Atlantikküste von Frankreich


Die wilden Wellen des Atlantiks auf der einen und die romantischen Landschaften Frankreichs auf der anderen Seite: Diese Szenerie erwartet euch im Westen sowie Nordwesten des Landes. Wir zeigen unsere Lieblingsziele und -aktivitäten in der Region.

Frankreichs Küste am Atlantik

Welche Städte und Regionen sind es, die das Herz von Bade- und Wassersporturlaubern an der Atlantikküste von Frankreich höherschlagen lassen? Eine Antwort auf die Frage habt ihr bald gefunden, denn wir machten uns von der Normandie bis zum Baskenland für euch auf die Suche. Unsere Favoriten unter den Orten laden zu einem Kulturtrip, einem sorgenfreien Familienurlaub, einer aktiven Fitnessreise oder mal zu einer ruhigen Auszeit vom Alltag ein. Ob im Norden oder dem Nordwesten: Die Städte und Dörfer mit ihren ausgedehnten Fischerei- und Austernzuchttraditionen sind vielseitig und allesamt eine Reise wert.

Frankreich Baskenland Kueste
Küste im französischen Baskenland

Städte und Orte

An der Atlantikküste Frankreichs präsentieren sich die Orte meist mit maritimem Charme, doch auch ein anderes Ambiente kann euch erwarten, wie unsere folgenden Favoriten zeigen.

Bordeaux

Zwar liegt Bordeaux nicht direkt am Meer, ist aber über die Garonne mit dem Golf von Biskaya verbunden und ein empfehlenswertes Ziel in der Küstenregion. Das gilt nicht nur wegen der Weinanbaugebiete im Umland, sondern auch aufgrund der vielen historischen Bauten. Die Altstadt wird gern als Gesamtkunstwerk beschrieben, das mit alten Häusern und Kirchen Kulturreisende anzieht. Über 350 Bauwerke aus längst vergangenen Zeiten und eine der höchsten Restaurantdichten des Landes mixen in Bordeaux das Besichtigen mit kulinarisch perfekten Momenten. Zudem ist der Atlantik auch nie weit entfernt für einen erholsamen Strandtag.

Bordeaux an der Garonne
Bordeaux an der Garonne

La Rochelle

Im Vergleich zu Bordeaux ist La Rochelle eher ruhig und überzeugt euch mit dem ursprünglichen, französischen Flair. Große Restaurants werden gegen gemütliche Cafés getauscht. Zudem liegt La Rochelle unmittelbar am Meer und erlaubt spontane Spaziergänge am Strand oder am Hafen mit seinen massiven mittelalterlichen Türmen. Die Sandstrände sind zum Teil fußläufig von der hübschen Altstadt zu erreichen, die dem Urlaub eine erneute Kulturkomponente hinzufügt.

Brest

Wildromantisch direkt am Atlantik präsentiert sich Brest im hohen Norden Frankreichs und im Westen der beliebten Bretagne. Sehenswert ist das Schloss an der Mündung des Flusses Penfeld, der an dieser Stelle einen natürlichen Hafen darstellt. Des Weiteren wissen mehrere Museen, die unter anderem die Fischerei- und Militärgeschichte Brests beleuchten, zu überzeugen. Die Stadt verfügt über einen bedeutenden Marinehafen. Im einzigartigen Erlebnis-Aquarium Océanopolis mit seinen über 10.000 Meerestieren erfahrt ihr mehr über die Flora und Fauna der Weltmeere.

Brest
Der Tour Tanguy an der Penfeld

Guérande

Guérande ist vorwiegend als Ziel für den Besuch der Salzgärten beliebt, in denen Fleur de Sel (Meersalz) gewonnen wird. Diese Tradition geht noch auf die Römer zurück. Im zugehörigen Museum blickt ihr hinter die Kulissen der Salzgewinnung, doch auch die historischen Gotteshäuser wie die Kapelle Notre-Dame-La-Blanche machen Guérande als Kulturziel interessant. Die Atmosphäre im Ortskern ist mittelalterlich und nostalgisch schön.

Bayonne

Bayonne entführt euch in das klassische Baskenland und seine Bräuche. Zwischen Sehenswürdigkeiten wie einer Stierkampfarena, Kathedrale und Zitadelle bleibt definitiv keine Zeit für Langeweile. Das einzigartige Stadtbild verdankt seinen besonderen Charakter den Wohngebäuden, die sich über mehrere Etagen erheben, aber oft nur die Breite eines Fensters aufweisen. Nicht nur an Regentagen locken zusätzlich Kulturstätten wie das Museum des Baskenlandes oder ein Schokoladenmuseum in den bezaubernden Ort.

Bayonne
Bayonne im Baskenland

Weitere Städte

Weniger kulturell, sondern eher ein typisches Strandziel ist Royan, das zum Beispiel ideal für einen entspannten Familienurlaub am Wasser geeignet ist. Auch der Zoo Planet Exotica spricht für einen Besuch mit dem Nachwuchs. Unter kulturellen Gesichtspunkten ist die aus Beton gefertigte L’Église Notre-Dame de Royan interessant. Gleiches lässt sich über den Phare de Cordouan sagen, der per Boot vom Festland aus besichtigt werden kann. Quasi umgekehrt scheint es in Saint-Malo zu sein, wo sich ebenfalls Strände finden, aber der Fokus klar auf den Kulturaspekten liegt. Ein Schloss, ein Turm und historische Forts entführen in die Vergangenheit, während die Küste immer in Reichweite ist. Auch interessant: Die Hafenstadt Cherbourg, vor der die Titanic auf dem Weg Richtung Atlantik auf Reede lag, und Le Havre mit den Stränden des D-Days in der Nähe.

Regionen

Wer viel Urlaub hat oder einfach mehr sehen will, erkundet gleich eine ganze Region oder Teile davon. Unter anderem grenzen in Frankreich Aquitanien, die Bretagne und Normandie sowie die Pyrenäen an den Atlantik.

Aquitanien

Wer die Zeit am Meer hauptsächlich mit Aktivitäten am Wasser verbringen will, reist in die historische Region Aquitanien. Im Westen des Landes gelegen, verfügt sie über ein mildes Klima im Sommer und erstreckt sich in etwa von Bordeaux bis zu den malerischen Pyrenäen. Orte wie Biarritz und Arcachon eignen sich zum Sonnen, Baden und Wassersport, ein ursprüngliches Flair wird in den baskischen Dörfern ausgestrahlt. Kulinarisch gesehen punkten die Austern, für welche die Gegend um Arcachon berühmt ist.

Für die Atlantikküste Frankreichs stellt Les Landes unseren Geheimtipp dar. Das Département verfügt durchgängig über einen feinsandigen Strand und gerade Surfer kommen aufgrund der hohen Wellen auf ihre Kosten. Das heißt im Umkehrschluss, dass ihr beim Baden wegen der Strömung aufpassen müsst. Im Hinterland wartet der Wald darauf, erwandert zu werden.

Bretagne

Gefühlt alle Jahreszeiten zugleich erlebt ihr manchmal an nur einem Tag in der Bretagne, die mit ihrer abwechslungsreichen Natur besticht. Es kann sowohl kalt und windig als auch herrlich sonnig auf Frankreichs größter Halbinsel sein. Sie befindet sich im Nordwesten des Landes und hat oft einen geheimnisvollen Touch. Schroffe Küsten wechseln sich mit palmengesäumten Stränden ab, doch wird es auch nie zu heiß für Besichtigungen, die beispielsweise in Brest erfolgen kann.

Bretagne Kueste
Die wildromantische Küste der Bretagne

Normandie

Ganz im Norden wartet eine weitere Provinz: die malerische Normandie mit kulturellen Höhepunkten wie Le Mont Saint-Michel und dem über 60 Meter langen Teppich in Bayeux. An der Küste selbst steht die sogenannte Alabasterküste im Fokus, die ihren Namen den Klippen mit entsprechender Farbe verdankt. Klettersteige und Wanderpfade in der Normannischen Schweiz begeistern unterdessen Aktive, die sich nicht in die kalten Fluten des Atlantiks stürzen wollen.

Pyrenäen

Als Eldorado für Naturliebhaber dürfen die Pyrenäen in der Auflistung nicht fehlen. Wer die Hügelwelt durchqueren, aber sich sportlich nicht zu sehr verausgaben will, startet an der Atlantikküste. Die dortigen Ausläufer der Berge sind einfach zu bewältigen. Begleitet werdet ihr auf euren Wegen von der tollen Aussicht aufs Meer.

Pyrenaeen
Die Bergwelt der Pyrenäen

Sehenswürdigkeiten

Die Spots an der Atlantikküste von Frankreich bezaubern mit ihrer Vielfalt. Wir verraten euch, welche Sehenswürdigkeiten ihr definitiv gesehen haben solltet.

Kathedrale St. André

In Bordeaux erspäht ihr die Kathedrale St. André aus dem 12. Jahrhundert bereits von Weitem mit ihrem eindrucksvollen Glockenturm. Dort heiratete Ludwig VII., Frankreichs späterer König, Eleonore von Aquitanien. Der prachtvolle Bau ist ein Pflichtmotiv bei der Fotoreise durch Bordeaux und beeindruckt unter anderem mit der Aussicht, die sich aus 50 Metern Höhe vom Turm auf Stadt und Umland ergibt.

Place de la Bourse

Zentral in Bordeaux seht ihr mehrere Must-sees auf einem Blick, wenn ihr die Place de la Bourse aufsucht. Im Jahr 2004 liebevoll restauriert, hat sie sich den Charme der Vergangenheit bis heute beibehalten können. Sehenswert sind der aus Marmor und Bronze gefertigte Brunnen aus dem 19. Jahrhundert, der den Namen „Drei Grazien“ trägt, und der Miroir d’Eau, ein 3.450 Quadratmeter großes Reflexionsbecken mit spiegelnden Platten und Wasserspielen.

The Lantern Tower of la Rochelle

Am alten Hafen des besinnlichen Ortes La Rochelle thronen drei Türme. Neben dem Turm Chaîne und Saint-Nicolas ist der Turm Lanterne unser Favorit. Der 55 Meter hohe Bau geht bis auf das 12. Jahrhundert zurück und fungierte sowohl als Gefängnis als auch als Leuchtturm. Berühmte Insassen waren etwa die sogenannten „Vier Sergeants“ im Jahr 1822, die den damaligen König zu stürzen versuchten.

La Rochelle Tour de la Lanterne
Die Tour de la Lanterne am Hafen

Kathedrale von Rouen

Als echtes Schmuckstück in der Normandie ist die Kathedrale der Stadt Rouen bekannt. Eine der Turmspitzen schafft es auf über 150 Meter und bildet damit den höchsten Kirchturm in Frankreich. Logisch, dass die Bauzeit des Gotteshauses, die im 12. Jahrhundert begann, mehrere Jahrhunderte umfasste. Ebenso klar, dass bei einem Besuch in Rouen eine Stippvisite bei der Kathedrale nicht fehlen darf.

Ville Close de Concarneau

Eine besonders hübsches historisches Zentrum nennt unterdessen Concarneau, eine Hafenstadt der Bretagne, ihr Eigen. Die „Ville Close“ liegt auf einer eigenen Insel und wird von einer Stadtmauer umrundet, die noch immer ihre charakteristischen Türme und Tore aufweist. Sie ist ein Bau des 15. und 16. Jahrhunderts. Die Altstadt selbst begeistert mit dem üblichen Ambiente aus verschlungenen Gassen und alten Bauwerken.

Ville close de Concarneau
Blick auf die Ville close de Concarneau

Aktivitäten

Aktivitäten an der frischen Luft dürften in Frankreich und dem angrenzenden Atlantik nicht zu kurz kommen. Welche von den folgenden klingt für euch interessant?

Wassersport treiben und Strandtag machen

Tauchen, Schnorcheln und Surfen sind nur drei Optionen für den Wassersport an der Küste. Besonders Surfer kommen dank der hervorragenden Windsituation, die der Atlantik meist offeriert, auf ihre Kosten. Ein Hotspot des Surfsports ist zum Beispiel das bereits vorgestellte Biarritz. Ein Strandtag kann ebenfalls an der Atlantikküste eingelegt werden, jedoch ist das Wasser kühler als im Mittelmeer. Sonnenbad, Sandburgenbau und Spaziergänge gehören zur Tagesordnung am Strand. Auch ein Besuch der Dune du Pilat nahe Bordeaux kann zum sandigen Höhepunkt des Urlaubs werden. Denn das ist mit bis zu 110 Meter Höhe und knapp drei Kilometern Länge die größte Düne in Europa.

Einkaufen gehen

Ein Einkaufsbummel mit dem Kauf von Andenken rundet jeden Urlaub ab. Am besten legt ihr am letzten Tag einen Stopp in einem größeren Ort ein, denn so könnt ihr das übrige Budget der Tour hervorragend einschätzen. Zu einem klassischen Souvenir gehört das grobe Salz aus den Salzgärten von Guerande. Oder ihr wählt eine Stadt wie Bordeaux, um auf den Marktplätzen in historischer Kulisse regionale Leckereien zu erwerben. Diese stärken euch für die Heimreise oder fungieren als Souvenir aus Frankreich für die Daheimgebliebenen.

Wandern, Spazieren und Radfahren

Wanderungen an der Küste verwöhnen euch mit Ausblicken aufs Meer und einer kühlen Brise. Für etwas Abwechslung zeigt sich in Richtung Landesinnere die Natur von ihrer besten und vielfältigsten Seite. Dazu gehört das Naturschutzgebiet Brière südlich der Bretagne, welches mit 40.000 Hektar Fläche das zweitgrößte Moor in Frankreich ist. Oder der Bretonische Sumpf, der als Naturschutzgebiet die Heimat von Vögeln wie Reihern und Störchen bildet und nicht nur per Wanderung, sondern auch mit dem Rad entdeckt werden kann.

Naturschutzgebiet Briere
Unterwegs im Naturschutzgebiet Brière

Eine breite Auswahl an Wanderwegen habt ihr auch in der Normandie. Mit einer Länge von mehr als 3.000 Kilometern und dem Naturpark Perche zählt die Region als Wanderparadies für Naturliebhaber. Zu den Highlights gehört die Halbinsel Contentin. Entlang der Küste vom Utah Beach wird euch eine atemberaubende Sicht geboten.

Reise-Infos

Wenn ihr euch in Frankreich und seinen Atlantik mitsamt den schönen Orten verliebt habt, solltet ihr die Reise am besten gleich planen. Das gelingt mit unseren abschließenden Tipps.

Reisezeit und Reisedauer

Wer die Annehmlichkeiten des Meeres auskosten will, wählt den Juni, Juli, August oder September. Dann eignet sich der Atlantik zum Surfen oder anderen Wassersport am besten. Auch, wer eine Abkühlung beim Schwimmen sucht, kann sich ins Wasser wagen, sollte aber nicht mit allzu hohen Temperaturen wie etwa am Mittelmeer rechnen. Wanderungen können auch bis in den Herbst ausgedehnt oder im Frühjahr absolviert werden. Besuche in den größeren Städten mit ihren kulturellen Highlights passen das ganze Jahr über.

Für einen Städteurlaub kann schon ein verlängertes Wochenende reichen. Möchtet ihr ganz in eine der Regionen eintauchen, sind ein bis zwei Wochen Urlaub an der französischen Atlantikküste empfehlenswert.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Für den Urlaub in Aquitanien beziehungsweise Bordeaux könnt ihr von Deutschland aus per Direktflug anreisen. Ins Baskenland mit Biarritz gelangt man per Umstieg in Paris. Von der französischen Hauptstadt aus bestehen gute Zugverbindungen mit dem TGV in Richtung Bretagne und Normandie. Alternativ steigt ihr am Flughafen in Paris in einen Mietwagen und steuert auf diese Weise euer Ziel an. Wer in Deutschland ziemlich weit westlich wohnt, kann auch überlegen, mit dem eigenen PKW anzureisen.

Am unkompliziertesten ist es, in Frankreich die schönen Orte am Atlantik in aller Ruhe mit dem Auto zu erkunden. Dann könnt ihr überall spontane Zwischenstopps einlegen. Als Alternative stehen die Züge und Busse zur Verfügung, welche euch in Frankreich bequem von A nach B befördern.

Sprache und Verständigung

Wer vorab etwas Französisch lernt, wird in der Urlaubsregion mit offenen Armen empfangen. In größeren Städten könnt ihr auch auf Englisch wechseln, sofern es für die Verständigung erforderlich ist.

Essen und Spezialitäten

Die bekannteste Leckerei von der französischen Atlantikküste stellen die frischen Austern dar, die teilweise explizit gezüchtet werden. Auch andere Meeresfrüchte und Fischgerichte mit Zander oder Sardellen sind aufgrund der Traditionen der Fischerei fast überall zu bekommen. In Richtung Landesinnere gesellen sich Spezialitäten mit Käse, Feldsalat oder Bohnen hinzu.

Hotels und Unterkünfte

Die schmucken Strandhotels an der Küste des Atlantiks dürften den Geschmack von Wellnessurlaubern treffen. Wassersportler und Sonnenanbeter werden dank Unterkünften mit Pools oder direktem Strandzugang glücklich. Auch an Familien wird selbstverständlich mit Resorts und kostengünstigen All-Inclusive-Optionen gedacht. In Küstennähe, aber nicht unmittelbar am Meer gelegene Hotels schonen zusätzlich die Reisekasse.

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