Ihr habt schon sämtliche Metropolen Europas besucht und benötigt neue Anregungen? Lest hier, was nicht unbedingt im Reiseführer steht und lernt besuchenswerte Städte aus einer völlig neuen Perspektive kennen. Folgende zwölf Trendviertel solltet ihr euch keinesfalls entgehen lassen:
Södermalm | 7th District | Ancoats | Praga |
Canal St. Martin | Gracia | Kreuzberg | Exarcheia | Nørrebro | Kalamaja | Grünerløkka | Metelkova
1. Södermalm in Stockholm
Ein Trendviertel darf keinesfalls in der Liste fehlen: Södermalm im schwedischen Stockholm ist berühmt für seinen puristischen Look und die hippen Bars. Hier weht ein kreativer Wind, welcher das Viertel zu einem Irrgarten aus Restaurants, Bars und Cafés macht, zwischen welchen ihr euch kaum entscheiden könnt.
Wer literarisch interessiert ist, kommt an Södermalm keinesfalls vorbei. Hier befindet sich einer der berühmtesten Kunst- und Buchläden Europas: Konst/ig Books. Zudem findet ihr in dem Stadtteil die besten Spots für einen unglaublichen Ausblick über das Panorama der ganzen Stadt. Fjällgatan und Monteliusvägen müssen deshalb definitiv auf eurer To-do-Liste stehen – jedem beschwerlichen Aufstieg zum Trotz, denn dieser ist seine Mühe allemal wert! Erfahrt hier noch mehr über Stockholm.
2. 7th District in Budapest
Nordöstlich von Metelkova bildet seit Kurzem der 7th District einen Besuchermagneten in Budapest, der Hauptstadt von Ungarn. Die Stadt selbst gilt zwar schon lange Zeit als ein beliebtes Ziel für Geschichtsinteressierte und Kulturreisende aus aller Welt, doch erst langsam hat sich das Trendviertel einen Namen gemacht. Auch hier sind es vor allem leerstehende Gebäude aus vergangenen Zeiten, welche das Stadtbild prägen und zum Ankerpunkt wurden für Bars, Clubs, Restaurants, Kunstausstellungen & Co. Darunter die berühmte Kneipe Szimpla.
Im 7th District treffen alte Ruinen auf moderne Einrichtung. Eine multikulturelle Anlaufstelle für junge Menschen, die zwischen Bars, Konzerten, Kinovorstellungen und Kunst das Leben in vollen Zügen genießen. Seinen Ursprung hat der Bezirk im 18. Jahrhundert, als sich jüdische Siedler rund um Budapest ansiedelten, auf der Suche nach wirtschaftlichen Möglichkeiten in der florierenden Stadt. Aus diesem Grund bekam das Viertel den Beinamen „Jewish Quarter“. Von den einst prachtvollen Synagogen, edlen Restaurants und zahlreichen Shops war nach dem Zweiten Weltkrieg allerdings nur noch ein Ghetto übrig. Genau diese Ruinen haben den heutigen 7th District aber in den Dreh- und Angelpunkt der Nachtszene von Budapest verwandelt und das Trendviertel wieder aufleben lassen. Lest hier, was euch sonst noch in Budapest erwartet.
3. Ancoats in Manchester
Auf den Namen Ancoats hört ein angesagter Stadtteil inmitten der englischen Großstadt Manchester. Er gilt als das aktuelle Trendviertel und überzeugt vor allem mit seinem regen Nachtleben. Hier reihen sich Bars an Brauereien für das heimische „Craft Beer“. Doch es sind längst nicht nur die guten Ausgehmöglichkeiten, welche den Bezirk bei Einheimischen sowie Besuchern so beliebt machen.
Stattdessen bestechen die pittoresken Häuser von Ancoats, welche einst das Textilviertel der Stadt bildeten, auch durch äußere Schönheit und „innere Werte“ – im wahrsten Sinne des Wortes. An vielen der Gebäude sind Gucklöcher angebracht, sogenannte „Peeps“, welche einen Blick auf die darin liegenden Maschinen sowie Orte des urtümlichen Stadtteils eröffnen. Probiert es mal aus.
Das aufstrebende Trendviertel begrüßt euch untertags mit allerhand urigen Cafés, großartigen Restaurants, japanischen Teehäusern, dem lokalen Hope Mill Theatre sowie der ehemaligen Kirche Hallé St. Peter’s, in welcher regelmäßig klassische Konzerte stattfinden. Somit ist für jeden Geschmack das richtige Programm geboten und genau deshalb wird es in Ancoats garantiert niemals langweilig!
4. Praga in Warschau
Das Viertel Praga befindet sich im polnischen Warschau. Lange Zeit war Praga vor allem als der Stadtteil mit der höchsten Kriminalitätsrate bekannt und wurde daher von Touristen eher gemieden. Dies erlaubte ihm, eine ganz eigene Szene zu entwickeln, welche sich mittlerweile zum regelrechten Besuchermagneten gemausert hat.
Praga ist zu einer kreativen Hochburg geworden. Östlich der Weichsel haben sich in den zahlreichen leerstehenden Industriehallen, Lagerhäusern & Co. die mitunter besten Clubs, Bars und Restaurants etabliert, welche das Nachtleben von Warschau prägen. Zudem werdet ihr hier auf der Suche nach moderner Kunst und kleineren oder größeren Ausstellungen wie der Soho Factory an beinahe jeder Ecke fündig. In Warschau treffen vor allem junge sowie alternativ angehauchte Menschen aus aller Welt ein. Nach einer durchfeierten Nacht entspannen sie tagsüber im Skaryszewski Park.
5. Canal St. Martin in Paris
Ein Abstecher in die Stadt der Liebe sollte euch in das Trendviertel Canal St. Martin in Parisführen. Genau genommen handelt es sich um den Bereich zwischen dem Canal St. Martin und dem Viertel Marais. Typisch für die französische Hauptstadt, ist auch dieser Stadtteil vor allem für seine Mode bekannt. Hier sind zahlreiche Boutiquen zu finden und Modebegeisterte aus aller Welt, die nach den neuesten Trends suchen.
Doch auch für all jene unter euch, die mit Mode nicht allzu viel anfangen können, ist der Canal St. Martin einen Besuch wert. Kunstliebhaber finden hier zahlreiche Galerien mit zeitgenössischer Kunst und allein die Architektur der Gebäude, Gassen und Torbögen verleihen dem Viertel ein ganz eigenes Flair. Die Caféterrassen im typischen Pariser Stil laden am Mittag zu einer tollen Aussicht ein. Am Abend dagegen könnt ihr hier in Restaurants französische Köstlichkeiten schlemmen oder die Nacht in einer Cocktailbar einläuten.
Stilvoll und chic – so lässt sich das Trendviertel zwischen Marais und dem Canal Saint-Martin am besten beschreiben. Es gilt als das „hippe Paris“ und die Heimat imposanter Villen mit versteckten Gärten, prächtigen Toren sowie der ursprünglichen dörflichen Atmosphäre, welche hier nach wie vor trotz allem bewahrt wurde. Nicht entgehen lassen solltet ihr euch einen Abstecher in das Musée de la chasse et de la nature sowie eine Shopping-Tour durch den „NoMa“. Klickt hier, wenn euch die FAQ zu Paris interessieren.
6. Gracia in Barcelona
Ein mindestens ebenso beliebtes Reiseziel wie Paris ist die spanische Großstadt Barcelona. Mit ihrer Lage direkt am Meer sowie ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie der Sagrada Familia lockt sie jedes Jahr unzählige Besucher aus aller Herren Länder an. Kein Wunder also, dass das Trendviertel Gracia zu den lebendigsten und energetischsten Stadtteilen der Welt zählt.
Gracia ist vor allem ein Dreh- und Angelpunkt im Nightlife von Barcelona. Hierhin strömen die jungen Menschen, nachdem sie tagsüber im Park entspannt, im Meer gebadet oder die Sehenswürdigkeiten besichtigt haben. Denn in dem Trendviertel gibt es Unmengen an Bars und Clubs. Doch auch am Tag ist Graciae eine beliebte Anlaufstelle mit seinen Shops, Restaurants sowie einmaligen Mosaik-Eidechsen-Skulpturen. Euer Bugdet ist begrenz oder ihr wollt Geld sparen? Was es in Barcelona kostenlos zu erleben gibt, findet ihr hier.
7. Kreuzberg in Berlin
Der Berliner Stadtteil Kreuzberg hat seine Wandlung ebenso als in Verruf geratenes Ghetto begonnen. Mittlerweile gilt aber nicht nur Berlin als die coolste Stadt von Europa, sondern Kreuzberg als das Must-see für alle Besucher und Durchreisenden. Das Viertel zwischen der Bergmannstraße und der Oberbaumbrücke ist geprägt von türkischen Einwanderern und soll die mitunter besten Döner der Welt bieten, allen voran Mustafa Demir‘s Gemüse Kebap, welcher jeden Tags aufs Neue für lange Schlangen sorgt.
Dennoch hat Kreuzberg noch weit mehr zu bieten als Döner und Currywurst. Mittlerweile haben sich zahlreiche Bars, Boutiquen und Restaurants angesiedelt. Hier läuten die jungen Menschen den Abend ein, bevor es weitergeht in einen der vielen Techno-Clubs, welche zu den besten Spots der Berliner Nachtszene zählen. Kreuzberg gilt als das typische Berlin – also wer dieses kennenlernen möchte, kommt an dem Stadtteil keinesfalls vorbei.
Heutzutage ist das Viertel vor allem alternativ geprägt. Hier ist die Welt bunter, verrückter, aber auch friedlicher als an den meisten anderen Orten. Verschiedene Kulturen treffen aufeinander, Aktivisten möchten ihren Beitrag leisten und Künstler toben sich an den Wänden der Gebäude aus. Zu den Must-sees gehören in Kreuzberg definitiv der türkische Markt, der Checkpoint Charlie, die Berlinische Galerie, die Markthalle Neun sowie das Jüdische Museum. Ihr w0llt noch mehr über die deutsche Hauptstadt wissen? Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Urlaub in Berlin gibt es hier.
8. Exarcheia in Athen
Im heißen Griechenland, und zwar mitten im antiken Athen, gilt Exarcheia als das avantgardistische Zentrum der alternativen Szene. Diese hat sich in bunten Wandmalereien mit ihren politischen Botschaften verewigt oder in der Kunst, welche in den zahlreichen kleinen Underground-Galerien ausgestellt wird.
Es ist dieser anarchistische Spirit, welcher in der Luft liegt und von der Musik über die Bars und Clubs bis hin zu den Plattenläden in Exarcheia alles prägt. Jazz, Punk oder der traditionelle griechische Blues verzaubern bei den Konzerten Musikliebhaber mit jedem Geschmack und die zahlreichen Tavernen begrüßen euch mit einem dörflichen Ambiente.
Als typisch für Athen könnte das Trendviertel nicht unbedingt bezeichnet werden. Stattdessen steht es architektonisch sowie geschichtlich vielen anderen Stadtteilen nach. Dennoch ist es vor allem die Szene, welche den Bezirk so besonders und bei Besuchern aus aller Welt auch so beliebt macht. Exarcheia ist eure perfekte Gelegenheit, um mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen und neue Bande zu knüpfen.
9. Nørrebro in Kopenhagen
Dänemark mausert sich langsam aber sicher zu einem der beliebtesten Reiseziele – nicht nur für die deutschen Urlauber. Die bunte Hauptstadt Kopenhagen mit ihrem Trendviertel Nørrebro sollte dabei ganz oben auf eurer To-Do-Liste stehen.
Im Norden der Stadt ist das Viertel eine der beliebtesten Anlaufstellen für Liebhaber der Kulinarik. Denn in Nørrebro sind die besten Restaurants des Landes zu finden mit zahlreichen heimischen Köstlichkeiten. Ergänzt durch die dänischen Bäckereien an jeder Ecke der Jægersborggade sowie die malerischen Cafés und Weinbars gibt es hier alles, was den Gaumen erfreut.
Aber Nørrebro hat noch mehr zu bieten: In kleinen Boutiquen findet ihr ausgewählte Vintage-Kleidung und wer sich für Geschichte oder Literatur interessiert, sollte die Gelegenheit am Schopf packen, um auf dem Assistenzfriedhof das Grab von Hans Christian Andersen zu besuchen. Weitere Tipps zum Urlaub in Kopenhagen gewünscht?
10. Kalamaja in Tallinn
Tallin, die unter Urlaubern eher weniger bekannte Hauptstadt von Estland, begrüßt die Besucher im Trendviertel Kalamaja vor allem mit Ruhe. Der beschauliche Stadtteil erstrahlt in bunter Pracht der kleinen Holzhäuser und in den verlassenen Fabrikgebäuden hat sich die Kunsthochburg des Landes etabliert. Hier reihen sich Ausstellungen aneinander und locken die Künstlerszene aus aller Welt an.
Entstanden ist Kalamajabereits im Mittelalter, damals noch außerhalb der Stadtmauern von Tallinn. In der Zwischenkriegszeit hat sich das Viertel dann als Industriestandort weiterentwickelt. Jedoch wurden Teile des Bezirks bei einem Luftangriff im Jahr 1944 zerstört. Was übrig blieb, war der Kern der Bebauung im Mix aus historischen Holzhäusern und verlassenen Industriegebäuden. Heutzutage ist Kalamaja somit eine beliebte Anlaufstelle für die estnische Bohème.
Wer Kalamaja bislang nicht auf der Liste der Reiseziele stehen hatte, sollte sich das noch einmal überlegen. Denn kaum ein Viertel bietet so viele Sehenswürdigkeiten auf einem Platz: In der Kunglastraße befindet sich einer der besten Konzertflügelhersteller der Welt, nur unweit entfernt das Maritim-Museum sowie der Wasserflugzeughafen Lennusadam und dort das sogenannte Energie-Entdeckungszentrum. In zum Bezirk Kalamaja gehörenden Kreativcampus Telliskivi sorgt köstliches Street Food für eine Stärkung zwischendurch. So eignet sich der Stadtteil von Tallinn perfekt für einen Familienausflug oder alle, welche sich für die estnische Kultur und Geschichte interessieren. Und wer es doch noch etwas krachen lassen möchte, wird im Nachtclub Peatus fündig.
11. Grünerløkka in Oslo
Im norwegischen Oslo lockt das Trendviertel Grünerløkka mit bunter Straßenkunst, trendigen Bars und pulsierenden Nachtclubs. Es ist der Treffpunkt für feierwütige junge Menschen aus aller Welt, welche vor allem aus der alternativen Szene stammen. Dementsprechend viele Boutiquen mit Einzelstücken der ansässigen Designer sind hier zu finden. Ebenso aber eine große Auswahl an Second-Hand-Mode und typisch norwegischer Feinkost auf den beliebten Wochenendmärkten.
Grünerløkkaerstreckt sich entlang des Flusses Akerselva und beherbergt zahlreiche kleine Parks wie die Akerselva Running Loops oder den Minigolf Park. An jeder Ecke sind Attraktionen geboten, die für Familien, Gruppen, Alleinreisende und Paare gewiss die richtige Wahl in petto haben. Klettern im Vulkan Climbing Centre, skaten im Jibbing Park oder im Ringen Kino den neusten Film ansehen – diese sind nur einige von vielen Beispielen für Unternehmungen in Grünerløkka.
In erster Linie ist es aber die Atmosphäre, welche das Viertel so besonders macht. Es sind die schicken Bars neben den coolen Konzert-Locations und die alten Industriegebäude neben den beschaulichen Spazierwegen am Fluss. Und es ist die Kultur, welche sich in dem Areal in den vergangenen Jahrzehnten etabliert und Grünerløkka den Ruf als eines der besten „Places to be“ in Skandinavien eingebracht hat.
12. Metelkova in Ljubljana
Metelkova in Ljubljana gilt als das alternative Kulturzentrum von Osteuropa und lockt jedes Jahr zahlreiche Touristen aus der „Szene“ in die Stadt. Die Hauptstadt von Slowenien ist zwar nicht unbedingt ein typisches Touristenziel, doch Metelkova im Zentrum von Ljubljana ist definitiv eine Reise wert. Hier finden sich Menschen zusammen, welche sich für den alternativen Lifestyle, die zugehörige Kunst sowie Musik begeistern. Metelkova, wo u. a. unvergessliche Partys gefeiert werden, ist ein verlassener Kasernenkomplex. Die zahlreichen Clubs rufen Musiker aus aller Welt herbei, sei es mit Live-Musik oder als DJ, welche ihre Lieder in künstlerischen Performances präsentieren.
Wer hingegen eher auf der Suche nach einzigartiger Kunst ist, wird rund um den leerstehenden Gebäudekomplex in zahlreichen Ausstellungen fündig. Metelkova ist aber vor allem für seine Straßenkünstler berühmt, welche an jeder Ecke stehen und von einem interessanten Publikum bejubelt werden. Von „Alt-Hippies“ über Studierende bis hin zu Alternativen aus aller Welt und Familien, die zu Besuch in Ljubljana sind: Hier treffen die unterschiedlichsten Menschen aufeinander und knüpfen neue Freundschaften.
Mehr als 1.500 Events finden jedes Jahr in Metelkova statt, geprägt von Underground-Musik und unkonventionellen Künstlern. Zudem ist das Trendviertel die Anlaufstelle für Aktivisten, welche sich für ihr Anliegen einsetzen. Sie waren es auch, die einst den Kasernenkomplex besetzten, um ihn vor dem Abriss zu bewahren und somit den Grundstein für das heutige Metelkova legten.