oder Karpfen. Über eine 30 Meter lange Aquarienwand lässt sich sich die Unterwassertierwelt gut beobachten.

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Junge Esel im Wildgehege

Ein Gang durch die Flugvolieren und die Gehege der Eichhörnchen, Steinkäuze, Tauben und Fasane ist für Kinder faszinierend, doch die Highlights für alle Besucher sind bewusst verschlungen angelegte Wege samt Höhlengängen und ein Kletterpfad über den Baumkronen. Spielplätze und Streichelzoo runden das Angebot für Familien ab. Wer möchte, kann auf Nachfrage auch ganz individuelle Tierbegegnungen buchen.

2. Wildpark Lüneburger Heide (Niedersachsen)

Dieser Wildpark in Nindorf ist das Zuhause von 140 verschiedenen Arten und insgesamt mehr als 1.200 Tieren. Alle können in einem nahezu natürlichen Lebensraum beobachtet werden. Der Wildpark in der Nähe von Lüneburg ist 61 Hektar groß und lebt ein Konzept der Natur- und Umweltpädagogik. Daher finden regelmäßig kindgerechte Tierpräsentationen sowie Seminare und Ausstellungen statt.

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Im Wildpark Lüneburger Heide gibt es viel zu entdecken

Natürlich könnt ihr auch einfach so durch den Wildpark spazieren und neben Wolf, Stachelschwein, Ziege und Rothirsch auch kleinere Tiere wie Kaninchen, Landschildkröte sowie Leguan und Bartagame entdecken. Mutige spazieren auf einem Baumwipfelpfad auf einer Höhe von 45 Metern. Dabei ist ein toller Ausblick auf den Wildpark garantiert und in der Ferne ist sogar den Hafen von Hamburg zu sehen. Wen der Blick auf kreisende Vögel im Himmel fasziniert, bekommt im Wildpark eindrucksvolle Greifvogelshows zu sehen. Die zum Park gehörende Falknerei besitzt neben Falken auch Eulen, Adler, Bussarde und Geier.

3. Wildpark Schorfheide (Brandenburg)

Etwa eine Autostunde von Berlin entfernt liegt Groß Schönebeck, ein Ortsteil der Gemeinde Schorfheide. Ein Besuch vor Ort lässt euch in die Natur eintauchen, denn ihr befindet euch mitten im größten zusammenhängenden Waldgebiet Mitteleuropas: das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Inmitten des Waldes befindet sich auch der Wildpark Schorfheide. Er umfasst 105 Hektar und kann auf einem sieben Kilometer langen Rundweg erkundet werden. Der Wanderweg wird immer wieder von Rastplätzen unterbrochen, sodass einem gemütlichen Picknick im Freien nichts im Wege steht.

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Ein Bison im Wildpark Schorfheide

Während der Zeit im Wildpark haben Besucher die Chance, vielen heimischen Tieren zu begegnen. Dazu gehören ursprüngliche Haustierrassen, Rotwild, Waschbären und sogar Wölfe. Im Herzen des Parks befindet sich eine Aussichtsplattform, außerdem begeistern ein Streichelgehege und ein Abenteuerspielplatz die Jüngeren. Regelmäßig finden zudem Fütterungen statt, damit Gäste auch scheue Tiere, wie etwa den Luchs, in Aktion sehen können.

4. Wild- und Erlebnispark Daun (Rheinland-Pfalz)

Der früher als „Hirsch- und Saupark“ bekannte Park in der Vulkaneifel gehört für Familien aus der Region zum regelmäßigen Ziel und auch für Kurzurlauber steht er weit oben auf der To-do-Liste. Mehr als 400 Tiere leben in der gepflegten Anlage, darunter Rot- und Schwarzwild, Lamas, Wildpferde und Erdmännchen. Zu den Highlights im Wildpark gehört die Affenschlucht. Das Gehege ist gut sechs Hektar groß und bietet mehr als 50 Affen eine naturbelassene Heimat. Die Tiere bewegen sich im Freigehege ungehindert und faszinieren Groß und Klein.

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Hirsche im Wild- und Erlebnispark Daun

Mehrmals täglich veranstaltet eine Falknerei im Park sehenswerte Vorstellungen und im Streichelzoo warten Ziegen, Schafe, Meerschweinchen und Kaninchen auf Besucher. Dank Spezialfutter können Eltern und Kindern hier auch seltenen Mini-Rassen von Schweinen, Rindern und Ponys ganz nahekommen.

Soll es anschließend noch etwas abenteuerlicher werden, sorgt eine 800 Meter lange Sommerrodelbahn für gute Laune bei der Fahrt ins Tal. Unten wartet ein Abenteuerspielplatz samt Wellenrutsche auf die Kleinen, während Eltern entspannt eine Pause auf einer der zahlreichen Bänke einlegen und ihren Kindern von dort aus beim Toben zu sehen können.

5. Wildpark Poing (Bayern)

Ein Naturerlebnis für die ganze Familie erwartet euch im Wildpark Poing. Er liegt in der Nähe von München und wurde bereits 1959 eröffnet. Der Park ging stets mit der Zeit und achtet das Tierwohl mit Nachdruck, sodass er mit der Bayerischen Umweltmedaille ausgezeichnet wurde und für Gäste ein beliebtes Tagesausflugsziel ist. Auf insgesamt vier Kilometern Länge führt ein Wald- und Wiesenwanderweg durch den Park und lässt Besucher mit zahlreichen Tierarten auf Tuchfühlung gehen. Dazu zählen Hirsche, Mufflons, Ziegen, Waschbären und Kaninchen. Auch Vogelvolieren, ein Fischbecken und die Gehege für Fuchs, Wolf und Luchs versprechen Spannung.

Am beliebtesten bei Kindern sind der Ponyzuchthof und ein großes Freigehege, in dem eine Braunbärin mit ihren Jungen lebt. Außerdem sorgen Greifvogelvorführungen für Staunen: Adler, Falken und Eulen zeigen täglich ihr Können. Dabei sind die Tiere völlig frei und könnten sich theoretisch jederzeit überall im Wildpark aufhalten. Durch die starke Bindung an die Falknerei kommen sie aber freiwillig immer wieder zurück zum Sammelort.

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Im Wildpark Poing lebt eine Braunbärin mit ihren Jungen

Auch für ein gemütliches Picknick auf der Wiese oder eine Ruhepause auf Bänken ist im Wildpark Poing gesorgt: Beides ist immer nahe der Spielplätze möglich. Während die Eltern etwas ruhen, können die Kinder entweder auf dem Abenteuerspielplatz, dem Wasserspielplatz oder in einem Westernfort toben.

6. Wildgehege Moritzburg (Sachsen)

Bei Dresden wartet das Wildgehege Moritzburg auf kleine und große Tierfreunde. Für einen Ausflug mit der Familie ist das Ziel ideal: Auf rund 43 Hektar leben Dam- und Rothirsche, Wildschweine und Rehe, Sikawild und Mufflons sowie Wildkatzen, Luchse und Wölfe.

Zur Stärkung nach den Tierbeobachtungen lockt ein kleiner Imbiss mit Getränken und Eis. Kinder, die sich noch etwas austoben wollen, können ausgelassen auf einem Spielplatz spielen. Sportfreunde und Abenteuerlustige freuen sich außerdem auf insgesamt sieben verschiedene Kletterparcours im Wildpark. Die Parcours besitzen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und können mit einer Mischung aus Geschicklichkeit und Mut gemeistert werden.

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Hirsche hautnah erleben im Wildgehege Moritzburg

Die gesamte Anlage blickt auf eine lange Tradition bis ins 16. Jahrhundert zurück und veränderte sich über die Jahrhunderte immer wieder. Seit 1958 dient das Wildgehege zum einen dem Schutz der Tiere und zum anderen als naturnahes Ausflugsziel. Die Gehege wurden regelmäßig modernisiert und bilden einen artgerechten, sicheren Lebensraum. Neben den genannten Tierarten gibt es auch Ziegen, Fischotter, Frettchen, Marder, Meerschweinchen und Waschbären zu bestaunen. Für alle, die den Tieren besonders nahekommen und ihr weiches Fell streicheln wollen, gibt es ein Bambi-Streichelgehege.

7. Arche Warder (Schleswig-Holstein)

Dem Schutz der heimischen Natur und dem Erhalt regionaler (Nutz-)tiere hat sich die Arche Warder in der Nähe von Kiel verschrieben. Der Name ist daher auch Programm: Die Arche ist der größte Tierpark für seltene Haus- und Nutztierrassen in ganz Europa. Die Anlage umfasst 70 Hektar Pachtland und 40 Hektar Parkfläche. Neben 82 Nutztierrassen leben 7 Wildtierarten in jeweils artgerechten Gehegen. Es gibt beispielsweise den Schafweg, der an den Gehegen verschiedener Schafrassen vorbei und bis hin zu einer Aussichtsplattform führt. Wer das natürliche Verhalten von Schweinen samt dem Suhlen im Matsch sehen möchte, spaziert durch das Schweineland. Auf den vielen weitläufigen Weiden könnt ihr darüber hinaus verschiedene Pferderassen bestaunen.

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Ein Schwäbisch-Hällisches Landschwein in der Arche Warder

Zu entdecken gibt es neben Pferden, Rindern, Schweinen und Ziegen auch Schafe, Widder und Esel sowie Gänse, Hühner, Enten und Puten. Die Arche Warder ist das gesamte Jahr über geöffnet für alle, die entspannte Stunden im Naturerlebnisraum verbringen wollen. Zudem werden regelmäßig Veranstaltungen ausgerichtet, bei denen Groß und Klein auf ihre Kosten kommen. Dazu zählen Mittelaltermärkte, Pferdetage oder Fotokurse inmitten der Natur.

8. Wildtierpark Bad Mergentheim (BaWü)

Zu den schönsten Reisezielen für Familien gehört in Baden-Württemberg der Wildtierpark Bad Mergentheim in der Nähe von Würzburg. Er liegt im Main-Tauber-Kreis und beherbergt 70 Tierarten. Der Park ist international bekannt, da dort das größte Wolfsrudel Europas lebt. Auf einem Spaziergang durch den 35 Hektar großen Park sind die sehr scheuen Tiere zwar selten zu sehen, doch es finden täglich Fütterungen statt. Zu diesen Zeiten kommen die Tiere, angelockt durch den Geruch des Futters und die vertrauten Tierpfleger, fast immer hervor und können bestaunt werden. Gut 30 Wölfe bilden das Rudel, wodurch Fütterungen mit allen Tieren sehr eindrucksvoll wirken.

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Hirsche im Wildtierpark Bad Mergentheim

Abseits der Wölfe leben viele weitere Tierarten im Park. Neben Wildschweinen, Hirschen und Bisons zählen Fischotter und diverse Greifvögel zum Bestand. Letztere können gemeinsam mit Tauben während Flugvorführungen beobachtet werden. Für ausgelassenes Spielen sollten Familien ebenfalls Zeit mitbringen, denn Kinder werden die Koboldburg lieben und erobern wollen. Dieser sichere Spielplatz bietet auf 2.000 Quadratmetern viele Spielgeräte, ein Klettergerüst sowie ein Labyrinth. An warmen Tagen sorgt zudem ein Wasserspielplatz für Abkühlung.

9. Wildpark Silz (Rheinland-Pfalz)

Mit der Natur auf Tuchfühlung gehen und Kindern heimische Tierarten näherbringen: Beides geht wunderbar im Wildpark Silz. Die Anlage liegt in der deutsch-französischen Mittelgebirgslandschaft Wasgau und gehört zur Ortsgemeinde Silz. Besucher erwarten rund 100 Hektar, die auf zwei Rundwegen erkundet werden können. Für den kleinen Rundweg sollte etwa eine Stunde Zeit eingeplant werden, der größere Rundweg nimmt zwei Stunden in Anspruch.

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Wildschweine im Wildpark Silz

Auf der Entdeckungsreise gibt es 15 verschiedene Tierarten zu sehen, darunter Wölfe, Wildschweine und Mufflons. Abseits der Wintersaison führt der Wildpark täglich Wolfsfütterungen durch, sodass alle großen und kleinen Tierfreunde das Rudel beim Fressen beobachten können. Im Streichelgehege dürft ihr mit Ziegen auf Tuchfühlung gehen und die zahmen Tiere mit parkeigenem Futter ganz nah heranlocken. Wer beim Aufenthalt selbst Hunger bekommt, findet im Wildpark Silz sowohl einen kleinen Kiosk als auch ein Restaurant vor. Kinder können sich zudem ausgelassen auf dem Abenteuerspielplatz austoben.

Perfekt bei gutem Wetter: Eine Grillhütte auf dem Gelände kann nach einer Anmeldung kostenlos genutzt werden, sodass auch eigene Leckereien mitten in der Natur gegrillt und gegessen werden können.

10. Wildpark Kranichstein (Hessen)

Der Stadtteil Kranichstein gehört zu Darmstadt und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Im 16. Jahrhundert wurde das Gut Kranichstein vom Landgrafen Georg I. erworben und das Jagdschloss Kranichstein erhob sich schon bald als Wahrzeichen der Region. Rund um das Jagdschloss herum lebten im Mischwald und auf den Wiesen viele heimische Tierarten, die damals perfekt in das Bild passten: Sie konnten von den Herren zu Pferde gejagt werden. Heute müssen die hier lebenden Wildarten wie Rehe, Fasane, Füchse und Hasen dieses Schicksal nicht mehr fürchten, sondern wachsen artgerecht und behütet im Park auf. Der Kranichsteiner Wildpark ist Heimat mehrerer bedrohter Tier- und Pflanzenarten und legt den Fokus auf Artenschutz und Umweltbildung.

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Unberührte Natur im Wildpark Kranichstein

Der weitläufig umzäunte Wildpark dient als Ausflugsziel für Familien und bietet den Tieren einen natürlichen Lebensraum. Auf Erkundungstouren können neben den genannten Arten außerdem Wildschweine, Dachse, Marder und Damwild entdeckt werden. Auch Wildgänse, Rebhühner, Stockenten und Auerhühner sind auf den Wiesen zu Hause. Ganzjährig können Besucher sich über die regionale Natur informieren und auf Anfrage auch Führungen erhalten.

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