Oman: Orientalische Auszeit


Ein Ort, an dem der Duft von orientalischem Weihrauch aufsteigt und der einen mit märchenhafter Vielfalt bezaubert: Das bietet der Oman im Nahen Osten. wenn Wüste, Strand und Fjorde locken: Könnt ihr dem gelungenen Spagat zwischen Moderne und arabischer Tradition widerstehen?

Überblick

Weltoffen und gegenüber Besuchern aufgeschlossen, steht der Oman zu Unrecht nur sehr selten als Reiseziel auf der Wunschliste. Der Besuch lohnt sich: Es gibt wohl kaum ein anderes Land, in dem der Traum von 1001 Nacht so intensiv gelebt werden kann wie im schönen Oman.

Küste von Oman
Küste von Oman

Gerade für deutsche Urlauber ist er geeignet, denn: Der Oman steht in vielerlei Bezug zu Deutschland. Erstens ist er flächenmäßig fast genauso groß, nennt allerdings nur knapp vier Millionen Einwohner sein Eigen. Zweitens gibt es eine gute Handelsbeziehung, die dafür sorgt, dass deutsche Urlauber stets gern gesehen und willkommen sind. Drittens hat der in der Monarchie als Oberhaupt geltende Sultan Qaboos einen seiner Wohnsitze in Garmisch-Partenkirchen, weshalb fast jeder Einwohner des Oman schon einmal von „the Garmish“ gehört oder dem deutschen Ort sogar schon einmal einen Besuch abgestattet hat.

Sultan Qaboos war es auch, der das Land in die moderne Welt eingeführt und viel dazu beigetragen hat, dass sich der Oman so präsentiert, wie er ist. Dazu gehört auch die Ausweitung der Infrastruktur, die sich vermehrt auf den Tourismus spezialisiert und dafür sorgt, dass das oft bei der Urlaubsplanung vergessene Land mehr und mehr in den Fokus rückt.

Es wird also höchste Zeit, einen Urlaub in dem eindrucksvollen Land Oman auf die Reisewunschliste zu setzen!

Sehenswürdigkeiten: Eine kulturelle Reise

Gerade Kulturreisende kommen im Oman voll auf ihre Kosten. Hier gibt es Städte zu entdecken, die jeweils mit ihrem ganz eigenen Charme begeistern. Ein arabisch-orientalisches Flair findet ihr aber überall!

Hauptstadt Maskat

Die Hauptstadt des Oman – Maskat (englisch: Muscat) präsentiert sich als eindrucksvoller Spagat aus Moderne und Vergangenheit. Zeitgemäße Highways schlängeln sich durch die Stadt, überall zeugen Baustellen von der ständigen Veränderung und Weiterentwicklung. Ein zweifelloses Highlight ist die Sultan-Qaboos-Moschee, die 2001 fertig gestellt und nach dem herrschenden Sultan des Oman benannt wurde. Mit der goldenen Kuppel und den in den Himmel ragenden Minaretten prägt sie das Stadtbild Maskats wie kaum ein anderes Gebäude. Rundherum findet sich eine gepflegte Parkanlage, welche die eindrucksvolle Moschee passend rahmt.

Große Sultan-Qabus-Moschee
Große Sultan-Qabus-Moschee

Ein weiterer Blickfang Maskats ist sicherlich das weiße Royal Opera House, das sich als einziges seiner Art auf der arabischen Halbinsel präsentiert. Ebenso sollte ein Besuch des alten Sultanpalastes zum Pflichtprogramm gehören, wenn Maskat auf eurer Reiseliste steht.

Badestadt Salalah

Aufgrund ihres langgezogenen, im südlichen Teil befindlichen, Sandstrandes ist die Stadt Salalah schon eine Reise wert, wenn ihr am Strand entspannen möchtet. Badeurlaub im Oman – das ist tatsächlich vorwiegend in dieser Gegend möglich, da sonst eher karge Wüstenlandschaften das Bild prägen. Salalah hingegen verfügt nicht nur über einen Strand, sondern auch über einen Hafen, der schnell Vergleiche mit Häfen wie in Rotterdam aufkommen lässt.

Auch in kultureller Hinsicht muss sich Salalah nicht verstecken, ist es doch die „Heimat“ eines Archäologieparks mit einer einst mittelalterlichen Siedlung, deren Überreste heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Und wenn ihr bei der Erkundung der beliebten Touristenstadt Appetit bekommt, solltet ihr euch die frisch vom Baum gepflückten Früchte nicht entgehen lassen.

Marktstadt Nizwa

Nizwa Markt
Nizwa Markt

Bekannt für ihren großen Souq, einen lebendigen Markt, ist die Stadt Nizwa am Rande des Hdaschar-Gebirges. Sie befindet sich rund 160 Kilometer von der Hauptstadt Maskat entfernt und gilt als wichtiges Handelszentrum. Weiterhin gibt es hier ein Anbaugebiet für frisches Obst und Gemüse. Auch hier kommt ihr also mitunter in den Genuss von Früchten, die direkt vom Baum geerntet wurden. Sehenswert sind auch die Marktteile, in denen die Händler ihre tierischen Waren anpreisen, die live bestaunt und begutachtet werden. Neben dem belebten Markt findet ihr in Nizwa eine komplett renovierte Festungsanlage, deren Blickfang der über 30 Meter in die Höhe ragende Turm ist – definitiv sehenswert!

Oasenstadt Bahla

Bahla war einst die Hauptstadt des Oman und gehört zu den ältesten Orten, die als „Königsstädte“ bezeichnet werden. Am Fuße des friedvollen Bergmassivs Dschabal al-Achdar gelegen, beeindruckt die heutige Oasenstadt mit einer riesigen Stadtmauer aus Lehm und der mittig gelegenen, islamisch-mittelalterlichen Festung Hisn Tamah. Diese wurde in den 1980-er Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und ist demzufolge eine bedeutsame Sehenswürdigkeit der Stadt.

Strand und Natur im Oman

Wüstenlandschaften sind zahlreich im Oman zu finden – vor allem die „Hauswüste“ Wahiba Sands kann Touristen aufgrund der besonderen Wüstencamps in ihren Bann ziehen. Wer aber eine nasse Abkühlung sucht, wird ebenfalls in bestimmten Regionen fündig. So könnt ihr wahlweise in der Gegend um Dhofar im Meer plantschen oder die eindrucksvollen Fjorde auf der Halbinsel Musandam bestaunen. Der Schnorchelgang ist oft inklusive!

Wüstenwelt

Wüste Wahiba
Wüste Wahiba

Die Wüstenwelt im Oman ist nicht schwer zu finden. Besonders beliebt ist die Wüste Wahiba Sand im Osten, die mit ihren großen Dünen und der Möglichkeit einer ganz besonderen Übernachtung punkten kann. So könnt ihr dort ganz traditionell mit Beduinen übernachten, in den typischen Hütten aus Palmenholz und -blättern, unweit der als „Wüstenschiff“ bezeichneten Kamele. Dass der Tag gemeinsam mit den Einheimischen am Lagerfeuer ausklingt, versteht sich in dieser besonderen Umgebung fast von selbst – ebenso wie der traditionelle Snack, der aus Feigen und frischem Kaffee besteht.

Meereswelt

Rund um die Region Dhofar werden hingegen die Herzen der Strandurlauber höherschlagen. Hier befinden sich nämlich die langen Sandstrände des Oman, die mit ihrem weißen Sand, den Palmen und dem warmen Wasser des Indischen Ozeans alles für einen paradiesischen Strandtrip zu bieten haben. Frische Kokosnüsse werden verkauft, Strandfußball gespielt und Sonne getankt. Passend dazu werden in diesem Gebiet, zu dem auch die Stadt Salalah gehört, immer mehr Strandhotels erbaut, sodass euch künftig ein Aufenthalt dort leicht gemacht wird. Vielleicht residiert ihr dann in einem Hotel mit direktem Blick auf den nahezu endlosen Ozean oder einem beliebten Infinity Pool– ein toller Tipp für die Flitterwochen!

Welt der Fjorde

Fjorde im Oman
Fjorde im Oman

Die Halbinsel Musandam im Nordwesten lädt hingegen zu einem ganz besonderen Abenteuer ein: Eine Fahrt mit dem Dhow, einem arabischen Schiffstyp, auf dem ihr barfuß auf Teppichen an Deck sitzt und die Fjorde erkundet. Dort erwarten euch mit etwas Glück Kolonien von Delfinen, die ihr in freier Wildbahn bestaunen könnt. Auch zahlreiche Tauchspots befinden sich in den Fjorden, die dafür sorgen, dass diese Region gern als „Norwegen Arabiens“ bezeichnet wird.

Reise-Infos

Habt ihr nun richtig Lust auf eine Reise in den Oman bekommen? Das können wir gut verstehen. Bevor ihr nun aber die Koffer packt und ins Flugzeug steigt, möchten wir euch noch ein paar Infos geben.

Reisezeit

Die empfohlene Reisezeit für den Oman liegt zwischen November und April. Denn dann ist die heiße Zeit vorbei, in der das Thermometer nicht selten die 50 Grad Marke knackt und gerade ein Aktivurlaub schwierig wird. Die Hauptstadt Omans, Maskat, gilt nicht umsonst als eine der heißesten Hauptstädte der Welt! Abkühlung versprechen nur die einzelnen, starken Regenfälle, die in der besonders temperaturstarken Zeit von Juni bis September auftreten können.

Oase in der Wüste von Oman
Oase in der Wüste von Oman

Im Winter herrschen hingegen in weiten Teilen des Landes Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad, die den Oman zu einem perfekten Ziel machen, um der deutschen Kälte zu entfliehen. Stark ausgeprägte Jahreszeiten und Schwankungen sind im Oman nämlich nicht üblich.

Dokumente

Ihr benötigt für den Urlaub im Oman einen Reisepass, dessen Gültigkeit noch länger bestehen muss, als eure Reise andauert. Weiterhin ist ein Visum erforderlich. Dieses kann mittlerweile bequem im Vorfeld des Urlaubs elektronisch beantragt werden und kostet für einen Aufenthalt von maximal 30 Tagen rund 25 Euro. Alternativ zum e-Visum kann vor Ort eines bei der Einreise erworben werden. Die Preise schwanken je nach Aufenthaltsdauer zwischen zehn und 40 Euro.

Währung

Die Währung im Oman heißt Rial und wird mit OMR abgekürzt. Die Währung ist überdies an den Dollar gekoppelt. Ihr könnt das benötigte Geld nur direkt im Oman umtauschen – leider nicht immer zu einem günstigen Wechselkurs. Gerade die Wechselstuben am Flughafen beeindrucken wenig mit ihren Kursen. Zumindest der Grundstock für den Urlaub sollte hier aber trotzdem besorgt werden. Alternativ könnt ihr das einheimische Geld mit einer Kreditkarte abheben. Die Kurse fallen dabei ganz ähnlich aus wie in den beschriebenen Wechselstuben.

Anreise per Flugzeug

Die Anreise erfolgt per Flugzeug und dauert etwa sieben Stunden ab Deutschland. Der internationale Flughafen in Maskat wurde 2018 eröffnet und wird schon jetzt von zahlreichen Airlines bedient. Fluggesellschaften wie OmanAir bieten Direktflüge ab München oder Frankfurt an, andere Anbieter fliegen mit Zwischenstopp in Dubai.

Sprache und Verständigung

Im Oman ist Arabisch die offizielle Amtssprache. Ihr werdet aber auch häufig Menschen begegnen, die einen indischen Gastarbeiter-Hintergrund haben und demzufolge Indisch sprechen. Möchtet ihr einen Einheimischen in seiner Landessprache begrüßen, sagt „As-salám aláykum“ und rechnet mit der Antwort „Waláykum as-salám“. Das ist die gängige Grußformel.

Natürlich müsst ihr aber nicht Arabisch lernen, um euren Urlaub im Oman zu genießen. Immerhin gilt Englisch als Handelssprache und hat sich auch in touristischen Gebieten gut etabliert.

Sicherheit

Der Oman gilt als beliebtes Reiseziel, allerdings gibt es vereinzelte Proteste, Kundgebungen und politisch orientierte Demonstrationen. Diese sollten von Touristen gemieden werden. Wie in fast allen Ländern mit touristisch beliebten Gebieten sollten Wertsachen eng am Körper getragen werden, damit Kleinkriminelle keine Chance haben. Wo und wen ihr fotografieren dürft, recherchiert ihr am besten vor Ort oder auf der Seite des Auswärtigen Amts. Im Fastenmonat Ramadan wird Touristen ebenfalls ein spezifisches Verhalten empfohlen.

In puncto Gesundheit gibt es keine gesonderten Vorschriften, Impfungen oder Gefährdungen. Es sollte aber beachtet werden, dass der Oman über kein mit Deutschland zu vergleichendes Gesundheitssystem verfügt. Allgemein gilt in heißen Ländern wie dem Oman natürlich, dass ein guter Sonnenschutz ins Gepäck und anschließend auf die Haut wandern sollte. Um einen schmerzhaften und mitunter auch gefährlichen Sonnenbrand zu vermeiden, ist das die wichtigste Maßnahme.

Wüstenspaziergang in Oman
Wüstenspaziergang in Oman

Sitten und Traditionen

Der Oman zeigt sich gegenüber Besuchern offen und freundlich, eine positive Grundhaltung gegenüber Fremden wird hier genauso wie die Gastfreundschaft gelebt. Ebenso wie Jordanien handelt es sich um ein friedliches Land im Nahen Osten.

Das Land ist islamisch und sehr traditionell geprägt, daher empfehlen wir eine entsprechende Kleidung für Touristen. Zwar werden für den Oman unpassend gekleidete Menschen aus Höflichkeit seitens der Einheimischen toleriert, jedoch sind lange Hosen und bedeckte Schultern optimaler für einen entspannten Aufenthalt. Das zeigt außerdem den Respekt vor der dortigen Kultur! Frauen, die eine Moschee besuchen, sollten außerdem die Haare mit einem Tuch verhüllen.

Hotels und Unterkünfte

Die meisten Hotels im Oman sind Resorts, die über eine großzügige Hotelanlage mit Palmen, Pool und Spa-Bereich verfügen. Gerade die luxuriösen Resorts rund um Maskat oder direkt am Strand von Salalah sind allerdings preisintensiv für die Urlaubskasse. Wenn ihr euch eine Ausstattung wie ein eigenes Spa oder einen Hotelpool sowie ein All-Inclusive-Paket wünscht, müsst ihr mitunter tief in die Tasche greifen. Etwas abseits der Touristenmagnete und mit weniger Ausstattung wird es natürlich günstiger, auch können Frühbucher oder Last-Minute-Schnäppchenjäger häufig eine ganze Menge sparen.

Tipp: Übernachtungen wie etwa im Beduinenzelt oder Palmenhaus werden oft von einer Hotelunterkunft organisiert und eröffnen die Möglichkeit, etwas ganz besonderes im Urlaub zu erleben.

Tipps fürs Kofferpacken

Wenn ihr alles bedacht habt, was für den Oman-Urlaub wichtig ist, könnt ihr nun endlich eure Koffer packen. Doch keine Sorge: Das sollte schneller gehen, als gedacht. Leichte Baumwoll-Kleidung ist für die warmen Temperaturen empfehlenswert. Außerdem – wie bereits erwähnt – ist dies ein Zeichen des Respekts und Anstands.

Entscheidet euch am besten für lange, luftige Röcke oder Hosen sowie Oberteile, welche die Schultern bedecken und somit überall getragen werden können. Wenn euer Hotel einen Wäscherei-Service anbietet, spart ihr euch viel unnötiges Ersatzgepäck. Flip-Flops haben sich als beste Wahl in Sachen Schuhen erwiesen; zumindest für entspannte Aufenthalte im Hotel oder am Strand. Möchtet ihr hingegen wandern gehen oder die atemberaubende Wüstenlandschaft erkunden, darf festes Schuhwerk natürlich nicht fehlen. Denkt bei Bedarf außerdem an die Tauchausrüstung, wenn ein Besuch der Fjorde fest auf dem Reiseplan steht!

Falls euch euer Besuch im Oman auf den Geschmack gebracht hat: Weitere tolle Ziele im Nahen Osten sind die Vereinigten Arabischen Emirate – schaut euch an, was beispielsweise Abu Dhabi alles zu bieten hat!

Invia Travel Germany GmbH
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1 Kommentar zum Thema
  1. Sophie

    Ich war 2019 in Salalah im Süden Omans und kann es jedem empfehlen! Man fühlt sich willkommen und wie Zuhause und soo sicher. Ich habe vor allem die Abwechslung geliebt, es gibt Strand und das Meer, Berge, Wadis, Wüste, Plantagen, Tiere, Museen, Archäologische Ausgrabungstätten aber auch Malls zum shoppen und wunderschöne Restaurants. Ich kann außerdem jedem ans Herz legen sich von einem local die Umgebung zeigen zu lassen, dadurch taucht man nochmal tiefer in die Kultur des Landes ein und sieht Orte die in keinem Reiseführer stehen. Unser Tour Guide Azuz hat uns 4 tage lang begleitet und uns den schönsten Urlaub unseres Lebens beschert.