Kilkenny in Irland entdecken


Kilkenny ist eine irische Stadt, die unter anderem für ihr rotbraunes Bier bekannt ist. Das mittelalterliche historische Zentrum ist sehr sehenswert und auch die idyllische Umgebung macht den Ort zu einem hervorragenden, abwechslungsreichen Reiseziel. Erfahrt hier mehr!

Überblick

Neben der Metropole Dublin erfreuen sich immer mehr Urlauber an den kleineren Städten Irlands. So auch an Kilkenny. Mit über 26.500 Einwohnern ist sie bei uns vor allem für das gleichnamige Bier bekannt. Aber vor Ort werdet ihr noch viel mehr Facetten entdecken, neben dem typisch irischen Charme wären da eine bunte, lebhafte Innenstadt, mittelalterliche Sehenswürdigkeiten sowie malerische Gassen zu nennen. Daneben rundet eine wunderschöne Landschaft mit dem friedlichen Fluss Nore das Bild ab.

Blick ueber Kilkenny
Blick über Kilkenny

Der Name Kilkenny bedeutet übersetzt „Kirche des Canisius“ – kein Wunder also, dass die St. Canice’s Cathedral zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Ortes gehört. Neben diesen gibt es viele Aktivitäten wie etwa Hurling, Bierverkostungen, Wanderungen und das Medieval Mile Museum. Außerdem finden in der Stadt viele Festivals statt und auch die Kunsthandwerksszene kann sich sehen lassen.

Sehenswürdigkeiten

Die höchste Dichte an Sehenswürdigkeiten findet ihr in der Medieval Mile. Es lohnt sich, mit viel Zeit auf dieser Route zu schlendern, denn so könnt ihr die historischen Attraktionen der Stadt gebührend wertschätzen.

Kilkenny Castle

Das beeindruckende Kilkenny Castle wurde im späten zwölften Jahrhundert errichtet. Teile des alten Burggrabens und der vier starken Ecktürme sind bis heute gut erhalten. Das prächtige Bauwerk liegt inmitten von malerischen Gärten, die ihr kostenlos besuchen könnt. Ende des 14. Jahrhunderts ersteigerten die Butlers das Schloss, das nach fast 600 Jahren Familienbesitz im Jahr 1967 für einen symbolischen Preis von 50 Pfund an die Stadt verkauft wurde.

Kilkenny Castle
Die Burg und ihr schöner Garten

Eine Führung durch das Innere der Burg eröffnet euch weitere Sehenswürdigkeiten wie eine Gemäldegalerie, eine alte Bibliothek, ein Schlafzimmer und ein Salon im Stil des 18. Jahrhunderts. Hier erfahrt ihr mehr über die Geschichte des altehrwürdigen Baus. Donnerstags findet ein Bauernmarkt vor der Burg statt und neben dem Kulturprogramm können regionale Produkte erworben und direkt verkostet werden.

Rothe House

Das Rothe House aus dem Jahr 1594 ist ein echtes Tudor-Haus, welches von dem Kaufmann und Politiker John Rothe Fitz Piers erbaut wurde. Er nutzte es für seine Geschäfte und als Unterkunft für seiner Familie. Heute liefert es Einblicke in das Leben in der Stadt vor über 400 Jahren mit Ausstellungsstücken der Kilkenny Archaeological Society. Dazu zählen die Sheela-Na-Gi, Steinreliefs weiblicher Figuren, das Geweih des ausgestorbenen Giant Irish Deer und eine Kostümkollektion. Hinter dem Haus findet ihr außerdem einen Garten aus dem 17. Jahrhundert, der sich bis zur Stadtmauer zieht.

St. Canice’s Cathedral und Round Tower

Die Kathedrale ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Kilkenny und zugleich eine der bedeutendsten mittelalterlichen Kirchen des Landes. Die Geschichte des Gebäudes reicht bis in das sechste Jahrhundert. In ihrer heutigen Form ist die Kathedrale seit dem 13. Jahrhundert vorhanden. Bewundert im Inneren bunte Fenster, Marmorböden, ein Taufbecken und den St. Kieran-Stuhl. Zu einem Besuch der Kathedrale gehört ein Aufstieg auf den nebenstehenden Round Tower. Dieser runde Turm stammt aus dem neunten Jahrhundert. 30 Meter über dem Boden bietet sich ein wunderbarer Blick über die ganze Stadt.

Übrigens: Die Kathedrale und der Rundturm befinden sich genau dort, wo früher eine klösterliche Siedlung lag, gegründet von St. Canice im sechsten Jahrhundert. Daher hat die Stadt ihren Namen. Im Inneren seht ihr eine Nachbildung des Ortes aus dem 16. Jahrhundert.

Unverwechselbares Ensemble: Kirche und Turm

St. Francis Abbey

Saint Francis Abbey liegt im Nordosten von Kilkenny im Stadtteil Hightown. Das ehemalige Kloster wurde von Zisterziensermönchen in eine Abtei umgewandelt. Schon seit dem 14. Jahrhundert brauten Mönche hier und das erste irische rote Bier entstand etwa 1710 vor Ort in der Sakristei. Heute steht die Klosterruine auf dem Gelände der Smithwick-Brauerei und man kann Führungen buchen und sich in gemütlicher Runde ein Bier gönnen.

St. Mary’s Cathedral

St. Mary’s ist eine wichtige Domkirche, die aus Kalkstein gebaut wurde und auf dem höchsten Punkt der Stadt steht. Der Entwurf des Gebäudes, das im 18. Jahrhundert errichtet wurde, basiert auf der Gloucester Cathedral in England. Ihr 56 Meter hoher Kirchturm ist ein Wahrzeichen für Kilkenny und dient als Orientierungszeichen. Die Kirche ist im gotischen Stil gehalten und beherbergt einen Hochaltar aus italienischem Marmor, Relikte aus Rom und eine Madonna von Giovanni Maria Benzoni.

Die Kirche steht an Kilkennys höchster Stelle

Black Freren Gate

Im zwölften Jahrhundert war Kilkenny von den Normannen dominiert, die unter anderem Stadtmauern und Tore um den Ort bauten. Davon ist heute noch das Black Freren Gate zu sehen. Ursprünglich verband dieses Tor das Kloster mit der Stadt. Die Mönche der sogenannten Black Abbey hatten den Schlüssel, um das Tor zu öffnen. Viele Sagen und Mythen ranken sich um die sehenswerte Ruine.

Aktivitäten

Neben historischen Sehenswürdigkeiten bietet Kilkenny eine große Auswahl an Aktivitäten für unterschiedliche Vorlieben. Hier könnt ihr euch inspirieren lassen!

Auf der Medieval Mile schlendern

Die Medieval Mile ist nicht nur die Verbindung zwischen der Burg und St. Canice’s Cathedral, sondern auch ein Entdeckungspfad. Es lohnt sich, den Medieval-Mile-Pass zu kaufen, um kostenlosen Eintritt zu allen wichtigen Museen und Sehenswürdigkeiten entlang der Straße zu erhalten. Dazu gehören Audioguides sowie Ermäßigungen in Cafés und Restaurants, die ihr auf der Strecke findet. Für Kinder gibt es ein Angebot an lustigen Abenteuern und kleinen Herausforderungen.

Medieval Mile Museum besuchen

Im Zentrum der Medieval Mile findet sich das gleichnamige Museum, in dem ihr alles über die 800 Jahre alte Geschichte von Kilkenny lernt. Es befindet sich in der St. Mary’s Church, einer typisch irischen, mittelalterlichen Kirche. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde sorgfältig restauriert. Die Artefakte, darunter mittelalterliche Skulpturen und eine Sammlung an Grabsteinen aus der Renaissance zeigen, wie reich und spannend die Vergangenheit Irlands ist. Außerhalb liegt der Friedhof, der zu damaligen Zeiten nur den Reichen zugänglich war. Kinder können mit einer Schatzkarte auf die Suche nach Überraschungen gehen.

Rundgang durch die historische Stadt

Kilkenny eignet sich für einen gemütlichen Bummel. Die malerischen mittelalterlichen Gassen haben einen besonderen Charme. Ihr findet viele Geschäfte, stylische Boutiquen und Secondhandläden voller kleiner Schätze. Haltet die Augen nach lokalem Kunsthandwerk auf. Hinzu kommen Cafés und Restaurants, die für Abwechslung sorgen. Achtet darauf, zum Sonnenuntergang einen schönen Blick auf die Burg zu haben, um die prachtvollen Farben mit historischer Kulisse zu genießen und noch einige Urlaubsfotos zu schießen.

Kilkenny Gasse
Durch die Gassen von Kilkenny schlendern

Hurling ausprobieren

Irland hat einige Sportarten, die kulturell einen wichtigen Bestandteil für die Identität bilden. Eine Tradition ist Hurling, bei der ähnlich wie beim Hockey und Lacrosse versucht wird, mit einem Holzschläger einen kleinen Lederball in das gegnerische Tor zu befördern. Kilkenny ist das Zentrum für Hurling. Der Sport ist mit viel Körperkontakt verbunden und kann manchmal grob werden, weshalb er sich vor allem für Hartgesottene eignet. Besucht ein Hurlingspiel im Stadion oder schaut es mit den Einwohnern in einem Pub an. Auch Rugby findet in der Stadt große Beliebtheit.

Ins Kyteler’s Inn einkehren

Kyteler´s Inn ist eine historische Bar und ein Veranstaltungsort mit faszinierendem Hintergrund. Die Kneipe wurde von Alice de Kyteler im 13. Jahrhundert gegründet und man beschuldigte sie der Hexerei. Nachdem sie viermal heiratete und ihre Männer auf mysteriöse Weise verstorben waren, musste sie sich die Anschuldigung gefallen lassen, ihre Ehemänner vergiftet zu haben. Sie floh nach England, um einen Prozess in Kilkenny zu vermeiden.

Heute handelt es sich um einen sehr gemütlichen und traditionellen Ort, an dem ihr viel über die irische Kultur erfahrt. Probiert Gerichte mit Speck und Kohl, verkostet die verschiedenen Biersorten, insbesondere das Kyteler’s Bier, lauscht der Livemusik und kommt mit Einheimischen ins Gespräch.

Ausflüge ins Umland

Wer sich gern in der Natur aufhält, wird in Kilkenny ebenfalls viele Highlights finden. Der River Nore fließt teils durch die Stadt und dann weiter in das gleichnamige Tal. Entsprechend gibt es einen wunderhübschen Nore Valley Walk, der etwa zehn Kilometer lang ist und in das idyllische Dorf Bennettsbridge führt. Dort könnt ihr euch in einem Pub oder Café stärken und dann den Bus zurück in die Stadt nehmen oder zurückwandern.

Sehenswert ist auch der Dunmore Cave, welcher nur 15 Minuten von Kilkenny entfernt ist. Diese Höhle besteht aus einer Reihe von Kalksteinkammer, die über Millionen von Jahren entstanden sind. Schon im neunten Jahrhundert wurde der Dunmore Cave als „Dunkelster Ort Irlands“ in Büchern erwähnt. Sie gehört zu den ältesten und beeindruckendsten Höhlen in Irland. Bei einer geführten Tour könnt ihr tief unter die Erde steigen.

Abstecher nach Dublin

Nach Dublin sind es etwa 90 Minuten mit dem Auto. Somit bietet sich die Hauptstadt sehr gut für einen Tagestrip ab Kilkenny an. Freut euch auf viele Sehenswürdigkeiten, die den Tag erlebnisreich gestalten. Das prächtige Dublin Castle, die eindrucksvolle St. Patrick’s Cathedral und natürlich Guinness mit seinem Storehouse sind nur einige Highlights, die auf eurer Liste stehen sollten. Es ist wichtig, sich rechtzeitig einen Platz für eine Führung in der Brauerei zu sichern, da sie sehr beliebt und entsprechend oft ausgebucht ist. Wenn ihr dann noch Zeit habt, besucht das Irish Emigration Museum oder das Trinity College mit dem prächtigen, uralten Book of Kells. Das National History Museum ist ebenfalls ein Highlight in Dublin. Verpasst auf keinen Fall die Temple Bar, die wichtigste Partystraße der Stadt, die viel „Craic“ (Spaß) verspricht.

Hauptstadt Dublin
Irlands Hauptstadt besichtigen

Reise-Infos

Eine Reise nach Irland will gut geplant sein, damit sie rundum ein Erfolg wird. In diesem Abschnitt sind für euch die wichtigsten Informationen für einen gelungenen Urlaub auf der Grünen Insel und in Kilkenny.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Es herrscht ein gemäßigtes Ozeanklima mit einem warmen Sommer. Die wärmsten Monate sind durchschnittlich von Juni bis August. Doch auch bei kühleren Temperaturen lässt sich die Stadt gut besichtigen. Lediglich regendichte und warme Kleidung sollten sich unbedingt in eurem Koffer befinden, denn fast das Jahr über kann mit Niederschlägen gerechnet werden.

Kilkenny befindet sich zwischen Dublin und Cork, deshalb sollte mit einer längeren Anreisezeit gerechnet werden. Empfehlenswert ist ein Aufenthalt von einer Woche. Informiert euch im Vorhinein über Veranstaltungen wie Festivals oder den St. Patrick’s Day, wenn ihr eure Reise mit derlei Festivitäten kombinieren möchtet.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Die Anreise nach Kilkenny geht ab Deutschland leicht mit dem Flugzeug. Es gibt direkte Flüge nach Dublin und von einigen Flughäfen auch nach Cork. Vom Flughafen aus könnt ihr Kilkenny jeweils entweder per Bus, Zug oder mit dem Auto erreichen. Die Fahrt dauert zwischen 90 und 120 Minuten. Wenn ihr noch mehr von der Umgebung erkunden möchtet, lohnt es sich, direkt am Flughafen einen Mietwagen zu nehmen. Denk daran, dass in Irland Linksverkehr herrscht. Innerhalb von Kilkenny könnt ihr euch gut zu Fuß fortbewegen.

Essen und Spezialitäten

Die bekannteste Spezialität aus Kilkenny ist das gleichnamige Bier beziehungsweise Ale, das nach geröstetem Malz und Frucht schmeckt. Es ist ein sehr gutes Beispiel für die langjährige irische Biertradition. Außerdem findet ihr in Kilkenny viele hervorragende Restaurants und gemütliche Cafés. Typisch für Irland ist das Irish Breakfast. Das deftige, pikante Gericht aus Baked Beans, Eiern und Speck wird im Gegensatz zum englischen Frühstück noch mit Black Pudding (gebratenen Blutwurstscheiben) und Toast Soda Bread serviert. Zur Mittagszeit gibt es einen Cream Tea oder Afternoon Tea mit einem leckeren Scone und abends ein herzhaftes Gericht. Hier ist die Auswahl vielseitig von Irish Stew, einem deftigen Eintopf, bis hin zu Fischgerichten, sodass für jeden was dabei ist!

Hotels und Unterkünfte

In Kilkenny gibt es eine gute Auswahl an gemütlichen, oft familiengeführten Pensionen und Hotels. Dabei werden eure preislichen und örtlichen Vorstellungen, also ob die Unterkunft zentral liegen soll oder sich etwas abseits befinden darf, berücksichtigt. Am besten entscheidet ihr, welche Unterkunft am besten zu euch passt, nachdem eine Auswahl an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten feststeht.

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