Kanadas östlichste Provinz begeistert mit einem faszinierenden Mix aus unberührter Natur, Abenteuerlust und lebendiger Kultur. Zwischen der wilden Atlantikküste und uralten Wäldern erwarten euch eine bewegende Geschichte sowie viel Gastfreundschaft. Neufundland und Labrador ist ein spannendes Ziel für alle, die das Besondere suchen.
Überblick
Freut euch auf wilde Natur, dramatische Küstenlandschaften und das freundliche Lächeln der Ostkanadier. In Neufundland und Labrador wartet ein Abenteuer, das Herz und Seele berührt. Ihr könnt auf spektakulären Trails entlang der Klippen wandern, Wale aus nächster Nähe beobachten, historische Wikingersiedlungen entdecken und die Idylle abgelegener Fischerdörfer genießen. Hier verschmelzen Geschichte, Natur und Kultur zu einem Erlebnis, das ihr nie vergessen werdet. Das Beste: Ihr werdet das Gefühl haben, ein Stück des Landes entdeckt zu haben, das noch ganz euch gehört.
Städte
Neufundland und Labrador ist zwar eher dünn besiedelt, bietet aber eine Vielzahl an interessanten und charmanten Orten, in denen es viel zu entdecken gibt. Vom pulsierenden St. John’s bis hin zu kleinen Küstenstädtchen mit bunten Holzhäusern erlebt ihr hier das authentische Kanada. Dabei genießt ihr immer wieder neue Eindrücke.
St. John’s
Sie zählt zu den ältesten Städten Nordamerikas und ist zugleich eine der buntesten und quirligsten. Spaziert durch die Jellybean Row, eine Straßenreihe mit farbenfrohen Holzhäusern, genießt die Aussicht vom Signal Hill und taucht ein in das Nachtleben auf der George Street, wo zahlreiche Bars und Pubs warten. Die Hauptstadt der Provinz verbindet maritime Tradition mit modernem Lebensstil und bietet ein abwechslungsreiches Kulturprogramm sowie schöne Cafés. Auch das The Rooms, ein modernes Museum mit Panoramablick und Artefakten zur Region, finden wir sehenswert.
Besonders beeindruckend ist die Nähe zur Wildnis: Wale vor der Küste, Seevögel über den Klippen und Wanderwege wie der Signal Hill Trail machen die Stadt zu einem Traumziel für jeden Naturfreund. Wenn ihr tiefer in ihre Geschichte eintauchen möchtet, dann besucht Fort Amherst oder die Basilica of St. John the Baptist. Zudem empfehlen wir einen Ausflug zum Quidi Vidi Village, einem malerischen Hafenviertel mit Brauerei und Kunsthandwerk, wo ihr auch schöne kanadische Souvenirs für Mitbringsel und als Erinnerung an eure Reise erstehen könnt.
Corner Brook
Sie ist die zweitgrößte Stadt Neufundlands und ein perfekter Ausgangspunkt für Abenteurer. Eingebettet in die spektakuläre Landschaft der Bay of Islands erwartet euch hier ein Paradies für Outdoor-Aktivitäten aller Art. Im Winter verwandelt sich der nahe gelegene Marble Mountain in ein beliebtes Skigebiet. Im Sommer könnt ihr dort fantastische Wanderungen unternehmen oder den International Appalachian Trail erkunden, der durch die Long Range Mountains führt. Auch ein Abstecher zum atemberaubenden Gros Morne Nationalpark mit seinen eindrucksvollen Fjordtälern und Gletscherseen lohnt sich, denn er liegt nur eine kurze Fahrt entfernt.
Das Zentrum ist überschaubar und lädt zum gemütlichen Bummeln ein. Besucht unbedingt das Corner Brook Museum & Archives, um mehr über die Holz- und Papierindustrie zu erfahren, welche die Stadt geprägt hat. Die beeindruckende Captain James Cook Historic Site erinnert an den berühmten Entdecker, der die Küste Neufundlands kartografierte. Ein ganz außergewöhnliches Highlight ist das Salmon Festival im Sommer, bei dem ihr die Lachse auf ihrer Wanderung den Humber River hinauf beobachten könnt.
Bonavista
Das charmante Küstenstädtchen versetzt euch zurück in die Zeit der ersten europäischen Entdeckungen. Hier landete Giovanni Caboto 1497 und erblickte zum ersten Mal nordamerikanischen Boden. Die Nachbildung seines Schiffes, der Matthew, ist ein faszinierendes Zeugnis der Seefahrtsgeschichte und kann besichtigt werden. Der historische Leuchtturm aus dem Jahr 1843 ist einer der wenigen in Nordamerika, in dem ihr noch die originale Öllampen-Technologie bestaunt.
Wandert entlang der spektakulären Klippenküste zum Dungeon Provincial Park, einem eingestürzten Meereshöhlensystem mit zwei natürlichen Bögen. Mit etwas Glück könnt ihr von hier aus Wale oder Eisberge sichten! Die Altstadt von Bonavista besticht mit ihren restaurierten Fischerhäusern und historischen Gebäuden wie dem Mockbeggar Plantation House aus dem 18. Jahrhundert. Nehmt euch Zeit für einen Besuch in den lokalen Handwerksläden mit ihren schönen und einzigartigen Stücken. Unser Tipp: Abends lohnt sich ein Besuch im Bonavista Social Club, wo ihr bei frisch gebackenem Brot aus dem Holzofen den Sonnenuntergang über der Bucht genießt.
Twillingate
Sie besteht aus mehreren miteinander verbundenen Inseln und hat sich den Ruf als „Eisberg-Hauptstadt der Welt” redlich verdient. Im Korridor, der Grönland von Neufundland trennt, habt ihr zwischen April und Juni die Gelegenheit, die majestätischen weißen Giganten zu beobachten, wenn sie gemächlich an der Küste vorbeiziehen. Der Long Point Lighthouse bietet euch den perfekten Aussichtspunkt für dieses spektakuläre Naturschauspiel. Das Fischerdorf hat seine maritimen Wurzeln bewahrt und verzaubert mit seinen charmanten Häusern, die sich an geschützten Buchten aneinanderreihen.
Im Twillingate Museum könnt ihr in die faszinierende Geschichte der Region eintauchen und originale Artefakte der früheren Bewohner bestaunen. Die Auk Island Winery stellt den einzigartigen und berühmten Wein her, für den Beeren und geschmolzenes Eisbergwasser verwendet werden. Naturliebhaber dürfen sich in Twillingate austoben, etwa bei Kajakfahrten entlang der zerklüfteten Küste oder beim Wandern auf dem French Beach Trail mit grandioser Aussicht auf den Atlantik. Die lokale Kultur erlebt ihr bei einer Kitchen Party, wo traditionelle Musik, Geschichten und Tänze gepaart mit viel Gastfreundschaft für unvergessliche Abende sorgen.
Sehenswürdigkeiten
Neufundland und Labrador lockt mit einer faszinierenden Mischung aus Naturwundern und historischen Stätten. Von dramatischen Küstenlandschaften bis hin zu jahrtausendealten Siedlungen der Ureinwohner und Wikinger ist die Provinz ein wahres Schatzkästchen für Entdecker. Taucht ein in die einzigartige Geschichte dieser Region an der nordöstlichen Spitze Nordamerikas und lasst euch von der rauen Schönheit ihrer Landschaften verzaubern.
Gros Morne Nationalpark
Hier betretet ihr ein UNESCO-Weltnaturerbe und geologisches Wunderland. Die Tablelands, eine rostfarbene Mondlandschaft, bestehen aus Gestein aus dem Erdmantel und bieten einen seltenen Blick auf Material, das normalerweise tief unter der Oberfläche verborgen bleibt. Western Brook Pond, ein durch Gletscher geformter Fjord, ist ein weiteres Juwel des Parks. Die 700 Meter hohen Klippen und zahlreichen Wasserfälle bilden eine atemberaubende Kulisse für eine Bootstour. Um zum Fjord zu gelangen, wandert ihr durch Moore und Küstenwälder. Der Gros Morne Mountain Trail führt euch auf den gleichnamigen Berg, mit 806 Metern der zweithöchste Gipfel Neufundlands, und bietet einen spektakulären Panoramablick.
In den Besucherzentren des Parks könnt ihr mehr über die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt erfahren. Mit etwas Glück begegnet ihr unterwegs Elchen, Karibus oder sogar Schwarzbären. Entlang der Küste lassen sich außerdem Seeadler sowie verschiedene Walarten beobachten. Nehmt euch mindestens drei Tage Zeit, um die fantastische Vielfalt zu erkunden – ob bei einer geführten Tour durch die geologischen Besonderheiten oder auf eigene Faust auf einem der zahlreichen markierten Wanderwege durch dieses Naturwunder.
Cape Spear
Nur wenige Kilometer von St. John’s entfernt gelegen, markiert dieser magische Ort den östlichsten Punkt des Kontinents. Hier seid ihr die ersten Menschen Nordamerikas, welche die aufgehende Sonne begrüßen. Der historische Leuchtturm von 1836 ist der älteste erhaltene der Provinz und beherbergt heute ein Museum, das Einblick in das entbehrungsreiche Leben der Wärter gibt. Die original erhaltene Wohnung ist liebevoll mit Möbeln und Gegenständen aus dem 19. Jahrhundert ausgestattet. Ein neuerer, noch funktionierender Leuchtturm steht direkt daneben und warnt weiterhin Schiffe vor der gefährlichen Küste.
Von der Klippe aus habt ihr einen atemberaubenden Blick auf den weiten Atlantik – haltet Ausschau nach Walen und Eisbergen in der Ferne! Entlang der Küste führen wunderschöne Wanderwege, die Teil des berühmten East Coast Trail sind. Bei stürmischem Wetter beobachtet ihr die gewaltigen Wellen, die gegen die Felsen krachen. Beeindruckend sind auch die Überreste der Küstenverteidigungsanlagen aus dem Zweiten Weltkrieg, darunter Bunker und Geschützstellungen. Wichtig: Bringt unbedingt warme Kleidung mit, denn selbst im Sommer kann der Wind hier empfindlich kalt sein!
Torngat Mountains National Park
Er ist eines der letzten wahren Wildnisgebiete des Kontinents und liegt im äußersten Norden von Labrador. Diese spektakuläre Landschaft mit ihren schroffen Bergen, tiefen Fjorden und weiten Tundren ist die Heimat der Inuit, die dieses Land seit Jahrtausenden bewohnen. Der Park ist nur per Flugzeug oder Boot erreichbar und bietet eine der ursprünglichsten Wildnis-Erfahrungen, die ihr in Kanada machen könnt. Aufgrund der abgelegenen Lage und der Präsenz von Eisbären ist es nur möglich, ihn im Rahmen organisierter Touren oder mit lokalen Inuit-Führern zu besuchen, die euch zugleich ihre einzigartige Kultur beim Besuch alter Siedlungsplätze und heiliger Stätten näherbringen.
Der Nachthimmel über den Torngat Mountains bietet ein unvergessliches Schauspiel: In der klaren, sauberen Luft könnt ihr die Milchstraße in ihrer vollen Pracht bewundern und mit etwas Glück sogar Polarlichter erleben. Besonders in den Wintermonaten und im frühen Frühling tanzen diese regelmäßig über den nördlichen Himmel und tauchen die Landschaft in ein mystisches, grün-violettes Leuchten. Die abgelegene Lage fernab jeglicher Lichtverschmutzung macht Neufundland und Labrador zu einem der besten Orte in Kanada, um dieses magische Naturphänomen zu beobachten.
L'Anse aux Meadows
An der nördlichsten Spitze Neufundlands entdeckt ihr eine archäologische Sensation: Die einzige nachgewiesene Wikingersiedlung des Kontinents! Hier landeten Leif Eriksson und seine Gefährten fast 500 Jahre vor Kolumbus und errichteten ein Dorf, dessen Überreste ihr heute besichtigen könnt. Die UNESCO-Welterbestätte gibt einen faszinierenden Einblick in die nordische Lebensweise um das Jahr 1000. Bei einem Rundgang durch die rekonstruierten Grassodenhäuser bekommt ihr eine Vorstellung davon, wie die Seefahrer hier überwinterten. In den originalgetreu nachgebauten Gebäuden demonstrieren Darsteller in historischen Gewändern außerdem traditionelle Fertigkeiten wie etwa Schmiedekunst und Weben.
Besonders beeindruckend ist das Gefühl, an einem Ort zu stehen, der in den altnordischen Sagas als „Vinland“ beschrieben wurde und lange als bloße Legende galt, bis Archäologen in den 1960er-Jahren die Überreste entdeckten. Im modernen Besucherzentrum erfahrt ihr mehr über die archäologischen Funde und die Bedeutung dieser Entdeckung für unser Verständnis der Weltgeschichte. Nach eurem Besuch lohnt sich ein Abstecher zum nahe gelegenen Norstead, einem rekonstruierten Handelsposten mit beeindruckendem Nachbau eines Wikingerschiffs.
Aktivitäten
In Neufundland und Labrador gibt es unzählige Möglichkeiten, die atemberaubende Natur hautnah zu erleben. Egal ob zu Wasser, zu Land oder in der Luft – es warten Abenteuer für jeden Geschmack. Dank vielfältiger Aktivitäten habt ihr die Möglichkeit, die raue Schönheit dieser Provinz aus ganz unterschiedlichen Perspektiven zu entdecken. Freut euch auf einzigartige Momente, die noch lange in Erinnerung bleiben!
Wal- und Eisbergbeobachtung
Neufundland und Labrador ist einer der besten Orte der Welt dafür. Von Mai bis September tummeln sich 22 Walarten in den nährstoffreichen Gewässern vor der Küste. Gleichzeitig, besonders zwischen April und Juni, treiben Eiskolosse entlang der sogenannten „Iceberg Alley“ von Grönland nach Süden. Bis zu 10.000 Jahre alt, erreichen manche die Größe eines Fußballfeldes und bieten ein Naturschauspiel, das ihr so nur hier erlebt.
Eine Bootstour ist die klassische Art, diesen Giganten zu begegnen. Zahlreiche Anbieter in Orten wie Twillingate, Bonavista oder St. John’s bieten Ausflüge an, bei denen erfahrene Kapitäne euch zu den besten Beobachtungsspots führen. Für ein besonders intensives Erlebnis empfehlen wir Kajak-Touren zu buchen. Mit etwas Glück seht ihr die Meeressäuger dabei aus nächster Nähe. Auch vom Land aus bieten sich spektakuläre Möglichkeiten: Der East Coast Trail mit seinen zahlreichen Aussichtspunkten ist perfekt für Walbeobachtungen. Cape Spear, Signal Hill und Cape Bonavista sind bekannte Spots, an denen ihr mit einem Fernglas bewaffnet nach den charakteristischen Blasfontänen Ausschau halten könnt.
Kitchen Party
Dieses kulturelle Erlebnis empfehlen wir wärmstens! Die traditionellen Zusammenkünfte haben ihren Ursprung in den kleinen Küchenhäusern der Fischer. Dort trafen sich Freunde und Familie an kalten Winterabenden zum gemeinsamen Musizieren, Tanzen und Geschichtenerzählen. Heute könnt ihr diese lebendige Tradition in Pubs, Community Halls und manchmal sogar in echten Küchen erleben. Das Herzstück einer Kitchen Party ist die Musik – eine mitreißende Mischung aus irischen, englischen und französischen Einflüssen, die die kulturelle Vielfalt der Provinz widerspiegelt. Fiddles (Geigen), Akkordeons, Mandolinen, Bodhrán-Trommeln und der unverwechselbare Klang des „Ugly Stick“ – einem selbstgebauten Percussion-Instrument aus Haushaltsgegenständen – sorgen für einen unwiderstehlichen Rhythmus.
In St. John’s findet ihr täglich Live-Musik in den zahlreichen Pubs der George Street. In kleineren Gemeinden wie Ferryland oder Brigus werden regelmäßig Community Kitchen Parties veranstaltet, zu denen auch Besucher herzlich willkommen sind. Im Sommer habt ihr die Chance, bei größeren Events wie dem Folk Festival in St. John’s oder dem Trails, Tales and Tunes Festival in Gros Morne die lokale Musikszene zu entdecken. Neben den Klängen genießt ihr typische Spezialitäten wie Cod Tongues (eine Kabeljau-Delikatesse) oder ein kühles Quidi Vidi Beer. So erlebt ihr Neufundlands Seele auf die denkbar authentischste Weise!
Wandern auf dem East Coast Trail
Dieser Weg verbindet auf über 336 Kilometern 30 historische Küstengemeinden und führt euch durch eine atemberaubende Landschaft aus steilen Klippen, dichten Wäldern und versteckten Buchten. Das Besondere an diesem Trail ist, dass ihr ihn in einzelnen Etappen erkunden könnt, die jeweils in einem Tag zu bewältigen sind. So lässt sich eure Wanderungen perfekt an die persönliche Kondition und den Zeitplan anpassen.
Zu den Highlights gehört der Spout, ein Meerwassergeysir, der durch ein Loch im Felsen bis zu 15 Meter hochschießt. Die Etappe von Bay Bulls nach Witless Bay führt an Seevogel-Kolonien vorbei und bietet beste Chancen, Papageientaucher zu beobachten. Der Abschnitt zwischen Tors Cove und La Manche Village beeindruckt mit einer Hängebrücke über eine schmale Atlantikbucht und den atmosphärischen Ruinen eines verlassenen Fischerdorfs. Die Strecke von Portugal Cove South zum Cabo-Raso-Leuchtturm gilt als eine der spektakulärsten und führt euch zu einer faszinierenden Fossilienlagerstätte, dem Mistaken Point Ecological Reserve, wo ihr 565 Millionen Jahre alte Fossilien bestaunen könnt.
Kajakfahren
Ein Abenteuer der besonderen Art erwartet euch entlang der zerklüfteten Küste Neufundlands und Labradors. Kajak- und Kanufahren zwischen majestätischen Eisbergen ist ein Erlebnis, das ihr so nur an wenigen Orten der Welt haben könnt. Dabei kommt ihr den imposanten Riesen so nahe wie mit keinem anderen Fortbewegungsmittel. Die Stille auf dem Wasser, unterbrochen nur vom gelegentlichen Knacken des Eises und dem Plätschern eures Paddels, schafft eine fast meditative Atmosphäre, die einen perfekten Kontrast zum aufregenden Anblick der Berge bildet.
Die Saison für dieses arktische Abenteuer beginnt im späten Frühling und dauert bis in den frühen Sommer, wenn die weißen Giganten aus der Arktis an der Küste entlangdriften. Zahlreiche erfahrene Anbieter in Küstenorten wie Twillingate, Trinity und Bonavista bieten geführte Kajak-Touren an, die für verschiedene Erfahrungsstufen geeignet sind. Die Guides kennen die sichersten Routen und bringen euch zu den spektakulärsten Eisformationen.
Reise-Infos
Bevor ihr eure Koffer packt und nach Neufundland und Labrador aufbrecht, gibt es einige Punkte, die ihr bei der Planung beachten solltet. In den folgenden Abschnitten findet ihr alle wichtigen Infos für eine gelungene Reise nach Kanada. So könnt ihr den wilden Osten des Landes entspannt und gut vorbereitet genießen.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Die besten Monate für einen Besuch in Neufundland und Labrador hängen stark davon ab, was ihr erleben möchtet. Jede Jahreszeit hat ihren eigenen Zauber. Die beliebteste Periode für die Provinz liegt zwischen Juni und September. Die milden Temperaturen gelten als perfekt für Outdoor-Aktivitäten. Walbeobachtungen sind von Mai bis September möglich. Eisberge könnt ihr derweil zwischen April und Juni entlang dem Meereskorridor „Iceberg Alley“ bestaunen.
Wanderfreunde genießen im September und Oktober bunte Wälder und angenehm kühle Temperaturen. Der berühmte Indian Summer verwandelt die Laubwälder im Gros Morne Nationalpark und auf der Avalon-Halbinsel in ein spektakuläres Farbenmeer aus Gold-, Rot- und Orangetönen. Ein Winterbesuch zwischen Dezember und März bietet eine andere, aber ebenso reizvolle Seite: Die Provinz wird zu einer weißen Wunderwelt mit Skifahren, Schneeschuhwandern und lebendigen Festivals in St. John’s. Unabhängig von der Jahreszeit solltet ihr für eine erste Reise solltet ihr mindestens zehn bis vierzehn Tage einplanen, da die Region groß ist und unerwartete Wetteränderungen Flexibilität erfordern.
Reisevorbereitung
Für Neufundland und Labrador braucht ihr als deutsche Staatsbürger kein Visum. Ihr benötigt lediglich eine elektronische Reisegenehmigung (eTA), die ihr vor Abreise online beantragen müsst. Haltet euren Pass bereit, der mindestens für die Dauer des Aufenthalts gültig sein sollte. Spezielle Impfungen sind nicht vorgeschrieben, aber die üblichen Standardversionen sollten aktuell sein. Eine Auslandskrankenversicherung empfehlen wir euch dringend, da medizinische Behandlungen dort kostspielig werden können.
Im Land wird der Kanadische Dollar verwendet. Geldwechsel ist oft günstiger vor Ort bei lokalen Banken oder per Abhebung am Automaten. Für eure elektronischen Geräte benötigt ihr Adapter (Typ A/B), da in Kanada andere Steckdosen als in Deutschland verwendet werden. Die Netzspannung beträgt 120 Volt. Überprüft daher, ob eure Geräte dafür geeignet sind.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Die einfachste Methode ist über den internationalen Flughafen St. John’s, der direkte Verbindungen von Toronto, Montreal, Halifax und saisonal auch von London anbietet. Für Anreisende aus Europa ist oft ein Umstieg im Land erforderlich. Eine atmosphärische Alternative ist die Fähre. Es bestehen Fährverbindungen zwischen North Sydney in Nova Scotia und Port aux Basques an der Südwestküste Neufundlands. In den Sommermonaten gibt es zusätzlich eine Verbindung nach Argentia, näher an St. John’s gelegen. Beide Routen bieten Kabinen an.
Für die Fortbewegung vor Ort ist ein Mietwagen nahezu unverzichtbar, besonders wenn ihr abseits der größeren Städte unterwegs sein wollt. Die Hauptstraßen sind gut ausgebaut, aber rechnet mit längeren Fahrzeiten als ihr vielleicht gewohnt seid. Die Landschaft ist hügelig und Wildtiere auf der Fahrbahn sind keine Seltenheit. Reserviert euer Fahrzeug unbedingt im Voraus, besonders in der Hauptsaison zwischen Juni und August. In einigen Arealen, vor allen im Norden und in Labrador, gibt es nur unbefestigte Straßen. Informiert euch vor der Buchung, ob euer Mietwagen für diese Strecken zugelassen ist.
Essen und Spezialitäten
Die Küche Neufundlands und Labradors ist geprägt von der Nähe zum Meer und den oft kargen Bedingungen, unter denen die Menschen hier jahrhundertelang leben mussten. Was dabei entstand, ist eine bodenständige, herzhafte Kulinarik mit überraschenden Aromen und Kombinationen, die ihr unbedingt probieren solltet! Der Star der lokalen Küche ist zweifellos der Kabeljau, der in unzähligen Variationen zubereitet wird, etwa als „Fish and Brewis“ (eingeweicht mit Hardbrot und mit knusprig gebratenen Speckwürfeln serviert) oder in Form würziger Kartoffelpuffer, bekannt als „Cakes”.
Auch Wild spielt eine wichtige Rolle: Elch und Karibu finden sich auf vielen Speisekarten, oft als Burgerpattie oder in herzhaften Eintöpfen. Als Nachtisch solltet ihr „Partridgeberry Pie” (Preiselbeeren-Pastete) oder „Bakeapple“ (Moltebeeren) Tart probieren. Für Getränke ist die Provinz ebenfalls bekannt. Das lokale Quidi Vidi Brewing Company stellt das berühmte „Iceberg Beer“ her, das tatsächlich mit 25.000 Jahre altem geschmolzenen Eis gebraut wird.
Hotels und Unterkünfte
Das Besondere an Neufundland und Labrador sind die zahlreichen historischen Bed & Breakfasts in restaurierten Häusern, die oft von den Eigentümern selbst geführt werden. Diese bieten nicht nur gemütliche Zimmer, sondern auch die Möglichkeit, mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen und wertvolle Insider-Tipps zu erhalten. In St. John’s, dem kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum der Provinz, habt ihr die größte Auswahl an Hotels. In kleineren Orten wie Trinity, Bonavista oder Twillingate dominieren kleine Gasthäuser das Angebot.
Beachtet, dass die Hochsaison von Juni bis August ist, und viele der Unterkünfte in dieser Zeit oft Monate im Voraus ausgebucht sind. Reserviert eure Hotels daher möglichst früh, besonders wenn ihr spezielle Wünsche habt oder während der Hauptsaison reist. Außerhalb dieser könnt ihr oft von erheblichen Preisnachlässen profitieren, solltet aber bedenken, dass einige der kleineren Betriebe in dieser Periode geschlossen sind.