Shanghai: Tipps & Sehenswürdigkeiten


Shanghai, die größte Stadt Chinas und die drittgrößte City der Welt ist eine gigantische Weltmetropole, in der Gegensätze aufeinanderprallen. Hier trifft Arm auf Reich, Neu auf Alt und Moderne auf Tradition. Wenn ihr eine Reise in die 24-Millionen-Einwohner-Stadt plant, solltet ihr euch nicht nur einige Sehenswürdigkeiten unbedingt anschauen, sondern müsst auch ein paar praktische Tipps beherzigen.

Stadtteile

Der Huangpu-Fluss teilt Shanghai in zwei Teile. Der ältere Teil westlich des Flusses nennt sich Puxi, während Pudong der neue Stadtteil westlich des Huangpu-Flusses ist. Puxi lässt sich nochmals in mehrere Stadtteile gliedern:

  • Huangpu
  • Putuo
  • Luwan
  • Xuhui
  • Zhabei
  • Changning
  • Hongkou
  • Jing’an
  • Yangpu

Natürlich lohnt sich ein Besuch aller Stadtteile. Wenn ihr bei Shanghai jedoch zuerst an dessen Wahrzeichen denkt, ist der Besuch des Stadtteils Pudong absolute Pflicht. Hier findet ihr dann unter anderem auch den weltbekannten Shanghai Tower.

Skyline von Shanghai am Fluss
Skyline von Shanghai am Fluss

Pudong – der Finanzdistrikt

Nicht nur von Weitem, sondern auch von Nahem ist Pudong das wohl berühmteste Fotomotiv der Stadt Shanghai. Aus den zahlreichen futuristischen Wolkenkratzern sticht vor allem der 632 Meter hohe Shanghai Tower heraus, der China als aufstrebende Wirtschaftsmacht symbolisiert und gleichzeitig der dritthöchste Wolkenkratzer der Welt ist.

Blick auf die Skyline und Shanghai Tower
Blick auf die Skyline und Shanghai Tower

Doch auch der Tower des Shanghai World Financial Centers sowie der Oriental Pearl Tower beeindrucken mit ihren extravaganten Formen, die euch vermuten lassen, ihr wärt in einem Science-Fiction-Film. Die Hochhäuser könnt ihr natürlich auch von innen und hoch oben besichtigen. Im Shanghai Tower erwartet euch dabei der schnellste Fahrstuhl der Welt, der in 55 Sekunden 120 Stockwerke überwindet.

Das moderne Flair werdet ihr hautnah spüren, wenn ihr durch das Viertel Pudong lauft und das teure und saubere Pflaster der Stadt betretet. Bei Nacht erwartet euch hier ein Meer aus bunten Farben, Lichtern und Reklametafeln und ihr werdet die Größe der Stadt kaum fassen können.

Sehenswürdigkeiten

In der Megacity Shanghai gibt es neben den atemberaubenden Wolkenkratzern noch einiges mehr zu entdecken. Wir haben euch einige Must-sees rausgesucht, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

The Bund - das Wahrzeichen der Stadt

The Bund ist die langgezogene Uferpromenade am Rande der westlichen Seite des Flusses Huangpu, von der ihr auf die östliche Seite Pudong schauen könnt und einen faszinierenden Ausblick auf die Skyline von Shanghai habt. Ihr könnt den 2,6 Kilometer langen Bund entlang schlendern und habt von hier aus die Möglichkeit, faszinierende Gebäude zu bewundern, wie das Customs House, ein europäisches Kolonialhaus, das dem Big Ben von London nachempfunden wurde. Brandneu gebaute Hochhäuser brechen jedoch das Bild der historisch klassizistischen Gebäude und schon hier werdet ihr den Gegensatz von traditionell und hypermodern spüren.

The Bund am Huangpu-Fluss
The Bund am Huangpu-Fluss

Direkt am Bund befindet sich das House of Roosevelt, von dessen Dach ihr einen noch atemberaubenderen Blick auf die Skyline habt. Hier oben befindet sich eine Rooftop-Bar, in der ihr in gemütlichen Lounge-Sesseln und bei einem Drink die Aussicht genießen könnt. Der Blick ist auch bei Dunkelheit ein wahres Highlight. Beachtet dabei jedoch, dass die Beleuchtung schon um 22.00 Uhr ausgeschalten wird und ihr daher eher da sein solltet. Doch auch am frühen Morgen lohnt sich ein Besuch, denn zu dieser Zeit treffen sich die Einheimischen hier zum Tai-Chi und der berühmte Panoramablick ist noch nicht so begehrt für die Touristen, wie tagsüber.

Yu Yuan Garden - ein prachtvolles Erholungsgebiet

Mitten in der Altstadt von Shanghai, unweit vom Bund liegt der zwei Hektar große Yu Yuan Garden, in dem ihr dem Trubel der futuristischen Stadt für einige Zeit entfliehen könnt. Der über 400 Jahre alte Garten wurde ursprünglich für einen damaligen Offizier der Ming Dynastie angelegt und diesen traditionell chinesischen Charme werdet ihr hier hautnah spüren. Neben kleinen Pavillons und größeren Tempeln findet ihr hier ebenso See- und Teichanlagen mit Goldfischen, an denen ihr euch bei einem Picknick entspannen könnt. Besonders imposant sind die Zick-Zack-Brücken, die dem Glauben vieler Chinesen geschuldet sind, dass Geister nur geradeaus laufen können.

Botanischer Garten Yu Yuan
Botanischer Garten Yu Yuan

Das Highlight ist das Huxing-Teehaus inmitten eines Sees und kleine Gassen, in denen ihr shoppen und essen gehen könnt. Wenn ihr den Yu Yuan Garden besuchen möchtet, kostet das rund 40 Yuan, also etwa fünf Euro Eintritt.

Tianzifang – das Künstlerviertel

Tianzifang ist eigentlich eine Straße, die in das Künstlerviertel der Metropole führt. Hier tummeln sich die Alternativen und Kreativen der Stadt in Bars, Galerien, kleinen Cafés und Ateliers. In etwa 200 verschiedenen Shops könnt ihr Souvenirs, wie Kleidung, Instrumente, Schmuck oder Dekorationsartikel kaufen, die die echte chinesische Handwerkskunst widerspiegeln. Wenn ihr hier durch die engen verwinkelten Gassen bummelt, könnt ihr allerlei Kunstwerke bestaunen. Auch die traditionellen Shikumen-Wohnhäuser sind hier noch zu finden, obwohl sie in der Großstadt immer weniger werden.

Künstlerviertel Tianzifang, Shanghai
Eintauchen in das Künstlerviertel Tianzifang

Wenn ihr euch für zeitgenössische Kunst interessiert, stattet unbedingt der 50 Moaganshan Road, der „M50“ einen Besuch ab. Zahlreiche Künstler stellen hier ihre Werke aus, die euch ein völlig neues Bild von der chinesischen Kunst vermitteln werden.

East Nanjing Road - bekannteste Shopping-Meile

Wenn ihr Einkaufen liebt oder noch einige Souvenirs für zu Hause besorgen müsst, solltet ihr die East Nanjing Road entlanglaufen und die zahlreichen Geschäfte und Boutiquen ansteuern, die jedoch nicht gerade Billigware anbieten. Hier findet ihr kleine Designerläden, große Shops weltbekannter Marken und riesige Kaufhäuser. Wenn ihr vom Shoppen müde werdet, könnt ihr mit einem Bummelzug die Nanjing Road entlangfahren und das bunte Treiben auf euch wirken lassen.

Nanjing Road, die Shoppingmeile
Nanjing Road, die Shoppingmeile

Die Einkaufsstraße, die auch „Goldene Meile“ genannt wird, ist jedoch nicht nur für Shopping-Fans ein Must-do. Auch ein Spaziergang am Abend lohnt sich aufgrund der zahlreichen Bars, der Restaurants mit chinesischen Spezialitäten und der Menschen, die hier auf den Straßen unterwegs sind. Besonders die bunten, leuchtenden Reklamen vermitteln am Abend echtes Großstadtflair.

Am Ende der Straße kommt ihr auf dem People’s Square an, einem Platz, der als Shanghais Zentrum bekannt ist und die Straße entsprechend in East und West Nanjing Road teilt.

People's Square – das kulturelle Zentrum

Am People’s Square tobt das bunte Leben. In ihren Mittagspausen entspannen sich die Einheimischen hier, um im Schatten ein kurzes Schläfchen zu halten und auch Touristen machen hier gerne Halt, um das Flair von Shanghai einzufangen.

Der Xishan Wasserfall sowie der bunte Blumengarten sind wahre Augenweiden in dem People’s Park, der anliegenden Parkanlage auf dem belebten Platz. Sogar ein kleiner Rummelplatz mit Achterbahn lockt hier Familien mit Kindern an. Früher befand sich auf dem People’s Square eine Pferderennbahn, doch da das Glücksspiel in China verboten wurde, wird der Platz heute anders genutzt.

Shanghai Museum am People Square
Shanghai Museum am People Square

Wenn ihr euch für Kultur und Geschichte interessiert, solltet ihr euch Zeit nehmen, um das Shanghai Museum im Süden des People’s Square zu besuchen. Auf insgesamt vier Etagen könnt ihr die traditionellen Schätze von vergangenen Dynastien bestaunen und erfahrt durch 130.000 Exponate mehr über die Geschichte Chinas. Der Eintritt ist sogar kostenlos. Auch das Museum of Contemporary Art lockt Kunstinteressierte aus aller Welt an.

Im Norden, ein paar Gehminuten vom Platz entfernt, findet am Wochenende der Hochzeitsmarkt statt, auf dem chinesische Eltern versuchen, ihre Kinder unter die Haube zu bringen – sehr befremdlich, aber trotzdem ein kleiner Geheimtipp für Urlauber.

Zhujiajiao – die Wasserstadt

Die sogenannten Water Towns sind rund um Shanghai ein begehrtes Ziel für die Ferien- und Wochenendausflüge der einheimischen Chinesen. Dabei ist Zhujiajiao die bekannteste Wasserstadt, die ihr am schnellsten mit dem Bus erreichen könnt, der vom People`s Square nur etwa 1,5 Stunden zu „Shanghais Venedig“ braucht.

Unterwegs in der Wasserstadt Zhujiajiao
Unterwegs in der Wasserstadt Zhujiajiao

Nehmt euch dazu am besten einen ganzen Tag Zeit und entspannt an den kleinen Gassen am Kanal bei einer Tasse Tee oder macht einen Spaziergang, bei dem ihr über die zahlreichen Brücken der Wasserstadt geht. Natürlich solltet ihr auch unbedingt eine Bootsfahrt unternehmen, bei der ihr an zahlreichen Tempeln und den einzigartigen Häusern der Ming- und Qing-Zeit vorbeirudert.

French Concession – Viertel der Konzession

Nach dem ersten Opiumkrieg Mitte des 19. Jahrhunderts musste China einige Stadtteile als Konzessionsgebiete an die Siegermächte abgeben, wobei im französischen Konzessionsgebiet noch heute ein wenig französischer Charme aufkommt – inmitten der chinesischen Metropole.

In dem Altstadtviertel findet ihr grüne Alleen, hübsche Häuser mit verstecken Innenhöfen, hippen Restaurants und kleine Cafés, die zum Verweilen einladen. Trinkt einen Kaffee und lasst euch von dem ruhigen Viertel bezaubern. Shopping-Fans finden hier kleine Boutiquen und Läden, in denen es ungewöhnliche Souvenirs zu kaufen gibt.

French Concession in Shanghai
French Concession in Shanghai

Wenn ihr mit der U-Bahn unterwegs seid, steigt am besten an der Station Shaanxi aus, die euch mit dem europäischen Bahnhofsgebäude in eine ganz andere Welt eintauchen lässt. Falls ihr euch doch wieder nach dem typischen China sehnt, befindet sich nicht weit vom französischen Viertel der Tempel Jing’an, der mal wieder einen krassen Gegensatz zum restlichen Bild des Viertels liefert – typisch Shanghai eben.

Reise-Infos für eure Shanghai-Reise

Um euch euren Trip in die Megacity ein wenig zu erleichtern, möchten wir euch ein paar praktische Reisetipps mit auf den Weg geben.

Eure Einreise

Als EU-Bürger braucht ihr für die Reise nach Shanghai nur ein Visum, wenn ihr euch mehr als sechs Tage in der Stadt aufhaltet. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass ihr ein Ticket für die Weiterreise in ein Drittland nachweisen könnt. In diesem Falle erhaltet ihr bei der Einreise nach Shanghai ein Transitvisum.

Sollte es euch länger als sechs Tage nach Shanghai ziehen und wollt ihr nicht in ein drittes Land reisen, so müsst ihr ein Visum für China beantragen – und zwar vor Reiseantritt bei der chinesischen Botschaft in Berlin oder in den Konsulaten in Hamburg, Frankfurt oder München. Dieses Visum kostet eine Gebühr und es dauert in der Regel vier Werktage, bis es ausgestellt werden kann. Beachtet dabei unbedingt, dass es sich im Normalfall um ein Single-Entry Visum handelt, mit dem ihr von Shanghai aus keine andere chinesische Stadt ansteuern könnt.

Eure Anreise

In Shanghai gibt es zwei große Flughäfen, den Shanghai Pudong International Airport (PVG), der etwa 30 Kilometer vom Zentrum entfernt liegt.

Der Shanghai Hongqiao Airport (SHA) liegt dagegen nur 12 Kilometer vom Zentrum entfernt. Beide Flughäfen könnt ihr durch Direktflüge von großen Städten Deutschlands aus erreichen und Metroverbindungen bringen euch von dort aus direkt in die Innenstadt Shanghais.

Beste Reisezeit

Die beste Reisezeit liegt ganz bei eurem persönlichen Geschmack. Allerdings ist die Luftverschmutzung in Shanghai im Winter etwas stärker als im Sommer, sodass Asthma-Patienten bei ihrer Reise durchaus auf die Luftqualität der Stadt achten sollten.

Unterkünfte

In puncto Hotels lässt Shanghai absolut keine Wünsche offen – die Auswahl ist ebenso wie die Stadt, riesig. Ob luxuriöse 5-Sterne-Unterkunft mitten am Bund, Hostel außerhalb der Stadt oder kleine Altstadt-Pension in Huangpu – ihr entscheidet, wo ihr nächtigen wollt.

Kommunikation

Während es im restlichen China nicht unbedingt üblich ist, sprechen viele Chinesen in Shanghai auch Englisch. Solltet ihr jedoch mit dem Taxi zu eurer Unterkunft fahren, ist es vorteilhaft, wenn ihr euch den Namen des Hotels sowie dessen Anschrift in chinesischen Schriftzeichen parat haltet.

Außerdem empfiehlt es sich, einen Translator als Reise-App auf eurem Smartphone zu installieren, der euch in schwierigen Situationen mit Übersetzungen hilft.

Öffentliche Verkehrsmittel

Um das Flair der Stadt hautnah zu erleben, solltet ihr unbedingt mit der Metro fahren. Sie ist das günstigste Verkehrsmittel und durch das gut ausgebaute Schienennetz könnt ihr jeden Hotspot der Stadt problemlos erreichen. Außerdem sind die Ticketschalter sowie die Anzeigen auch mit Englischkenntnissen verständlich. An den Metalldetektoren am Eingang legt ihr einfach eure Tasche aufs Band und lauft durch. Wenn ihr länger in Shanghai unterwegs seid, solltet ihr euch die Shanghai Public Transportation Card kaufen, mit der ihr nicht immer ein neues Ticket ziehen müsst.

Metro fahren in China
Metro fahren in China

Beachtet aber, dass die Metro ab 23.30 Uhr nicht mehr fährt. Ihr könnt aber auf andere Verkehrsmittel umsteigen, wie beispielsweise das Taxi, mit dem ihr für einen fairen Preis durch die City kommt. Allerdings solltet ihr nur an offiziellen Taxiständen einsteigen und darauf achten, dass es im Taxi ein Taxameter gibt – sonst tappt ihr in die klassische Abzocker-Falle und das kann teuer werden.

Etwas aufregender wird es mit dem Transrapid, der den Flughafen Pudong mit der Yong Lang Station vernetzt. Der bisher einzige Transrapid der Welt erreicht eine wahnsinnige Höchstgeschwindigkeit von 430 Kilometer pro Stunde.

Kulinarische Spezialitäten

Die Klassiker in Shanghai sind wohl die Pekingente oder das Hühnchen süß-sauer. Diese sind geschmacklich jedoch absolut nicht mit dem der deutschen China-Restaurants zu vergleichen und werden mit Lauch, Gurke und Wraps serviert – unbedingt testen!

Chinesische Spezialitäten versuchen
Chinesische Spezialitäten versuchen

Später könnt ihr euch auf weitere kulinarische Highlights einlassen, wie die Baozi oder Dumplings, die an deutsche Dampfnudeln oder Maultaschen erinnern. Wenn euer Magen sich an die chinesischen Speisen gewöhnt hat, solltet ihr euch auch das traditionelle Streetfood nicht entgehen lassen und vielleicht sogar einmal das Seeohr probieren, dass als Abalone bekannt, eine typische Seafood-Spezialität der Region ist. Trinkgeld müsst ihr in China nicht zwingend geben, da es eher unüblich ist.

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