Wo Wasser, Wald und Wunder auf euch warten: Unsere Heimat birgt eine Fülle an Naturjuwelen, die oft im Schatten der großen Städte liegen. Wir stellen euch heute einige der schönsten Wasserfälle in Deutschland vor, die sich rauschend in die Tiefe stürzen und glitzernde Schleier aus reinem Bergwasser kreieren.
Überblick
Diese Orte sind nicht nur ein Anblick für die Augen – sie sind Balsam für die Seele. Hier spürt ihr die Kraft der Natur hautnah, hört das Donnern des Wassers, atmet kühle Gischt und fühlt, wie die Welt um euch herum für einen Moment still wird. Jeder Wasserfall in Deutschland hat seinen eigenen Charakter: mal wild und ungestüm, mal zart und geheimnisvoll. Und doch verbindet sie alle dasselbe Gefühl – Freiheit, Weite und das Staunen über die Schönheit unserer Erde.
Euch erwarten imposante Kaskaden der Alpen bis hin zu versteckten Bächen im Harz oder Schwarzwald. Sie sind nicht nur landschaftliche Höhepunkte, sondern auch perfekte Orte für Wanderungen, Fotospaziergänge oder einfach eine kleine Auszeit vom Alltag. Lasst euch inspirieren – und entdeckt, welche Exemplare unserer Meinung nach zu den zehn schönsten Wasserfällen Deutschlands gehören.
1. Pöllatfall
Es gibt mehr als 400 bekannte Wasserfälle in Deutschland, die namentlich erfasst oder touristisch beschrieben sind. Zählt man kleinere Abstürze, saisonale Kaskaden oder schwer zugängliche Fälle in Mittelgebirgen hinzu, kommen weit über 1.000 Naturwunder zusammen. Der Pöllatfall, versteckt in den Bayerischen Alpen bei Schwangau, ist ein wahres Märchen aus Wasser, Fels und Geschichte. Er stürzt sich tosend durch eine enge Schlucht direkt unterhalb des weltberühmten Schlosses Neuschwanstein – und genau das macht ihn so wunderbar einzigartig.

Ein schmaler Steg führt euch mitten hinein in die Pöllatschlucht – ein Erlebnis, das euch den Atem rauben wird. Überhängende Felsen, tropfende Wände und das Echo des Wassers begleiten euch, während ihr Schritt für Schritt tiefer in diese mystische Welt eintaucht. Im Sommer funkelt das Wasser smaragdgrün, im Winter verwandelt sich der Fall in ein filigranes Kunstwerk aus Eis und Licht.
Ganz in der Nähe laden der Forggensee und der Alpsee zum Verweilen ein, und die charmante Stadt Füssen mit ihren Kopfsteinpflastergassen und Cafés ist nur einen Katzensprung entfernt. Hier könnt ihr nach einer Wanderung am Wasser entlang einkehren, den Blick auf die Berge genießen oder euch von der bayerischen Küche verwöhnen lassen.
2. Burgbachwasserfall
Auch im Herzen des Schwarzwaldes, nahe dem idyllischen Örtchen Bad Rippoldsau-Schapbach, kann man in Deutschland Wasserfälle sehen. Hier rauscht der Burgbachwasserfall durch eine felsige, moosbewachsene Schlucht – wild, geheimnisvoll und zugleich von fast magischer Ruhe umgeben. Mit seiner freien Fallhöhe von rund 15 Metern zählt er zu den höchsten freifallenden natürlichen Wasserfällen in der Bundesrepublik, und wer ihn besucht, spürt sofort: Das ist kein Ort für Eile, sondern einer zum Innehalten und Staunen.
Der Weg zum Burgbachwasserfall ist bereits ein Erlebnis für sich. Ein schmaler Pfad führt euch durch den dichten Tannenwald, begleitet vom Rauschen des Wassers und dem Duft von feuchtem Moos. Wenn ihr euch der Felsnische nähert, öffnet sich plötzlich der Blick auf das Spektakel – ein silbrig glitzernder Vorhang, der sich aus der Dunkelheit der Felsen stürzt. An sonnigen Tagen tanzen Lichtreflexe auf der Gischt, und ein kleiner Regenbogen schimmert im feinen Sprühnebel.

3. Triberger Wasserfälle
Bleiben wir gleich noch ein wenig im Schwarzwald. Die Triberger Wasserfälle gehören zu den bekanntesten Naturwundern Deutschlands – und wer sie einmal erlebt hat, versteht sofort, warum. Mit einer gesamten Fallhöhe von rund 163 Metern stürzt sich die Gutach hier in sieben Kaskaden spektakulär in die Tiefe. Donnernd, gischtschäumend und doch von einer beinahe märchenhaften Schönheit. Dieser Ort ist pure Energie – und gleichzeitig eine Oase der Ruhe, wenn man sich die Zeit nimmt, sie bewusst zu erleben.
Gut ausgebaute Stege und Pfade führen euch vorbei an faszinierenden Aussichtspunkten, von denen ihr das Wasser in seiner ganzen Wucht beobachten könnt. Besonders eindrucksvoll ist der Blick bei Sonnenuntergang, wenn die letzten Strahlen des Tages das Wasser golden schimmern lassen und Nebel über dem Tal tanzen. Im Winter verwandelt sich das Schauspiel in eine glitzernde Eislandschaft – ein Anblick, den ihr so schnell nicht vergesst.

In der Umgebung von Triberg gibt es viel zu entdecken. Direkt im Ort erwartet euch eine charmante Mischung aus Schwarzwald-Tradition und Herzlichkeit: kleine Cafés, urige Gasthäuser und Läden mit handgefertigten Kuckucksuhren, für die Triberg weltberühmt ist. Ganz in der Nähe liegen außerdem das Schwarzwaldmuseum, das spannende Einblicke in die Kultur und Geschichte der Region bietet, sowie der idyllische Triberger Kurpark, ideal für einen entspannten Spaziergang.
4. Büttensteiner Wasserfälle
Versteckt in den stillen Tälern der Fränkischen Schweiz liegen die Büttensteiner Wasserfälle – zwei kleine, aber unglaublich romantische Naturjuwelen, die euch das Gefühl geben, in eine andere Welt einzutauchen. Zwischen Felswänden, Farnen und uralten Bäumen plätschert hier das Wasser über Kalksteinterrassen hinab, glitzert im Sonnenlicht und sammelt sich in kleinen, klaren Becken. Es ist ein Ort, an dem die Zeit langsamer fließt – perfekt für alle, die das Unscheinbare und Authentische lieben.
Die Wasserfälle liegen nahe der kleinen Ortschaft Büttenstein, <strong>unweit von Egloffstein. Der Weg dorthin führt euch durch ein idyllisches Tal, begleitet vom Gesang der Vögel und dem Murmeln des Baches. Schon nach kurzer Zeit erreicht ihr den unteren Fall, der sanft über eine moosbewachsene Felsstufe gleitet – ein märchenhafter Ort, besonders nach Regenfällen, wenn das Wasser kräftig sprudelt. Ein kleiner Pfad führt weiter zum oberen Fall, der in mehreren Stufen durch den Wald rauscht.

5. Amselfall
Mitten in der wildromantischen Sächsischen Schweiz, zwischen bizarren Sandsteinfelsen, tiefen Schluchten und moosbewachsenen Pfaden, verbirgt sich dieses Juwel, das von vielen als der schönste Wasserfall in Deutschland bezeichnet wird. Er liegt im Amselgrund bei Rathen, einem der schönsten Täler im Nationalpark, und ist ein Ort, an dem Natur und Ruhe in perfekter Harmonie verschmelzen.
Das Wasser stürzt hier rund zehn Meter über moosige Felsen in ein klares Becken und bildet feine Nebelschwaden, die in der Sonne glitzern. Besonders im Frühjahr und nach Regenfällen zeigt der Amselfall seine ganze Kraft – dann rauscht das Wasser über die Felswand, als würde es die Luft mit Leben füllen. Im Sommer hingegen fließt er sanft und friedlich, umgeben von Farnen, Vögeln und dem Duft des Waldes.

Ein leichter Wanderweg führt euch von Rathen aus entlang des plätschernden Grünbachs durch den Amselgrund bis zum Wasserfall. Unterwegs begegnet ihr immer wieder kleinen Brücken, Grotten und Aussichtsstellen – ein Traum für Fotografen und Naturfreunde. Direkt vor Ort lädt das Amselfallbaude, ein gemütliches Gasthaus, zu einer Rast ein. Hier könnt ihr bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee den Blick auf das fallende Wasser genießen.
Nicht weit entfernt warten einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Region auf euch: die imposante Basteibrücke mit ihrem spektakulären Panorama über das Elbtal oder der mystische Amselsee, auf dem ihr gemütlich Boot fahren könnt. Die charmante Stadt Bad Schandau liegt ebenfalls in der Nähe und ist ein perfekter Ausgangspunkt für weitere Erkundungen.
6. Röthbachfall
Im tiefsten Winkel des Berchtesgadener Landes, verborgen hinter dem türkisfarbenen Königssee, stürzt der Röthbachfall tosend in die Tiefe – majestätisch, einsam und atemberaubend schön. Mit einer Fallhöhe von rund 470 Metern gilt er als höchster natürlicher Wasserfall Deutschlands. Wer hier steht, spürt sofort: Das ist kein gewöhnlicher Ort – das ist pure Wildnis, ein Stück unberührte Magie der wunderschönen Alpen.
Der Weg zum Röthbachfall beginnt meist in einem Boot auf dem Königssee, vorbei an den steilen Felswänden des Watzmann-Massivs. Schon die Fahrt ist ein Erlebnis – das berühmte Echo, das der Kapitän mit seiner Trompete an den Felsen hervorruft, begleitet euch über das glitzernde Wasser. Nach dem Halt an der Wallfahrtskirche St. Bartholomä, einem der meistfotografierten Orte Bayerns, führt euch eine Wanderung durch das idyllische Eisbach– und Röthbachtal immer näher an das Donnern des größten Wasserfalls in Deutschland heran.

Je weiter ihr vordringt, desto eindrucksvoller wird das Panorama: grüne Alpwiesen, glasklare Bäche und über allem das weiße Band des Wassers, das sich aus der Höhe stürzt. Besonders im Frühjahr, wenn das Schmelzwasser aus den Bergen kommt, ist der Röthbachfall ein gewaltiges Naturschauspiel. Im Sommer dagegen zeigt er sich sanfter, fast meditativ – ein Ort, an dem man einfach still dasteht und die Größe der Natur auf sich wirken lässt.
In der Umgebung warten weitere Schätze: die geheimnisvolle Fischunkelalm, wo ihr frische Milch und Käse genießen könnt, oder der nahegelegene Obersee, dessen spiegelglatte Oberfläche die Berge und Wolken in perfekter Klarheit reflektiert. Die nahe Stadt Berchtesgaden bietet sich für einen gemütlichen Ausklang an – mit traditionellen Gasthäusern und Alpinflair.
7. Buchenegger Wasserfälle
Auch mitten im zauberhaften Allgäu hat Deutschland Wasserfälle. Umgeben von sanften Hügeln, grünen Alpwiesen und dichten Wäldern, liegen die Buchenegger Wasserfälle – ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Abenteurer gleichermaßen. Hier, zwischen Steibis und Buchenegg bei Oberstaufen, stürzt sich die Weißach in zwei mächtigen Kaskaden über Felsstufen in ein türkisblaues Becken – wild, klar und erfrischend.
Ob ihr von Buchenegg oder Steibis startet – beide Routen führen euch auf schmalen Pfaden durch idyllische Wiesen, vorbei an grasenden Kühen und mit dem Duft frischer Bergluft. Nach einem kurzen Abstieg durch den Wald öffnet sich plötzlich der Blick auf das Naturschauspiel: Das Wasser donnert in zwei Stufen rund 30 Meter hinab, sprüht feinen Nebel in die Luft und erzeugt ein wohltuendes Rauschen, das euch sofort in seinen Bann zieht.

Der Spot gehört zu einem der Wasserfälle zum Baden in Deutschland. Im Sommer könnt ihr hier den Sprung ins kalte, glasklare Wasser wagen – ein prickelndes Erlebnis, das garantiert wach macht! Wer es lieber etwas ruhiger mag, findet auf den umliegenden Felsen oder Wiesen zahlreiche perfekte Plätze zum Picknicken, Lesen oder einfach nur zum Staunen. Die Umgebung rund um Oberstaufen lädt zu jeder Menge Aktivitäten ein.
8. Irreler Wasserfälle
Im wildromantischen Südwesten der Eifel, unweit der luxemburgischen Grenze, tost und sprudelt das Wasser der Prüm über Felsblöcke, Kaskaden und enge Schluchten – willkommen bei den Irreler Wasserfällen, einem Ort, der weniger durch seine Höhe, sondern durch seine Kraft, Bewegung und Atmosphäre begeistert. Hier erlebt ihr Natur pur – ungezähmt und lebendig.
Genau genommen handelt es sich nicht um klassische Wasserfälle, sondern um eine Folge wilder Stromschnellen, die sich über uralte Sandsteinformationen winden. Das Rauschen des Wassers ist überall zu hören, und wenn ihr über die kleinen Stege und Pfade entlang der Prüm wandert, begleitet euch ein ununterbrochenes Konzert aus Wasser, Wind und Vogelgesang. Besonders nach Regenfällen zeigt der Fluss seine wilde Seite – dann sprüht die Gischt in der Luft, und das Sonnenlicht malt kleine Regenbögen über die Wasseroberfläche.

9. Lechfall
Dort, wo der wilde Gebirgsfluss Lech aus den Alpen ins bayerische Voralpenland hinausstürzt, liegt ein Ort, der Geschichte, Naturgewalt und Schönheit in sich vereint: der Lechfall bei Füssen. Mit donnernder Kraft rauscht das Wasser hier über mehrere Stufen in eine enge Felsenschlucht hinab – ein Schauspiel, das euch sofort in seinen Bann zieht. Und obwohl er technisch gesehen ein künstlich angelegter Fall ist, strahlt dieser Ort eine natürliche Wucht und Faszination aus, die garantiert jeden Besucher bei seinem abwechslungsreichen Urlaub in Deutschland begeistert.
Der Lechfall ist leicht zu erreichen – nur wenige Gehminuten vom historischen Zentrum Füssens entfernt. Von der kleinen Brücke oberhalb des Wasserfalls habt ihr einen fantastischen Blick auf die tosenden Fluten, die sich in die sogenannte Lechschlucht ergießen. Besonders eindrucksvoll ist der Anblick nach Regen oder während der Schneeschmelze, wenn der Lech sein volles, türkisgrünes Volumen entfaltet und die Gischt in feinen Nebelwolken über den Felsen tanzt.

Direkt neben dem Wasserfall erinnert das Magnustritt-Denkmal an den heiligen Magnus, der der Legende nach hier den Lech mit einem mutigen Schritt überquert haben soll – ein Hauch Mythos schwingt also mit. Ein Spaziergang entlang des Lechfalls führt euch weiter auf dem Königsweg, einem historischen Pfad, der schon Ludwig II. faszinierte. Er liebte diese Gegend so sehr, dass er unweit davon sein weltberühmtes Schloss Neuschwanstein erbauen ließ.
10. Uracher Wasserfall
Bei der Frage, welche sind die schönsten Wasserfälle in Deutschland, kommen wir natürlich auch an diesem Juwel nicht vorbei: Am Rand der Schwäbischen Alb, eingebettet in die sanften Wälder und Wiesen rund um Bad Urach, fällt der Uracher Wasserfall in eleganter, silbriger Anmut rund 37 Meter über eine mit Moos bewachsene Kalktuffkante in die Tiefe. Es ist einer dieser Orte, die einen sofort in ihren Bann ziehen – nicht durch Lautstärke, sondern durch ihre stille, natürliche Schönheit. Der Wasserfall scheint fast zu fließen wie Zeit selbst: ruhig, gleichmäßig, unaufhaltsam.
Der Weg dorthin führt euch durch das malerische Maisental, begleitet vom Rauschen des Brühlbachs. Nach einem kurzen Anstieg öffnet sich der Blick – und plötzlich steht ihr vor diesem lebendigen Kunstwerk aus Wasser, Stein und Licht. Besonders im Frühjahr und nach Regentagen ist der Spot besonders eindrucksvoll, wenn das Wasser kräftig sprudelt und die Luft voller feiner Gischt ist. Im Sommer dagegen wirkt er sanfter, fast meditativ – ideal, um einfach mal innezuhalten.

Über Treppen und Stege gelangt ihr bis zur oberen Fallkante, wo ihr den Blick über das Tal schweifen lassen könnt. Hier oben fühlt sich alles weit und friedlich an. Wer mag, kann die Wanderung fortsetzen zum Gütersteiner Wasserfall, einem kleineren, aber ebenso zauberhaften Naturjuwel ganz in der Nähe. Beide sind Teil des UNESCO-Biosphärengebiets Schwäbische Alb, das mit seiner reichen Flora und Fauna begeistert.
Bad Urach selbst ist ein charmantes Städtchen mit Fachwerkhäusern, Thermalquellen und gemütlichen Cafés – perfekt, um nach der Wanderung zu entspannen. Besonders lohnend ist ein Abstecher zur Ruine Hohenurach, die hoch über dem Tal thront und euch mit einem herrlichen Panoramablick über die Region belohnt.









