Australisches Essen im Urlaub


Zwischen traditionellem Barbecue und dem etwas gewöhnungsbedürftigen Bush Food begebt ihr euch im Australien-Urlaub auf eine kulinarische Reise. Erlebt die Küche in Down Under, die viele internationale Einflüsse in sich vereint.

Überblick

In Australien ist das Essen für viele Urlauber ein Mysterium. Während in Bezug auf andere Landesküchen sofort ein bestimmtes Gericht vor dem geistigen Auge erscheint, bleibt beim Gedanken an Australien das große Fragezeichen. Oft gibt es sogar den Vorwurf, das Land hat überhaupt keine eigenen Speisen. Doch ihr werdet hier einige mittlerweile traditionelle Gerichte kennenlernen, die zugegeben fremde Einflüsse aufweisen. Gerade das macht australisches Essen abwechslungsreich und eine Reise ans andere Ende der Welt auch kulinarisch wertvoll.

Dominiert wird die Küche von fleischhaltigen, deftigen Speisen und süßen Sünden, doch auch Vegetarier und Fischfreunde werden in Down Under sicher fündig. Und wer Lust hat, Weihnachten mal in der Sonne am Strand zu verbringen, ist herzlich eingeladen – wahrscheinlich zu einem klassischen Truthahn und leckerem Pudding als Nachtisch!

Geschichte

Der Ursprung der heute bekannten Spezialitäten basiert auf der Küche Englands. Diese wurde von den ersten Siedlern des Kontinents mitgebracht und über die Jahrhunderte hinweg erhalten und ausgebaut. Daher ist auch nachvollziehbar, dass viele Sitten und Gebräuche rund ums Essen an die englischen Gegebenheiten erinnern, darunter der Truthahn zu Weihnachten und der Afternoon Tea, der täglich zelebriert wird.

Doch auch andere Kulturen sorgten zunehmend für Abwechslung im Land. Heute findet ihr etwa auch Aspekte der indischen und ostasiatischen Küche vor. Australische Spezialitäten sind multikulturell und es werden gerne neue Abwandlungen ausprobiert. Gerade in den Großstädten wandern immer wieder neue Gerichte in modernen Restaurants auf die Speisekarte.

Mahlzeiten & Sitten

In Australien ist das Essen zu Frühstück oft fettreich und deftig, genießt zum Beispiel warme Pies und üppig bestrichene Brote. Danach wird es beim Lunch leichter und zurückhaltender. Viele Einheimische setzen dann auf Imbisse von Take-Away-Restaurants.

Australisches Fruehstueck
Australisches Frühstück für den Start in den Tag

Zum schon angesprochenen Afternoon Tea wird es wahlweise süß oder noch einmal herzhaft, ein heißes Getränk wie Kaffee gehört aber untrennbar dazu. Das Abendessen ist das wichtigste Tagesgericht in der australischen Küche und wird gern in Form eines fröhlichen Barbecues zelebriert. Das gilt übrigens auch für Vegetarier, die statt Steaks frisches Gemüse auf den Grill legen.

Vorspeisen

Vorspeisen in der Art, wie wir sie kennen, sind in Australien eher unüblich. Zu kleinen Snacks sagen die Aussies hingegen nicht nein. Dazu zählen meist die Sandwiches, doch auch Sausage Rolls stillen den kleinen Hunger. Bei Picknicks dürfen diese und ähnliche Leckereien nicht fehlen. Auch, wer von Besichtigungstouren in der Stadt ausgehungert ist, profitiert von der Zwischenmahlzeit.

Avocado auf geröstetem Brot (vegan)

Veganer aufgepasst: hier kommt eure erste Option! Frisch pürierte Avocados auf getoastetem Brot findet ihr fast überall in Australien. Achtet darauf, dass es dabei bleibt und die weiteren optionalen Zutaten wie Eier, Lachs oder Käse ausbleiben. Zugreifen dürft ihr hingegen bei Versionen mit Zwiebeln, Tomaten und Knoblauch. Manchmal verfügen die Avocadotoasts auch über einen Hauch von Zitronensaft, der wunderbar erfrischend wirkt.

Avocado Toast
Fleisch- und fischfreien Avokadotoast genießen

Spaghetti Jaffle (vegetarisch)

Das vegetarische Spaghetti Jaffle besteht aus gekochten Nudeln, die auf ein gebuttertes Brot oder Brötchen gelegt werden. Dazu kommen geriebener Käse und eine Tomatensoße. In der Regel wird das Sandwich kalt serviert, es gibt aber auch frisch geröstete Varianten. Viele Australier bereiten das Brot mit Spaghettiresten zu, da es relativ einfach ist und trotz der ungewöhnlichen Kombination überraschend gut schmeckt.

Continental Roll (fleischhaltig)

Die Continental Roll erinnert sofort an einen Italien-Urlaub, denn sie setzt sich aus Fleischaufschnitt, Käse, getrockneten Tomaten und Auberginen zusammen. Damit ihr nicht vergesst, dass ihr euch in Australien befindet, kommen aber für die italienische Küche ungewöhnliche Zutaten wie Rote Bete hinzu. Das Sandwich zeichnet sich zudem durch reichhaltige Gewürze aus.

Sausage Roll (fleischhaltig)

Manchmal kann einfach Zubereitetes so gut sein! Die Sausage Roll ist ein perfektes Beispiel dafür. Lediglich ein Würstchen im Teigmantel steckt hinter dem Imbiss, von dem es in australischen Städten an jeder Ecke nur so wimmelt. Sogar an manchen Haltestellen könnt ihr zu dem fleischhaltigen Genuss greifen.

Würstchen im Teigmantel: Sausage Roll

Suppen & Eintöpfe

Suppen und Eintöpfe werden in Australien häufig von ungewöhnlichen Zutaten geprägt. So sticht die Känguruschwanzsuppe sicher gleich ins Auge. Natürlich könnt ihr aber auch etwas klassischer speisen, wenn ihr euch für eine Suppe entscheidet.

Barramundi-Eintopf (fischhaltig)

Der Barramundi ist ein Fisch, der in den tropischen Gewässern des Kontinents vorkommt. Wird er in Australien zum Essen zubereitet, dann ist er vor allem in Eintopfform auf den Speisekarten zu finden. Dabei gibt es keine spezielle Region – Barramundi ist in ganz Australien verbreitet. Der Eintopf ist ein Mix aus dem mit wilden Kräutern gekochten Fisch und einer Soße aus Kiwi und Pfirsich.

Känguruschwanzsuppe (fleischhaltig)

Die Känguruschwanzsuppe zählt auf die Zutat Kängurufleisch – beziehungsweise werden, wie der Name des Gerichts schon verrät, lediglich die Schwänze der Tiere verwendet. Gemeinsam mit würzigen Zutaten wie Sellerie und Zwiebeln, Thymian, Oregano und Lorbeerblättern reift das Fleisch zu einer schmackhaften Suppe heran.

Mulligatawny-Suppe (fleischhaltig)

Diese Suppe stammt eigentlich aus der Küche Englands und basiert auf einem indischen Rezept. Hier vermischen sich also einige Einflüsse! Es handelt sich um eine Hühnersuppe, bei der das Fleisch mit Zwiebeln, Suppengrün und Lorbeerblättern gekocht wird. Anschließend wird die Brühe mit gebratenen Tomaten und Speck angereichert. Knusprige Weißbrotwürfel runden die Speise ab.

Mulligatawny-Suppe
Die Mulligatawny-Suppe stammt aus Indien

Hauptspeisen

Wie schon angekündigt, ist die Mittagsküche der Australier eher leicht. Deftig wird es hingegen am Abend, wenn der Truthahnbraten oder traditionelles Bush Food auf den Tisch kommt! All diese Speisen stellen wir hier vor.

Fish of the Day & Fisherman's Basket (fischhaltig)

Ein übliches Mittagsgericht ist der “Fish of the Day”, quasi eine kleine Portion Fish and Chips. Wer noch mehr Hunger hat, wählt den Fisherman’s Basket. Dieser wird zusätzlich mit frittierten Tintenfischringen, Muscheln oder Garnelen angereichert. Eine Zitrone darf ebenfalls nicht fehlen.

Meat Pie (fleischhaltig)

Die Fleischpastete wird von vielen eher als Imbiss angesehen. Gleichzeitig ist sie in Australien so etwas wie ein Nationalgericht. Üblicherweise werden Fleischwürfel mit gebratenen Pilzen, Zwiebeln, Speck und Bohnenkraut zubereitet und gemeinsam mit einer Soße in eine Teigschale aus Wasser, Milch und Butter gegeben. Das Ganze wird etwa eine Stunde lang gebacken. Die Füllungen können variieren. Es existieren beispielsweise Meat Pies zusätzlich mit Kartoffelpüree oder vegetarische Alternativen nur mit Gemüse.

Meat Pie
Meat Pie macht satt

Krokodil auf Paprika (fleischhaltig)

Krokodilfleisch soll ein wenig an Fisch und ein wenig an Huhn erinnern. Wer sich selbst davon überzeugen und trauen möchte, kann dies in einigen australischen Restaurants tun. Hier werden Gerichte wie Krokodil auf Paprika serviert. Für die Zubereitung wird die Paprika in Salzwasser blanchiert und in der Pfanne gedünstet. Das fettarme Fleisch wird ebenfalls gebraten und durch eine gewisse Ruhezeit besonders saftig und weich. Gängige Beilagen sind Wildreis und Soße.

Aussie Burger (fleischhaltig)

Wer mittags zu einem Take-Away kommt, sieht ihn sicher sofort: den prachtvollen Aussie Burger, der aufwändig mit vielen Zutaten zubereitet wird. Die Basis bildet ein dickes Patty aus Rinderhack, dazu kommen Salat und Tomatenscheiben, Gurken und Zwiebelringe. Neben diesen eher klassischen Ingredienzen wandern gerne Rote Bete, Spiegelei oder Speck auf den Burger. Auch die fruchtige Ananas kann in manchen Varianten zu finden sein. Als Soße dienen Mayonnaise, Ketchup und/oder Senf. Mehr ist mehr!

Aussie Burger
Leckerer Aussie Burger

Truthahn (fleischhaltig)

An Weihnachten kommt in Australien Essen auf den Tisch, wie man es aus den USA an Thanksgiving kennt: Truthahn! Die Speise wurde jedoch aus England adaptiert, sodass ihr auch beim australischen Weihnachtsfest das gefüllte Geflügel vorfinden werdet. Im Familienkreis wird Weihnachten so zelebriert, wie ihr es wahrscheinlich von zu Hause kennt: besinnlich und gemütlich, mit reichhaltigem Essen.

Bush Food (fisch- & fleischhaltig sowie vegan)

Bush Food oder auch Bush Tucker bezeichnet die traditionelle Ernährungsweise der Aborigines. Während diese Küche in den meisten modernen Restaurants gänzlich verdrängt wurde, kommt ihr im Outback noch immer auf die Kosten der typischen Buschnahrung. Eintönig wird sie mit Zutaten wie Insekten, Wildtieren und einheimischen Früchten sicher nicht. Üblich ist zudem Fleisch von Emus oder Kängurus ebenso wie die berühmten Buschtomaten.

Bush Food
Bush Food in Form von Früchten

Nachspeisen

Beim Dessert lassen sich Australier nicht zweimal bitten: Sehr süß darf es sein! Alternativ könnt ihr euch aber auch für gesunde Früchte entscheiden.

Anzac-Kekse (vegetarisch)

Anzac-Kekse haben drei Eigenschaften: sie sind hart, knusprig und lange haltbar. Sie bestehen aus einem Teig mit Hafer, Zucker, Butter, Sirup, Mehl und Kokosraspeln. Früher wurden sie aufgrund ihrer Robustheit Männern im Krieg an die Front geschickt. Heute sind sie eher eine angenehme Begleitung für unterwegs oder ein Snack, der sich gut backen und lange Zeit im Vorratsschrank aufbewahren lässt. Zumindest, wenn ihr der Leckerei widerstehen könnt!

Anzac-Kekse
Anzac-Kekse gefällig?

Lamingtons (vegetarisch)

Für australisches Essen typisch sind Lamingtons, wobei es um von Schokolade und Kokosraspeln umhüllte Kuchenstücke handelt. Diese werden aus einem mehl- und eierhaltigen Biskuitteig gebacken. Viel Zucker sorgt für die nötige Süße. Nach dem Backen schneiden die Aussies den Teig in Würfel und tauchen ihn in ein Schokoladenbad. Das anschließende Wälzen in Kokosraspeln kann auch mit anderen Zutaten wie Mandeln erfolgen.

Pavlova (vegetarisch)

Gibt es ein Dessert in Australien, das absolut typisch ist, wird sicherlich Pavlova genannt. Auch, wenn sich Australien und Neuseeland noch darum streiten, wo genau der Kuchen eigentlich seinen Ursprung hat. Sicher ist jedoch, dass er zu Ehren einer russischen Ballerina “Pavlova” genannt wurde. Es handelt sich um eine äußerst kalorienreiche Torte aus einer Baisermasse, die mit Sahne und Schokolade überzogen wird. Dazu kommen Früchte oder Passionsmark. Eine süße Sünde wie diese muss im Urlaub einfach sein!

Bananenbrot (vegetarisch)

Achtung, ein falscher Freund: Das Bananenbrot ist kein Brot, sondern eigentlich ein Kuchen. Er besteht aus einem Teig mit Eiern, Zucker, Bananenpüree, Butter, Milch und Mehl. Dazu kommen Zimt und Salz als Gewürze. Der Kuchen wird meist ohne Topping serviert – denn er ist allein schon lecker genug!

Christmas Pudding (vegetarisch)

Nicht nur den traditionellen Truthahn haben die Australier zu Weinachten von den Engländern übernommen, sondern auch den gleichen Nachtisch –  wenn auch in etwas abgewandelter Form. Es handelt sich dabei um einen leichten und cremigen Pudding, der zu Weihnachten in Australien mit Trockenobst und Nüssen garniert wird.

Früchte (vegan)

Wer sich von den süßen Sünden nicht verführen lässt, kann zu einer obsthaltigen Nachspeise greifen. Exotische Früchte sind fast in ganz Australien vertreten, doch gerade in Queensland boomt die Auswahl. Pfirsich- und Pflaumenarten, Papayas und Mangos stehen hier unter anderem auf der Karte.

Getränke

Die Australier lieben nicht nur ihre Nachspeisen süß – auch bei den Getränken darf es durchaus etwas lieblicher zugehen. Das Ginger Beer ist das beste Beispiel. Zwar basiert es auf Ingwer, der eher für seinen scharfen Geschmack bekannt ist, doch durch reichlich Zucker und Zitronen wird es zu einem sehr süßen Erfrischungsgetränk. Entgegen seines Namens, der übersetzt “Bier” bedeutet, handelt es sich aber nicht um eine alkoholische Spezialität. Fruchtig und an einem heißen Sommertag genau das richtige ist die Pink Lemonade, die ebenfalls reichlich Zucker enthält. Dazu kommen Cranberrysaft und Zitrone.

Ginger-Beer
Ginger Beer ist eine geeignete Erfrischung im Sommer

Am Morgen und am Nachmittag ist Kaffeezeit in Australien. Besonders in Städten wie Melbourne könnt ihr kaum einen Schritt gehen, ohne an einem der Coffee Shops vorbeizukommen. Die Australier sind nicht umsonst für ihren intensiven Kaffeekonsum bekannt! Alkoholische Getränke sind hingegen nicht überall präsent. In manchen Restaurants gibt es sogar gar keinen Ausschank. Dafür könnt ihr in Gaststätten mit der Aufschrift “BYO” (“Bring your own”) eigenen Alkohol mitbringen. In der Regel sind das Bier oder Wein. Wenn ihr die Gelegenheit dazu habt, probiert unbedingt einen der regionalen australischen Weine!

Vegetarisch & Vegan

Obwohl die australische Küche oft sehr fleischlastig ist, werden Vegetarier und Veganer nicht vergessen. Der Anteil der vegetarisch lebenden Bevölkerung in Australien nimmt zu und gerade die Großstädte orientieren sich mit ihren modernen Restaurants daran. Auch in Supermärkten steigt die Auswahl fleischloser Kost – ideal, wenn ihr unterwegs seid und euer Essen selbst zubereiten wollt.

Ein veganer oder vegetarischer Snack könnte ein entsprechend belegtes Sandwich oder gegrilltes Gemüse beim Barbecue sein. Zudem solltet ihr etwas mit Vegemite probieren. Dahinter verbirgt sich eines der australischen Lebensmittel schlechthin, obwohl es lediglich ein Produkt aus Hefeextrakt ist. Dies kann als Dip zu frischem Gemüse oder auch als Brotaufstrich verwendet werden. Bei den Nachspeisen habt ihr als Vegetarier quasi die freie Wahl, während Veganer auf die Desserts ohne Milch, Eier und Sahne zurückgreifen müssen. Gegen eine leckere Mango ist aber auch nichts einzuwenden, oder?

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