St. Louis in den USA

Im Mittleren Westen der USA erwartet euch St. Louis mit dem weltbekannten Gateway Arch, einer reichen Geschichte und einigen kulturellen Besonderheiten rund um Baseball, Braukunst und Vieles mehr.

Der US-Bundesstaat Missouri ist nach dem gleichnamigen Fluss benannt und lockt an seinem westlichen Ufer mit dem weltoffenen, abenteuerlichen und aufregenden St. Louis viele nationale und internationale Urlauber an. Die Stadt ist eines der zwei großen urbanen Zentren des Staats und erstreckt sich über eine Fläche von 170 Quadratkilometer. Erbaut ist sie komplett auf Terrassen und Klippen. Das Klima zeichnet sich im Sommer durch Hitze und eine hohe Luftfeuchtigkeit aus. 

Die Winter hingegen sind häufig sehr kalt. Im Folgenden werdet ihr noch erfahren, welche Reisezeit sich am besten für euren Urlaub eignet. Das Wahrzeichen der Stadt ist der 192 Meter hohe Torbogen Gateway Arch, der St. Louis den Spitznamen The Gateway City einbrachte. Direkt an der berühmten Route 66 gelegen, hat die Stadt einige Attraktionen, Sehenswürdigkeiten und kulinarische Verführungen für Urlauber zu bieten. Diese werdet ihr bei einer Erkundungstour durch die verschiedenen Stadtviertel alle entdecken.

Bereits im 7. Jahrhundert existierte in der Region eine Indianersiedlung. Sie trug den Namen Cahokia und wuchs bis zum 12. Jahrhundert zu einer Stadt mit circa 40.000 Einwohnern heran. Die Menschen der Mississippi-Kultur errichten Erdpyramiden, die als Monks Mound bezeichnet werden und noch heute das Landschaftsbild prägen. Daher lautet ein zweiter Beiname der Stadt St. Louis auch Mound City und das Gelände rund um die noch erhaltene Pyramide gehört zum UNESCO-Welterbe.

Gegründet wurde das heutige St. Louis 1763 von einem französischen Händler und seinem Stiefsohn. Die beiden errichteten mit der Stadt einen wichtigen Handelsposten. Seit 1803 gehört St. Louis zu den Vereinigten Staaten. Heute ist die Stadt ein kulturelles Zentrum mit vielen Facetten, darunter vor allem Baseball und Musik. 1880 wurde beispielsweise das weltbekannte Saint Louis Symphony Orchester gegründet, Tina Turner begann in der Stadt 1958 ihre Gesangskarriere und Musiker wie Clark Terry und Miles Davis stammen von hier.

Neben dem bereits erwähnten Gateway Arch bietet euch die Stadt noch viele weitere Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch und ein Erinnerungsfoto wert sind.

Zu den wichtigsten Adressen der Stadt gehört der Gateway Arch National Park. Er trug früher den Namen Jefferson National Expansion Memorial und ist Standort des Gateway Arch. Das Denkmal wurde in den Jahren 1959 bis 1965 errichtet. Direkt unter dem bekannten Torbogen befindet sich das unterirdische Besucherzentrum samt Exponaten und Kinosaal.

Spaziert ihr bei gutem Wetter durch den Park, führt euch der Fußweg rund acht Kilometer durch die grüne Lunge der Stadt. Neben dem Gateway Arch wird euch ein weiteres Bauwerk sofort ins Auge fallen – das alte Gerichtsgebäude. Der imposante Bau mit seiner fast 60 Meter hohen Kuppel ist eindrucksvoll und erinnert mit seinen sechs Säulen und dank des weißen Anstrichs an den griechischen Parthenon auf der Akropolis. Zu den hier verhandelten Gerichtsverfahren gehört die Klage von Dred Scott gegen die Sklaverei. Heute werden im Old Courthouse keine Fälle mehr verhandelt, stattdessen gibt es ein kleines Museum.

Die alte Kathedralbasilika in St. Louis wurde 1834 eingeweiht und überstand das große Feuer von 1849. In der katholischen Kirche findet jeden Sonntag eine Messe statt. Auch außerhalb des Gottesdienstes können Interessierte sowohl das Gebäude als auch das Museum der Kathedrale besuchen. Besonders beeindruckend sind die Mosaiken im Inneren sowie die zwei Glockentürme mit einer Höhe von 70 Metern. Direkt vor der Kathedrale steht der berühmte Angel of Harmony, eine Statue, die ein Zeichen gegen Rassismus setzt.

Das City Museum ist eine Mischung aus Must-see und To-do, denn das interaktive Haus wird häufig als Abenteuerspielplatz für Erwachsene bezeichnet. Im einstigen Gebäude der International Shoe Company entstand 1997 ein Museum zum Anfassen, Klettern und Staunen. Ausgestellte Düsenflugzeuge, Schornsteine, ein Schlosserker und ein Bällebad für Erwachsene sind nur einige der Highlights im City Museum. Doch auch Kinder ab drei Jahren kommen auf ihre Kosten und freuen sich unter anderem über das angegliederte World Aquarium sowie den Zirkus zum Mitmachen.

In St. Louis erwarten euch noch eine Reihe weiterer Museen. Ein Muss für Familien mit Kindern ist das Magic House – ein Museum für neugierige Kinder und natürlich auch Erwachsene. Ihr taucht auf drei Stockwerken in die Welt der Wissenschaft mit Experimenten und Spielen ein. Auch das St. Louis Science Center richtet sich an wissenshungrige Kinder und Erwachsene. Hier gibt es den Discovery Room, in dem bereits Kleinkinder ab sechs Monaten spielerisch die Wissenschaften kennenlernen können. In einem Imax-Theater werden zudem wechselnde Dokumentarfilme gezeigt und an Mitmachstationen werden von der Welt der Dinosaurier bis zur Mondlandung viele Fakten mit Spaß vermittelt. Wenn ihr immer noch nicht genug habt, schaut euch die folgenden Museen an: Museum of Contemporary Religious Art Campbell House Museum, Holocaust Museum, Scott Joplin House.

Der Forest Park war 1904 das Gelände der Weltausstellung und birgt noch heute neben jeder Menge grüner Natur und der Möglichkeit zum Golfen gleich mehrere Bauwerke von besonderem Wert. Dazu gehört das Missouri History Museum mit Ausstellungsstücken rund um die Stadt St. Louis und den Bundesstaat Missouri. Mehr als 30.000 Exponate nehmen euch unter anderem auf eine Reise in die prähistorische Zeit mit. Etwa in der Mitte des Parks begrüßt seit 1879 das Saint Louis Art Museum alle Kunstinteressierten. Hier könnt ihr Bilder von Rembrandt sowie van Gogh sehen.

St. Louis wird euch nicht nur mit seinen Sehenswürdigkeiten begeistern, sondern lockt bei jedem Wetter mit Aktivitäten, die euch noch tiefer ins Herz der Stadt eintauchen lassen und die Tage einzigartig machen.

Dieses To-do steht für viele Familien ganz oben auf der Liste. Der St. Louis Zoo befindet sich direkt im Forest Park und bietet rund 14.000 Tieren ein Zuhause. Am beliebtesten bei den kleinen Gästen sind die Seelöwen, denn ihnen ist eine eigene Show gewidmet, die auch die Eltern begeistern wird. Neben den heimlichen Stars gibt es rund 600 Tierarten, beispielsweise Gorillas, Elefanten und Flusspferde sowie Jaguare und Baumkängurus. Mit einer kleinen Eisenbahn könnt ihr durch den ganzen Zoo fahren und wer noch Zeit hat, sollte sich eine Vorstellung im 4D-Theater nicht entgehen lassen.

Wer Einkaufstouren liebt, hat in St. Louis unzählige Möglichkeiten, um von Kleidung über Elektronik bis hin zu Haushaltswaren, Büchern und Souvenirs alles zu finden. Ein kleines Juwel, das die Herzen aller Shoppingfans erwärmen wird, liegt direkt in St. Louis Es wurde im ehemaligen Hauptbahnhof errichtet und bietet seit 1985 neben den Geschäften auch Imbissmöglichkeiten sowie ein eigenes Aquarium und einen Minigolfplatz für eine kleine Pause während des Einkaufbummels.

Wollt ihr The Gateway Arch und die Skyline der Stadt von einer anderen Perspektive bewundern, nehmt ihr an einer Bootstour teil. Hier könnt ihr so richtig entspannen und außer den Gebäuden das Glitzern der Wasseroberfläche auf euch wirken lassen. Neben klassischen geführten Touren, bei denen ihr Infos rund um St. Louis erhaltet, gibt es Themenausflüge samt Livemusik oder Abendessen auf dem Mississippi. Die Saison für Bootstouren startet im März und endet im November.

Einer der schönsten Orte in St. Louis ist der Missouri Botanical Garden, der vom Botaniker Henry Shaw 1859 angelegt wurde und daher auch Shaw Garden genannt wird. Spaziert am Rosengarten vorbei, genießt den japanischen Abschnitt und schaut im Tower Grove House, dem Gartenhaus, vorbei. Auf 31 Hektar erwarten euch viele Highlights, darunter das Schmetterlingshaus, ein Aquatunnel, der direkt unter dem Seerosenbecken verläuft und einen einzigartigen Blickwinkel auf die Pflanzen ermöglicht. Für Kinder besonders faszinierend sind ein Baumhaus, das Präriedorf sowie eine künstlich angelegte Höhle.

Auf der Market Street erhebt sich das Busch Stadion mit 50.000 Sitzplätzen in die Höhe und ist die bekannteste Adresse für alle Baseballanhänger. Die heimische Mannschaft, die St. Louis Cardinals, füllt bei Spielen regelmäßig die Plätze, denn sie gilt als eine der erfolgreichsten Baseballmannschaften des Landes. Bei einer geführten Tour könnt ihr abseits der Spiele hinter die Kulissen des Stadions blicken. Ihr erhaltet viele Informationen rund um die sportliche Seite der Stadt. Viele Urlauber bekommen Lust, für eine Sportveranstaltung noch einmal wiederzukommen und einem Spiel im Busch-Stadion beizuwohnen.

1975 wurde in unmittelbarer Stadtnähe in den Sunset Hills ein Skulpturenpark eröffnet. Auf 105 Hektar erlebt ihr dort aktuell eine Mischung aus Skulpturenpark und Freilichtmuseum, während ihr dem Wanderweg über 2,3 Kilometer folgt. Neben rund 70 Skulpturen erwarten euch ein Herrenhaus aus dem Jahr 1816 sowie eine Innengalerie mit wechselnden Ausstellungsstücken.

St. Louis wird euch als Urlaubsort begeistern und die Reise in die USA lohnt sich in jedem Fall. Da hier der Planungsaufwand etwas höher ist, vermitteln wir euch die wichtigsten Informationen zur Vorbereitung.

Die Stadt verfügt über zwei eigene Flughäfen, den Regionalflughafen MidAmerica St. Louis Airport und den Lambert-Saint Louis International Airport. Seid ihr bereits in den USA, gibt es auch Zugverbindungen, die täglich zwischen Chicago und St. Louis verkehren. Natürlich könnt ihr auch mit einem Mietwagen über die berühmte Route 66 anreisen und euch auf dem Weg in die Stadt den Wind der Freiheit um die Nase wehen lassen. Bedenkt für eure Planung, dass ihr bei der Einreise in die USA ein Visum benötigt. Hier gibt es je nach Dauer und Zweck der Reise verschiedene Dinge zu beachten. Wer für einen Urlaub einreist, muss den ESTA-Antrag für ein E-Visum ausfüllen.

St. Louis besitzt zu jeder Jahreszeit einen eigenen Charme, doch im Frühling und Herbst erwartet euch das beste Reisewetter. Im Hochsommer sind über 30 Grad Celsius nicht selten, was für Touren auf dem Mississippi und bei Spaziergängen in den schattigen Parks schön sein kann, längere Ausflüge aber recht anstrengend werden lässt. Im Winter sinken die Temperaturen selten unter den Gefrierpunkt, daher steht auch einem St. Louis-Urlaub zu dieser Jahreszeit nichts im Weg. Im Februar ist es möglich, wenn die Temperaturen doch mal unter null sinken, dass die Stadt durch Schneefall nochmal ein ganz besonderes Flair erhält.

In St. Louis befinden sich gleich mehrere Brauereien, die häufig Führungen und Verkostungen anbieten. Abseits der Braukunst ist St. Louis bekannt für frittierte Ravioli und Barbecues. Sollte eure Reise Anfang Mai stattfinden, könnt ihr am fünften Tag des Monats beim Straßenfest Cinco de Mayo Festival regionale Speisen und Getränke in ausgelassener Atmosphäre kennenlernen.

Im Zentrum der Stadt und mit Blick auf das Gateway Arch gibt es Luxushotels samt Außenpools und SPA-Angeboten, aber auch hübsche Hotels der gehobenen Mittelklasse, die sich teils in renovierten historischen Bauten befinden und damit einen einmaligen Charme besitzen. Etwas abseits der Innenstadt dominieren günstigere Unterkünfte, die dennoch nur wenige Autominuten vom pulsierenden Zentrum entfernt sind. Bei frühzeitiger Planung und mit ein wenig Glück könnt ihr auch im Stadtkern noch preiswerte Zimmer finden.