Epirus in Griechenland


Wanderungen vor einer malerischen Bergkulisse, Skifahrten über verschneite Pisten oder der Besuch eines alten griechischen Dorfes ohne viele andere Urlauber: Das sind typische Aktivitäten in der Region Epirus in Griechenland. Für einen Badeurlaub ist die Gegend aber auch hervorragend geeignet.

Überblick

Epirus oder auch “Epiros” genannt, ist eine griechische Region, die aufgrund ihres niedrigen Bekanntheitsgrades selten auf der Liste von Urlaubern steht. Die vereinzelten Besucher, die den Geheimtipp im Nordwesten des Landes entdeckt haben, werden begeistert sein. Epirus hat unglaublich viele Gesichter! Die Region bietet Hügelwelten, die im Sommer zum Wandern und im Winter zum Skifahren einladen, sowie tiefe Schluchten und verborgene Höhlen für Abenteurer. Sportler können aber auch an den Stränden aktiv werden, schwimmen gehen oder eine Segeltour unternehmen. Kulturbegeisterte machen sich auf den Weg in die Dörfer mit ihren gelebten Traditionen oder besuchen alte Bogenbrücken und Ruinen. Am besten erkundet sich die überwiegend abgeschiedene Gegend mit einem Mietwagen, mit dem ihr jeden Tag flexibel zu einem anderen Highlight gelangt. Der nördliche Teil von Epirus zählt mittlerweile zu Albanien. Nach den Balkankriegen wurde diese Aufteilung der Region Epirus vorgenommen. Ein kleiner Abstecher in das vielseitige Nachbarland Griechenlands, Albanien, ist daher kein Problem.

Epirus Vogelperspektive
Willkommen in Epirus

Strände

Erlebt den Komfort eines Strandurlaubs in Epirus mit allem, was dazu gehört! Die Region bietet klares, blaues Wasser mit sanften Wellen. Je nach Vorliebe könnt ihr wunderschöne Strände mit weichem Sand oder kitzelndem Kies besuchen.

Sarakiniko Beach

Der kleine, in einer schönen Bucht gelegene Sand- und Kiesstrand verfügt über zwei Tavernen und einen Verleih von Sonnenliegen. Der flach abfallende Einstieg ins Wasser und die klare Sicht bis zum Grund sind ideal für Familien mit Kindern, die sich ein sicheres Baden ohne plötzliche tiefe Wasserstellen wünschen. Durch den sanften Wellengang könnt ihr hier entspannte Stunden verbringen. Nur für Surfer und andere Wassersportler ist der Strand nicht geeignet. Übliche Beschäftigungen am Sarakiniko Strand sind das Lesen unter den schattenspendenden Olivenbäumen, Picknicken, Sonnenbaden, Planschen im Wasser und die Erholung vom stressigen Alltag.

Scala Beach

Eine wunderschöne Szenerie bietet auch der Scala Beach, einige Kilometer von Parga gelegen. Die Bucht wird von Klippen und Bäumen gerahmt. In der Sonne glitzert das türkis anmutende Meerwasser mit weichem Sand. Auch hier fällt das Wasser sanft ab und ist somit für Familien mit Kindern bestens geeignet. Wer sich hinaus ins Meer traut, wird beim Schnorcheln mit einer klaren und weiten Sicht in der Unterwasserwelt belohnt. In der Hauptsaison zieht es viele Einheimische an den Scala Beach, sodass es schwierig werden kann, einen Platz für sich ganz allein zu finden. Dafür bleibt die Kulisse stets naturnah und wild, da jegliche Einrichtungen fehlen. Ihr solltet also ausreichend Proviant für den Tag mitbringen.

Epirus Scala Beach
Der Scala Beach in Epirus

Krioneri Beach

Wer keine aufwendigen Anfahrten auf sich nehmen möchte, entscheidet sich für den Stadtstrand von Pargas Krioneri. Zentral in dem Ferienort gelegen und von Felsen gesäumt, könnt ihr auch an diesem kleinen, aber feinen Strand die Annehmlichkeiten eines Badeurlaubs genießen. Insgesamt teilt sich Krioneri in mehrere Buchten auf. Durch die zentrale Lage des Strands, müsst ihr keinen reinen Badetag einlegen, sondern könnt auch noch shoppen gehen oder eine Sightseeingtour unternehmen.

Epirus Krioneri Beach
Badevergnügen in einer der felsigen Buchten

Lagune von Alonaki Fanariou

Die versteckte Lagune zeigt sich als halbmondförmig verlaufender Strand zwischen Felsen und Klippen, der viele Ruhesuchende begeistert. Die naturschöne Lagune besteht aus Kieseln und Steinen und ist deshalb – und aufgrund ihres weniger flachen Wassereinstiegs – nicht für Familien mit Kindern geeignet. Alle anderen werden sich in der nahezu verzauberten Welt mit dem grünlich glitzernden Wasser sicher sofort wohlfühlen.

Sehenswürdigkeiten

Neben ausgiebigen Badetagen und der Entspannung vom Alltag darf natürlich auch dieser Teil des Urlaubs nicht fehlen. Die folgenden Orte solltet ihr euch bei eurem Urlaub in Epirus nicht entgehen lassen.

Ioannina

Die Hauptstadt der Region Epirus zählt zu den schönsten Städten Griechenlands. Sehenswert sind der grünlich schimmernde Pamvotis See (oder “Pamvotida See” genannt) mit einer kleinen Insel sowie die ummauerte Altstadt mit den Ruinen alter Bauwerke, die von längst vergangenen Zeiten berichten. Auch eine Moschee und eine Zitadelle sind Zeugen der Geschichte. In der Neustadt Ioanninas geht es hingegen modern und turbulent zu. In den Bars und Cafés könnt ihr oft bis in die Nacht hinein mit den Einheimischen feiern.

Zagori

Eine andere Welt eröffnet sich in der Region Zagori. Diese zeichnet sich durch Gebirge aus, die eher an Österreich oder die Schweiz als an Griechenland erinnern. Die Gegend um Zagori ist ideal für Wanderer. Auch finden sich dort mehr als 40 in die Berghänge gebauten Dörfer. Manche von ihnen wurden aufwendig restauriert, während andere fast zu Geisterdörfern verkommen und kaum noch bewohnt sind. Doch egal, wo eure Streifzüge euch hinführen: Ihr werdet immer wieder auf die für die Gegend charakteristischen Steinbogenbrücken treffen, von denen es über 50 in Zagori gibt.

Epirus Zagori Steinbruecke
Eine für die Region typische Steinbrücke

Parga

Wieder ein neues Gesicht von Epirus wird in Parga präsentiert. Die Stadt ist lebendiger und quirliger als Ioannina und definitiv größer als die Dörfer in Zagori. Auch steht weniger das Wandern, sondern mehr der Badeurlaub im Fokus – wie ihr an den Stränden rund um Parga vermutlich schon bemerkt habt. Durch die Lage am Ionischen Meer wäre es schade, nicht wenigstens einmal an der schönen Promenade entlang zu schlendern. Schaut aber auch auf die pastellfarben getünchten Häuser und die im Hafen schippernden Fischerboote, die direkt einem Reisekatalog entsprungen zu sein scheinen. Wahrzeichen der Stadt sind zudem die Reste der venezianischen Festung, die hoch über der Stadt thront und euch mit einem herrlichen Panoramablick über die Küste überrascht.

Arta

Die Stadt Arta mutet wie ein Freilichtmuseum an, denn sie ist von byzantinischen Denkmälern, Bauwerken und Ruinen geprägt. So zum Beispiel die Kirche Panagia Parigoritissa und das Kastro mit einem über 20 Meter hohen Glockenturm. Man vermutet noch viele verborgene Schätze unter der Stadt, denn erst vor einigen Jahren wurde ein kleines Amphitheater entdeckt. Sehenswert ist auch die 145 Meter lange Brücke von Arta, die älteste Bogenbrücke des Landes.

Epirus Panagia Parigoritissa
Die Panagia Parigoritissa

Perama Höhle

In der Nähe von Ioannina könnt ihr ein weiteres Must-see besuchen, das sich für alle neugierigen Urlauber ohne Platzangst eignet. Es geht in die Perama Tropfsteinhöhle, die seit über 1,5 Millionen Jahren existiert. Sie ist circa 14.800 Quadratmeter groß und 1.100 Meter lang. Insgesamt teilt sich die Höhle in 19 Räumlichkeiten auf, die während einer Führung besichtigt werden können.

Epirus Perama Hoehle
Ein Ausflug in die Perama Höhle

Orakel von Dodona

Bestimmt kennt ihr das Orakel von Delphi, zumindest dem Namen nach. Es gibt noch ein zweites Orakel, das in Griechenland von zahlreichen Menschen aufgesucht wurde, um ihre Fragen über das Schicksal zu beantworten. Das Orakel von Dodona besteht aus mehreren antiken Ruinen, unter denen ein altes Theater hervorsticht. Für die Weissagung war eine mystische Eiche verantwortlich. Je nach Rascheln der Blätter war eine andere Antwort gegeben.

Aktivitäten

Sand, Badevergnügen und Sightseeing wurden abgehakt, doch der Urlaub ist längst noch nicht vorbei? Dann haben wir hier noch mehr Ideen, wie ihr eure Zeit in der Region Epirus am besten nutzen könnt.

Wanderung unternehmen

In der gesamten Region sind einzigartige Wanderungen möglich. Im Nationalpark Vikos-Aoos können auch Anfänger schöne Wege finden. In diesem Park bei den Zagori Dörfern begegnet ihr mit etwas Glück auch einheimischen Schildkröten. Diese lieben die hiesigen Lebensbedingungen mit den rauschenden Bächen und Flüssen, die besonders sauber sind. Auch Wanderer lassen sich hier zu einer Abkühlung verführen. Eine andere Kulisse für Fans von Aktivurlauben bietet der Drachensee Drakolimni, der zu den malerischsten Orten in ganz Griechenland gehört. Es ist ein Bergsee, der eine sechs- bis siebenstündige Wanderung erfordert. Der Sage nach hat in der Gegend, wenig überraschend bei der Namensgebung des Gewässers, ein Drache gelebt. Als drittes Wanderziel empfehlen wir die Vikos Schlucht, die auf dem Vikos Trail durchquert werden kann. Das ist ein zwölf Kilometer langer Pfad, der euch die bis zu 1.000 Meter tiefe Schlucht, aus bester Perspektive, offenbart.

Wassersport treiben

Sport kann nicht nur beim Wandern, sondern auch an der Küste erfolgen. Zieht es euch ans Meer, sind Wasserskifahrten oder Touren mit dem Jetski empfehlenswert. Taucher und Schnorchler kommen ebenfalls an manchen Badestellen auf ihre Kosten. Auf einigen Seen sind Kajaktouren erlaubt, Rafting gelingt auf den wilden Flüssen in den Nationalparks. Segelausflüge von einer Strandbucht zur nächsten runden die aktiven Möglichkeiten ab.

Epirus Rafting
Abenteuer an und auf dem Wasser

Museen besuchen

Wenn ihr Lust habt, noch mehr über die Kultur zu erfahren oder das Wetter schlecht ist, dann besucht ein Museum in Epirus. Das städtische Ethnographische Museum in Ioannina hebt sich besonders hervor, denn es zeigt Exponate aus fast allen Sparten des früheren Lebens. Darunter sind Trachten, Werkzeuge, Schmuckstücke, Bücher und Waffen der griechischen, jüdischen und muslimischen Tradition. Auch das kompakte Olivenöl-Museum in Parga hat seinen Charme. In einer ehemaligen Fabrik für Olivenöl, die noch bis in die 1970er Jahre hinein betrieben wurde, seht ihr die Geschichte hinter dem Produkt, für das Griechenland unter anderem berühmt ist. Natürlich ist eine Verkostung mit dabei!

Wintersport treiben

Reist ihr im Winter nach Epirus, stehen Skifahrten wahrscheinlich ganz oben auf eurer To-do-Liste. Denn mit dem Skigebiet Anilio verfügt die Region über mehrere Pistenkilometer und eine Abfahrt in 1.800 Metern Höhe. Mit fünf Liften erschlossen, geht es in dem Skigebiet bequem an die Spitze und schließlich rasant wieder nach unten.

Souvenirs shoppen

Was wäre ein Urlaub ohne Souvenirs? In Epirus heißt das: echte Handwerkskunst aus den Dörfern. Berühmt ist die Gegend für Silberschmuck, weshalb ihr vielleicht trotz des eher kostbaren Materials ein Schnäppchen als Erinnerung an die Reise ergattern könnt. Alternativ ist bei den handbestickten Textilien gewiss etwas dabei, das euch für immer an diesen traumhaften Urlaub erinnern wird.

Epirus Silberschmuck Souvenir
Epirus ist für sein Silberhandwerk bekannt

Reise-Infos

Hat Epirus nun euere Herz erobert und ihr plant in Gedanken bereits euren Urlaub in Griechenland? Dann haben wir anschließend noch ein paar hilfreiche Informationen, die euch die Planung erleichtern.

Reisezeit

Zwischen Mai und September wird es in Epirus am wärmsten und angenehmsten. Für einen reinen Wanderurlaub könnt ihr auch etwas früher oder später losfliegen – das gleiche gilt für einen Sightseeing-Urlaub. Lediglich zum Baden solltet ihr in den Monaten Juli oder August anreisen.

Reisedauer

In Epirus wandern zu gehen, kann wunderbar entschleunigend sein. Da es aber durchaus mehr zu unternehmen und zu sehen gibt als die Wanderwege, solltet ihr definitiv mehr als nur ein Wochenende einplanen. Durch die etwas aufwendigere Anreise ab Deutschland lohnt sich der Epirus-Urlaub erst so richtig, wenn ihr mindestens eine Woche bleibt.

Epirus Bergdorf
Urlaub in Epirus verspricht Erholung pur

Anreise

Leider gibt es keine Direktflüge von Deutschland aus in die Region Epirus und dessen Flughafen Aktio/Preveza. Stattdessen solltet ihr nach Thessaloniki fliegen. Da landet ihr nach etwa drei Stunden Flugzeit. Von Thessaloniki aus müsst ihr je nach Endziel in Epirus drei bis vier Stunden mit dem Mietwagen einplanen. Oder ihr fliegt nach Korfu und reist von dort aus ganz entspannt weiter mit der Fähre nach Igoumenitsa, dort befindet sich nämlich der Haupthafen von Epirus.

Fortbewegung vor Ort

Wir erwähnen den Mietwagen nach der Ankunft in Thessaloniki nicht umsonst: Er ist in Epirus unabdinglich, da die Region sehr abgeschieden ist. Nur während der Sommerzeit fahren vereinzelt Busse zu den größeren Ortschaften, allerdings sehr unregelmäßig. In vielen Dörfern und Städten könnt ihr den Wagen glücklicherweise stehen lassen, denn fast alles ist ohne größere Anstrengung zu Fuß erreichbar.

Essen & Spezialitäten

Der Feta aus Epirus ist landesweit bekannt – probiert unbedingt eines der Gerichte mit dem leckeren Käse! Auch die je nach Region unterschiedlich gefüllten Blätterteigtaschen sind ein Genuss. Mal stecken vegetarische Füllungen wie Zucchini drin, mal deftiges Fleisch vom Lamm oder Hühnchen.

Hotels & Unterkünfte

Boutique-Hotels und Spa-Resorts prägen das Bild um die Ferienorte wie Parga. Komfort müsst ihr im Urlaub ebenso wenig vermissen wie den Blick aufs Meer, die Berge oder die Stadt. Entscheidet selbst, worauf ihr euren Fokus legen wollt. Für jeden Urlauber findet sich auf jeden Fall etwas Geeignetes. Dazu kommen urige Gasthäuser und Pensionen in der Zagori Region, die naturnah sind. Übernachtet stilecht in einem Dorf, um die authentische griechische Gastfreundschaft zu erleben, und brecht gleich morgens früh zu eurer Wanderung auf.

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2 Kommentare zum Thema
  1. Rimini

    Der Hinweis nur über Thessaloniki anzureisen finde ich schade. Wir fliegen immer Corfu an. 1½h entspannt auf der Fähre nach Igoumenitsa. Nur als Hinweis.

    1. ab in den urlaub Magazin Redaktion

      Hallo Rimini,

      ganz lieben Dank für den Hinweis. Wir haben das natürlich gerne mit in den Artikel aufgenommen.

      Beste Grüße
      Die ab in den urlaub Magazin Redaktion