Saint-Malo in der Bretagne


Im Norden beziehungsweise Osten der Bretagne begrüßt euch Saint-Malo mit seinen historischen Highlights. Die Festungsstadt an der Mündung der Rance lädt vorwiegend zu Besichtigungstouren ein, kann aber auch mit ihren Stränden begeistern.

Überblick

Saint-Malo, St. Malo oder Sant-Maloù (auf Bretonisch): Diese Namen umschreiben ein und denselben Ort an der bretonischen Küste. Die historisch schöne Stadt besticht allein schon mit ihrer malerischen Lage, bei Ebbe zieht sich das Meer weit zurück. Vor euch breiten sich Strände der sogenannten „Smaragdküste“ des Atlantiks aus, deren Bezeichnung bereits verrät, dass ihr, je nach Lichteinfall, auf leuchtend grünes Wasser trefft. Dazu kommt das nostalgische Flair in der von einer Stadtmauer umgebenen Altstadt, die mit ihren verwinkelten Gassen zu Entdeckungstouren verführt. Freut euch auf alte Forts und Gebäude, die ihre ganz eigene Geschichte erzählen, und lasst euch im Nu in die Vergangenheit der „Stadt der Seeräuber“ katapultieren!

Blick auf Saint Malo
Blick auf Saint-Malo in der Bretagne

Strände

Wer einmal sehen möchte, wie mächtig die Gezeiten ausfallen können, sollte Saint-Malo und seine Strände aufsuchen. Bei Ebbe könnt ihr teilweise bis zu den vorgelagerten Forts laufen. Die Höhenunterschiede zwischen Ebbe und Flut markieren bis zu zwölf Meter. Im Folgenden stellen wir einige beliebte Badestellen vor.

Plage du Môle

Die Plage du Môle befindet sich westlich der Altstadt. Klares Wasser und ein seichter Einstieg machen einen sicheren Badetag möglich. Außerdem wird der beliebte Strand von Rettungsschwimmern überwacht. Fliegende Händler bringen leckere Imbisse und erfrischende Getränke für die Stärkung zwischendurch.

Saint Malo Plage du Mole
Baden an der Plage du Môle

Plage du Sillon

Mit dem klaren Wasser der Plage du Môle kann auch die Plage du Sillon mithalten. Der Strand ist größer und breiter als die erste Badestelle und durch einen Kinderclub, eine Bar und ein Restaurant vielseitig ausgestattet. Langeweile gibt es an dem Strand mit fast goldfarbenem Sand sicher keine! Während ihr entlang der Plage du Sillon spaziert oder euch in den weichen Sand legt, genießt ihr die Aussicht über die Bucht von Saint-Malo. Der Strand befindet sich nordöstlich der Altstadt.

Plage de Bon-Secours

Die maximale Sicherheit für Badende ist bei der Plage de Bon-Secours gegeben. Es handelt sich um ein überwachtes Meerwasserfreibad, dessen abgegrenzter Außenpool entspanntes Baden ohne Angst vor starken Strömungen erlaubt. Auch eine gute Infrastruktur aus Cafés, Restaurants und einem Animationsclub ist vorhanden und punktet nicht nur bei Familien mit Kindern. Aktive Urlauber wurden ebenfalls nicht vergessen und toben sich bei Kajakfahrten oder Segeltörns aus. Die vielfältigen Möglichkeiten tragen dazu bei, dass der Strand nördlich der Plage du Môle einer der beliebtesten in ganz Saint-Malo ist.

Plage de l'Eventail

Die vorgelagerten Forts von Saint-Malo machen den Ort besonders. Möchtet ihr sie beim Baden oder Sonnen sehen, sucht die Plage de l’Eventail auf. Aber Vorsicht: Hier seid ihr den Gezeiten ausgeliefert. Bei Ebbe lässt sich das Fort National, das wir bei den Sehenswürdigkeiten noch näher vorstellen, vom Strand aus zu Fuß erreichen. Der Strand verschwindet bei Flut fast vollständig.

Saint Malo Plage L Eventail
Das Fort National an der Plage de l’Eventail

Sehenswürdigkeiten

Die Sehenswürdigkeiten von Saint-Malo sind alles andere als eintönig. Erkundet das historische Zentrum mit der Stadtmauer, die prächtigen Gebäude und die geschichtsträchtigen Forts! Genug Zeit solltet ihr unbedingt mitbringen, um den Charme Saint-Malos spüren zu können.

Altstadt mit Stadtmauer

Die zwei Kilometer lange Stadtmauer umschließt das Zentrum von Saint-Malo und eignet sich für einen Spaziergang, der euch mit dem Urlaubsort vertraut macht. Entlang des Bauwerks seht ihr einerseits die in Reih und Glied gebauten Stadthäuser aus Stein, andererseits begleitet euch die Aussicht aufs Meer. Schon im sechsten Jahrhundert wurde Saint-Malos Altstadt errichtet, aber im Zweiten Weltkrieg großflächig zerstört. Die Einheimischen ließen es sich nicht nehmen, die Häuser größtenteils originalgetreu wieder aufzubauen, sodass eine Reise durch die Zeit trotzdem möglich ist. Zu den wiedererrichteten Gebäuden zählen die Reederhäuser aus dem 18. Jahrhundert, in denen früher Händler ihr Zuhause hatten, sowie die Kathedrale Saint-Vincent. Der Bau an dem Gotteshaus begann 1146 und wurde erst im 18. Jahrhundert vollendet. Die aus dem Jahr 1743 stammende Kapelle Saint-Sauveur wurde hingegen von Kriegszerstörungen verschont.

Saint Malo Altstadt
Altstadt von Saint-Malo

Place Chateaubriand und Schloss

Innerhalb der Altstadt bietet sich eine erste Pause an der Place Chateaubriand an. Die zahlreichen Cafés und Restaurants des Platzes verwöhnen mit süßen Crêpes oder frischem Fisch aus der Region. Während des Essens seht ihr Gebäude wie das Château de Saint-Malo und könnt eure nächsten Schritte planen. Das Schloss de Saint-Malo wurde über mehrere Jahrhunderte, vom 15. bis zum 18. Jahrhundert, erbaut und ist seit den 1880er Jahren als historisches Monument in Frankreich klassifiziert. Es diente ursprünglich den Herzögen der Bretagne als Residenz und Regierungsort. Heute kommen vor allem die Urlauber her, um den Anblick des Gebäudes zu genießen.

Saint Malo Chateau
Im Château Saint Malo befindet sich das Rathaus

Tour Solidor

Der Tour Solidor aus dem 14. Jahrhundert ragt auf einem Felsvorsprung über der Rance in die Höhe. Er sollte den damaligen Herzögen ermöglichen, bequem den Zugang nach Saint-Malo zu kontrollieren. Der Turm besteht eigentlich aus einem Komplex aus gleich drei Türmen, die durch Festungsmauern verbunden wurden. Im 18. Jahrhundert kam die echte Steinbrücke hinzu, die eine Art Provisorium ersetzte. Später wurde der Turm zum offiziellen Denkmal. In der Vergangenheit hatte das Bauwerk mehrere Funktionen inne, so war es einst auch Kaserne und ein Gefängnis.

Tour Solidor
An der Mündung der Rance: Tour Solidor

Historische Forts

Die Forts von Saint-Malo sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und gehören untrennbar zum Ort. Besonders sehenswert ist das auf einer kleinen Insel gelegene „Fort National“. Nicht nur die Verteidigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert selbst ist einen Ausflug wert, auch die Aussicht von ihrem Standort aus kann beeindrucken. Andere für eine Besichtigungstour geeignete Festungen sind das Fort du Petit Bé und das Fort du Grand Bé. Wegen der Festungen wird Saint-Malo auch umgangssprachlich als „Stadt der Seeräuber“ bezeichnet.

Saint Malo Fort National
Das Fort National bei Flut

Aktivitäten

Wollt ihr im Urlaub aktiv werden und euch dem Sport widmen oder Ausflugsziele besuchen? Dann könnt ihr gerne weiterlesen und euch von unseren Vorschlägen inspirieren lassen. Die eine oder andere Idee wird euch ins Schwitzen bringen, doch auch für gemütliche Urlauber sollte etwas dabei sein.

Surfen

Die wilde Küste des Atlantiks ist ein Eldorado für Surfliebhaber und jene, die es werden wollen. Die Wellen in Saint-Malo sind kraftvoll, die Strömung gut und der Wind meist den Surfern wohlgesonnen. Fortgeschrittene und Profis machen sich auf eigene Faust ins Meer, während Anfänger in den ansässigen Surfschulen erste Versuche wagen können. Auch die entsprechende Ausrüstung für den Ausflug in die Wellen kann dort gemietet werden.

Saint Malo Surfen
Wind- und Kitesurfen vor Saint-Malo

Museen

An Regentagen, die während eines Urlaubs in der Bretagne nicht immer vermeidbar sind, empfehlen wir den Besuch einiger Museen. Das Musée des Terre-Neuvas widmet sich der Geschichte der Seefahrt und erzählt von den Expeditionen, die hier über den Seeweg begannen. Freut euch auf einen informativen Film und die Gelegenheit, das Leben auf den verschiedenen Schiffen nachzuempfinden.

Seid ihr mit Kindern unterwegs, darf hingegen ein Besuch des Grand Aquariums nicht fehlen. Rund 10.000 Fische und Meerestiere aus mehr als 600 Arten sind in zehn verschiedenen Lebensraumwelten untergebracht. Ein Highlight ist vermutlich der direkte Blick auf die Haie in einem großräumigen Becken.

Nachtleben

Saint-Malo bei Nacht entführt euch in die Clubs und Bars der Altstadt. Wo tagsüber alles im Licht der Vergangenheit erstrahlt, erwachen nachts die Partylustigen zum Leben. Die Wahl besteht zwischen gemütlichen Cocktailbars, stilechten Szenelokals und modernen Diskotheken. Eine ganz andere Art der Abendgestaltung bildet die Führung „Saint-Malo bei Nacht“, wo ihr die tagsüber gewonnenen Erkenntnisse über die Stadt weiter vertiefen könnt.

Insel Jersey besuchen

Ein schönes Tagesausflugsziel bedingt eine kurze Fahrt mit der Fähre. Nach etwa eineinhalb Stunden seid ihr auf der Kanalinsel Jersey angekommen, die mehrmals täglich mit einem Ausflugsschiff ab Saint-Malo angefahren wird. Sie bildet einen Mix aus britischer Lebendigkeit und den Naturpanoramen, die ihr bereits vom französischen Festland kennt. Wanderungen sind eine der wichtigsten Aktivitäten auf Jersey.

Mont Saint-Michel erleben

Auf dem Festland mangelt es aber ebenfalls nicht an Ausflugszielen. Le Mont-Saint-Michel ist mit dem Auto nur knapp eine Stunde von Saint-Malo entfernt. Die historische Abtei stammt zum Teil aus dem achten Jahrhundert und gehört nicht umsonst zum Weltkulturerbe der UNESCO. Raffiniert wurde die Klosteranlage auf einem Felsen im Meer gebaut, den ihr für eine Besichtigung erklimmen müsst. Eine Belohnung für die Anstrengung lässt aber nicht lange auf sich warten: herrliche Zeugen der Zeit, dazu ein weitläufiger Blick über das Meer und die Umgebung.

Vannes besuchen

Mehr Sightseeing erlebt ihr nach einer Anfahrt von ungefähr zwei Stunden ab Saint-Malo: Vannes heißt euch mit seinen alten Kirchen wie der Cathédrale Saint-Pierre und Schlössern wie dem Château de l’Hermine herzlich willkommen. Genau wie Saint-Malo ist auch Vannes von einer Stadtmauer umgeben, das Stadtbild wird von Villen und Fachwerkhäusern lebendig gehalten.

Vannes Altstadt
Vannes Altstadt

Brest entdecken

Etwa zweieinhalb Stunden mit dem Auto trennen euch ab Saint-Malo von Brest. Haben euch die Festungen der Stadt begeistert, dürfte das Château de Brest ebenfalls Eindruck schinden. Insgesamt ist das Ambiente in den drei Städten Saint-Malo, Vannes und Brest sehr ähnlich, wodurch sich eine Rundreise für alle Interessierten anbietet.

Reise-Infos

Die nachstehenden Informationen versorgen euch mit dem Wichtigsten rund um die Planung des Reisezeitraumes, die Organisation der Anreise und vieles mehr. Deshalb schließen sie wie immer unseren Reisetipp stimmig ab!

Ideale Reisezeit & Reisedauer

Frankreichs Norden ist bekannt für sein unbeständiges Wetter, was eine Eingrenzung der Reisezeit im ersten Moment schwierig macht. Doch zwischen Mai und September bestehen die größten Chancen auf sonniges Wetter für euren Urlaub in der Betragne. Nur selten klettert das Thermometer auf 30 Grad und höher, sodass einer Sightseeingtour ohne Schwitzen nichts im Weg steht. Im Winter sind viele Attraktionen wie die Schlösser und Festungen geschlossen.

Saint Malo Sonne
Ein sonniger Tag in Saint-Malo

Da Saint-Malo vergleichsweise schnell erreichbar ist, kann sich schon ein Wochenendausflug in die wunderbare Stadt auszahlen. In dem Fall solltet ihr euch auf die Altstadt und die Strände in ihrer Nähe beschränken, um alle Highlights zu sehen und dennoch genug Zeit am Meer zu haben. Bei Ausflügen zum Mont Saint-Michel oder in andere Städte sollten entsprechend mehrere Tage eingeplant werden.

Anreise & Fortbewegung vor Ort

Der Flughafen von Rennes ist Saint-Malo am nächsten und wird direkt von Frankfurt am Main angeflogen, nach rund eineinhalb Stunden Flugzeit seid ihr vor Ort. Alternativ sind Umsteigeverbindungen über Paris möglich. Vom Ankunftsflughafen Rennes aus fahrt ihr mit dem Bus oder Mietwagen nach Saint-Malo weiter. Das dauert knapp eine Stunde. Die Anreise per Zug erfolgt mit Umstieg in Paris. Insgesamt seid ihr mit der Bahn ab Köln etwa sieben Stunden unterwegs.

Am besten kommt ihr in der Bretagne mit einem Mietwagen von A nach B, denn so seid ihr nicht an die Zeiten der öffentlichen Verkehrsmittel gebunden. Es ist aber auch kein Problem, auf das Netz aus Bussen und Bahnen in der Region zurückzugreifen. Viele Wege möchtet ihr vielleicht ohnehin lieber zu Fuß beschreiten und die Ansichten der Küste genießen, andernfalls lohnt sich auch ein Fahrrad.

Essen & Spezialitäten

Durch die Lage Saint-Malos erklärt sich die traditionelle Speisekarte von selbst: Es gibt viel frischen Fisch und Meeresfrüchte, typisch bretonisch eben! Galettes (eine Art Pfannkuchen) werden mit unterschiedlichen herzhaften Füllungen serviert. Liebhaber süßer Sünden dürfen sich auf die mit Marmelade, Schokolade oder anderen Leckereien gefüllten Crêpes freuen.

Hotels & Unterkünfte

Bequem, sauber und gepflegt, das sind übliche Eigenschaften der Hotels in der Bretagne und so auch in Saint-Malo. Außerdem ist ein Großteil von ihnen familiär geprägt. Mit wenigen Zimmern ausgestattet, fühlt ihr euch schnell wie zuhause. Doch auch, wer es lebhafter mag, kann beispielsweise bei den großen Hotelketten fündig werden. Bezüglich des Budgets solltet ihr auf die Lage und die Hotelausstattung achten. Manchmal spart ihr schon ein paar Euro, wenn die Unterkunft etwas außerhalb liegt und dabei noch sehr ruhig ist.

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