Irland: Die „grüne Insel“ als Reiseziel


Schroffe Steilklippen, das tosende Meer, grüne Wälder, verträumte Ruinen und eine pulsierende Hauptstadt: Éire, wie die Iren ihre Insel nennen, wird als Reisedestination oft unterschätzt. Dabei besticht die Insel nicht nur durch die prachtvolle Schönheit ihrer Natur. Auch die Menschen hier sind bekannt für ihre Gastfreundschaft, ihren sympathischen Akzent und natürlich ihren Whiskey.

Traumhafte Landschaften auf der „grünen Insel“

Es ranken sich viele Mythen und Legenden um die grüne Insel im Nordwesten von Europa. Sie soll einst das Land der Abenteuer, Helden und großen Schlachten gewesen sein. Heutzutage fristen die knapp fünf Millionen Einwohner im Schatten von Großbritannien ein eher beschauliches Leben. Das war jedoch nicht immer so: Der Nordirlandkonflikt führte dazu, dass das Land bis heute zwiegespalten ist. Das Kriegsbeil wurde aber glücklicherweise schon vor vielen Jahrzehnten begraben und seither lockt Irland Jahr für Jahr zahlreiche Besucher aus aller Welt an. Ein Blick auf die Schönheit der Natur, welche die Insel zu bieten hat, beantwortet auch direkt die Frage nach dem Warum.

Die „grüne Insel“ macht ihrem Namen nämlich alle Ehre: Der raue Atlantik verwandelt Irland nicht unbedingt in ein Badeparadies. Stattdessen hat er aber die Küsten der Insel zu imposanten Steilabhängen geformt, welche zahlreichen Tier- sowie Pflanzenarten eine Heimat bieten. Die schroffen Küstenregionen gehen im Landesinneren über in weitläufige Wiesen und unberührte Urwälder. Die kilometerlangen Küsten sind gesäumt von Ruinen und Sehenswürdigkeiten, welche an die einzigartige Geschichte der kleinen Nation erinnern. Eine Landschaft, die es auf der Welt kein zweites Mal gibt und allerlei Highlights in petto hat:

Wicklow Mountains

Nur wenige Kilometer südlich von Dublin erheben sich die Wicklow Mountains gen Osten der Insel. Die schweigsame Stille der Berge, deren idyllische Täler, die Einsamkeit der Hügelketten und das sanfte Plätschern der Bäche werden zu einem Naturerlebnis, wie es anderswo kaum noch möglich ist. Wenn überhaupt, so trefft ihr hier nur auf wenige Gleichgesinnte, welche den Wanderwegen folgen oder die Seele bei einer atemberaubenden Aussicht baumeln lassen.

Irlands „Riviera“

Noch weiter südöstlich von Dublin enden die Wicklow Mountains in Sandstränden, welche direkt einem Bilderbuch entsprungen sein könnten. Zwar kann der wilde Atlantik nur selten zum Baden gezähmt werden und auch das Wetter spielt in Irland bekanntlich nicht immer mit. Die kleinen Pensionen mit Blick auf die Sandstrände sorgen aber trotzdem für pure Entspannung und sind das perfekte Reiseziel für Verliebte – oder alle, die es werden wollen. Kein Wunder also, dass der Rock of Cashel zu den beliebtesten Destinationen für Besucher zählt.

Bild Rock of Cashel, Irland

Rock of Cashel ragt eindrucksvoll in den Himmel

Ring of Kerry

Nur unweit entfernt dürft ihr euch den Ring of Kerry auf eurer Rundreise durch das mystische Irland keinesfalls entgehen lassen. Die Straße erstreckt sich über rund 170 Kilometer und trägt nicht ohne Grund den Namen der wohl schönsten Route der Welt. Das Panorama eröffnet den Blick auf die vorgelagerten Halbinseln im Südwesten, auf lebhafte Örtchen, steile Klippen, friedvolle Wälder, malerische Buchten, schroffe Steilküsten und bernsteinfarbene Sandstrände. Unterbrochen wird die Stille höchstens von einigen Schafen, welche gemächlich die Straße kreuzen und von den intelligenten Hütehunden vorangetrieben werden.

Burren Nationalpark

Auch der Nordwesten von Irland besticht durch seine Naturschönheit. Hier erstreckt sich der Burren Nationalpark über eine Fläche von 250 Quadratkilometern. Die Karstlandschaft aus Kalkstein gibt ein faszinierendes Bild ab und ist die Heimat von mehr als 28 Schmetterlingsarten, zahlreichen Vögeln sowie Wildziegen, Hasen, Füchsen, Wieseln und Dachsen. Auf eurer Entdeckungstour werdet ihr zudem auf allerhand Überbleibsel aus vergangenen Zeiten mit spannender Geschichte treffen. Die Felsformation Poulnabrone-Dolmen, das sogenannte „Loch der Sorgen“, stammt noch aus der Jungsteinzeit. Am Temple Cronan lässt sich ein frühchristlicher Schrein bewundern und die prähistorische Parknabinnia markiert, wo einst die Grenze des Townlands Carran lag. Eine bizarre Wanderlandschaft, welche euch gewiss in Erinnerung bleibt und in einem ganz besonderen Highlight endet: der Tropfsteinhöhle Aillwee Cave.

Cliffs of Moher

Nur ein Landstrich dürfte noch bekannter sein auf der grünen Insel, und zwar die Cliffs of Moher. Die Steilküste im Südwesten von Irland erstreckt sich über acht Kilometer und fällt aus einer Höhe von bis zu 200 Metern vertikal in den tosenden Atlantik ab. Ein Naturspektakel mit atemberaubender Aussicht, welches für sich alleine schon eine Reise auf die grüne Insel wert wäre.

Bild Cliff of Moher

Irlands Steilküste ist weltberühmt

Die pulsierenden Städte und Dörfer von Irland

Man kann vieles sagen über die Iren, aber langweilig ist das Volk definitiv nicht. Zwischen irischem Bier und Whiskey gelten die Einheimischen als gastfreundlich und aufgeschlossen. Schnell fühlen sich die Touristen in den urigen Städten und Dörfern auf der europäischen Insel heimisch. Wer es gemütlicher angehen lassen möchte, findet zwischen engen Gassen und Kopfsteinpflaster allerhand einladende Cafés und kleine Boutiquen. Aus dem Inneren der Restaurants trällert Folkmusik aus dem Dudelsack und die weitläufigen Parkanlagen laden zum Verweilen oder Picknicken ein. Welche also sind die sehenswertesten Orte in Irland?

Dublin

Die irische Hauptstadt ist im Regelfall der Ausgangspunkt eurer Reise durch Irland. Jedoch solltet ihr nicht zu schnell weiterziehen. Plant stattdessen ausreichend Zeit ein, um sie in ihrer vollen Blüte zu erkunden. Wer einmal in Dublin war, wird bestätigen, dass die Stadt ihr ganz eigenes Flair hat. Das Nightlife ist bunt sowie aufregend. Tagsüber gibt sich Dublin hingegen idyllisch mit einer Menge Sehenswürdigkeiten:

  • Patrick’s Cathedral
  • Half Penny Bridge
  • Phoenix Park
  • Kilmainham Gaol
  • Temple Bar
  • National Museum
  • Dublin Castle
  • Guinness Storehouse
  • Samuel Beckett Bridge
  • Stephen’s Green
Bild Dublin, Irland

Dublin ist ein stimmungsvolles Reiseziel

Killarney

Die beschauliche Kleinstadt mit dem Namen Killarney liegt im Südwesten von Irland und wird somit gerne auf der Durchreise von oder zu den Cliffs of Mother besucht. Sie liegt inmitten der idyllischen Natur des gleichnamigen Nationalparks und bietet somit tagsüber tolle Ausflugsmöglichkeiten in die umliegenden Landschaften. Am Abend laden hingegen die Pubs und Clubs der Stadt zu durchfeierten Nächten und irischer Live-Musik ein. Killarney sprüht vor Lebensfreude und verzaubert durch seine typisch irischen Cottages, welche noch aus dem 18. Jahrhundert stammen. Die St. Mary-Cathedral ragt im neugotischen Stil empor und im National Museum of Irish Transport warten Oldtimer auf neugierige Blicke. Soll es hingegen an den eher seltenen, aber warmen Sommertagen eine Abkühlung sein, so ist der See Logh Leane nur unweit entfernt. Hier kann gebadet, mit dem Boot gefahren oder auf der Insel Innisfallen verweilt werden.

Galway

Dass Irland auch luxuriös sein kann, beweist die Bucht von Galway. Die beliebte Anlaufstelle von Seglern und Golfern besticht durch ausgedehnte Sandstrände und grüne Parkanlagen. Die Stadt offeriert sehr gute Shoppingmöglichkeiten, gehobene Restaurants und natürlich Pubs, die in Irland bekanntlich nirgendwo fehlen dürfen. Galway ist ein beliebter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Landschaft von Connemara sowie zu den Klippen von Moher. Bei einem schwarzen irischen Bier oder dem besten Whiskey der Stadt könnt ihr den Abend in guter Gesellschaft ausklingen lassen – denn in Galway soll es die besten Pubs des Landes geben.

Bild Sandbucht mit Fischerboot in Galway, Irland

Heller Sandstrand in Galway

Tagsüber solltet ihr euer Augenmerk hingegen auf die historischen Bauwerke richten. Im Herzen von Galway liegt mit den Überresten eines mittelalterlichen Klosters sein Ursprung. Ebenfalls im Zentrum präsentiert sich das Lynch’s Castle aus dem 16. Jahrhundert deutlich besser erhalten. Die imposante Kathedrale aus dem 20. Jahrhundert ist nicht zu übersehen.

Cork

Einen ganz besonderen Charme hat die malerische Stadt Cork. Im Süden von Irland umrahmt sie die Ufer des Flusses Lee und erzählt eine Geschichte, die bereits vor 1.500 Jahren begann. Die drittgrößte Stadt von Irland erlangte spätestens im Jahr 2005 internationale Bekanntheit, als sie zur Kulturhauptstadt Europas gekürt wurde. Ein Ort im Mix aus gotischer und zeitgenössischer Architektur, Fußballbegeisterung und Gastfreundschaft. Dazu gesellt sich ein pulsierendes Stadtleben in naturbelassener Kulisse und der Wechsel zwischen der typisch schroffen Landschaft und Sandstränden im überraschend karibischen Flair. Einmal die Glocken der Shandon Church läuten – das sollte mit auf eurer To-Do-Liste für die Reise nach Irland stehen.

Sligo

Sligo ist der Innbegriff von irischem Charme. Hier treffen ursprüngliche Wälder und schroffe Steilklippen auf geschichtsträchtige Gebäude und Ruinen, um die sich landestypisch jede Menge Sagen, Mythen und Legenden ranken. Nach einer Besichtigung der Kathedrale von Sligo, erwarten euch im Yeats Building jede Menge Hintergrundinformation zu dem berühmtesten Sohn der Stadt: Dichter und Nobelpreisträger William Butler Yeats. Nach dem Sightseeing entspannt ihr euch an einem der zahlreichen Strände der Region. Hier treffen die wilden Wellen des Atlantiks auf schroffe Felsen. Genießt den faszinierenden Spaziergang an der tosenden Brandung und fühlt euch wie in eine andere Zeit versetzt.

Kilkenny

Ein Aufenthalt in Kilkenny lohnt nicht nur wegen des gleichnamigen Bieres! Beim Erkunden der Stadt entdeckt ihr unter anderem die Burg samt Garten, St. Canice’s Cathedral mit dem Round Tower oder St. Mary’s Cathedral. Spaziert über die Medieval Mile und legt bei Bedarf einen Stopp im gleichnamigen Museum ein. Die Sportbegeisterten unter euch sollten sich eine Partie Hurling nicht entgehen lassen. Hierbei handelt es sich um einen Mannschaftsport  mit Schlägern und Ball.

Organisatorisches rund um Irland

Zu sehen und zu erleben gibt es also in Irland eine Menge. Aus diesem Grund entscheiden sich die meisten Besucher für eine Rundreise, bei welcher sie so viel wie möglich von dem faszinierenden Land sehen können. Da es zur Europäischen Union gehört, gestaltet sich die Organisation einer solchen Reise zum Glück vergleichsweise unkompliziert. Ihr braucht also weder einen Reisepass noch ein Visum.

Informationen zur An- und Rundreise

Was ihr allerdings benötigt, ist ein Flugticket, denn mit dem Auto ist die Anfahrt auf die Insel langwierig sowie aufwendig. Schneller sowie günstiger geht es mit dem Flugzeug zum Flughafen von Dublin. Wer sich rechtzeitig nach Angeboten umsieht, zahlt dafür deutlich weniger als 100 Euro. Vor Ort empfiehlt sich die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder die Anmietung eines Autos beziehungsweise Wohnmobils. Doch Vorsicht: In Irland herrscht Linksverkehr!

Reisezeit: Das Klima und Wetter in Irland

Zugegeben, Irland ist nicht unbedingt für sein gutes Wetter bekannt und das Vorurteil hat einen wahren Kern. Nicht einmal im Sommer wird es hier besonders heiß und wer nach einem Strandurlaub mit Sonnenbrandgefahr sucht, ist auf der grünen Insel fehl am Platz. Dennoch lässt sich die Sonne regelmäßig blicken und die einzigartige Lage macht das irische Klima besonders angenehm. Der kühle Atlantik wird nicht allzu weit entfernt vom warmen Golfstrom durchzogen, sodass sich die Temperaturen zwischen 2 Grad Celsius um Winter und 20 Grad Celsius im Sommer einpendeln. Der wärmste und somit beliebteste Monat zum Reisen in Irland ist der Juli. Die Saison beginnt aber bereits im Mai und hält bis zum September an.

Bild Küste von Irland

Die irische Küste bei schönem Wetter

Zahlreiche Touristen kommen zudem Jahr für Jahr am 17. März zum weltberühmten St. Patrick’s Day nach Dublin, um hier die Paraden sowie legendären Partys hautnah mitzuerleben. Und wem kältere Temperaturen nichts ausmachen, der kann Irland auch in den Wintermonaten ganz in Ruhe erkunden. Schneemassen oder vereiste Straßen findet ihr hier schließlich nur selten. Womit ihr jedoch ganzjährig rechnen müsst, sind schnelle Wetterumschwünge, bei welchen ein blauer Himmel binnen Minuten von heftigen Regenschauern durchbrochen wird, bevor genauso schnell wieder Ruhe einkehrt, als wäre nie etwas gewesen. Regenkleidung sowie das „Zwiebelmodell“, um sich bestmöglich an jede Wetterlage anzupassen, sind daher auf der Packliste für den Urlaub in Irland unverzichtbar.

  • Frühjahr: 8-15°C, windig, wenig Regen
  • Sommer: 16-20°C, Schauer, viel Sonne
  • Herbst: 10-18°C, gemäßigt, viel Regen
  • Winter: 2-6°C, Schauer, wenig Schneefall

Die passende Unterkunft in Irland finden

Wie bereits erwähnt, ist Irland besonders bei Individualurlaubern beliebt. Viele entscheiden sich für das Wohnmobil oder die Anmietung der kleinen Ferienhäuser, welche vor allem entlang der Küste in regelmäßigen Abständen zu finden sind. In den Touristenregionen laden hingegen Hotels zu Pauschalreisen mit der Option zu verschiedenen Ein- oder Mehrtagesausflügen ein. Hier gibt es deutlich mehr Luxus zu allerdings auch deutlich höheren Preisen. In den Städten wie Dublin werden die günstigen Hostels zum Treffpunkt für Touristen aus aller Welt, welche am Abend gemeinsam zum Pub Crawl aufbrechen. Ein Klassiker in Irland sind zudem die privaten Bed&Breakfast-Angebote. Sie offerieren euch die Möglichkeit, im Gästezimmer einer irischen Familie zu übernachten und somit das „typische“ Leben der Iren aus erster Hand kennenzulernen. Bei den Unterkünften ist somit für jeden Geschmack sowie jedes Budget die richtige Wahl dabei!

Typisch irische Köstlichkeiten

Gutes Essen und Trinken gehört für viele Menschen untrennbar zu einem gelungenen Urlaub. Irland ist hingegen nicht gerade für seine Küche berühmt. Wer sich mit Aufläufen sowie Eintöpfen anfreunden kann, kommt hier aber dennoch voll auf seine Kosten. Die Iren sind stolz auf ihre Traditionen und ernähren sich daher bevorzugt regional sowie saisonal. Fleisch vom Lamm oder Rind, Karotten, Kräuter, Milchprodukte sowie Kartoffeln stehen auf ihrem Speiseplan. Ergänzt wird das durch frischen Fisch und Meeresfrüchte. Gemischt mit dem typisch irischen „Guinness“ Bier und einem Whiskey als Absacker kommt so schlussendlich doch noch ein kulinarisches Festmahl zusammen.

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