Mekong Delta im Süden von Vietnam


Im Süden von Vietnam habt ihr mit einer Reise durch das Mekong Delta die Gelegenheit, eine der ruhigen Gegenden des südostasiatischen Landes kennenzulernen. In der Reiskammer Vietnams spielt sich das Leben vor allem auf den Hauptarmen des Flusses und den zwischen ihnen gezogenen Kanälen ab. Erkundet das Mündungsgebiet des Mekongs zu Wasser und zu Land und stößt dabei auf Reisfelder, schwimmende Märkte, Obstplantagen und Mangrovenwälder.

Überblick zum Mekong Delta

Das Mekong Delta erstreckt sich über eine Fläche von etwa 39.000 m². Verbringt ihr euren Urlaub dort, haltet ihr euch also auf einem Gebiet auf, das zwar kleiner als Niedersachsen, aber größer als Baden-Württemberg ist. Nach der Flussmündung ist übrigens auch die vietnamesische Region benannt, in der ihr umherstreift. Je nachdem, wohin es euch im Delta treibt, stößt ihr im Westen an die Grenze zu Kambodscha und den Golf von Thailand, im Osten an das Südchinesische Meer. Auf dem Weg zum Meer hat der Mekong bereits 4.300 bis 4.900 km zurückgelegt und dabei sechs Länder durchquert oder passiert. Die unterschiedlichen Längenangaben rühren daher, dass es verschiedene Ansichten über den Ort gibt, der als seine Quelle gilt. Während seiner Reise Richtung Meer lagert der Megong im Mündungsbereich Sedimente mit Nährstoffen ab, die den Bauern ertragreiche Ernten bringen.

Reisfeld im Mekong Delta

Während eurer Reise durchs Mekong Delta werdet ihr an vielen Obstplantagen und mit Obst beladenen Booten vorbeikommen. Der fruchtbare Boden sorgt dafür, dass 70 % des in Vietnam anbauten Obstes von hier stammen. Wie eingangs schon erwähnt, wird zudem Reis gesät. Drei Ernten pro Jahr sind möglich. Wenn ihr zur Regenzeit im Delta unterwegs seid, seht ihr, wie die Felder geflutet werden. Aufgrund der Allgegenwärtigkeit des Wassers spielt sich auch ein Großteil des Lebens der Einwohner auf ihm ab. Mit um die 17 Millionen Einwohnern lebt in der Region der Flussmündung etwa ein Fünftel der Bevölkerung Vietnams. In Anlehnung an seine Hauptarme wird der Mekong auch Neun-Drachen-Fluss genannt. An der Küste der Region befinden sich die Mangrovenwälder. Aufgrund der Zugehörigkeit Vietnams zu Indochina werdet ihr im Mekong Delta auf französische Kolonialarchitektur treffen.

Schwimmende Märkte im Mekong Delta

Zu den Hauptattraktionen im Mekong Delta zählen ganz klar die schwimmenden Märkte, von denen Chai Rang in Can Tho der bekannteste ist. Seid dabei, wenn die Einheimischen von Boot zu Boot Handel treiben und dabei die Waren den Besitzer wechseln. Besonders rege geht es in den frühen Morgenstunden zu. Verkauft wird alles, was der Boden des Deltas hergibt. Die Boote sind randvoll mit Obst und Gemüse aller Art befüllt. Neben Kokosnüssen, Mangos, Bananen, Ananas und Zuckerrohr sowie Okraschoten sind Lotuswurzeln, Drachenfrüchte, Litschis, Wasserspinat oder Guaven im Angebot, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Einige Händler haben an ihren Booten Stangen montiert, um an ihnen diejenigen Waren zu befestigen, die sie anbieten. So könnt ihr schon von Weitem sehen, was sich massenweise im Boot befinden wird.

Schwimmender Markt im Mekong Delta

Und weil handeln, arbeiten und Märkte besuchen müde macht, gibt es Boote, die Händler, Käufer und Touristen mit Essen bewirten. Wenn euch also nach einer Suppe oder etwas anderem schmackhaftem ist, greift zu! Garküchen werdet ihr auch außerhalb der schwimmenden Märkte immer wieder auf den Flüssen und Kanälen antreffen. Neben dem Markt in Chai Rang ist der in Cai Be einer gern von Urlaubern aufgesuchter schwimmender Markt im Mekong Delta. Legt ihr Wert auf Ursprünglichkeit, macht ihr euch auf zum schwimmenden Markt Phong Dien, der etwa 20 km südwestlich von Can Tho liegt. Hier sind deutlich weniger Touristen anzutreffen als auf anderen Märkten.

Orte im Mekong Delta

Außer den lebhaften schwimmenden Märkten einen Besuch abzustatten, lohnt es sich auch, Abstecher in die Städte und Orte der Region zu unternehmen. Can Tho ist mit 1,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt im Mekong Delta. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Hai Bà Trưng Promenade und die Munirangsyarampagode der Khmer, die die größte ethnische Minderheit im Gebiet der Flussmündung darstellen. Neben weiteren buddhistischen Sakralbauten gibt es auch eine katholische Kathedrale.

Touristenhafen in My Tho

Von Can Tho aus werden viele Ausflüge ins Umland angeboten. In Cai Be trefft ihr ebenfalls auf eine Kirche aus der französischen Kolonialzeit. Darüber hinaus ist die Besichtigung von Handwerksbetrieben möglich. Die Stadt liegt nördlich von Can Tho und ist somit von Ho-Chi-Minh-Stadt schneller erreichbar. Zwei Stunden Anfahrt vom alten Saigon entfernt, ist Cai Be ein beliebter Startpunkt für Ausflüge mit dem Sampan, wie die für diese Region typischen Boote heißen. Wenn ihr Blumen mögt, schaut euch in Sa Dec die Blumenfarmen an.

Blumenfarm in Sa Dec
Blumenfarm in Sa Dec

My Tho ist neben Can Tho ein begehrter Ausgangspunkt für die Erkundung des Mekong Deltas. Im Fluss südlich der Stadt sind mehrere kleine Inseln, die besichtigt werden können. Wenn ihr davon nicht genug bekommt, begebt euch nach Vinh Long. Östlich der Stadt teilt sich der Mekong in mehrere Arme, wobei auch Flussinseln entstanden sind. Das Umland von Vinh Long wird gerne dazu genutzt, um zu Fahrradtouren aufzubrechen. Mit dem Besuch des Van Tanh Mieu Tempels oder des Museums zur Geschichte von Vietnam könnt ihr euer Kulturprogramm aufpeppen. Weitet es auf die Besichtigung der örtlichen Ziegeleien aus, falls ihr mögt.

Vinh Trang Pagode bei My Tho
Vinh Trang Pagode bei My Tho

Hat euch der im Mekong Delta verbrachte Urlaub in Vietnam bis nach Chau Doc geführt, seid ihr bis an die Grenze zu Kambodscha vorgedrungen, wo viele Khmer ansässig sind. Hier und in der näheren Umgebung begegnet ihr schönen Pagoden. Die moslemische Minderheit der Cham versammelt sich in der örtlichen Moschee und den Katholiken steht eine Kirche zur Verfügung. Chau Doc ist außerdem bekannt für seine schwimmenden Dörfer mit ihren Fischfarmen und Wohnhäusern auf dem Wasser. Gezüchtet werden vor allem Pangasius, Tilapia und Shrimps.

Aktivitäten im Mekong Delta

Tief im Süden der Flussmündung können die Naturfreunde unter euch den Nationalpark U Minh Thượng besuchen. Wald, Reisfelder und Kanäle prägen den Park, der Heimat für Flughunde, Zibetkatzen, Malaiischen Schuppentiere sowie Netzpythons ist. Aufmerksamen Beobachtern fällt die Vogelvielfalt auf. Diese ist auch im bei Bac Lieu befindlichen Vogelschutzgebiet vorhanden. In der Provinz Ben Tre gibt es ebenfalls ein Vogelschutzgebiet, das per Bootsausflug erkundet werden kann. Ben Tre glänzt mit üppiger, tropischer Vegetation. Im Tra Su Wald wachsen u. a. Mangroven und ihr könnt Störche, Schlangen und Schildkröten beobachten.

Mangroven im Schutzgebiet Tra Su

Wie weiter oben bereits angerissen, lohnt sich die Entdeckung des Mekong Deltas auch per Fahrrad. Über betonierte bzw. asphaltierte Wege fahrt ihr zwischen Reisfeldern und Obstplantagen sowie an Kanälen entlang. Dörfer und Tempel bekommt ihr dabei ebenfalls zu sehen. Zu den schon erwähnten Flussinseln gelangt ihr per Fußgängerfähren. Mögt ihr es bequem, bucht ihr eine Flusskreuzfahrt und schippert dabei über die Hauptarme des Mekongs. Die Geschichtsinteressierten unter euch machen sich nach Xeo Quit auf, wo die Cu Chi Tunnel der Vietkong auf euch warten. Erkundet das Tunnelsystem und besichtigt eine Kommandozentrale sowie Höhlen und andere Verstecke der südvietnamesischen Guerillas.

Reiseinfos zum Mekong Delta

Seid ihr für ein paar Tage in ländlichen Bereichen des Deltas unterwegs, nehmt auf jeden Fall genug Bargeld mit. In größeren Orten bekommt ihr an Geldautomaten Vietnamesische Dong, wie die Landeswährung heißt. In der Sommerzeit ist Vietnam Deutschland fünf Stunden voraus, in der Winterzeit sechs Stunden.  Zieht lange Kleidung an und packt in eure Reiseapotheke DEET-haltiges Mückenabwehrspray, um euch besser vor Mückenstichen zu schützen. Für Malaria besteht ein mittleres Risiko. Eventuell kann eine Chemoprophylaxe sinnvoll sein.

Essen

Seid ihr neugierig und experimentierfreudig, probiert gegrillte Schlange. Sie gilt als Delikatesse. Wer sich nicht davor ekelt, kann auch bei gegrillter Ratte zuschlagen. Ansonsten bekommt ihr im Delta natürlich auch andere landestypische Speisen, darunter Pho, wobei es sich um eine Suppe mit Reisnudeln, Fleisch und Gemüse handelt. Schließt eure Mahlzeit, die auch aus Frühlingsrollen bestehen kann, mit einem süßen vietnamesischen Kaffee ab.

Vietnamesische Gericht Pho

Mekong Delta: Beste Reisezeit & Anreise

Vietnams Süden ist vom tropischen Klima geprägt. Wenn ihr im Zeitraum von November bis April ins Mekong Delta reist, erwischt ihr die Trockenzeit. In den ersten drei Monaten davon kann es bis zu 30 Grad warm werden. Im Februar, März und April steigt das Quecksilber durchaus bis zur 35-Grad-Marke und besonders viel Niederschlag fällt von Juni bis August. Meist äußert sich dies in kurzen und heftigen Wolkenbrüchen am Nachmittag. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch und selbst nachts betragen die Temperaturen noch zwischen 21 und 24 Grad. Zur Regenzeit müsst ihr außerdem noch mit Taifunen rechnen. Wenn euch die Verhältnisse zur Regenzeit nicht stören, profitiert ihr von günstigeren Reisepreisen und weniger Touristen. Wer für Mitteleuropäer vergleichsweise angenehme klimatische Bedingungen vorzieht, sollte sich für eine Reise in den Monaten November, Dezember und Januar entscheiden.

Mit dem Boot durch den Tra Su Wald
Mit dem Boot durchs Megkong Delta

Um ins Mekong Delta zu gelangen, müsst ihr zunächst einen Flug nach Ho-Chi-Minh Stadt buchen. Von Deutschland aus sind dafür bei den meisten Flugverbindungen ein oder zwei Zwischenstopps nötig. Seid ihr in Vietnams größter Stadt gelandet, steigt entweder in ein Flugzeug Richtung Can Tho oder ihr nutzt einen Bus, Minibus oder Taxi und braucht noch einmal etwa dreieinhalb Stunden bis zur größten Stadt in der Region.

Unterkünfte

Wenn ihr einen mehrtägigen Aufenthalt plant, habt ihr die Möglichkeit, auf einem Boot, beispielsweise einem kleinen Kreuzfahrtschiff oder in einem Hotel bwz. Hostel zu übernachten. Wenn ihr euch für einen Homestay entscheidet, erlebt ihr das Delta besonders authentisch. Verbringt ihr euren Vietnam-Urlaub u. a. in Ho-Chi-Minh-Stadt oder einen anderen in der Nähe des Mekong Deltas gelegenen Ortes, bieten sich von dort aus Tagesausflüge ins Mündungsgebiet an.

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