Busan – Hafenstadt in Südkorea

Von einer beindruckenden Skyline über kulturelle Sehenswürdigkeiten oder lebendige Märkte bis hin zu Stränden hat Busan so ziemlich alles zu bieten, was ihr euch von einer Städtereise wünschen könnt. Wenn ihr nach Südkorea fliegt, solltet ihr einen Abstecher in die zweitgrößte Stadt des Landes machen. Er lohnt sich!

Während von der koreanischen Hauptstadt Seoul schon viele Urlauber gehört haben, ist Busan deutlich unbekannter. Dabei ist Busan ein ebenso interessantes Reiseziel, denn die Stadt mit mehr als 3,5 Millionen Einwohnern bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten vor einer einzigartigen Kulisse an der südöstlichen Küste der Koreanischen Halbinsel. Vor mehr als 6.000 Jahren sollen hier erste Menschen in Fischerdörfern gelebt haben. Einst war Busan eine Hafenstadt, mittlerweile hat es sich aber zu einer faszinierenden Metropole entwickelt, die im UNESCO Creative Cities Network als „Stadt des Films“ aufgenommen wurde.

Auch die Landschaften rund um den „Kesselberg“, wie Busan übersetzt heißt, sind alles andere als gewöhnlich. Die Stadt liegt in einer Ebene, die von einer bis zu 400 Meter hohen Bergkette umringt wird. Hinsichtlich ihrer Form erinnert diese an ein römisches Amphitheater. Auf der anderen Seite grenzt sie direkt an die Küste, sodass die Großstadt eigene Strände besitzt, die euch zum Sonnen und Baden einladen. Zahlreiche Buchten und Inseln liegen entlang der Küste, wovon sich einige sogar als hervorragende Naturhäfen eignen. Nicht nur deshalb bietet Busan einen hohen Erholungswert, sondern auch aufgrund der zahlreichen grünen Oasen innerhalb der Stadt. Diese findet ihr in Form von vielen, verschiedenen Parks oder Naherholungsgebieten.

Es gibt viele Gründe, weshalb Busan ein spannendes Reiseziel ist. An Abwechslung mangelt es nicht, wenn es um Sehenswürdigkeiten geht. Hier bekommt ihr einige Tipps, was ihr in Busan sehen könnt.

Im Stadtteil Geumjeong-gu findet ihr den Beomeosa-Tempel, direkt neben der gleichnamigen U-Bahn-Station. Er liegt auf einem kleinen Berg, der auch zum Wandern einlädt, falls ihr wollt. Oben findet ihr eine weitläufige Tempelanlage in traditioneller Architektur, die alljährlich zum Geburtstag von Buddha schön geschmückt wird. Dann erstrahlt die Tempelanlage in bunten Farben mit zahlreichen Lampions und Kerzen. Beomeosa gilt als einer der wichtigsten Tempel von ganz Korea und ist deshalb eine Sehenswürdigkeit, die ihr nicht verpassen solltet.

Wie bereits erwähnt, ist Busan eine „Stadt des Films“ und das spiegelt sich auch auf dem BIFF-Square wider. Er ist eine Art „Walk of Fame“, ihr könnt dort überall Hand- und Fußabdrücke südkoreanischer Stars in Messingplatten sehen. BIFF steht als Abkürzung für das Busan International Film Festival. Der BIFF-Square ist aber auch aus weiteren Gründen eine tolle Sehenswürdigkeit, denn er ist nicht nur schön anzusehen, sondern zugleich umgeben von Restaurants sowie kleinen Einkaufsläden.

Der Busan Tower gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Er befindet sich im Yongdusan Park, wo er auf einem Hügel steht und 118 Meter in die Höhe ragt. Der Turm bietet eine Aussichtsplattform mit unglaublichem Blick über die Stadt und den Hafen, dessen Dimensionen erst von oben richtig deutlich werden. Am besten besucht ihr den Turm zum Sonnenuntergang, um Busan sowohl bei Tag als auch bei Nacht von oben zu erleben.

Der Koreakrieg von 1950 bis 1953 war ein dunkles Kapitel in der Landesgeschichte. Millionen von Menschen haben darin ihr Leben gelassen, mehr als 40.000 davon liegen auf dem UN-Friedhof in Busan begraben. Sie wurden von den Vereinten Nationen geschickt, um den Süden im Kampf gegen den Norden zu unterstützen – mit Erfolg, aber auch mit tragischen Verlusten. Um die gefallenen Soldaten zu ehren, wurde das United Nations Memorial errichtet, das unter anderem eine erschreckend lange Gedenkmauer mit allen Namen umfasst. Ein Denkmal, das an unfassbare Gräueltaten und einen Krieg erinnert, der auch die Zivilbevölkerung hart getroffen und das Land bis heute geprägt hat.

Die Tempelanlage Yonggunsa ist eine der wohl schönsten der Region. Das Tempelgelände liegt, was für Südkorea ungewöhnlich ist, nicht in der Stadt oder in den Bergen, sondern direkt an der Küste. Erbaut wurde es 1367 von Buddhisten in der Goryeo Dynastie und bis heute präsentiert sich die Anlage in ihrer ursprünglichen Form. Ihr könnt Yonggunsa über Treppenwege erreichen, die die Küste entlang führen und einen herrlichen Blick über den Stillen Ozean bieten. Immer wieder gibt es hier Plattformen, die zum Verweilen und Fotografieren verleiten, bevor ihr schließlich vor dem Tempel steht.

Die Cable Car von Busan führt vom Sangdo Beach quer über das Meer in einen Park. An kaum einem anderen Ort gibt es eine Seilbahn mit einer solchen Aussicht und ein so abwechslungsreiches Freizeitprogramm. Während ihr unten am Sangdo Beach baden könnt, lädt der nahegelegene Skywalk zu einem Spaziergang über das Meer mit atemberaubendem Ausblick in die Ferne sowie nach unten ein. Die Cable Car ist erneut ein Beispiel dafür, dass in Südkorea alles ein bisschen größer, extravaganter und spektakulärer als anderswo ist– auch in Busan.

Gamcheon ist ein kleines Kulturdorf, das sich in den Berghängen von Busan befindet. Es war einst eine Siedlung von Flüchtlingen des Koreakrieges, hat sich mittlerweile aber zum kulturellen Hotspot gemausert. Hier findet ihr abseits der Wolkenkratzer noch traditionelle Häuser, die sich wie ein Labyrinth aneinander reihen und bunt bemalt sind. Auch Wandgemälde gibt es an vielen der Fassaden und immer wieder lädt zwischendurch ein kleines Café zum Verweilen ein.

Die Gwangan Brücke ist eine Hängebrücke im Stadtteil Suyeong-gu und erinnert optisch an Pendants wie die Golden Gate Bridge. Vor allem während des Sonnenuntergangs oder bei Nacht ist sie ein romantischer Anblick, wenn sie mit einer Lasershow beleuchtet wird. Fast 7,5 Kilometer lang ist die Gwangan Brücke und damit die zweitgrößte des Landes. Gegen eine kleine Gebühr könnt ihr diese Brücke befahren.

Repräsentative Märkte gehören untrennbar zur südkoreanischen Kultur und sind daher natürlich auch in Busan zu finden. Der Gukje-Markt ist dafür eine hervorragende Anlaufstelle, denn dieser blickt auf eine spannende Geschichte zurück: Er wurde nach dem Krieg zur Befreiung Koreas eröffnet, damit die Menschen ihre nun nicht mehr benötigten Kriegsgegenstände verkaufen konnten. Heutzutage findet ihr auf dem Gukje-Markt vor allem traditionelle Güter in unzähligen kleinen Geschäften. Bekanntheit hat der Markt zudem als Kulisse für „Ode to my Father“ erlangt – ein Film, der über 14 Millionen Mal gesehen wurde und vor allem in Südkorea ein großer Hit war.

Wenn ihr nach Busan reist, dürft ihr euch einen Abstecher in den Hafen nicht entgehen lassen. Er ist beeindruckend groß und Heimat des Jagalchi Fish Market, dem größten und damit berühmtesten Fischmarkt des Landes. Hier könnt ihr frische Köstlichkeiten aus dem Meer kaufen. Dieser Markt ist jedoch nichts für schwache Nerven, denn viele der Meerestiere sind noch lebendig, wenn sie verkauft werden. Trotzdem ist der Jagalchi Fish Market eine optimale Gelegenheit, um die südkoreanische Kultur in ihrer ursprünglichen Form zu erleben. Möchtet ihr die Spezialitäten selbst kosten, könnt ihr in eines der naheliegenden Restaurants gehen.

Lotte Town ist nicht etwa ein eigener Stadtteil, sondern ein Baukomplex in Busan. In Lotte Town wird zum Beispiel der Busan Lotte World Tower gebaut. Hier präsentiert sich die Stadt von einer ganz neuen, hochmodernen Seite. Schon fertiggestellt ist der Lotte Department Store, eines der größten Einkaufszentren von ganz Südkorea. Auf der Suche nach Einkaufsmöglichkeiten oder einfach dem lebendigen Flair der südkoreanischen Metropole seid ihr hier an der richtigen Adresse. Zudem lohnt sich der Besuch im „Sky Park“, der aus dem elften sowie zwölften Stockwerk einen beeindruckenden Ausblick bietet.

Ein richtiges „Downtown“ gibt es in Busan nicht, dafür aber mehrere Innenstadtbereiche – Seomyeon ist einer davon. Hier findet ihr einen Platz, der vor allem in der Nacht in allen Farben erstrahlt. Das Ausgeh- und Einkaufsviertel bietet moderne südkoreanische Kultur mit K-Pop-Liedern, die aus den Läden schallen, zahlreiche Spielhallen sowie bunte Leuchtreklamen. Auch auf der Suche nach kulinarischen Spezialitäten werdet ihr hier fündig.

Das größte Einkaufszentrum der Welt befindet sich in Busan – der Shinsegae Department Store. Er begrüßt euch bereits am Eingang mit einem Nachbau des Trevi-Brunnens, bevor ihr zur Food Corner und zu den unterschiedlichen Geschäften kommt. Hier gibt es also zahlreiche Möglichkeiten zu eurem Zeitvertreib. Sogar ein Spa-Bereich befindet sich im Shinsegae Department Store, ebenso wie ein Kino und eine Eislaufbahn.

Der bekannteste und beliebteste Strand von Busan ist der Haeundae-Strand. Vor allem an heißen Sommertagen kommen Einheimische wie Besucher gerne hierher, um sich im Meer abzukühlen. Was den Strand so besonders macht, ist seine faszinierende Kulisse vor den in der Sonne glitzernden Wolkenkratzern der Stadt. Auch zahlreiche Festivals werden alljährlich am Haeundae-Strand abgehalten, darunter das Feuerfestival oder das Eisbären-Schwimmfestival. Wenn ihr könnt, solltet ihr eine dieser Veranstaltungen miterleben – eine unvergessliche Erinnerung bekommt ihr hier garantiert!

Gwangalli ist ein weiterer Sandstrand von Busan, der euch mit glasklarem Wasser begrüßt. Er ist breit und in der Hauptsaison gesäumt von Sonnenschirmen, Bars sowie Restaurants. In den wärmeren Monaten ist das Meer hier warm genug zum Baden, in den kühlere Monaten könnt ihr den Strand dafür in Ruhe bei einem Gang genießen. Ein Abstecher, der sich also unabhängig von eurer Reisezeit lohnt.

Dieser Park ist für seine Schönheit bekannt, die auch den Silla-König Taejong Muyeol faszinierte. Der Park wurde daher nach ihm benannt, denn er verbrachte hier viel Zeit zum Entspannen und Bogenschießen. Was den Taejongdae Resort Park so schön macht, sind steile Felsklippen, die direkt ins Meer abfallen und einen herrlichen Blick über die Küste eröffnen sowie von einem dichten Wald umgeben sind. Innerhalb des Parks könnt ihr zahlreiche Sehenswürdigkeiten besichtigen, zum Beispiel den Leuchtturm Yeongdo.

Nicht nur Sehenswürdigkeiten warten auf euch in Busan. Die faszinierende Großstadt bietet auch allerhand Ausflugsmöglichkeiten in der Region für verschiedene Aktivitäten.

• „Hop-on-Hop-off“-Tour mit dem Bus durch Busan, sodass ihr alle Sehenswürdigkeiten in Kürze besuchen und auch unbekannte Ecken der Stadt kennenlernen könnt. Dafür kommen zwei Unternehmen infrage: Busan Jumbo Bus sowie Busan City Tour Bus.
• Ausflug nach Geumjeong Sanseong, wo ihr eine Festung aus dem 18. Jahrhundert bestaunen könnt, welche die größte Bergfestung von Südkorea darstellt. Ihr könnt zudem eine Wanderung entlang der Festungsmauer machen, die bis zum Beomeosa Tempel führt.
• Seafood kosten im Hafen von Busan, dort werden der Fisch und die Meeresfrüchte frisch vor euren Augen zubereitet. Die Straßenzelte sind eine tolle Anlaufstelle für eine kulinarische Unternehmung.
• Wandern in Busan ist aufgrund der Lage der Stadt inmitten einer Bergkette vielerorts möglich. Ein Highlight ist die Küstenwanderung im Igidae Park, die etwa zwei Stunden dauert und am Meer entlang führt, wobei ihr immer wieder atemberaubende Ausblicke erhascht.

Wenn ihr für einen klassischen Städtetrip oder im Rahmen einer Rundreise durch Südkorea nach Busan kommt, ist ein wenig Organisation vorab notwendig. Hier einige hilfreiche Tipps für euch.

Für einen Urlaub in Busan sind die Monate Juni bis Oktober perfekt geeignet, denn dann herrschen durchschnittlich angenehme Temperaturen von bis zu 28 Grad Celsius. Im Winter kann es hingegen sehr kalt werden. In den Sommermonaten, bei bis zu 27 Grad Celsius Wassertemperatur, könnt ihr auch die Strände von Busan optimal genießen, denn Niederschlag gibt es nur selten.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um nach Busan zu kommen. In der Regel landet ihr mit dem Flugzeug in Seoul und könnt von dort einen Inlandsflug zum Gimhae International Airport nehmen. Alternativ fährt ein Schnellzug zwischen Busan und der Hauptstadt, die sogenannten KTX-Verbindungen, oder ihr nehmt den Expressbus. Falls ihr einen internationalen Führerschein besitzt, könnt ihr auch mit dem Auto durch Südkorea reisen und erreicht Busan über mehrere Autobahnen. Die letzte Option führt über das Schiff, denn es gibt Fährverbindungen zwischen Busan und einigen japanischen Städten. Nutzt auch die Verbindung nach Jeju, von Busan aus ist es nur eine knappe Flugstunde zur größten Insel Südkoreas.

Da nur die wenigsten Reisenden in Busan ein Auto zur Verfügung haben, sind die U-Bahnen, Busse und Taxen das gängigste Fortbewegungsmittel. Zum Flughafen gelangt ihr mit dem Busan-Gimhae Light Rail Transit. In Busan sprechen Einheimische koreanisch. In touristischen Gegenden kommt man auch mit Englisch weiter, bei einer Fahrt mit dem Taxi empfiehlt es sich das Reiseziel in koreanischen Schriftzeichen zur Hand zu haben.

In Busan könnt ihr günstig essen. Überall in der Stadt warten heimische Spezialitäten darauf, von euch gekostet zu werden. Sei es an den Straßenständen oder in den verschiedenen Restaurants: Die Köstlichkeiten haben in der Regel eine hohe Qualität und sind geprägt von Zutaten aus dem Meer. Wenn ihr keine Lust auf Sushi habt, probiert die koreanischen Pfannkuchen „Dongnae Pajeon“, deren Hauptbestandteile Eier und Frühlingszwiebeln sind und häufig auch Meeresfrüchte enthalten. ist hier für jeden Geschmack etwas Passendes dabei. Wer etwas typisch koreanisches trinken möchte, kann zu Soju greifen, eine Spirituose, die hauptsächlich aus Reise hergestellt wird und etwa 20 % Alkohol enthält.

Von günstig bis teuer gibt es in Busan Unterkünfte für jedes Budget. Preiswerte Hotels befinden sich bevorzugt in den Vierteln, wo ein reges Nachtleben herrscht und dementsprechend vor allem junge Leute aus aller Welt unterwegs sind. Etwas ruhiger und gehobener geht es in Strandnähe zu, beispielsweise in erster Reihe am Haeundae-Strand.