Jerez de la Frontera in Spanien


Jerez de la Frontera gilt als die Wiege des Flamencos in Andalusien. Zudem wandelt ihr in der kulturreichen Stadt auf den Spuren des spanischen Sherrys oder genießt eine Auszeit an den sonnenverwöhnten Stränden der nahen Costa de la Luz.

Überblick

Jerez de la Frontera oder kurz „Jerez“ befindet sich in der spanischen Provinz Cádiz. Diese ist von zahlreichen Kulturgütern geprägt und erweist sich immer wieder als lohnenswertes Reiseziel für den Urlaub mit Fokus auf Kultur. Durch die Nähe zur Costa de la Luz zahlt sich aber auch die Planung eines Badeurlaubs aus. Bequem per Direktflug ab Deutschland zu erreichen, seid ihr im Nu vor Ort und könnt dank der pulsierenden Klänge des Flamencos etwas vom spanischen Lebensgefühl mitbekommen. Hier in Jerez de la Frontera soll dieser aufregende Tanz sogar einen seiner Ursprünge haben. Vielleicht habt ihr Glück und reist passend zum Flamenco-Festival an. Alternativ nutzt ihr jahreszeitenunabhängig die Gelegenheit, vor Ort die hübsche Festung, die nostalgischen Kirchen und die berühmte Rennstrecke zu besichtigen. Als eine der größten Städte Andalusiens ist Jerez de la Frontera zwar ein beliebter Urlaubsort, dennoch weniger überlaufen als andere Hotspots in der Provinz Cádiz.

Strände

Jerez de la Frontera ist nie weit vom Meer entfernt, die Costa de la Luz ist innerhalb von wenigen Minuten erreichbar. Weicher Sand unter den Füßen und eine Abkühlung im Atlantik garantieren erholsame Stunden. Diese Aussichten sorgen dafür, dass die Region ein perfektes Entspannungsziel ist. Das Meeresrauschen begleitet euch beim Sonnenbaden, Schwimmen, Surfen oder Spaziergang!

Strand an der nahen Costa de la Luz
Strand an der nahen Costa de la Luz

Playa Valdelagrana

Wie viele Strände der Costa de la Luz liegt die Playa Valdelagrana rund eine halbe Autostunde von Jerez entfernt. Belohnt werdet ihr gleich nach der Anfahrt mit einem flach abfallenden Strand, der ein sicheres Schwimmen im seichten Wasser für die ganze Familie ermöglicht. Da viele Menschen die Annehmlichkeiten der Playa Valdelagrana zu schätzen wissen, ist es hier selten ruhig. Wer bei einem romantischen Spaziergang den feinen Sand unter den nackten Füßen spüren möchte, hat in den Abendstunden meist mehr Glück für etwas weniger Trubel.

Playa de las Redes

Eher städtisch mutet die Playa de las Redes an, die ebenso wie die Playa Valdelagrana mit weichem Sand besticht. Der Kontrast des grünlich schimmernden Wassers ist ein beliebtes Motiv bei Naturfotografen. In der Hauptsaison kann es auch hier etwas voller werden. Trotzdem solltet ihr auf dem weitläufigen Strandareal immer einen Platz für euer Sonnenbad finden. Ein kleiner Wasserpark mit Spielzeugen im Meer ist ideal für die Kinderbeschäftigung.

Playa de Fuentebravía

Mit einer Breite von 40 Metern ist auch die Playa de Fuentebravía ein reizvolles Ziel zum Sonnenbaden, Lesen und Entspannen. Aktive kommen aber dank der Segelschule und der speziellen Surf- und Tauchzone ebenfalls auf ihre Kosten. Strandbars, Cafés und Restaurants schenken die nötige Stärkung vor oder nach dem Wassersport. Wer es ruhiger mag, genießt einfach den feinen Sand und die sanften Meereswellen.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswertes gibt es reichlich in Jerez de la Frontera, sodass der Kulturhunger jederzeit befriedigt werden kann. Entdeckt die alten Gebäude und erfahrt mehr über die Reit- oder Flamenco-Traditionen!

Alcázar

Der Alcázar stammt noch aus maurischen Zeiten und gilt als das älteste Gebäude von Jerez de la Frontera. Logisch, dass ein Besuch im Urlaub nicht fehlen darf. Früher beherbergte die Festung unter anderem eine Moschee, die jedoch im Laufe der Zeit in eine Kapelle umgewandelt wurde. Trotzdem lässt der achteckige Turm vermuten, dass es einst ein islamisches Gotteshaus war. Zur Anlage zählen weiterhin kunstvolle Torbögen und nostalgische Badehäuser sowie das im barocken Stil gestaltete Herrenhaus „Palacio de Villavicencio“ aus dem 17. Jahrhundert. Es wurde auf den Überresten eines anderen Gebäudes errichtet. Zur Burganlage gehört außerdem ein kleiner Park.

Der Alcazar in Jerez de la Frontera
Der Garten des Alcázars

Königlich-Andalusische Reitschule & Gestüt

Durch die enge Verbindung zu den andalusischen Pferden muss in Jerez auch eine Stippvisite in der Königlich-Andalusischen Reitschule drin sein. Dort könnt ihr die majestätischen Tiere hautnah erleben. Besonders berühmt ist die Reitschule für ihre Dressurschauen. In der Nähe von Jerez de la Frontera, etwas außerhalb der Stadt, erfahrt ihr noch mehr über den Hintergrund der Pferde und ihrer Zucht: Das Gestüt „Yeguada de la Cartuja“ bietet 2,5-stündige Führungen an, bei denen ihr den Stuten und Fohlen der bekannten Rasse begegnet.

Kathedrale von Jerez

Die Kathedrale von Jerez reifte in fast 100 Jahren zu ihrem heutigen Erscheinungsbild heran. Sie vereint barocke, gotische und klassizistische Elemente. Auch Einflüsse der Renaissance sind unverkennbar. Als eines der imposantesten Gebäude von Jerez de la Frontera ist ein Besuch der Kathedrale ein absolutes Muss während einer Tour durch die Stadt. Im Inneren seht ihr traumhafte Gemälde, während die Fassade allein bereits dank ihres Glockenturms besticht.

Kathedrale von Jerez de la Frontera
Kathedrale von Jerez de la Frontera

Circuito Permanente de Jerez

Euch interessieren eher Pferdestärken als echte Pferde? Dann solltet ihr die Rennstrecke „Circuito Permanente de Jerez“ besuchen. Sie diente bereits im Jahr 1986 der Austragung des Grand Prix der Formel 1. Seither finden hier immer wieder aufregende Motorradrennen statt. Sie ist über 4,4 Kilometer lang und verfügt über insgesamt 14 Kurven, die es zu meistern gilt.

Zentrum für Flamenco

Die „Wiege des Flamencos“, wie die Stadt Jerez genannt wird, kann natürlich nicht auf ein entsprechendes Infozentrum verzichten. In den Räumlichkeiten des noblen Gebäudes Palacio Pemartín gibt es circa 15.000 Film- und Tonaufnahmen rund um diesen Tanz. Außerdem zählen 5.500 Bücher über den Flamenco zum Bestand. Wer der spanischen Sprache mächtig ist, kann sich mit den audiovisuellen Daten über den aufregenden Tanz informieren.

Kirchen

Mit der Iglesia de San Miguel, der Iglesia de San Dionisio, der Iglesia de Santo Domingo und der Iglesia de San Marcos stehen noch vier andere Gotteshäuser für die Besichtigungstour zur Verfügung. Die Iglesia de San Miguel und die Iglesia de San Dionisio wurden im 15. Jahrhundert erbaut. Erstere fällt durch den blauen Turm ins Auge, letztere wurde dem Stadtpatron San Dionisio gewidmet. In der gotischen Iglesia de Santo Domingo taucht ihr noch tiefer in die Vergangenheit von Jerez de la Frontera ein, denn sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und gilt als erste Kirche außerhalb der einstigen Stadtmauern des Ortes. Ebenfalls im 13. Jahrhundert wurde die Iglesia de San Marcos gebaut, die mittlerweile zum offiziellen spanischen Kulturgut gehört. Auch alte Klöster und weitere Kapellen prägen das Stadtbild von Jerez. Haltet also immer Ausschau!

Iglesia de San Dionisio in Jerez
Iglesia de San Dionisio in Jerez

Aktivitäten

Ob an sonnigen oder verregneten Tagen, mit den verschiedenen Themenbereichen wird euch sicher auch eines der Museen in Jerez magisch anziehen. Zum Pflichttermin gehört weiterhin die Besichtigung einer Sherry Bodega. Was euch noch erwartet? Das verraten wir jetzt!

Museen besuchen

Nach dem Sightseeing folgt oft der Museumstag. Das gilt zumindest für alle, die einen ausgedehnten Kultururlaub planen. Doch auch, wer sich selbst eher zu den Kulturmuffeln zählt, sollte in Jerez de la Frontera die Augen nach Museen offenhalten. Denn so manche Thematik wird euch überraschen. Es gibt nicht nur „klassische“ Museen wie das Archäologisches Museum, das unter anderem römische und steinzeitliche Artefakte präsentiert, sondern auch beispielsweise ein Honig- und Bienenmuseum. Dabei wandelt ihr auf den Spuren der heimischen Imker und ihrer Honigproduktion und könnt anschließend im Museumsladen auch einige der Produkte aus der Region kaufen.

Auch das Uhrenmuseum Museo de los Relojes bietet spannende Unterhaltung. Ursprünglich mit 152 Uhren ausgestattet, sind es heute knapp 280 Exponate aus verschiedenen Ländern der Welt, die ihr besichtigen könnt. Im Kutschenmuseum liegt der Fokus indes auf den Fortbewegungsmitteln des 19. und 20. Jahrhunderts. In einer alten Weinhandlung untergebracht, befindet ihr euch gleich in einer zeitgenössischen und ansprechenden Kulisse wieder.

Sherry Bodega besichtigen

Der Sherry ist so eng mit Jerez de la Frontera verknüpft wie der Rum mit Kuba. In den vielen Sherry Bodegas der Stadt erfahrt ihr alles über den Herstellungsprozess des bekannten Getränks. Teilweise werden die Führungen sogar in deutscher Sprache angeboten. Zu den berühmtesten Bodegas gehören die Bodega González Byass aus dem 19. Jahrhundert und die Bodega Domecq aus dem 18. Jahrhundert. Zweitere ist die älteste der ganzen Stadt. Eine Verköstigung ist meist ebenfalls Teil der Führung.

Übrigens: Während mit einer Bodega früher Lager- oder Kellergewölbe bezeichnet wurden, steht der Begriff heute für einen Weinkeller, einen Weinausschank oder eine Weinhandlung.

Bodega in Jerez de la Frontera
Fässer in einer Bodega

Veranstaltungen erleben

Wiederkehrende Veranstaltungen machen Jerez erneut in kultureller Hinsicht interessant. Da wäre zum einen das Flamenco-Festival, das zwei Wochen im Februar und März alles ins Licht des Tanzes taucht. Wer während diesen zwei Wochen in Jerez de la Frontera weilt, kommt um das weltbekannte Fest garantiert nicht herum und erlebt die Tradition hautnah. Nehmt an den Workshops teil oder bestaunt die Shows, kauft ein Flamencokleid oder lasst euch einfach vom positiven Lebensgefühl der Einheimischen mitreißen!

Feria del Caballo
Pferdegespann während der Feria del Caballo

Ein weiteres Highlight, das alljährlich Einzug in Jerez hält, ist das Pferdefest „Feria del Caballo“. Wenig verwunderlich, dass in der Stadt der Andalusier auch der entsprechenden Pferderasse mit einer Feierlichkeit gedacht wird. Bei der Veranstaltung Anfang Mai gibt es Reitwettbewerbe, Vorführungen und aufwendige Umzüge zu Pferd.

Tagesausflug nach Cádiz machen

Nach Cádiz sind es, wie zu den Stränden der Costa de la Luz, nur etwa 30 Minuten Fahrtzeit mit dem Auto. Grund genug für einen Abstecher in die herrliche Hafenstadt! Am Atlantik gelegen bezaubert sie mit eindrucksvollen Gebäuden wie ihrer riesigen Kathedrale oder Festungen wie Santa Catalina und San Sebastián. Feierlustige kommen bestenfalls zu Karnevalszeiten in die Gegend und freuen sich dann über das bunte Treiben.

Reise-Infos

Jerez de la Frontera begeistert seine Besucher mit einem ganz eigenen Charme! Wenn ihr euch davon selbst einmal überzeugen wollt, solltet ihr noch die nötigen Reise-Infos für einen Urlaub an der Costa de la Luz lesen und gleich mit der Planung beginnen!

Reisezeit

Das milde Klima in Jerez de la Frontera wird durch die günstige Lage zwischen Bergen und Meer begründet. Daher könnt ihr fast ganzjährig anreisen, wenn ihr auf den Spuren von Flamenco, Pferden und Sherry wandeln wollt. Im Sommer ist die Regenwahrscheinlichkeit sehr gering und die Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius sind ideal für einen Badeurlaub. Weniger passend ist die Hochsaison für Besichtigungen, da ihr dann schnell ins Schwitzen kommt und die Straßen voller werden.

Reisedauer & Anreise

Schon ein Tagesausflug ab Cádiz kann sich in Jerez de la Frontera auszahlen. Erfahrungsgemäß schafft ihr aber nicht alles binnen weniger Stunden und müsstet euch bei einem Kurztrip auf einzelne Sehenswürdigkeiten und Museen beschränken. Mindestens eine Woche Aufenthalt ist empfehlenswert, wenn ihr sowohl alles besichtigen als auch die Strandpanoramen rundum auskosten wollt.

Durch den Flughafen von Jerez de la Frontera ist die Anreise von Deutschland aus schnell erledigt. Ab Frankfurt am Main gibt es zum Beispiel Direktflüge nach Jerez, die eine Flugzeit von nur drei Stunden bedingen. Der kleine und übersichtliche Flughafen ist über Züge mit der Stadt verbunden. Die Fahrzeit beträgt circa eine halbe Stunde bis ins Zentrum.

Fortbewegung vor Ort

In Jerez de la Frontera lasst ihr gerne das Auto stehen, denn sehr viele Sehenswürdigkeiten liegen in kurzer Distanz zueinander. In die umliegenden Städte wie Cádiz bringen euch die guten Zugverbindungen oder ein Mietwagen, mit dem ihr auch eine traumhafte Tour entlang der Costa de la Luz starten könnt.

Essen & Spezialitäten

Dass der Sherry in Jerez seinen festen Platz hat, wisst ihr nun schon. Das spiegelt sich natürlich auch in den Speisekarten wider. So findet ihr zahlreiche Gerichte mit Sherrysauce, die dann oft den Zusatz „à la Jerez“ tragen. Unabhängig davon ist die Küche von Jerez de la Frontera durch die Meeresnähe maritim geprägt, sodass Freunde von Fisch und Meeresfrüchten auf ihre Kosten kommen.

Hotels & Unterkünfte

Residiert in Jerez de la Frontera zentrumsnah oder etwas außerhalb. Die Auswahl sollte groß genug sein! Freunde von Besichtigungstouren bevorzugen meist die zentral gelegenen Hotels, die kurze Wege zwischen Zimmer und Hotspot versprechen. Bedenkt aber, dass diese einen Großteil der Reisekasse beanspruchen können. Alternativ punkten Frühbucher oder Reisende, die sich bewusst für eine etwas außerhalb befindliche Unterkunft entscheiden. Hier habt ihr in der Regel den Vorteil eines ruhigen und naturnahen Umfelds. Badeurlauber wählen hingegen eine Bleibe direkt an der Costa de la Luz und nutzen die Gelegenheit für einzelne Tagesfahrten nach Jerez.

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