Saranda: Badeort am Ionischen Meer


Unweit der Grenze zu Griechenland liegt die albanische Hafenstadt Saranda als Badeparadies am Ionischen Meer. Doch nicht nur die Strände der geschwungenen Bucht locken, es erwarten euch unter anderem der Nationalpark Butrint und die Karstquelle Syri i Kaltër.

Überblick

Albanien kommt vielen noch nicht als Ziel in den Sinn, wenn der nächste Urlaub geplant wird. Dabei hat der Balkanstaat jede Menge zu bieten, beginnend bei Sandstränden an azurblauem Meer. Besucht ihr Saranda, seid ihr im Herzen der Albanischen Riviera angekommen. Auf Albanisch heißt die Stadt Sarandë, die Griechen nennen sie Ágioi Saránta (Άγιοι Σαράντα). Tatsächlich sind sich Albanien und Griechenland hier geografisch sehr nahe, denn die griechische Insel Korfu ist nur wenige Kilometer entfernt und kann bei gutem Wetter vom Strand Plazhi Ksamilit aus gesehen werden. Saranda ist nicht nur für Badegäste aus dem Inland und Tagesgäste aus Griechenland ein Paradies, sondern gewinnt aufgrund seiner sauberen Buchten und langen Strandabschnitte immer mehr Beliebtheit bei Strandurlaubern aus dem Ausland.

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Die Burg Lekuresi und Saranda aus der Luft

Es sind jedoch nicht nur die Sonnenhungrigen, die Saranda einen Besuch abstatten. Unweit der Stadt beginnt der Nationalpark Butrint, der 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Außerdem locken uralte Ruinen sowie die Naturschönheit Syri i Kaltër, eine Karstquelle. In Saranda geht ihr auf spannende Entdeckungsreise.

Sehenswürdigkeiten

Die Stadt und ihre Umgebung erwarten euch mit einigen Must-sees. Tauscht die Badeschuhe gegen festes Schuhwerk ein und macht euch auf, die schönsten Orte zu besichtigen.

Ruine einer Synagoge

Wer die Uferpromenade der Stadt verlässt und etwas landeinwärts spaziert, stößt im Ortszentrum auf die Reste einer Synagoge. Entdeckt wurden sie 2009, zu sehen sind Mauerreste und Fußbodenmosaike. Vermutlich lässt sich diese alte Synagoge auf das 5. bis 6. Jahrhundert zurückdatieren.

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Saranda: Überreste einer antiken Synagoge

Drei Museen

Im Zentrum der Stadt gibt es drei Museen, die klein und dennoch sehenswert sind: das Museum of Traditions, Museum of Archaeology und die Galeria Art Saranda. Die Gebäude befinden sich in unmittelbarer Nähe zueinander und egal in welchem ihr eine Eintrittkarte kauft, sie gilt für den Besuch in allen drei Museen.

Im Museum of Traditions steht das kulturelle Erbe der Hafenstadt im Fokus. Ausstellungsstücke sind Zeugen der Vergangenheit und bringen euch die Geschichte der Region näher. Die Räume auf zwei Etagen können in Ruhe in unter einer Stunde besichtigt werden. Danach könnt ihr in die regionale Kunst eintauchen, denn die Galeria Art Saranda ist der direkte Nachbar des Museums. Hier werden in mehreren Räumen die Werke albanischer Künstler ausgestellt. Um die kleine Tour abzurunden, erwartet euch im Museum of Archaeology ein einzelner Raum, in dem sich Objekte und Fotos befinden. Das Wichtigste im Raum ist der mit Mosaiken verzierte Boden. Das Museum wurde eigens gebaut, um diesen Zeitzeugen aus dem sechsten Jahrhundert zu bewahren.

Kirche Saint Charalambos

In der Stadt steht eine griechisch-orthodoxe Kirche, die auf Albanisch Kisha e Shën Harallambit genannt wird. Ihre Fassade aus hellem Stein wirkt schlicht und auch im Inneren besticht sie mit Einfachheit. Der Blick wird automatisch von der Deckenleuchtern angezogen, die aufgrund ihrer Größe prunkvolle Akzente setzen. Im Kopfbereich hinter dem Altar gibt es verschiedene in Blau gehaltene Wandverzierungen.

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Kirche Saint Charalambos in Saranda

Friendship Park

Nach einem Besuch der Museen und der Kirche bietet sich ein kurzes Entspannen im Friendship Park an. Er wird von den Einheimischen auch Parku Miqësia genannt und stellt eine kleine Oase inmitten des Netzwerkes aus Straßen dar. Bäume spenden Schatten und Bänke laden zum Ausruhen ein. In der Parkmitte befindet sich ein kleiner Brunnen.

Burg Lekuresi

Sehenswert und nur rund vier Kilometer von der Stadt entfernt, ist die Burg Lekuresi, auf Albanisch Kajala e Lëkurësit. Die Festung wurde 1537 auf dem Hügel Lekuresi hinter der Stadt erbaut und kann zu Fuß in gut 45 Minuten erreicht werden. Die Belohnung ist nicht nur ein kleiner Ausflug in die Geschichte Sarandas, sondern auch ein herrlicher Blick auf die Stadt, die Küste und bei gutem Wetter bis zur Insel Korfu. Ein Restaurant vor Ort stärkt euch vor dem Rückweg.

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Die Burg Lekuresi oberhalb von Saranda

Nationalpark Butrint

Etwas außerhalb der Stadt beginnt der Parku Kombëtar Butrinti, der Nationalpark Butrint. Er liegt 17 Kilometer südlich und gehört zum UNESCO-Welterbe. Auf dem 16 Hektar großen Gelände sind nicht nur über 800 Pflanzenarten und 1.200 Tierarten zu Hause, ihr wandert entlang bedeutender Ruinen. Sie sind Überbleibsel vergangener Menschheitsgeschichte. Ihr trefft auf Reste der Bronzezeit sowie auf römische, venezianische und osmanische Bauten. Neben privaten Ausflügen mit einem Mietwagen empfehlen wir euch Bustouren samt lokalem Fremdenführer.

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Ruinen im Nationalpark Burint

Syri i Kaltër

Ebenfalls südlich der Stadt gibt eine Sehenswürdigkeit besonderer Schönheit: Syri i Kaltër. International wird die Karstquelle Blue Eye genannt, denn mit ihrem türkisfarbenen Wasser ist sie eine Augenweide. Syri i Kaltër setzt rund 6.000 Liter Wasser pro Stunde frei. Die Quelle liegt in einem Naturschutzgebiet, das 180 Hektar misst und unter anderem Platanen- und Eichenhaine beherbergt. Riesige Blätter in saftigem Grün lassen die gesamte Umgebung wie einen Märchenwald wirken.

Ausgrabungsstätte Phoenike

Zu den weniger bekannten Sehenswürdigkeiten in der Nähe gehört die antike Stätte Phoinike. Sie liegt zwölf Kilometer von Saranda entfernt, unweit der Stadt Finiq. Es handelt sich um einen Fund aus der Spätantike. 2006 wurde ein Amphitheater freigelegt, zudem gibt es Reste der ehemaligen Stadtmauer zu sehen. Der Ausflug lohnt sich auch für einen herrlichen Blick über die Region, da Phoenike eine Höhensiedlung war.

Strände

Bei all den Sehenswürdigkeiten ist Saranda dennoch vor allem eines: Ziel eines Strandurlaubs. Wir zeigen euch, wo ihr euch aufs Handtuch legen könnt oder wo eine Liege auf euch wartet.

Saranda Beach

Der Saranda Beach liegt zentral in der Stadt, besteht aus Kies und ist aufgrund seiner Lage zwar recht belebt, dafür bietet er aber den kürzesten Weg hinein ins kühle Nass. Restaurants und Bars befinden sich an der Promenade und versorgen euch mit allem, was ihr braucht.

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Der Strand in Saranda

Ksamil

Zwar nicht mehr zur Stadt, aber zur Gemeinde Saranda gehört der Badeort Ksamil. Ein Tagesausflug im Zeichen des Sonnenbadens lohnt sich in jedem Fall, denn in Ksmail findet ihr die schönsten Strandabschnitte der Region! Weißer, feiner Sand geht in azurblaues Meereswasser über.

Gjiri i Hartës

An Ksamil schließt sich der Strand Gjiri i Hartës an. Er ist gut gepflegt und teilt sich in zwei Bereiche auf: In einem privat verwalteten Abschnitt findet ihr viele Sonnenliegen und Sonnenschirme zur Miete, in einem kleineren Abschnitt ist der Strand öffentlich und lädt jedem zum Sonnenbad auf dem eigenen, mitgebrachten Handtuch ein.

Aktivitäten

Die Strände und Sehenswürdigkeiten in und um Saranda haben euch nur noch neugieriger gemacht? Dann hält die Region viele spannende und einzigartige To-dos für euch bereit.

Splash Water Park

In den Sommermonaten wird beim Strandabschnitt Saranda Beach ein Wasserpark aufgebaut. Die aufgeblasenen Flächen auf dem Wasser laden zu einem Parcours mit drei Schwierigkeitsstufen ein. Die leichteste Stufe richtet sich an Kinder, der schwerste Abschnitt fordert auch Erwachsene. Angeboten wird die Nutzung des Wasserparks entweder für 30 bis 60 Minuten, einen Tag oder gleich eine ganze Woche.

Wildwasserfahren

Etwa fünf Kilometer von der Stadt entfernt werden Wildwassertouren angeboten. Dort befindet sich der Fluss Bistrica und führt euch durch nahezu unberührte Wildnis. Die Ausflüge finden unter Leitung erfahrener Begleiter statt. Ihr erhaltet eine Sicherheitsausrüstung und eine Einweisung auf Englisch.

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Die Bistrica in Südalbanien

Luna Park Gjika

In unmittelbarer Nähe zur Strandpromenade befindet sich der kleine Freizeitpark Luna Park Gjika. Er richtet sich vor allem an Familien und bietet Autoscooter, Airhockey und Automaten mit Videospielen. Ein Riesenrad erlaubt einen kleinen Rundblick auf Saranda. Tipp: Einen ähnlich aufgebauten Park, Luna Park Graçi, gibt es auch im nahen Badeort Ksamil.

Paddleboarding

Wem Rafting zu wild ist, der kommt beim Paddleboarding in den ruhigeren Genuss eines sportlichen Ausflugs auf dem Wasser. Auch hier bieten lokale Unternehmen geführte Ausflüge samt Anleitung und sämtlicher Ausrüstung an. Sehr beliebt sind Touren, bei denen ihr zu einer der nahen Inseln vor Ksamil paddelt. Dort kann am Strand entspannt und gebadet werden.

Saranda Jeep Safari

Ihr habt die Möglichkeit, auf eine besondere Safari zu gehen. Einheimische bieten geführte Ausflüge in Geländewagen und bringen die Gäste zu den schönsten Orten der Region. Die Fahrten sind eine Mischung aus Rundfahrt, Abenteuer und Panoromagenuss.

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Sarandas Umgebung per Geländewagen erkunden

Tagesausflug nach Korfu

Die Nähe zur griechischen Insel lädt dazu ein, einen Tag im Nachbarland zu verbringen. Im Hafen von Saranda legen täglich Fähren ab. Ihr habt die Wahl zwischen schnellen Schiffen, die circa 30 Minuten pro Strecke benötigen und euch damit besonders viel Zeit auf Korfu geben oder gemütlichen Überfahrten von bis zu 90 Minuten Länge. Letztere sind die erste Wahl, wenn ihr das Übersetzen auskosten wollt.

Wasserfall von Borsh

Etwa 35 Kilometer von Saranda entfernt gibt es einen schönen Wasserfall im Dorf Borsh. Direkt am Wasserfall befindet sich ein Restaurant, in dem Gäste einkehren können. Da ihr ab Saranda gut eine Stunde bis zum Wasserfall benötigt, ist der Besuch ein schöner halbtägiger Ausflug.

Mandarina Tour

In Albanien gedeihen Mandarinen sehr gut und so gibt es auch nahe Saranda lokale Höfe, die sich unter anderem dem Anbau der Früchte widmen. Auf einer geführten Tour lernt ihr die Arbeitsweise auf einem Hof kennen, kommt in den Genuss frischer Mandarinen und werdet in einer kleinen Ortschaft mit einem traditionellen Mittagessen verköstigt.

Reise-Infos

Ein Urlaub in Albanien ist für euch keine Frage des ob, sondern des wann? Nun, dann haben wir noch ein paar Reise-Infos für euch, so dass ihr gut auf den hoffentlich baldigen Aufenthalt vorbeireitet seid.

An- & Einreise

Die Anbindung auf dem Landweg ist gut, wenn ihr Zeit mitbringt. Die Fahrt von gut 20 Stunden mit dem Auto ab Süddeutschland kann mit Stopps ein Teil des Urlaubs werden. Aufgeteilt auf zwei bis drei Tage lässt sich die Route über Österreich und Slowenien beginnen, durch Kroatien und Bosnien-Herzegowina fortführen und pausiert nochmal in Montenegro.

Die Anreise via Flugzeug geht schneller, allerdings befindet sich der internationale Flughafen in Tirana. Von der Hauptstadt bis Saranda liegen noch circa vier Stunden Bus- oder Autofahrt vor euch. Alternativ könnt ihr über Griechenland fliegen und über die Insel Korfu nach Albanien einreisen. Egal welchen Weg ihr wählt: Mehr als den Reisepass benötigt ihr nicht. Erst beim Aufenthalt jenseits der 90 Tage ist ein Visum nötig.

Sprache & Währung

Auch ohne die albanische Sprache zu beherrschen, werdet ihr gut vor Ort zurechtkommen. Ebenso wie die Hauptstadt Tirana ist Saranda mit internationalen Gästen vertraut und viele Einheimische verstehen Englisch. Ausflüge werden sehr häufig in englischer Sprache angeboten. In Saranda wird wie überall in Albanien mit Lek bezahlt. Es empfiehlt sich, auf Bezahlung mit Bargeld zu setzen, da Kreditkarten in vielen Geschäften (noch) nicht angenommen werden. Wechselstuben gibt es in allen größeren Städten Albaniens, natürlich auch in Saranda.

Reisezeit

Um an der Albanischen Riviera Badeurlaub zu machen, sind Mai bis September die besten Monate. Besonders hohe Temperaturen herrschen im August, dann klettert das Thermometer schnell auf über 30 Grad Celsius. Wer es etwas kühler mag, reist im Oktober und November an. Zwar herrschen selbst um Weihnachten herum noch durchschnittlich 17 Grad Celsius, die Regenwahrscheinlichkeit steigt allerdings im Winter.

Essen & Spezialitäten

Die albanische Küche hält für jeden Geschmack echte Highlights bereit. Wer Fleisch mag, sollte Tavë Elbasani probieren. In einer reichhaltigen Soße wird Lamm oder auch Schaf serviert. Ein anderer Klassiker regionaler Küche ist Petë. Die Grundlage ist ein Hefeteig, der in verschiedenen Schichten angeordnet wird. Was zwischen den Schichten liegt, variiert je nach Rezept. Häufig werden Fleischscheiben, Zwiebeln, Bohnen und Käse verarbeitet. Für Vegetarier ist Turli eine Empfehlung. Es handelt sich um einen Eintopf aus Gemüse mit deftigen Gewürzen. Ebenfalls fleischlos ist Fërgesë Tirane, ein Auflauf aus Gemüse und regionalem Hüttenkäse.

Tave-Elbasani
Tavë Elbasani: Lamm mit Reis und Joghurt

Hotels & Unterkünfte

Saranda ist gut auf Besucher eingestellt. Es finden sich einige Hotels, in denen internationale Gäste eine gute Ausstattung für kleines Geld finden. Sie liegen unweit oder direkt am (privaten) Strand. Wem dennoch der Weg bis zum Meer zu weit ist, der kann sich in den vielfach vorhandenen Hotelpool begeben.

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2 Kommentare zum Thema
  1. Julia

    Liebe Redaktion,

    Die Hauptstadt von Albanien heißt “Tirana”, nicht Tiranda.

    1. ab in den urlaub Magazin Redaktion

      Hallo liebe Julia,

      vielen Dank für den Hinweis. Wir haben das korrigiert.

      Beste Grüße
      Die ab in den urlaub Magazin Redaktion