Das bretonische Städtchen Cancale ist berühmt für seine Austern, weite Gezeitenlandschaften und die malerische Lage an der Bucht des Mont-Saint-Michel. Ein Ort perfekt dafür geeignet, wildromantische Natur, ursprüngliches Küstenflair und Kultur in harmonischer Balance zu erleben.
Überblick
In Cancale spürt ihr die Seele der Bretagne mit jedem Schritt. Der Atlantik glitzert entlang der Promenade, während Boote im Hafen ihre frischen Fänge entladen. Hinter dem Ufer liegen Pfade, die euch durch wildromantische grüne Landschaften aus Heide, alten Steinmauern und blühenden Wiesen führen. Auf den Klippen oberhalb des Ortes eröffnen sich spektakuläre Blicke bis zum Mont-Saint-Michel, dessen Silhouette bei klarem Himmel fast zum Greifen nah erscheint. Neben köstlichen Austernständen und einer Altstadt mit geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten sind es die Buchten und breiten Sandstrände, die Besucher begeistern. Ob ihr am Meer entspannen, das Wechselspiel der Gezeiten bestaunen oder aktiv in der Umgebung unterwegs sein wollt: Dieses Fleckchen im Nordwesten von Frankreich weiß immer wieder neu zu verzaubern.

Strände
Rund um die Stadt erwarten euch malerische Küstenabschnitte, die von weiten Sandflächen bis zu versteckten Buchten reichen. Jeder Strand hat seinen eigenen Charakter. Gemeinsam formen sie eine abwechslungsreiche Kulisse, in der ihr die Bretagne von ihrer schönsten Seite entdeckt.
Plage de Port-Mer
An dieser Bucht zeigt sich Cancale besonders lebhaft. Hier genießt ihr eine gelungene Mischung aus Freizeitangeboten und entspannter Atmosphäre zugleich. Rund um diesen Sandstrand warten Cafés, Bars, ein Spielplatz und ein Wassersportzentrum, wo ihr Kajaks oder kleine Segelboote ausleihen könnt. Die geschützte Lage sorgt für ein ruhiges Meer.
Auch Schnorchler schätzen die Plage de Port-Mer und entdecken unter Wasser Fische in vielen Größen und Farben. Während der Atlantik zu Flutzeiten tief und blau vor euch liegt, kommen bei Ebbe weite Sandflächen zum Vorschein, die bis zu den Austernfeldern reichen. Perfekt für einen ungewöhnlichen Spaziergang am Grund des Meeres!
Plage du Saussaye
Sucht ihr einen besonders ruhigen Küstenabschnitt, seid ihr an der Plage du Saussaye genau richtig. Dieser naturbelassene Sandstrand liegt versteckt zwischen Klippen. Sein Zugang führt über kleine Pfade, wodurch ihr das Gefühl bekommt, ein echtes Geheimnis entdeckt zu haben. Die Felsen schützen die Bucht vor Wind und machen sie zu einem Ort, an dem ihr entspannt schwimmen oder einfach nur in der Sonne relaxen könnt.
Bei Ebbe werden kleine Felsenbecken sichtbar, in denen ihr Muscheln, Krebse und andere Meeresbewohner beobachten könnt. Parkplätze befinden sich am oberen Rand der Klippen. Von dort erreicht ihr euer Ziel in wenigen Minuten zu Fuß. Da es sich um einen unberührten Abschnitt handelt, empfehlen wir, ausreichend Snacks, Getränke und Sonnenschutz einzupacken.

Plage du Verger
Etwas außerhalb des Zentrums findet ihr den weitläufigen Verger, der von hohen Dünen eingerahmt wird. Der goldene Sand und das klare Wasser machen diesen Abschnitt ideal für Familien, die einen ruhigen Strand mit viel Platz suchen. Im Sommer sorgt eine Badeaufsicht für sicheren Spaß im Meer.
Direkt am Zugang gibt es Toiletten sowie kleine Parkmöglichkeiten. Eine Snackbar stillt Durst und den kleinen Hunger. So findet ihr genügend Infrastruktur vor, um euch wohlzufühlen, und genießt zugleich Natur und eine gelassene Atmosphäre. Aufgrund seiner Länge von mehreren Kilometern ist dieser Abschnitt außerdem hervorragend für romantische Spaziergänge am Meer geeignet.
Sehenswürdigkeiten
In Cancale gibt es abwechslungsreiche Sehenswürdigkeiten in Form beeindruckender Bauwerke, malerischer Aussichtspunkte und traditioneller Kunst. Wer aufmerksam durch die Straßen schlendert, wird mit vielen authentischen Eindrücken belohnt.
Hafen
La Houle, der Hafen der Stadt, ist das Herz des Ortes und spiegelt seine maritime Seele wider. Zwischen bunten Booten, die rhythmisch im Wasser schaukeln, und den alten Lagerhäusern, die heute gemütliche Restaurants beherbergen, taucht ihr in eine einzigartige Atmosphäre ein.
Während der Ebbe bestaunt ihr die Austernbänke, für die Cancale so bekannt ist. Entlang der Kaimauer bringt euch das Museum „Musée des Huîtres“ die Geschichte und Besonderheiten dieser Tradition näher. Sobald die Laternen abends am Quai zu leuchten beginnen, verwandelt sich der Hafen in eine stimmungsvolle Szene aus Farben, die sich im Wasser widerspiegeln. Bei einem Glas französischen Weins und Meeresdelikatessen könnt ihr die Kulisse bewundern und den Tag perfekt ausklingen lassen.

Musée des Arts et Traditions Populaires
Dieses charmante Museum in Cancale widmet sich der Geschichte der Region und ihrer tief verwurzelten Küstenkultur. Hier entdeckt ihr Alltagsgegenstände, Werkzeuge und alte Fotografien, die eindrucksvoll zeigen, wie das Leben der Fischerfamilien früher aussah. Modelle alter Boote, traditionelle Kleidung und faszinierende Installationen vermitteln ein anschauliches Bild vergangener Zeiten.
Interaktive Elemente und detaillierte Erklärungen machen den Rundgang auch für Kinder interessant. Neben den Dauerausstellungen gibt es regelmäßig wechselnde Exhibitionen, die Themen wie Volkskunst oder das bretonische Brauchtum beleuchten. Im kleinen Museumsshop entdeckt ihr im Anschluss regionale Bücher, Postkarten und schöne französische Souvenirs.
Kirche Saint-Méen
Im Zentrum von Cancale thront dieses Werk, das architektonisch wie historisch sehenswert ist. Errichtet im 18. Jahrhundert, vereint das Gotteshaus schlichte Eleganz mit typischen Elementen bretonischer Sakralbaukunst. Die farbigen Glasfenster stellen biblische Szenen in leuchtenden Tönen dar.
Im Inneren bewundert ihr unter anderem detaillierte Holzarbeiten, die Geschichten der Heiligen darstellen. Ein kleiner Seitentrakt beherbergt Gedenktafeln, die an die Seeleute Cancales erinnern, die von ihren Reisen nicht zurückgekehrt sind. Jedes Jahr finden rund um die Kirche Feste und Prozessionen zu Ehren des Schutzpatrons Saint-Méen statt, die das religiöse und kulturelle Leben des Ortes prägen.

Pointe du Grouin
Dieses spektakuläre Kap liegt wenige Kilometer außerhalb Cancales. Von den hohen Klippen genießt ihr einen weiten Blick über das Meer bis hin zum Mont-Saint-Michel, dem weltberühmten Klosterberg mit seiner mittelalterlichen Abtei. Unverkennbar ragt das vorgelagerte Îlot des Landes aus dem Atlantik, gekrönt von einem Leuchtturm, der seit dem 19. Jahrhundert den Schiffen den Weg weist.

Die Kulisse ist wildromantisch und rau, ein echtes Juwel für Natur- und Fotoliebhaber. Im Frühjahr überzieht ein Teppich aus Wildblumen die Felsen. Mit etwas Glück erspäht ihr Kormorane oder sogar Delfine in der Ferne. Geschichtlich war die Landzunge lange ein strategisch wichtiger Punkt. Noch heute erinnern Überreste alter Verteidigungsanlagen an diese Zeit.
Aktivitäten
Dank der landschaftlichen Vielfalt können Aktivurlauber in und um Cancale viel machen. Die Region bietet genügend Möglichkeiten, euren Aufenthalt abwechslungsreich zu gestalten.
Wanderung auf dem GR34
Der legendäre Wanderweg GR34 führt direkt an Cancale vorbei und eröffnet euch atemberaubende Panoramen. Ihr könnt frei entscheiden, ob ihr nur eine kurze Etappe unternehmt oder eine ausgedehnte Tour plant. Die Route schlängelt sich entlang der Küste über Klippen, vorbei an einsamen Buchten und durch kleine Wälder.
Jeder Abschnitt hält neue Eindrücke bereit, die euch die Vielfalt der bretonischen Landschaft vor Augen führen. Unterwegs entdeckt ihr Fischerhäuschen, historische Befestigungen und malerische Aussichtspunkte. Wer gerne fotografiert, findet hier unzählige eindrucksvolle Motive – vom leuchtenden Sonnenaufgang über die Felsen bis hin zum farbenfrohen Abendhimmel.

Segeltörns und Kajakfahren
Cancale ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Küste vom Wasser aus zu erkunden. Lokale Anbieter organisieren Ausflüge mit traditionellen Segelbooten, die euch hinaus in die Bucht führen. Unterwegs erfahrt ihr spannende Details über Navigation, Fischerei und die Geschichte der Region.
Mögt ihr es sportlicher, empfehlen wir, ein Kajak zu mieten und eigenständig versteckte Küstenabschnitte anzusteuern. Dabei entdeckt ihr Strände, die von Land aus kaum zugänglich sind. In Cancale gibt es Verleihe mit Ausrüstung für Einsteiger wie auch erfahrene Paddler, sodass ihr je nach Lust eine kurze Runde oder längere Ausflüge wagen könnt.
Tagesausflug nach Saint-Malo
Von Cancale aus erreicht ihr die historische Korsarenstadt Saint-Malo in nur rund 20 Minuten. Hinter den mächtigen Mauern entdeckt ihr ein geschichtsträchtiges Zentrum mit imposanter Kathedrale, malerischen Plätzen und eleganten Häusern. Zu den Highlights zählt ein Spaziergang auf den Wehrgängen, von wo aus ihr fantastische Ausblicke über das Meer, den Hafen und die vorgelagerten Inseln habt.
Neben den historischen Sehenswürdigkeiten bietet Saint-Malo eine lebhafte Atmosphäre mit zahlreichen Restaurants, Cafés und kleinen Boutiquen. Ihr könnt fangfrische Meeresfrüchte genießen, am Strand Plage du Sillon entspannen oder einfach das Treiben an der Küste beobachten.

Fahrradtouren ins Hinterland
Abseits der Küste entdeckt ihr beim Radfahren ein Umland, das von sattgrünen Feldern, Hecken und kleinen Dörfern geprägt ist. Auf schmalen Straßen rollt ihr entspannt durch die Natur, vorbei an alten Bauernhöfen, Kapellen, Windmühlen und traditionellen Steinhäusern, die typisch für die Bretagne sind.
Unterwegs entdeckt ihr auch kulinarische Schätze: Regionale Hofläden verkaufen Cidre, Käse oder hausgemachte Marmeladen, die sich wunderbar für ein Picknick im Anschluss eignen. Dank des gemäßigten Klimas ist Radfahren fast das ganze Jahr angenehm und die Strecken sind so abwechslungsreich, dass sowohl gemütliche Genießer als auch sportlich ambitionierte Besucher auf ihre Kosten kommen.
Reise-Infos
Mit ein wenig Vorbereitung wird eure Reise nach Frankreich besonders schön und erlebnisreich. Von der Aufenthaltsdauer bis hin zu praktischen Tipps vor Ort haben wir darum die wichtigsten Informationen für euch zusammengestellt.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Vor allem zwischen Mai und September lohnt sich ein Besuch in Cancale. Die Tage sind lang und warm, die Felder blühen und am Hafen geht es besonders lebendig zu. In den Sommermonaten genießt ihr an den Stränden pures Badevergnügen. Auch im frühen Herbst sind die Wassertemperaturen noch immer angenehm.
Drei bis vier Tage empfehlen wir als Aufenthaltsdauer, um sowohl zu entspannen als auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Wollt ihr in und um Cancale richtig viel machen, etwa ausgiebige Wander- oder Radtouren unternehmen und einige Nachbarorte besuchen, so lohnt sich auch eine ganze Woche.

Anreise und Fortbewegung vor Ort
Das schöne Cancale erreicht ihr am bequemsten über den Flughafen von Rennes, der regelmäßige Verbindungen aus vielen europäischen Städten bietet. Von dort aus gelangt ihr mit einem Mietwagen in rund einer Stunde an die Küste. Alternativ könnt ihr mit dem Zug bis Saint-Malo reisen und anschließend per Bus oder Taxi weiterzufahren.
In der Stadt selbst kommt ihr zu Fuß gut zurecht. Wir empfehlen, ein Auto oder Zweiräder zu mieten, um die Umgebung ebenfalls flexibel erkunden zu können. So habt ihr jederzeit die Möglichkeit, Ausflüge zu Stränden, Aussichtspunkten und sehenswerten Dörfern zu unternehmen.
Essen und Spezialitäten
In Cancale spielen Meeresfrüchte die Hauptrolle, insbesondere Austern. Direkt am Hafen könnt ihr die Delikatesse ganz frisch genießen. Auch Muscheln und Langusten stehen auf den Speisekarten. Wer Fleisch bevorzugt, bestellt Lamm aus den Salzwiesen rund um den Mont-Saint-Michel oder Geflügelgerichte, die mit aromatischen Kräutern und frischem Gemüse zubereitet werden.
Ebenso dürft ihr euch französische Crêpes mit süßen Füllungen wie hausgemachter Marmelade und Galettes aus Buchweizenmehl mit Käse, Ei oder Schinken schmecken lassen. Dazu passt perfekt ein Glas Cidre, der hier traditionell in Keramikschalen serviert wird. Auch Köstlichkeiten wie Kouign-Amann, ein buttrig-karamellisiertes Gebäck, oder Far Breton, ein Puddingkuchen mit Backpflaumen, können wir wärmstens empfehlen.
Hotels und Unterkünfte
In Cancale selbst findet ihr eine gute Auswahl an Hotels, die oft mit Meerblick locken. Viele Häuser sind in historischen Gebäuden untergebracht und verbinden traditionellen Charakter mit modernem Komfort. In charmanten Bed & Breakfasts und kleinen Pensionen genießt ihr eine persönliche Atmosphäre, freundlichen Service und häufig auch ein hausgemachtes Frühstück.
Wollt ihr lieber im Grünen wohnen, findet ihr etwas außerhalb der Stadt reichlich Optionen. Richtung Saint-Malo entdeckt ihr außerdem vermehrt luxuriöse Unterkünfte, die mit Annehmlichkeiten wie eigenem Wellnessbereich locken. Vor allem für die Monate Juli und August empfehlen wir, euer Wunschhotel so früh wie möglich zu buchen.









