Ioannina in Griechenland erkunden


Ioannina vereint den Charme seines historischen Zentrums mit dem modernen Flair in der Neustadt, in der ihr einkaufen und das Nachtleben genießen könnt. Zu besichtigen gibt es geschichtsträchtige Bauwerke und Denkmäler, die an die osmanische Herrschaft im am Pamvotida-See befindlichen Ort erinnern.

Überblick

Die Hauptstadt der Region Epiros, Ioannina, liegt im Nordwesten von Griechenland auf 480 Metern Höhe auf einer felsigen Landzunge am Westufer des Pamvotida-Sees. Die Hochebene von Ioannina ist eine fruchtbare Landschaft inmitten des Pindos-Gebirges. Im 6. Jahrhundert soll es an der Stelle des heutigen Ioanninas bereits eine Siedlung von Kaiser Justinian I. gegeben haben. Die erste schriftliche Erwähnung gab es 879. Im Jahr 1085 wurde die Stadt von den süditalienischen Normannen erobert, bevor sie von den Byzantinern zurückgewonnen wurde. Heute wird Ioannina vor allem mit der osmanischen Zeit und Tepedelenli Ali Pascha verbunden. Die vielfältigen Einflüsse sind beim Besichtigen zu spüren. Ioannina entwickelte sich zu einem reizvollen Reiseziel, das viele Urlauber allerdings noch nicht kennen.

Blick auf Ioannina
Blick auf Ioannina

Sehenswürdigkeiten

Eure Besichtigungstour führt an bezaubernden Burgen und Palästen vorbei. Zu den Sehenswürdigkeiten in Ioannina zählen eine eindrucksvolle Moschee und ein besonderer Uhrenturm, der endlich den richtigen Standort gefunden hat. Eine willkommene Abwechslung ist ein Ausflug in die nahegelegene Höhlenwelt, in der Kinder wie Erwachsene leuchtende Augen bekommen.

Burg von Ioannina

Die imposante Burg von Ioannina ist die älteste byzantinische Festung des Landes, die durchgehend bewohnt wurde. Ihre Geschichte gibt Rätsel auf. Aufzeichnungen besagen, dass der Bau im 6. Jahrhundert von dem byzantinischen Kaiser Justinian I. errichtet wurde. Jedoch fand man bei Ausgrabungen Artefakte aus der hellenistischen Zeit im 4. bis 3. Jahrhundert vor Christus. Heute verbindet man das Bauwerk mit der Türkenherrschaft sowie den über Ioannina bis 1822 herrschenden Tepedelenli Ali Pascha. Die Burg ist in zwei Bereiche unterteilt: Die Festung Its Kale und die nordöstliche Zitadelle aus der Byzantiner-Zeit, die im 17. Jahrhundert durch den Aslan-Pascha-Moschee-Komplex ersetzt wurde.

Burg von Ioannina
Ioanninas Burgruine

Its Kale Akropolis

Beim Erkunden von Ioannina solltet ihr euch die Its Kale Akropolis am Ufer des Sees anschauen. Dabei handelt es sich um einen mit Mauern und Toren befestigten Bereich. Auf dem Gelände warten unter anderem zwei spannende Museen auf euch. Eines davon ist das Byzantinische Museum, in dem regionale Gegenstände von der frühchristlichen Zeit bis zum Ende des Byzantinischen Reichs ausgestellt sind. Es ist eine gelungene Kombination aus hübscher Keramik und praktischen Metallprodukten mit edlem Schmuck und urtümlichen Waffen. Der Höhepunkt der Sammlung sind architektonische Kunstwerke wie Säulen und Grabskulpturen. Das zweite Museum ist das Silberschmiedemuseum, das wir euch unter seinem englischen Namen Silversmithing Museum weiter unten bei den Aktivitäten vorstellen.

Its Kale Akropolis
Die Akropolis von oben

Höhle von Perama

Ein Muss für Abenteurer und Naturliebhaber ist diese begehbare Höhle, die ihr am Nordrand der Stadt Perama bestaunen könnt. Von Ioannina sind es nur fünf Kilometer. Ebenso lang ist die Höhle, von der aber lediglich ein Kilometer vollkommen erforscht ist. Es ist sinnvoll, eine professionelle Führung zu buchen. Dann lernt ihr viel über die Stalagmiten und Stalaktiten, die in der geheimnisvollen Höhlenwelt zu bestaunen sind. Wenn ihr schon in Perama seid, bietet sich ein Abstecher in das Dorf Ligiades an. Es ruht auf einer Höhe von etwa 900 Metern und lädt mit seinem charmanten Flair zum Verweilen ein. In gemütlichen Cafés bekommt ihr ein leckeres Stück Kuchen, das ihr mit Blick auf den Pamvotida-See verzehren könnt.

Uhrenturm

Der monumentale Uhrenturm von Ioannina wird auch Glockenturm genannt. Als Wahrzeichen der Stadt verbindet er den neoklassizistischen Stil mit orientalischen Einflüssen. Er hat eine bewegte Geschichte – im wahrsten Sinne des Wortes. Gebaut wurde er im Jahr 1905 in der Altstadt von dem Architekten Periklis Melirrytos. Doch die ursprüngliche Position des Uhrenturms in der Mitte des Platzes sollte nicht von Dauer sein. Bei einer Parade wurde er von einer schweren Kanone beschädigt, die von mehreren Pferden gezogen wurde. Aus diesem Grund musste der Turm an seinen heutigen Ort gebracht und restauriert werden. Im Jahr 1918 wurde er in den Park der Helden zum Dimokratias-Platz verlegt. Dort befindet sich auch das Grab des Unbekannten Soldaten.

Ioannina Uhrenturm
Der Uhrenturm von Ioannina

Aslan-Pascha-Moschee

Im Norden Ioanninas begeistert die osmanische Aslan-Pascha-Moschee, die mit ihrem magischen Erscheinungsbild besticht. Sie wurde zwischen 1618 und 1619 innerhalb der damaligen Stadtfestung errichtet. Seit 1933 ist in dem beeindruckenden Bauwerk das Munizipale Volkskundemuseum untergebracht. Es zeigt handwerkliche Sammlungen und historische Alltagsgegenstände. Besondere Trachten können ebenfalls bewundert werden. Unterhalb der Aslan-Pascha-Moschee ging es in der Vergangenheit dramatisch zu. Dort befinden sich Gefängnisse und Katakomben, in denen Widerstandskämpfer hingerichtet wurden. In der Nähe gibt es außerdem eine osmanische Bibliothek.

Aslan Pascha Moschee
Heute ein Museum: die Aslan-Pascha-Moschee

Orakel von Dodona

Die älteste Orakelstätte in Griechenland ist 20 Kilometer von Ioannina entfernt und das ideale Ausflugsziel für alle, die mystische Orte lieben. In der Antike war sie das zweitwichtigste Orakel nach Delphi. Sie wurde von Alexander dem Großen besucht, bevor er gegen die Perser kämpfte. Die Geschichte des Ortes ist bis heute nicht klar, erste Spuren einer Zivilisation werden auf die Bronzezeit geschätzt. Bei der Befragung des Orakels orientierte man sich am Rauschen der Blätter einer heiligen Eiche. Weitere Hinweise gab der Flug der Vögel, die in der Eiche lebten. Der ursprüngliche Orakelbaum wurde von den Römern beschädigt. An dieser Stelle wächst heute eine andere Eiche, die an die sagenumwobenen Zeiten erinnert. Es lohnt sich, noch ein Stück weiterzugehen und sich die kleine Steinbrücke in der Nähe anzusehen.

Dodona Theaterruine
Die Theaterruine in Dodona

Aktivitäten

Traumhafte Aus- und interessante Einblicke erwarten euch bei den vielfältigen Aktivitäten in und um Ioannina. Besucht außergewöhnliche Museen und erlebt die Natur am Pamvotida-See und auf der Ioannina-Insel! Ihr könnt einen Spaziergang im Litharitsia Park machen oder den Nervenkitzel bei einer Wanderung durch die faszinierende Vikos-Schlucht spüren.

Museen besuchen

Eine Ausstellung der besonderen Art gibt es im Silversmithing Museum in der Festung Its Kale, das sich mit dem Silberschmiedehandwerk beschäftigt. Dieses wird in Ioannina bereits seit der Antike betrieben und in zahlreichen Werkstätten der Stadt weitergeführt. Die Tradition, Technologie sowie Kunstwerke wie Haushaltsgegenstände und Schmuck stehen im Mittelpunkt des Museums. Über die feine Qualität der Waren könnt ihr euch im Museumsladen überzeugen.

Ebenso sehenswert ist das Archäologische Museum von Ioannina, das am Litharitsia-Park im Stadtzentrum auf euch wartet. Präsentiert werden archäologische Funde aus der Region, die aus der Phase zwischen der Altsteinzeit bis zur Spätromantischen Zeit stammen. Das Museum beherbergt unter anderem Funde aus der archäologischen Stätte von Dodona, die wir euch bereits vorgestellt haben. Schaut euch die Ausstellungsstücke in Ruhe an und lasst euch von der modernen griechischen Kunst inspirieren, die auch im Museum gezeigt wird.

Einen Ausflug zur Ioannina-Insel machen

Wenn ihr Naturidylle pur erleben möchtet, solltet ihr zu dieser kleinen Binneninsel im Norden des Pamvotida-Sees fahren. Sie ist aus Kalkstein entstanden und 67,7 Hektar groß. Ihre Länge beträgt etwa 1.000 Meter und ihre Breite 500 Meter. Ein Wald aus Pinien und Zypressen prägt die Landschaft, die im Inneren der Insel bis zu 50 Meter über der Seeoberfläche liegt. Das Ufer ist von Schilf und Papyrus gesäumt. Es bildet den Lebensraum von Fröschen und Wasservögeln. Im See schwimmen Süßwasserfische wie Aale und Karpfen. Mit ihnen tummeln sich noch Süßwasserkrebse im Wasser.

Ioannina Insel
Die Ioannina-Insel im Pamvotida-See

Für Historiker ist die Insel genauso spannend wie für Erholungssuchende. Aus dem 13. und 14. Jahrhundert existieren Nachweise über Menschen auf der Insel. Heute gibt es mehrere Klöster, von denen vier ihren Ursprung im späten Mittelalter haben. 1822 floh der vom Osmanischen Reich weitgehend unabhängige Ali Pascha vor seinen Gegnern aus Istanbul auf die Insel. Er soll dort besiegt und in einem Kloster getötet worden sein. Heute leben die Bewohner der Insel vom Fischfang und der Froschzucht. Sie verkaufen Kunsthandwerk und als Souvenir aus Griechenland könnt ihr einen Strohhut mitnehmen. Dieser erweist sich aufgrund des vorherrschenden Klima schon vor Ort als praktisch.

Am Pamvotida-See entspannen

Herrlich entspannend ist die Zeit am  Pamvotida-See in der Ebene von Ioannina. Die Stadt liegt an der Westküste, während im Norden die Ortschaft Perama zu finden ist. Aus einer Länge von etwas über sieben Kilometern und einer Breite von bis zu fünf Kilometern entsteht eine Seefläche von 20 Quadratkilometern. An der Ostküste erheben sich die Bergzüge des Mitsikeli und im See die Ioannina-Insel. Jede halbe Stunde werden Bootstouren über den See zur Insel angeboten. Lehnt euch zurück und genießt die Aussicht. Zudem sind die Ufer bestens geeignet, um eine Radtour oder Wanderung zu machen. Für alle, die sich ausruhen wollen, eignet sich der Katsari Park am Ufer. Packt eure Decke ein und genießt ein Picknick am Wasser.

Spazieren gehen im Litharitsia Park

Diese malerische Grünfläche lädt zum Entspannen ein. Macht einen ausgedehnten Spaziergang oder nehmt etwas zum Essen und eine Decke mit! Wer nach den kulinarischen Köstlichkeiten noch Wissensdurst hat, kann sich im Park den Veli-Pascha-Komplex ansehen. Diesen ließ Ali Pascha für seinen Sohn Veli Pascha errichten. Dazu gehören eine Moschee und eine Medrassa genannte Lehreinrichtung für islamische Grundsätze. In der Nähe kann die Litharitsia-Festung angesehen werden.

Die Vikos-Schlucht erforschen

Nur 50 Minuten Autofahrt von Ioannina kommen Naturfreunde bei einer Wanderung durch diese legendäre, fast zehn Kilometer lange Schlucht voll auf ihre Kosten. Vor Ort seid ihr von gigantischen Kalksteinwänden umgeben, die sehr steil und zum Teil über einen Kilometer hoch sind. Damit gehört die Vikos-Schlucht zu den tiefsten der Welt. Nehmt ein Fernglas mit, damit ihr beispielsweise an den Felswänden nistende Geier und Adler sehen könnt. Des Weiteren sollen hier Bären, Wölfe und Wildkatzen vorkommen. Eine begehrte Wanderroute führt von Monodendri nach Vikos.

Vikos Schlucht
In der Vikos-Schlucht wandern

Reise-Infos

Damit euer Urlaub in Griechenland der Höhepunkt des Jahres wird, solltet ihr ihn frühzeitig planen. Die wichtigsten Infos dafür findet ihr hier. Vom besten Zeitpunkt für eure Reise bis zur Fortbewegung vor Ort haben wir alles für euch zusammengefasst.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

In Ioannina und der gesamten Region Epirus ist es von Juni bis September am wärmsten. Wer mit Hitze nicht gut klarkommt, sollte den Juli und August meiden, dann werden Höchsttemperaturen von bis zu 29 °C erreicht. Im sechsten und neunten Monat des Jahres ist es mit 20 °C sehr angenehm, so dass Wanderungen in der Umgebung und Besichtigungen keine Probleme bereiten.

Ioannina ist immer eine Reise wert. Die griechische Stadt kann auf einem Kurztrip oder als Ziel bei einem Aufenthalt in Epirus erkundet werden. Als Basis für einen mehrwöchigen Urlaub in der Region ist sie ebenfalls bestens geeignet. Langweilig wird es euch in der facettenreichen Gegend auf keinen Fall.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Ioannina hat einen kleinen Flughafen, der allerdings nur für Inlandsflüge gedacht ist. In der Region Epirus gibt es den Flughafen Aktio in Preveza, etwas über 100 Kilometer von Ioannina entfernt. Direktflüge von Deutschland werden nicht angeboten. Von Frankfurt am Main aus fliegt ihr mit einem Zwischenstopp, beispielsweise in Athen, nach Ioannina. Alternativ könnt ihr einen Flug nach Korfu und eine anderthalbstündige Fähre nach Igoumenitsa nehmen. Von dort sind es mit dem Auto noch 78 Kilometer bis zu eurem Ziel.

Ioannina Altstadt
Ioanninas Altstadt

In Ioannina und der Region Epirus ist ein Mietwagen zu empfehlen, wenn ihr viel sehen möchtet. Die Stadt liegt verkehrsgünstig und ist ein Kreuzungspunkt von bedeutenden Straßen im Nordwesten des Landes. Alternativ könnt ihr weitere Strecken mit einem Fernbus zurücklegen. Dann solltet ihr euch unbedingt vor Ort informieren, wie oft dieser fährt. Das könnt ihr am Busbahnhof tun, den ihr im Norden der Altstadt Ioanninas in der Nähe des Campingplatzes findet.

Essen und Spezialitäten

Die griechische Küche hat viel mehr zu bieten als Gyros und Tsatsiki, das traditionell aus Joghurt, Gurken, Knoblauch und Olivenöl zubereitet wird. Bei den Salaten stehen der Auberginensalat Melitzanosalata und der auch in Deutschland bekannte Bauernsalat ganz oben auf der Liste. Fleischesser lieben das Essen in Griechenland. Die Schweine- oder Lammfleischspieße Souvlaki schmecken mit Metaxa-Soße aus Weinbrand und Sahne besonders gut. Köstliche Alternativen sind Aufläufe wie Moussaka, bei dem Hackfleisch, Eier und Kartoffeln mit Auberginen, Tomaten und Parmesankäse vereint werden. Zum Dessert gibt es griechischen Joghurt mit Honig, der mit zerkleinerten Walnüssen oder Pistazien verfeinert werden kann. Er ist ein echter Klassiker.

Hotels und Unterkünfte

Griechenland ist für seine vielseitigen Unterkünfte bekannt, die den traditionellen Charme des Landes mit behaglichem Komfort vereinen. In Ioannina und Umgebung findet ihr für jedes Reisebudget das richtige Zimmer. Ob schickes Hotel oder uriges Gasthaus: Haltet nach günstigen Angeboten Ausschau und bucht sie am besten sofort!

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