Jeju – größte Insel Südkoreas

Spektakuläre Landschaften, traumhafte Strände und ein skurriler Liebespark – die südkoreanische Vulkaninsel Jeju ist ein ganz besonderes Reiseziel. Das subtropische Paradies ist zwar als beliebter Spot für die Flitterwochen bekannt, doch auch Aktivurlauber werden sich inmitten der faszinierenden Naturhighlights besonders wohlfühlen. So gilt die südkoreanische Insel Jeju als perfekter Ort für alle, die auf ihrer Urlaubsreise unberührte Natur, malerische Strände und schlafende Vulkane entdecken wollen.

Die Insel Jeju (auch: Jejudo oder Jeju Island) liegt etwa 90 Kilometer südlich der koreanischen Halbinsel – mitten in einer Meerenge am Ausgang der Koreastraße, welche ins Ostchinesische Meer führt. Mit ihren insgesamt 1.850 Quadratkilometern Fläche zählt sie als größte Insel Südkoreas und gemeinsam mit einigen kleineren Inseln bildet Jeju eine eigene koreanische Provinz namens Jeju-do.

Entstanden ist diese Insel durch den Ausbruch eines Unterwasservulkans vor rund 1,8 Millionen Jahren. Doch noch bis vor 100 Jahren war sie nur sehr schwerlich für die Außenwelt zugänglich – ideale Bedingungen also für eindrucksvolle Landschaftsformen und einzigartige Pflanzenarten!

So sind es besonders die Vulkangipfel und Lavatunnel, welche Jeju ihren besonderen Reiz verleihen. Einmal vom Rand eines Vulkantrichters schauen, in einem Kratersee baden oder geheimnisvolle Lavahöhlen erkunden – all das könnt ihr auf Jeju erleben.

Darüber hinaus ist die Insel als beliebtes Reiseziel für Frischverheiratete bekannt, da hier zahlreiche Liebesdramen und Telenovelas gedreht wurden. Verliebte verbringen auf der romantischen Insel ihre Flitterwochen und bekommen zahlreiche Möglichkeiten, ihre Liebe zu zelebrieren. So können Paare hier einen Baum pflanzen, an Weinverkostungen teilnehmen und den bizarren Love Park voller erotischer Inspirationen besichtigen. Auch an malerischen Foto-Spots mangelt es der Insel keineswegs.

Doch auch, wenn ihr keine Flitterwochen plant, werdet ihr auf Jeju Einiges erleben. Wasserfälle, Wanderrouten und Korallenstrände laden euch auf zahlreiche Outdoor-Abenteuer ein. Außerdem wartet auf Jeju noch ein ganz besonderes Highlight auf euch – nämlich die berühmten Meerfrauen, die euch ihr einzigartiges Talent beweisen werden.

Jeju bietet euch vor allem faszinierende Naturschauspiele, die mit abenteuerlichen Entdeckungstouren locken. Doch auch kulturell hat die südkoreanische Insel viel zu bieten.

Der ruhende Vulkan Hallasan ist wohl der Star der Insel, denn mit seinen 1.950 Metern Höhe ist er der höchste Berg in ganz Korea. Das Besondere an ihm ist die reiche Flora und Fauna, die ihn und seinen umliegenden Nationalpark zu einem wahren Naturparadies machen, das sogar von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt wurde. Auf insgesamt sieben Wanderrouten könnt ihr den Nationalpark Hallasan mit all seinen Facetten erkunden und auch den Gipfel besteigen. Die Eorimok-Route ist dabei besonders beliebt. In etwa sechs Stunden wandert ihr den rund sieben Kilometer langen Rundweg entlang und erlebt dabei zahlreiche Highlights. So begegnen euch unterwegs vielleicht Rehe, die im Eorimok-Tal nach saftigem Gras suchen. Wandert ihr die Strecke im Mai, erwarten euch außerdem wunderschöne Azaleen in voller Blüte, die das gesamte Tal in ihrer bunten Pracht erstrahlen lassen.

Wollt ihr hinauf zum Gipfel steigen, so solltet ihr euch jedoch für die Wanderwege Seongpanak Trail und Gwaneumsa Trail entscheiden. Immer wieder eröffnen euch diese Routen wundervolle Ausblicke auf die Insel und das umliegende Meer.

Unterwegs erreicht ihr außerdem den einzigartigen Kratersee Baengnokdam. Der höchste Kratersee Koreas befindet sich mitten im Trichter des Vulkans Hallasan und hat einen beeindruckenden Durchmesser von rund 500 Metern. Weiter geht es durch Sumpflandschaften, über Hänge und Holzstege – bis ihr nach rund zehn Kilometern den Gipfel erreicht. Diese Besteigung ist auch für Anfänger geeignet, doch plant dafür am besten den ganzen Tag ein.

Der Jeongbang Wasserfall ist einer der wenigen Wasserfälle Asiens, die direkt ins Meer abfallen. Aus einer Höhe von 23 Metern rauscht das Naturwunder die Jusangjeolli-Klippen hinab und sorgt für einen Sprühnebel, in dem ihr einen wunderschönen Regenbogen erkennen könnt.

Der Legende nach haust unter dem Jeongbang Wasserfall ein Drache, dessen Geist in das Wasser überging und diesem heilende Kräfte gab. Leider erreicht ihr den Wasserfall nicht direkt, denn aufgrund zahlreicher Unfälle in der Vergangenheit sind die rutschigen Steine, die ihn umgeben, abgesperrt. Auch wenn ihr in der Nähe des Wasserfalls steht, bekommt ihr einen feinen Sprühnebel ab.

Auf der Insel Jeju gibt es zahlreiche Höhlen, die durch die flüssige Lava vergangener Vulkanausbrüche entstanden. Sie begeistern mit einer mystischen Aura und geologischen Besonderheiten. Die größte dieser Höhlen ist die Manjanggul Lavahöhle im Norden der Insel. Sie erstrahlt in einem spektakulären Grüngelbton und beeindruckt euch mit verschiedenen Arten von Stalaktiten und Stalagmiten, die bis zu 70 Zentimeter hoch sind. Geht ihr durch den geheimnisvollen Tunnel, begegnen euch sicher einige Fledermäuse, während ihr über Lavabrücken spaziert und Wasserfälle bestaunt.

Die Lavahöhle Manjanggul ist insgesamt 7,4 Kilometer lang, doch davon ist leider nur ein Kilometer für die Öffentlichkeit zugänglich. Nehmt euch dafür unbedingt eine wärmende Jacke mit, denn in dieser Höhle kann es mitunter sehr kalt werden.

Seongsan Ilchulbong (auch: Sunrise Peak) ist ein Berggipfel, der durch einen Vulkanausbruch vor mehr als 100.000 Jahren im Meer entstanden ist. Der inaktive Vulkan befindet sich im Osten der Insel Jeju und ist 182 Meter hoch, wobei der Krater 90 Meter über dem Meeresspiegel liegt und einen Durchmesser von 600 Metern hat. Schon von Weitem wird euch das UNESCO Weltkulturerbe auffallen. Besteigt ihr die höchste Stelle des Vulkans, erwartet euch ein mit Gras bewachsener Kraterrand, von dem ihr einen faszinierenden Ausblick auf das Umland habt.

Der Aufstieg über befestigte Treppenstufen dauert nicht länger als eine halbe Stunde und wird sich definitiv lohnen. Doch hier oben kann das Wetter mitunter sehr ungemütlich und feucht werden, sodass ihr euch unbedingt eine Regenjacke einpacken solltet.

Bei den Haenyeos, den sogenannten Meerfrauen, handelt es sich um eine recht ungewöhnliche Sehenswürdigkeit und eins der absoluten Highlights der Insel Jeju. Meist sind es ältere Frauen, die Taucheranzüge tragen und mit Netzen und Messern ausgestattet sind. Nachdem sie gemeinsam ein koreanisches Fischerlied gesungen haben, begeben sie sich ins wild tosende Meer und machen sich auf die Suche nach essbaren Meerestieren wie Muscheln, Schnecken und Fischen. Dabei tauchen die Haenyeos bis zu 20 Meter in die Tiefe und halten rund zwei Minuten die Luft an – und zwar ohne Atemmaske und nur mit Taucheranzug, Flossen und Taucherbrille. Wieder an Land angekommen, geben die Frauen einen einzigartigen Pfeifton von sich, der Sumbisori genannt wird. Durch diesen Pfiff pusten sie die eingeatmete Luft wieder aus ihren Lungen.

Nun habt ihr die Möglichkeit, die Meerestiere zu kaufen, welche es sonst nirgendwo frischer gibt. Von den Haenyeos soll es noch rund 6.000 auf der Insel Jeju geben, die die alte Inseltradition fortführen. Durch die Landflucht vieler Männer in den 70er Jahren konnte die Exportnachfrage an Meerestieren nicht mehr bewältigt werden, weswegen die Frauen das Fischen übernehmen mussten.

Inmitten steiniger Vulkanlandschaften gibt es eine Sehenswürdigkeit auf Jeju, die besonders die verliebten Inselbesucher anzieht. Obwohl Koreaner als sehr prüde gelten, haben sie einen Skulpturenpark auf Jeju erschaffen, der Erotik, Sexualität und Sinneslust in Kunst verwandelt.

Da die Insel ein beliebtes Ziel für die Flitterwochen darstellt und sich einige Koreaner häufig erst dann näherkommen, sollten sie sich im Jeju Love Park ein wenig Aufklärung und Inspiration holen. Die Skulpturen zeigen verschiedene Liebesstellungen und Akte, die von schlicht über skurril bis obszön reichen. An zahlreichen Foto-Points könnt ihr lustige Selfies schießen und auch das parkeigene Museum lädt zu einem Besuch ein.

Nach eurem Parkrundgang könnt ihr euch noch ein Café besuchen oder ihr wurdet so stark inspiriert, dass ihr euch im Shop noch ein nicht jugendfreies Souvenir kaufen mögt. Love Land ist übrigens erst ab 18 Jahren zugänglich!

Wer auf einer Insel Urlaub macht, wird natürlich ebenso mit zahlreichen Stränden verwöhnt, und an diesen mangelt es Jeju Island ganz und gar nicht.

Der nördlich gelegene Sandstrand Hamdeok Beach ist für seinen weißen Sand bekannt, bei dem der Türkiston des Meeres besonders toll zur Geltung kommt. Der Einstieg ist hier sehr flach, sodass kleine Kinder hier bequem im flachen Wasser plantschen können. Sportliche Urlauber spielen eine Partie Volleyball oder fahren eine Runde mit dem Kajak. Für den Hunger danach ist gesorgt, denn am Hamdeok Beach gibt es mehrere Restaurants und Cafés.

Schwarze Lavafelsen, die in einzigartigem Kontrast zu dem türkisblauen Meer und dem weißen Sand stehen, erwarten euch am Hyeopjae Beach. Dieser ruhige Strand ist bekannt für seine Artenvielfalt, denn hier tummeln sich Krabben, Möwen und zahlreiche andere Tiere. Auch an diesem Strand ist das Wasser flach, sodass Familien sich hier sehr wohlfühlen werden. Fliegende Händler versorgen euch mit Meeresfrüchten und Obst, doch Restaurants befinden sich ebenfalls ganz in der Nähe.

Auch Jejus Nachbarinsel Udo lockt mit idyllischen Stränden – beispielsweise dem Strand Geommeolle. Dieser kleine Strandbereich ist zwar nur rund 100 Meter lang, doch bezaubert euch mit schwarzem Sand und darüber hinaus mit einem phänomenalen Blick auf den Gipfel des Berges Someorioreum.

Ob Sonnenbaden oder Bootstouren, dieser Strand verspricht Entspannung pur. Zudem verbirgt er ein kleines Geheimnis, welches nur bei Ebbe sichtbar wird – nämlich die Höhle Dongangyeonggul, die einer Legende nach das Zuhause von Walen war. Auf die Insel Udo gelangt ihr übrigens mit der Fähre, die am Hafen Seongsanpohang startet.

Jeju lockt mit zahlreichen Abenteuern, doch eine Fernreise nach Südkorea sollte stets gut vorbereitet und geplant werden. Nehmt deshalb unbedingt unsere wertvollen Tipps mit in den Urlaub.

Am besten gelangt ihr nach Jejudo, wenn ihr einen Direktflug von Frankfurt am Main bis zum Flughafen Incheon in Seoul bucht. Möchtet ihr von Berlin aus fliegen, landet ihr in Moskau zwischen, bevor ihr in Seoul ankommt. Von dort aus starten mehrmals täglich Flüge nach Jeju, wofür ihr nur eine Stunde benötigt. Alternativ könnt ihr auch nach Busan und von dort aus weiter nach Jehu fliegen.

Mietet euch am Airport von Jeju am besten einen Leihwagen, da euch dieser am unkompliziertesten zu eurer Unterkunft und allen Highlights der Insel bringt. Ein Visum benötigt ihr für den Urlaub in Südkorea nicht.

Das subtropische Klima in Jeju macht den Aufenthalt sehr angenehm, denn das Wetter ist hier nicht so drückend und schwül wie auf dem Festland. Beachtet jedoch, dass es im Juli und August aufgrund der Regenzeit häufig schüttet wie aus Eimern. Wollt ihr mehr Sonnenstrahlen einfangen, solltet ihr von April bis Juni oder von September bis Oktober anreisen. Ab dem Monat Mai klettert das Thermometer auch meist über die 20-Grad-Marke. Nur in den Wintermonaten ist es auf Jeju mit rund sieben Grad Celsius recht frisch.

Die Insel Jeju ist bekannt für den fangfrischen Fisch und die köstlichen Meeresfrüchte, welche Bestandteil zahlreicher Speisen sind. Bei dem beliebtesten Fisch handelt es sich um den Galchi, der zu der Gattung der Haarschwänze gehört und auf der Insel in allerlei Variationen angeboten wird.

Noch berühmter sind jedoch die schwarzen Schweine (Heukdwaeji), die als nahrhafter als ihre rosa Artgenossen gelten. Meist wird das Schweinefleisch gegrillt und deftig gewürzt, bevor es auf dem Teller landet. Als weitere regionale Köstlichkeit gelten die Mandarinen von Jeju. Sie sind besonders süß und werden in Säften, Eis und Schokolade verarbeitet. Und so eine Tafel Mandarinenschokolade ist nicht nur ein leckerer Gaumenschmaus für euch, sondern schmeckt als süßes Mitbringsel sicher auch euren Liebsten zu Hause.

Auf Jeju Island findet ihr zahlreiche 5-Sterne-Hotels und Luxus-Resorts. Viele dieser Hotels widmen sich dabei ganz dem Thema der Flitterwochen. Hier werdet ihr meist mit Meerblick, Weinverkostungen und Spa-Bereich verwöhnt. Doch natürlich könnt ihr auf der Insel auch günstig übernachten und müsst dabei nicht auf Service und Komfort verzichten.