Ein Botanischer Garten bietet immer eine kleine Auszeit in der Natur, selbst in großen und belebten Metropolen. Wir haben für euch unsere Top 10 unter den Botanischen Gärten auf der Welt zusammengetragen. Hier lernt ihr sie auf einen Blick kennen!
Überblick
Warum sind Botanische Gärten immer wieder ein Lieblingsziel im Urlaub? Diese Frage lässt sich leicht beantworten! Die grünen Lungen so mancher Städte zeigen sich als kleine Paradiese, die die Flucht aus dem Alltag erleichtern. Die Zielgruppe ist breit gefächert. Freizeitbotaniker, Naturliebhaber, Romantiker und Erholungssuchende kommen in einem Botanischen Garten auf ihre Kosten. Auch für Familien mit Kindern sind die Gegebenheiten vor Ort ideal. Die Jüngsten tauchen in die Pflanzenwelt ein und es gibt oft reichlich Möglichkeiten für Spielstunden oder auch ein Picknick. Je nach Ausstattung dürfen sich Vogelfreunde und andere Tierbeobachter zudem auf die Fauna der Region oder des Landes freuen. Erfahrt, welche Highlights euch jeweils in unseren Favoriten erwarten. Mal sind es moderne Gewächshäuser, mal denkmalgeschützte Gebäude oder spannende Museen und mal spezielle Bereiche für Kinder.
1. Nong Nooch Tropical Garden in Pattaya
Wir starten unsere Tour durch die Gärten der Welt in Pattaya – Thailand – rund eine Autostunde von Bangkok entfernt. Die Anlage ist atemberaubend schön und erstreckt sich auf rund 250 Hektar Fläche. Sie besteht zwar erst seit 1954, entführt euch jedoch unter anderem mit dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden französischen Garten noch weiter in die Vergangenheit. Der Botanischen Garten ist in unterschiedliche thematische Bereiche eingeteilt, darunter ein Stonehenge-Areal, ein Orchideengarten und vieles mehr. Er räumt immer wieder hochrangige Preise ab und ihr werdet schnell merken wieso. Nehmt euch auf jeden Fall genügend Zeit, um die Atmosphäre voll und ganz auszukosten!
- Größe: 250 Hektar
- Öffnungszeiten: täglich von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr
- Besonderes: preisgekrönt, Aktivitäten wie Besuch von Mini-Zoo und Kulturhalle
Wer befürchtet, dass es in dem Garten doch recht schnell langweilig wird, kann schnell eines Besseren belehrt werden. Hier gibt es neben der reichhaltigen Flora auch einen Mini-Zoo zu sehen, zudem säumen Oldtimer von Zeit zu Zeit euren Weg. Des Weiteren gibt es ein Souvenirgeschäft, Paddelboote, ein Restaurant und Kulturinteressierte können Kurs auf die Thai Cultural Hall nehmen. Der Nong Nooch Tropical Garden ist definitiv eine Attraktion für sich!
2. Botanischer Garten Rio de Janeiro
Ab dem Jahr 1808 nahm der Botanische Garten von Rio de Janeiro Gestalt an. Er wurde für den damals herrschenden portugiesischen König errichtet. Später erhielt auch die Öffentlichkeit Zugang zu dem rund 140 Hektar großen Gebiet. Etwa 3.500 einheimische und aus der übrigen Welt stammende Pflanzenarten prägen das Bild des Gartens. Sein Markenzeichen sind jedoch die am Haupteingang befindlichen Palmen, die euch schon majestätisch begrüßen. Orchideen, aus Indien importierte Gewürzpflanzen und Bromelien sind nur drei weitere Highlights des von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannten Ortes. Für eine bessere Übersicht teilt sich der Park in mehrere Themenbereiche, wie etwa einen Japanischen Garten mit Bonsai-Pflanzen und duftenden Kirschbäumen.
Ein kompletter Tag im Botanischen Garten ist zu empfehlen, denn es gibt einfach viel zu viel zu entdecken! Dazu gehört neben den Pflanzen auch die einheimische Fauna aus Tukanen, Sittichen und Schildkröten, nicht zu vergessen das Besucherzentrum in einem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Kolonialhaus. Hier könnt ihr für zu Zause ein paar Souvenirs mitnehmen.
- Größe: 140 Hektar
- Öffnungszeiten: montags von 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr, dienstags bis sonntags von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr
- Besonderes: Biosphärenreservat der UNESCO
3. Botanischer Garten Berlin
Fast 20.000 Pflanzenarten, 43 Hektar Fläche und 15 Gewächshäuser: das sind die beeindruckenden Zahlen zum Botanischen Garten in Berlin. Die malerische Anlage ist je nach Ausgangspunkt in Deutschland nur einen Katzensprung entfernt und zeigt euch die große Welt der Pflanzen. Es handelt sich um einen der artenreichsten Gärten der Erde, der im frühen 20. Jahrhundert gegründet wurde.
Zu den Must-sees gehören tropische und subtropische Pflanzen in den Gewächshäusern, die zum Beispiel leuchtend bunte Orchideen, duftenden Eukalyptus und weitere hierzulande eigentlich völlig unbekannte Blumensorten umfassen. Auch das Botanische Museum ist sehenswert. Es gibt aber auch ohne Museumsbesuch genügend Spannendes in Berlins grüner Lunge zu entdecken!
- Größe: 43 Hektar
- Öffnungszeiten: täglich von 09:00 Uhr bis 20:00 Uhr (Gewächshäuser bis 18:30 Uhr)
- Besonderes: große Artenvielfalt, Botanisches Museum
4. Singapore Botanic Gardens
Der Botanische Garten in Singapur trägt sicherlich zum Beinamen “Stadt im Garten” bei, den der weltweit bekannte Ort trägt. Bereits im 19. Jahrhundert erfolgte die Gründung der Singapore Botanic Gardens, die mittlerweile als UNESCO-Welterbestätte gelten und die meistbesuchten der Welt sind. Viele Gäste starten den Rundgang im Nationalen Orchideengarten, den ihr euch keinesfalls entgehen lassen solltet. Allein hier befinden sich rund 60.000 Pflanzen und machen den “Garten im Garten” zum weltweit größten seiner Art. Doch auch der Ethnobotanik-Garten begeistert Naturfreunde.
Reist ihr mit Kindern nach Singapur, solltet ihr den Jacob Ballas Children’s Garden anvisieren. Er zielt mit Einrichtungen wie einem Bauernhof und einem plätschernden Bach darauf, Kindern die Natur spielerisch und in angenehmer Umgebung näher zu bringen. Gemütlichkeit findet ihr außerdem in den Cafés und Restaurants, die sich im Botanischen Garten verteilen und Balsam für müde Füße sind. Ein weiterer Tipp ist die Stippvisite im SBG Heritage Museum, das in die Geschichte des Gartens entführt.
- Größe: 74 Hektar
- Öffnungszeiten: täglich von 08:00 Uhr bis 18:30 Uhr (gilt für die meisten Einrichtungen)
- Besonderes: meistbesuchter Botanischer Garten
5. Pamplemousses Botanical Garden
Der rund 37 Hektar große Garten ist eines der Highlights auf Mauritius und befindet sich im Norden der Insel in Pamplemousses. Mindestens zwei Stunden Aufenthalt empfehlen wir in dem Garten, dessen Geschichte bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Er geht auf eine Initiative des Franzosen Pierre Poivre zurück und ist der älteste Botanische Garten seiner Art in der südlichen Hemisphäre. Heute könnt ihr ihn entweder auf eigene Faust oder im Rahmen einer kostenpflichtigen Führung besichtigen.
Das Aushängeschild des Parks sind die Seerosen, Wasserlilien und Palmen, die allein in mehr als 85 Arten zu bestaunen sind. Dazu gesellen sich mehrere Baumarten, von denen einige als Geschenk durch Staatsoberhäupter mitgebracht wurden sowie exotische Pflanzen und Kräuter aus dem asiatischen, afrikanischen und zentralamerikanischen Raum. Tierfreunde werden sicherlich die Chance auf die Sichtung von Riesenschildkröten nutzen, während historisch interessierte Besucher eher das Kolonialhaus auf ihre Liste setzen. Es steht unter Denkmalschutz und ist ein beeindruckendes Fotomotiv, das euch eine schöne Erinnerung an den Besuch verspricht. Der Garten ist auch unter dem Namen Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanical Garden bekannt.
- Größe: 37 Hektar
- Öffnungszeiten: täglich von 08:30 Uhr bis 17:30 Uhr
- Besonderes: denkmalgeschützts Kolonialhaus
6. Royal Botanic Gardens Kew
In der englischen Hauptstadt London könnt ihr euch nicht nur im berühmten Hyde Park aufhalten, wenn ihr in die Natur wollt. Das geht auch im Stadtteil Kew, das sich etwa eine halbe Stunde vom Zentrum entfernt befindet. Hier gibt es über 50.000 Pflanzen zu bewundern, die sich in verschiedene Themenbereiche unterteilen. Einer ist das Arboretum, das knapp zwei Drittel des Geländes einnimmt und unter anderem aus dem 18. Jahrhundert stammende Bäume beherbergt. Auch sehr seltene Pflanzen sind unter den knapp 14.000 Exemplaren zu finden. Es dürfte klar sein, warum die Kew Gardens UNESCO-Weltkulturerbe sind!
Doch auch der Rock Garden hat seinen ganz eigenen Charme. Das über einen Hektar große Gebiet des Steingartens wurde 1882 erbaut und verfügt seit 1994 über rauschende Wasserfälle. In diesem Bereich der Royal Botanic Gardens fühlt ihr euch fast wie in den Bergen! Die dortige Flora stammt aus sechs alpinen Regionen der Erde, zum Beispiel aus den Pyrenäen oder von den Gipfeln Neuseelands. Habt ihr noch immer nicht genug über die Pflanzenwelt erfahren, werft einen Blick in die Baumschule. Dort könnt ihr zwischen 10:00 Uhr und 15:00 Uhr die Aufzucht junger Bäume bestaunen.
- Größe: 121 Hektar
- Öffnungszeiten: täglich von 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr (letzter Einlass: 18:00 Uhr)
- Besonderes: UNESCO-Weltkulturerbe, Baumschule
7. Botanischer Garten Funchal
Die Blumeninsel Madeira ist ohnehin schon ein wahres Paradies für Naturfreunde! Trotzdem darf auch hier ein eigener Botanischer Garten nicht fehlen. Dieser stammt aus dem Jahr 1960 und ist heute mit neun Hektar Größe die Heimat von etwa 2.000 Pflanzen. Es grünt und blüht das ganze Jahr über. Selbst, wenn ihr im Winter anreist, könnt ihr somit echte Frühlingsgefühle auf Madeira erleben!
Der Park gliedert sich in fünf thematische Bereiche. Euch erwartet ein Baumgarten, ein tropischer Garten, ein Areal mit Sukkulenten, ein Gebiet voller einheimischer Pflanzen und der Loiro Park, der neben der bunten Flora auch eine herrliche Fauna präsentiert. Papageien und ähnliche Vögel begleiten euch hier bei einer Tour. So wird es sogar über euren Köpfen bunt!
- Größe: 9 Hektar
- Öffnungszeiten: täglich von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr
- Besonderes: ganzjährig bunt
8. Kirstenbosch National Botanical Garden
Dieser Botanische Garten wurde im frühen 20. Jahrhundert in Kapstadt gegründet und verfügt heute über rund 36 Hektar Fläche. Damit ist er der größte von neun Botanischen Gärten eines Betreibers in Südafrika. Beeindruckend ist nicht nur die Vielfalt der etwa 7.000 einheimischen Pflanzenarten, sondern auch die unterschiedlichen Höhenlagen, die bis zu 1.000 Meter reichen. Der Park ist zwischen April und August von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr sowie zwischen September und März zwischen 08:00 Uhr und 19:00 Uhr für Besucher geöffnet. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch im Frühling, wenn all die Pflanzen nach und nach erblühen. Blumenliebhaber erhaschen selbstverständlich auch den einen oder anderen Blick auf die Protea, Südafrikas rosane Nationalblume.
Rund zwei Stunden Zeit empfehlen wir mindestens für einen Aufenthalt im Park, der ein gemütliches Picknick oder je nach Saison auch einen Konzertbesuch beinhalten könnte. Außerdem ist ein Spaziergang über den “Tree Canopy Walkway”, einen Baumwipfelpfad, möglich. Dieser führt rund 130 Meter über den Park hinweg und belohnt euch mit traumhaften Aussichten bis hin zu Kapstadts Innenstadt. Nichts für Menschen mit Höhenangst!
- Größe: 36 Hektar
- Öffnungszeiten: täglich von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr (von September bis März bis 19:00 Uhr)
- Besonderes: Baumwipfelpfad
9. Montreal Botanical Garden
Seit 1936 darf sich Montreal in Kanada über einen Botanischen Garten freuen. Dieser wurde von Bruder Marie-Victorin, dem wohl bekanntesten Botaniker des Landes, gegründet. Da ist es nicht überraschend, dass die Pflanzenvielfalt auf den ersten Blick beeindruckt. Auf dem 75 Hektar großen Areal befindet sich auch ein Herbarium. Der Botanische Garten Montreal öffnet täglich um 09:00 Uhr seine Tore und schließt je nach Jahreszeit zu unterschiedlichen Uhrzeiten.
Als eines der Highlights des Montreal Botanical Gardens gilt der Japanische Garten, der seit 1988 zum Ensemble gehört und unter anderem mit seinen Bonsai-Pflanzen besticht. Doch auch der Chinesische Garten, welcher der größte seiner Art außerhalb Chinas selbst ist, wird euch vermutlich gleich verzaubern. Dazu gesellen sich zehn Gewächshäuser, die den Garten auch bei Regen zu einem begehrten Ausflugsziel in Montreal machen.
- Größe: 75 Hektar
- Öffnungszeiten: täglich ab 09:00 Uhr, Ende je nach Jahreszeit verschieden
- Besonderes: größter Chinesischer Garten außerhalb von China
10. Royal Botanic Gardens Sydney (Australien)
Zum Ende unserer Liste entführen wir euch ans andere Ende der Welt – nach Australien in die Royal Botanic Gardens Sydney. Der 30 Hektar große Park gilt als die grüne Lunge der Metropole und führt euch auf einem abwechslungsreichen Wegenetz durch die thematisch sortierten Bereiche. Entdeckt die etwas skurril wachsenden Sukkulenten, während ein anderer Bereich des Gartens von duftenden Rosen dominiert wird. Schon um die nächste Ecke gebogen, können es dann die Begonien sein, die das Bild prägen. Bei freiem Eintritt ist es verlockend, auf Streifzüge zu gehen.
Der Garten liegt nahe der Oper von Sydney und kann daher bequem im Rahmen einer Besichtigungstour besucht werden. Zudem genießt ihr umgekehrt je nach Witterung den direkten Blick auf die Bucht von Sydney, wenn ihr durch den Garten spaziert. Seine Wurzeln gehen übrigens auf den Garten eines Gouverneurs zurück, in dem die ersten 3.000 Pflanzen angebaut wurden. Im Jahr 2016 feierte der heutige Garten sein 200-jähriges Jubiläum. Anlässlich dieses Ereignisses wurde “The Calyx” eröffnet. Dabei handelt es sich um einen modernen Bau, der ein Gewächshaus integriert und insgesamt 18.000 weitere Pflanzen beherbergt. Genug zu sehen gibt es also definitiv!
- Größe: 30 Hektar
- Öffnungszeiten: täglich von 07:00 Uhr bis mindestens 17:00 Uhr, zu manchen Zeiten auch länger
- Besonderes: Blick auf Sydney, modernes Gewächshaus “The Calyx”