Usbekistan in Zentralasien


Usbekistan vereint verschiedene Kulturen, Gastfreundschaft, eine weitläufige Natur und UNESCO-Welterbestätten, die ihren Besuchern sogleich den Atem rauben. Seid bereit für eine Reise quer durch das Land an der Seidenstraße, das für den Urlaub noch ein absoluter Geheimtipp ist.

Überblick

Das Land gilt als Exot unter den Reisezielen, denn nur wenige Urlauber haben den Staat in Zentralasien überhaupt im Blick. Doch diejenigen, die es kennen oder zumindest schon einmal von ihm gehört haben, werden sich bei einer genauen Ansicht der Schönheiten des Landes sicher sogleich von seinem Charme mitreißen lassen. Der Mix aus beeindruckender Natur – vom Gebirge bis zur Wüste – und orientalischen Städten wie Taschkent und Samarkand bietet Vielfalt beim Reisen.

Ferghanatal
Das Ferghanatal im Landesosten

Entdeckt die vielen sehenswerten Bauwerke, die teils aus einem Schmelztiegel der vielen Kulturen entstanden sind, die in den vergangenen Jahrhunderten oder sogar Jahrtausenden hier gelebt haben, und seht euch einigen Welterbestätten der UNESCO gegenüber. Oder macht euch bereit für aufregende Erlebnisse wie eine Wanderung über die Bergketten oder Kamelreiten in der Wüste. Eventuell wollt ihr auch der traditionellen Seidenherstellung beiwohnen oder auf den Basaren mit den Händlern um handgeknüpfte Teppiche feilschen. Ob direkt an der berühmten Seidenstraße, am Aralsee oder in einem der Nationalparks: In Usbekistan könnt ihr die Urlaubstage problemlos mit Leben füllen.

Städte

Die Städte Usbekistans verzaubern mit ihrer alten Architektur, die sich unter anderem in Form von Moscheen, Medresen (Koranschulen) und Mausoleen offenbart. In den Gassen von Orten wie Taschkent, Samarkand, Buchara und Xiva verbergen sich noch einige angenehme Überraschungen.

Taschkent

Taschkent ist die lebendige und kosmopolitische Hauptstadt Usbekistans, die ihr bequem per Direktflug ab Frankfurt am Main erreichen könnt. Schon vor vielen Jahrhunderten zog es Händler aus Asien an den zentralen Treffpunkt an den Seidenstraßen, den Taschkent bis heute markiert. Durch die gute Anbindung an umliegende Regionen verwundert es nicht, dass in Taschkent mehrere Kulturen zu Hause sind und waren und ihre Spuren hinterlassen haben.

Taschkent in Usbekistan
Die Hauptstadt von Usbekistan

Da gibt es moderne Gebäude aus Glas, aber auch historische Bauwerke mit arabischer oder sowjetischer Handschrift. Zu den Höhepunkten für eine Besichtigungstour durch Taschkent zählen die von Medresen und Mausoleen gerahmten Plätze, die Moscheen und der Chorsu-Basar. Ein wertvoller Tipp ist der Blick auf die Metro-Stationen, die jeweils individuell gestaltet wurden. Sie dienen nicht nur der komfortablen Beförderung von A nach B, sondern eignen sich auch hervorragend als Fotomotiv.

Samarkand

Im Südosten Usbekistans darf ein Besuch von Samarkand nicht fehlen. Als Oasenstadt sowie eine der ältesten Städte des Landes rühmt sich Samarkand mit zahlreichen UNESCO-Welterbestätten. Rund um den Registan-Platz erheben sich drei markante Koranschulen, während auf dem Schahi-Sinda-Ensemble mehr als 20 Moscheen und Mausoleen zur Entdeckung einladen. Die Bibi-Khanum-Moschee ist ein Topspot von Samarkand, das wie Taschkent an der Seidenstraße liegt.

Samarkant Moschee
Die Bibi-Khanum-Moschee

Buchara

Geheimnisvoll von der Wüste umgeben präsentiert sich Buchara als die „Heilige Stadt“. Sie ist auch unter den Namen „Buxoro“ oder „Bukhara“ bekannt und blickt auf eine 2.000-jährige Geschichte zurück. Damit reiht sie sich neben Samarkand als eine der ältesten Städte Usbekistans in die Liste ein. Natürlich haben die Jahrhunderte ihre jeweiligen Bauwerke hinterlassen, die sich in Form von Tempeln, Palästen und Moscheen von ihrer schönsten Seite zeigen. Auch Mausoleen, Medresen und eine Zitadelle sind klassische Bestandteile der Tour durch Buchara.

Xiva

Xiva oder auch „Chiwa“ bezaubert ebenso mit einer Atmosphäre wie aus 1001 Nacht. Einladende Cafés offerieren leckeren Tee und typisch orientalisches Gebäck, bevor es gut gestärkt auf eine Erkundungstour geht. Wie Buchara nennt Xiva eine Festung ihr Eigen. Die Konya-Ark-Festung ist ein markantes Bauwerk, das bei einem Spaziergang durch die in einer Oase befindlichen Stadt sicher nicht übersehen wird. Noch mehr Ausblicke gewähren die Türme der Minarette, die euch, sofern sie bestiegen werden dürfen, die atemberaubende Skyline von Xiva zeigt.

Sehenswürdigkeiten

Bereits lange vor dem Urlaub möchtet ihr bestimmt wissen, welche Highlights am potenziellen Wunschziel warten und wie ihr die Besichtigungsroute festlegen könntet. Wir verraten es euch hier anhand einiger beliebter Orte.

Festung Ark

Die Zitadelle von Buchara war einst die Residenz der hiesigen Khane und Emire. Wahrscheinlich stammt sie ursprünglich aus dem 4. Jahrhundert vor Christus, wurde aber infolge von Zerstörungen immer wieder restauriert; meist anhand von historischen Plänen. Bis heute majestätisch anmutend, begrüßen die zweistöckigen Türme am Eingang der Festung, die früher ein komplettes Stadtgebiet umschloss. Darin wohnten der Emir sowie seine Angehörigen und Bedienstete. Auch ein Gefängnis und Moscheen gehörten zum Ensemble.

Festung Ark
Eingang zur Festung

Ichan Qal'а

Die von einer Mauer umgebene Altstadt Xivas Ichan Qal’A ist berechtigtes UNESCO-Welterbe und der Standort von mehr als 300 Gebäuden aus längst vergangenen Zeiten. Sowohl die Bauwerke selbst als auch der wohlüberlegte Aufbau der Altstadt gelten als sehenswert. Es ist eine Mischung aus orientalischen Häusern, die traditionell reich geschmückt und verziert wurden sowie moderneren Bauten, die sich vergleichsweise schlicht, aber durchaus harmonisch in das Gesamtbild einfügen.

Pahlavan Mahmud Mausoleum

Ein weiteres Wahrzeichen von Xiva ist das Pahlavan Mahmud Mausoleum, das ein Symbol für die charakteristische Architektur der Stadt darstellt. Der dort ruhende Heilige und Dichter Pahlavan Mahmud war die erste Person, die an dieser Stelle im 14. Jahrhundert beigesetzt wurde. In den folgenden Jahren wuchs das Gelände durch weitere Gräber und ein erstes Mausoleum kam im 17. Jahrhundert hinzu. Unglücklicherweise stürzte das Bauwerk ein und musste ersetzt werden, was zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfolgte. Erst eher minimalistisch gestaltet, schlossen sich Ausbau- und Renovierungsarbeiten an, die eines der eindrucksvollsten Gebäude von Xiva hinterließen.

Pahlavan Mahmud Mausoleum
Das Mausoleum von oben

Hazrati Imam Moschee Komplex

Ein Muss in Usbekistans Hauptstadt Taschkent ist die Hazrati Imam Moschee, die zu einem Komplex aus einem Gotteshaus, Mausoleum und Islamischen Institut gehört. Unter anderem wird hier seit Anfang des 20. Jahrhunderts ein Original des niedergeschriebenen Korans von Kalif Uthman aufbewahrt, das einige seiner Blutstropfen enthält und somit als Reliquie gilt. Die Jami-Moschee des Ensembles wird von hohen Minaretten geschmückt und ist ein Beispiel für die klassische Baukunst Mittelasiens.

Hazrati Imam Komplex
Blick auf den Komplex

Registan-Platz in Samarkand

Der Registan-Platz in Samarkand ist eines der Aushängeschilder bei einem Besuch der Stadt . Ihr findet nicht nur Cafés, sondern auch drei historische Medresen. Die ehemaligen Koranschulen stammen aus dem 15. und 17. Jahrhundert.

Ulug'bek-Madrasa

Auch die vermutlich von dem Astronomen Ulugh Beg gebaute Medrese steht in Samarkand. Der Enkel des Herrschers Timur war berühmt dafür, die Wissenschaft oft vor die Religion zu stellen und bezahlte dafür letztlich mit seinem Leben. Die Ulug’bek-Madrasa mit Gründung im Jahr 1417 ist zwar klein, aber durch ihre Ornamente und Verzierungen nicht weniger beeindruckend als andere Bauwerke dieser Art.

Ulug bek Madrasa
Innenhof der Madrasa

Seidenfabrik Yodgorlik

Die Kunst der Seidenherstellung wurde angeblich einst von chinesischen Meistern nach Usbekistan getragen. Natürlich zeigte sich die perfekte Lage an der Seidenstraße dafür mitverantwortlich. Heute könnt ihr in der Fabrik Yodgorlik aus den 1970er Jahren dabei zusehen, wie monatlich bis zu 6.000 Meter Seidenstoff gefertigt werden. Dieser trägt, wenn er aus Usbekistan kommt, den Namen „Khan-Atlas“ und beruht auf mehrere tausend Jahre alten Techniken.

Aktivitäten

Freut euch in ganz Usbekistan auf unterschiedliche Möglichkeiten, den Aktiv- oder Erholungsfaktor abseits des Besichtigens auszudehnen. Die Optionen sind bunt, sodass es nicht langweilig werden dürfte. Eventuell entdeckt ihr schon eine Beschäftigung, die auf jeden Fall gemacht werden muss.

Wandern

Wer in dem zentralasiatischen Land auf Wandertour gehen möchte, hat dazu fast überall die Gelegenheit. Den Anfang macht etwa das Nuratau-Gebirge nördlich von Samarkand, das teilweise zum Naturschutzgebiet erklärt wurde und je nach Route bis auf über 2.000 Meter Höhe in der Bergwelt führt. Die Abgeschiedenheit in der Gegend spricht für einen rundum erholsamen Aufenthalt. Ganz im Norden seht ihr zudem die Reste des Aralsees, der einmal der viertgrößte Binnensee der Welt war. Mittlerweile ist er stark ausgetrocknet, was der Landschaft ein fast bizarres Flair verleiht.

Nuratau Gebirge
Durch das Nuratau-Gebirge wandern

Südöstlich von Taschkent geht es auf Wunsch quer durch das Ferghanatal, das durch die Lage am Fluss Syr mit einer ungewohnt üppigen Flora überrascht. Der nordöstlich gelegene und zum UNESCO-Welterbe zählende Ugam-Chatkal-Nationalpark mit aufregenden Gletschern, Wäldern und Almwiesen überzeugt ebenso. Ganz anders sieht der Weg durch die karge Kizilkum-Wüste zwischen den Grenzen von Turkmenistan und Kasachstan aus, die gern auf dem Rücken von Kamelen bewältigt wird.

Museen erleben

Tiefe Einblicke in Usbekistans Vergangenheit offerieren nicht nur die Bauwerke, sondern auch Museen wie das Amir-Timur-Museum in Taschkent. Den Aufstieg des Herrschers im Land beleuchten knapp 5.000 Exponate. In Samarkand locken Museen mit den Themen Astronomie oder Archäologie. Ersteres ist das Ulugh Begs Observatorium, Letzteres präsentiert Funde aus der Gegend, wie Werkzeuge oder Münzen.

Basare besuchen

Ein Aufenthalt im Orient wäre definitiv unvollständig ohne einen Tag auf dem Basar. Diesen könnt ihr zum Beispiel in Taschkent erleben. Der Chorsu-Basar ist einer der größten seiner Art und findet geschützt vor Hitze oder Regen in einem Kuppelbau statt. Auch in Samarkand lässt sich das Verhandlungsgeschick bestens unter Beweis stellen: Beim Siyob-Basar, der kulinarische Köstlichkeiten mit klassischen Souvenirs mischt. Eventuell wandert hier gegen wenige So’m (Währung von Usbekistan) eine Erinnerung an die Reise in den Koffer?

Chorsu Basar
Einkaufen im Basar

Reise-Infos

Wenn ihr beim Gedanken an einen Urlaub in Usbekistan nun ins Schwärmen geraten seid, kann die konkrete Reiseplanung starten. Am besten mit unserer übersichtlichen Checkliste, die Faktoren wie die Reisezeit, die Art der Anreise, die Hotelbuchung und vieles weitere für euch sammelt. Danach startet ihr nonstop in Richtung Vorfreude und Usbekistan!

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Im Juli und August wird es im ganzen Land sehr heiß, sodass Besichtigungen oder Wanderungen schnell unangenehm werden können. Besser, ihr entscheidet euch für den Frühjahr oder Herbst. Im Winter sinken die Temperaturen drastisch und es kommt zu häufigen Regenfällen, was ebenfalls nicht ideal für den Urlaub ist.

Selbst wer nur eine Stadt in Usbekistan besichtigen will, sollte allein wegen der längeren Anreisedauer mehrere Tage mitbringen. Für eine Rundreise sind entsprechend größere Zeitfenster einzuplanen.

Dokumente und Währung

Bei einer Urlaubsdauer von maximal 30 Tagen benötigt ihr einen gültigen Reisepass. Längere Aufenthalte bedingen ein Visum. Kinder brauchen ein eigenes Dokument für die Einreise. Außerdem ist eine Zollerklärung am Ankunftsflughafen nötig, in der ihr beispielsweise mitgebrachte Medikamente auflistet.

In Usbekistan zahlt ihr in So’m, dass ihr in Form von Bargeld dabeihaben solltet, da die Kreditkartenzahlung sehr unüblich ist. Auch Geldautomaten sind rar gesät. Aber: Die Bezahlung in Euro ist ab und zu in den größeren Städten möglich.

Sprache und Verständigung

In Usbekistan wird Usbekisch oder Russisch, in Großstädten auch manchmal ein wenig Englisch gesprochen. Für Reisen in eher abgeschiedene Gebiete sollte unbedingt ein Wörterbuch oder eine Reise-App für Sprachen genutzt werden.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Ihr startet nach Usbekistan in Frankfurt am Main und nehmt Kurs auf Taschkent, wo ihr binnen sechs Stunden landet. Von dort kann man mit dem Zug oder Überlandtaxi weiterfahren sowie einen Inlandsflug zu anderen Orten wie Samarkand nehmen.

À propos Zug: Durch den neuen Schnellzug Afrosiyob fällt das inländische Reisen nicht schwer. Die Strecken zwischen den Städten können tagsüber oder im Nachtzug binnen weniger Stunden absolviert werden. Auch ist es mittlerweile erlaubt, einen Mietwagen ohne einen einheimischen Fahrer zu buchen. Kürzere Strecken innerhalb der Städte überwindet ihr mit den lokalen Busnetzen oder in Taschkent mit der Metro.

Sicherheit

Usbekistan ist an sich ein recht sicheres Reiseland, lediglich Taschendiebstähle sind im Gedränge der Großstädte manchmal ein Problem. Außerdem solltet ihr den Grenzbereich zu Afghanistan meiden. Denkt daran, dass die medizinische Versorgung nicht allzu gut ist und steckt wichtige Medikamente in die Reiseapotheke.

Essen und Spezialitäten

Das Reis-Fleisch-Gericht Plow zählt zur Landesküche und hat es in die Liste des immateriellen UNESCO-Welterbes geschafft. Auch die mit Fleisch gefüllten Teigtaschen namens „Manti“ sind empfehlenswert.

Hotels und Unterkünfte

Im Urlaub an einem Fernreiseziel muss logischerweise eine Heimat auf Zeit gefunden werden. In Usbekistan heißt das: Bucht ein Hotel, eine Pension oder ein Resort, das sich nach euren Ansprüchen richtet. Es kann sich um eine minimalistische und preisgünstige oder um eine hochwertige Luxusunterkunft handeln. Auch der Standort variiert, vom belebten Stadtzentrum bis hin zum ruhigen Stadtrand. Ebenso kommt ihr als Ruhesuchende im natürlich schönen Umland auf eure Kosten und habt einen hohen Erholungsfaktor.

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