Vietnam in Südostasien entdecken


Vietnam ist eine Symbiose aus Tradition, Kultur und Natur. Pulsierende Städte und buddhistische Pagoden sind mit idyllischen Reisterrassen und paradiesischen Stränden vereint. Erholungsurlauber kommen genauso auf ihre Kosten wie Geschichtsinteressierte, die sich über den Vietnamkrieg informieren möchten.

Überblick

Das über 300.000 Quadratkilometer große und in Südostasien gelegene Vietnam hat eine starke Nord-Süd-Ausdehnung. Es wird in die drei Klimazonen Nord-, Zentral- und Südvietnam unterteilt. Der Süden ist tropisch, während es im Zentrum tropisch-wechselfeucht ist. Nordvietnam hat ein subtropisches Klima. Wer sich auf das für uns außerdem in kultureller Hinsicht exotische Land einlässt, wird die Reise definitiv als Bereicherung empfinden und weiterempfehlen.

Sa Pa Reisterrassen
Reisterrassen bei Sa Pa

Städte

In Vietnam treffen große und quirlige Metropolen auf kleine Städte, die ihren urtümlichen und exotischen Charme bewahrt haben. Wir zeigen euch, welche Städtetrips sich wirklich lohnen und was ihr euch unbedingt ansehen solltet.

Hanoi

Die bunt und chaotisch wirkende Hauptstadt liegt im Norden des Landes im Delta des Roten Flusses. Hanoi ist eine Stadt der Kontraste, die Tradition und Moderne vereint. Historische Tempel und französische Kolonialbauten stehen neben lebendigen Straßenmärkten und gut besuchten Street-Food-Ständen, von denen exotische Düfte ausgehen. Schlendert durch die Gassen der Altstadt und entspannt euch anschließend in einem Park. Die „Stadt der Seen“ macht ihrem Namen alle Ehre. Ein Highlight ist der Hoan-Kiem-See mit dem Schildkrötenturm. Von Hanoi könnt ihr tolle Ausflüge machen, zum Beispiel zur Halong Bucht.

Hanoi Cau Giay Park
Der Cau Giay Park in Hanoi

Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon)

Vietnams größte Metropole ist vielen noch als Saigon bekannt, obwohl sie heute Ho-Chi-Minh-Stadt heißt. Geschichtsträchtige Bauwerke stehen neben riesigen Wolkenkratzern. Mit 461 Metern ist der Landmark 81 das höchste Gebäude in Vietnam. Es beherbergt ein Einkaufszentrum und Restaurants. Der Ausblick vom Skydeck ist gigantisch. Ebenso sehenswert ist der Wiedervereinigungspalast, der Independence Palace genannt wird und inklusive seiner Bunkeranlage besichtigt werden kann. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der taoistische Tempel Jade Emperor Pagoda und die Kathedrale Notre Dame.

Hội An

Die Hafenstadt ist farbenfroh und lebendig. Mit ihren hübschen Seidenlaternen wirkt sie wie ein Gesamtkunstwerk. Beim Besichtigen könnt ihr das zum UNESCO-Welterbe gehörende Zentrum erkunden, bevor ihr euch die Japanische Brücke Chua Cau aus dem 17. Jahrhundert und die Chu Tanh Pagode anschaut. Anschließend laden die beiden Stadtstrände zum Entspannen ein.

Hoi An Kanal
Kanal in Hội Ans Altstadt

Sa Pa

Im Nordwesten von Vietnam liegt diese interessante Stadt, die von leuchtend grünen Reisterrassen umgeben ist. Die malerische Landschaft hat einen einzigartigen Charme, der durch das Spiel von Nebel und klarer Luft unterstrichen wird. Sa Pa ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen im Gebirge Hoang Lien Son. Ein beliebtes Ziel ist der 3.143 Meter hohe Gipfel des Fansipan, der alternativ mit der Seilbahn erkundet werden kann. Vielleicht begegnet ihr Bergvölkern wie den Hmong, die farbenprächtige Gewänder tragen. Um ihre selbstgefertigten Waren zu kaufen, solltet ihr auf dem Quang Truong Marktplatz in Sa Pa vorbeischauen.

Đà Nẵng und Huế

Wer Strandurlaub mit Kultur verbinden möchte, ist in Đà Nẵng genau richtig. Die moderne Großstadt am Südchinesischen Meer hat viel zu bieten. Dort befindet sich einer der schönsten Strände des Landes, an dem ihr euch nach der Besichtigung der Drachenbrücke am Han River entspannen könnt. Knapp 100 Kilometer von Đà Nẵng entfernt liegt die Stadt Huế, die Kaisersitz der Nguyen-Dynastie war. Ein Wahrzeichen ist die Kaiserliche Zitadelle aus dem 19. Jahrhundert, welche von mächtigen Steinmauern und einem Graben umgeben ist.

Da Nang Drachenbruecke
Die Drachenbrücke in Đà Nẵng

Regionen und Provinzen

Vietnam hat 58 Provinzen und fünf Munizipalitäten. Hier erfahrt ihr, welches die beliebtesten sind und was ihr unternehmen könnt. Erlebt die Vielfalt des Landes und genießt euren Urlaub.

Quang Ninh

In dieser Provinz im Nordosten fühlen sich alle wohl, die wunderschöne Küsten und Inseln lieben. Über 2.000 große und kleine Eilande warten auf euch. Die bekanntesten sind Cai Bau und Ban Sen, die dicht bewaldet und nahezu unbewohnt sind. Rund 25 Kilometer von Quang Ninh entfernt befindet sich die Halong Bucht, die zum Weltkulturerbe gehört. Hier ragen nahezu 2.000 Kalkfelsen mehrere hundert Meter aus dem Wasser empor. Viele der atemberaubenden Grotten und Höhlen sind dicht mit Pflanzen bewachsen, während andere nur bei Ebbe betreten werden können.

Mekong Delta

Die Region Mekong Delta liegt im Südwesten Vietnams und ist, wie der Name bereits verrät, vor allem von dem großen Fluss geprägt. Durch das Flussdelta entsteht ein besonders fruchtbarer Boden, weshalb ihr hier neben Reis- auch vielen Obstplantagen begegnen werdet. Die größte Stadt der Region heißt Cần Thơ, die für ihre schwimmenden Märkte bekannt ist. An den kleinen Händlerbooten entdeckt ihr sicherlich auch das eine oder andere, das sich als Souvenir aus Vietnam eignet. Startet am besten bei dem Markt nahe Cai Rang.

Mekong Delta
Unterwegs auf dem Mekong

Insel Phú Quốc

Die größte Insel Vietnams liegt im Golf von Thailand und grenzt an die Küste Kambodschas. Hier trefft ihr auf die schönsten Strände, die das Land zu bieten hat. Und auch wer sich lieber unter statt am Wasser aufhält, ist hier goldrichtig. Zahlreiche Spots bescheren Tauchern und Schnorchlern atemberaubende Anblicke. Wenn ihr genug vom Strand habt, erkundet den Regenwald Phú Quốcs samt Wasserfällen.

Sehenswürdigkeiten

Besondere Bauwerke und geheimnisvolle Tunnel gehören genauso zum Sightseeing in Vietnam wie schwimmende Märkte und eine ungewöhnliche Straße, in der ein rasanter Zug fast die Hauswände berührt.

Goldene Brücke in Đà Nẵng

Ein echter Blickfang ist diese Fußgängerbrücke, die mit ihrem goldenen Glanz heraussticht. Sie ist 150 Meter lang und dient als Zubringer zur Seilbahnstation Ba Na Hills Cable Car. Für die Konstruktion wurde Stahlgeflecht mit Fiberglas kombiniert. Bewundern könnt ihr diese exklusive Brücke, wenn ihr euch auf den Weg ins Truong-Son-Gebirge in der Nähe von Đà Nẵng macht.

Tunnelsystem von Củ Chi

In dieser mystischen Tunnelwelt im Verwaltungsgebiet von Ho Chi Minh Stadt versteckten sich die Partisanen im Vietnamkrieg von 1960 bis 1975. Früher erstreckten sie sich über 200 Kilometer und zum Teil auf drei Stockwerke. Heute kaum noch vorstellbar entwickelte sich hier eine unterirdische Welt mit Schulen, Krankenhäusern, Büros und Küchen. Viele Bereiche sind mittlerweile verfallen, während andere als Museum für den Widerstand der Vietcong dienen. Besucher dürfen ein 90 Meter langes Stück besichtigen, das 1,2 Meter hoch und gerade mal 80 Zentimeter breit ist.

Cu Chi Tunnel
Ein Eingang ins Tunnelsystem von Củ Chi

Tempel in Nha Trang

Die Tempelanlage Po Nagar aus dem 8. Jahrhundert ist das Wahrzeichen des ehemaligen Fischerdorfs. Neben des noch gut erhaltenden Cham Turms könnt ihr hier auch einen deutlich jüngeren Tempel entdecken. Die Pagode Long Son aus dem 19. Jahrhundert ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Nha Trang. Am Fuße des Berges Trai Thuy wird euch vor allem die schneeweiße Buddha-Statue direkt ins Auge fallen. Belohnt werdet ihr außerdem mit einer tollen Sicht über die Stadt.

Nationalfriedhof von Truong Son

Dieser 140.000 Quadratmeter große und parkähnlich angelegte Friedhof ist die letzte Ruhestätte im Vietnamkrieg gefallener Soldaten. Der andächtige Ort befindet sich in der Truong-Son-Straße, die als westlicher Ho Chi Minh-Pfad bekannt ist. Er war ein logistisches Straßensystem, das Nord- und Südvietnam verband und zum Schleusen von Nahrungsmitteln und Waffen diente und einst Schauplatz zahlreicher Luftangriffe war.

Aktivitäten

Ob an rauschenden Wasserfällen oder Bilderbuchstränden, Outdooraktivitäten stehen in Vietnam ganz oben auf der Liste. Wir stellen euch die beliebtesten Unternehmungen und die besten Spots vor.

Sanddünen bei Mũi Né entdecken

Wenn ihr paradiesische Sandstrände mögt, werdet ihr diesen Ort im Süden Vietnams lieben. Rund 20 Kilometer von Phan Thiết, der Hauptstadt der Provinz Binh Thuan entfernt, liegt Mũi Né. Neben perfekten Windverhältnissen für Surfer überzeugt die Stadt mit ihren traumhaften weißen und roten Sanddünen. Durch die starken Winde der Region geformt, bilden sie heute das Tor zur Stadt. Erkunden könnt ihr die Dünen auf eigene Faust oder im Rahmen einer geführten Tour. Besonders actionreich wird es bei einer Quadfahrt und spaßig bei der beliebten Sportart Sandboarding.

Mui Ne Sandduenen
Action an den Sanddünen bei Mũi Né erleben

Nationalparks erkunden

Im Hoang Lien Nationalpark könnt ihr die gleichnamige Gebirgskette erkunden. Die 30 Quadratkilometer große Bergwelt ist das Zuhause von rund 350 Vogelarten und zahlreichen Säugetieren, die gemeinsam mit Reptilien und Amphibien leben. Naturliebhaber fühlen sich dort genauso wohl wie im 22.000 Hektar großen Nationalpark Cuc Phuong, der 100 Kilometer von Hanoi entfernt ist. Der sechstgrößte Nationalpark des Landes zeichnet sich durch seine Kalksteinklippen aus. Die höchste ist die Sein May Bac, auch „Silberne Wolke“ genannt, mit einer Höhe von rund 650 Metern.

Bản-Giốc-Detian-Wasserfälle besichtigen

Die weltweit viertgrößten transnationalen Wasserfälle könnt ihr an diesem fantastischen Ort bewundern. Der Fluss Quy Xuan wird zu einer mehrstufigen Kaskade, die eine Breite von über 300 Metern aufweist. Er stürzt sich 53 Meter in die Tiefe und begeistert die Zuschauer mit seiner gigantischen Kraft. Vergesst auf keinen Fall eure Kamera, der Anblick ist definitiv einen Schnappschuss in eurem Urlaubsalbum wert.

Ban Gioc Detian Wasserfaelle
Wundervoller Anblick: die Bản-Giốc-Detian-Wasserfälle

Reisterassen besuchen

Im Nordwesten von Vietnam liegt diese ländliche Region Mu Chang Chai, die mit ihren pittoresken Reisterrassen bezaubert. Die üppige Vegetation und die tiefgrünen Farben sind ein Augenschmaus. Ob geschwungene Terrassen an sanften Hügeln oder mosaikartige Felder in den Ebenen: Seit dem Jahr 2007 zählt die Gegend übrigens zum nationalen Kulturerbe, kein Wunder bei diesem unvergesslichen Anblick. Wer möchte, kann viel über den Reisanbau und die Region lernen.

Bootstour auf dem Hoan Kiem See machen

Der 700 Meter lange Schwertsee ist der berühmteste See von Hanoi. Er bildet die Trennung zwischen Alt-Hanoi und dem ehemaligen französischen Kolonialviertel. Im 18. Jahrhundert war er noch deutlich größer und unter anderem auch der Austragungsort von Flottenparaden. Heute ist er ein schönes Gewässer für eine unterhaltsame Bootsfahrt, bei der ihr die Stadt vom Wasser aus kennenlernt.

Schildkrötenturm im Hoan-Kiem-See

Reise-Infos

Damit ihr eure Zeit in Vietnam richtig genießen könnt, möchten wir euch die Reiseplanung erleichtern. Achtet bei den folgenden Informationen besonders auf die Einreisebedingungen und die Reisezeiten, die je nach Region unterschiedlich sind.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Der Süden des Landes weist ein tropisches Klima mit Temperaturen zwischen 30 und 35 Grad Celsius auf. Von November bis Januar ist es warm und trocken, während es von Februar bis Mai sehr heiß ist. Zwischen Juni und Oktober bestimmen der Südostmonsun und die Regenzeit das Wetter, das solltet ihr definitiv im Hinterkopf haben. Im tropisch-wechselfeuchten zentralen Vietnam ist die beste Reisezeit zwischen Februar und Mai, wenn die Temperaturen bei 24 bis 28 Grad Celsius liegen. Ungemütlich wird es in der Regenzeit von Oktober bis November, insbesondere im Taifun-Monat November. Das subtropische Nordvietnam kann am besten im milden Frühling von März bis Juni bereist werden, auch von September bis Dezember ist es angenehm und trocken.

Eine Reise nach Vietnam sollte schon aufgrund der Flugzeit etwas länger dauern. Ihr könnt dort wunderbar zwei oder drei Wochen verbringen. Wer Land und Leute richtig kennenlernen will, kann im Rahmen eines Sabbatjahrs oder Langzeiturlaubs mehrere Monate bleiben und eine Rundreise durch die Regionen machen. Dann solltet ihr die unterschiedlichen Klimazonen beachten und den Ablauf der Reise genau planen.

Reisevorbereitungen

Deutsche Bürger brauchen einen vorläufigen oder normalen Reisepass, um einzureisen. Er muss ab dem Tag der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein. Ein Visum für Vietnam wird benötigt, wenn der Aufenthalt länger als 45 Tage dauert. Bei der Einreise muss ein Rück- oder Weiterflugticket nachgewiesen werden, um die Aufenthaltsdauer zu belegen.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Es gibt mehrere große Flughäfen in Vietnam. Der größte Flughafen im Norden ist in Hanoi. Außerdem steht euch im Nordosten eine Landemöglichkeit in Quang Ninh zur Verfügung. Sehr beliebt ist die Anreise über Saigon beziehungsweise Ho-Chi-Minh-Stadt. Weitere Flughäfen sind in Nha-Trang, Huế oder Phú Quc. Ihr habt also eine Reihe von Möglichkeiten, je nachdem in welche Region es euch am ehesten zieht.

In den großen Städten stehen öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung, mit denen ihr euch schnell von A nach B bewegen könnt. Für weitere Strecken sind Züge empfehlenswert. Wenn ihr keine Zeit verlieren möchtet, nehmt ihr am besten den Nachtzug. Mit einem Mietwagen seid ihr besonders flexibel und unabhängig.

Essen und Spezialitäten

Das Nationalgericht Vietnams ist die Suppe Phở. Als Imbisse werden die Baguettes Banh Mi oder der Klebreis Xoi gegessen, der häufig mit eingeweichten Mungbohnen und Kokosmilch serviert wird. Sehr begehrt sind hierzulande auch Sommerrollen, die eine frische Variante der Frühlingsrollen sind und in Vietnam Goi Cuon Tom Thit heißen. Probiert außerdem unbedingt den frischen Fisch entlang der Küste.

Hotels und Unterkünfte

Vietnam hat für jeden Geldbeutel etwas zu bieten. Wer günstig reisen möchte, findet im Landesinneren einfache Zimmer. Die Hotels an der Küste sind teurer, punkten aber mit ihrer erstklassigen Lage und Komfort. Schnäppchenjäger sollten die Angebote im Blick behalten und sofort zuschlagen.

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