Urlaub mit Hund


Möchtet ihr euren Familienhund mit in die Ferien nehmen? Im Vorfeld gibt es einiges zu bedenken. Reiseziel und Verkehrsmittel sollten hundefreundlich gewählt werden. Die Vierbeiner müssen ausreichend abgesichert sein und die Einreisebedingungen des Reiselandes erfüllen. Für einen Urlaub mit Hund haben wir alle Informationen zusammengestellt.

Unterwegs mit dem Auto

Die Fahrt mit dem eigenen Auto erweist sich für Hund und Herrchen meist als einfach und unkompliziert. Ihr könnt jederzeit anhalten und dem Vierbeiner den nötigen Auslauf bieten. Sind Spielzeug und Kuscheldecke auf dem Rücksitz ausgebreitet, wird sich der Familienhund beinahe wie zuhause fühlen.

Auch im eigenen Wagen ist für die Sicherheit des Tieres zu sorgen. Kleine Hunde werden auf dem Rücksitz mit speziellen Sicherheitsgurten angeschnallt. Diese werden am Brustgeschirr befestigt. Für größere Hunde bietet es sich an, zwischen Kofferraum und dem Fahrzeuginneren ein Trenngitter anzubringen. Dort kann den Hunden Freiraum geboten werden und sie können sich frei bewegen.

Am sichersten sind Transportboxen. Der Hund ist zwar in seinen Bewegungen eingeschränkt, dafür bieten die stabilen Boxen bestmöglichen Schutz vor den Folgen von Gefahrenbremsungen oder Unfällen. Vor der Reise sollte die Box bereits in der Wohnung aufgestellt werden, um das Tier daran zu gewöhnen.

Autofahrt mit Hund
Autofahrt mit Hund

Unterwegs per Bahn

Für Bahnreisende mit Hund gelten gesonderte Regelungen. Die Deutsche Bahn bietet kleinen Hunden die kostenlose Mitfahrgelegenheit in der Transportbox an. Die Hunde sollten dabei die Größe einer Hauskatze nicht überschreiten. Größere Hunde benötigen Leine und Maulkorb und ihr müsst für deren Beförderung den halben Ticketpreis zahlen.

Die Regelungen können innerhalb der Bahngesellschaften natürlich abweichen. Wer ein Länder- und Schönes-Wochenende-Ticket gebucht hat, zahlt bei der Deutschen Bahn für den mitreisenden Hund jedoch den vollen Preis. Tickets für Hunde können bislang bei der Deutschen Bahn nicht online gebucht werden. Ihr müsst sie somit am Automaten kaufen oder im Reisezentrum buchen.

Das Bahnfahren sollte dem Tier nicht vollkommen fremd sein. Steht eine längere Bahnfahrt an, sollte der Vierbeiner bereits auf kürzeren Strecken Zugerfahrung gesammelt haben. Es bieten sich kürzere Fahrten mit der U-Bahn oder den Regionalzügen an.

Da in Zügen meist Maulkorbpflicht herrscht, solltet ihr euren Hund ebenfalls vorab damit vertraut machen. Nicht jeder Hund verträgt überdies Fahrten mit der Bahn. Kotbeutel, Haushaltstücher und Raumspray sollten zusätzlich griffbereit sein und helfen kleine Missgeschicke schnell zu beheben.

Unterwegs mit dem Flugzeug

Das Mitreisen von Hunden regeln die Fluggesellschaften unterschiedlich. Nicht jede Airline erlaubt den Transport. Erkundigt euch daher vorab über die jeweiligen Gegebenheiten.

Aus gesundheitlichen Gründen sollten folgende Rassen möglichst nicht fliegen:

  • Pekinese
  • Boston Terrier
  • Bulldogge
  • Boxer
  • Shi Tzu

Hunde können im Flieger mit in die Kabine genommen werden oder werden im Frachtraum befördert.

Wichtig ist die Anschaffung einer geeigneten Transportbox. Nur die wenigsten Airlines stellen diese bereit. Meist werden die Abmessungen von den Fluggesellschaften vorgegeben. Das Behältnis muss stabil, wasserdicht und luftdurchlässig beschaffen sein. An beiden Seiten sollte für genügend Luftzufuhr gesorgt sein. Der Hund muss sich ausreichend bewegen können und auch Fress- und Wassernapf müssen in der Box Platz finden.

Hund vor dem Abflug
Hund vor dem Abflug

Checkliste für alle Beförderungsarten

Wir haben für euch nachfolgend eine Checkliste erstellt. Damit erkennt ihr die unterschiedlichen Voraussetzungen und Anforderungen der einzelnen Beförderungsarten auf einen Blick.

Hund und Auto

  • Sicherung mit Gurten
  • Kofferraum mit Trenngitter versehen
  • Transportbox verwenden
  • regelmäßige Pausen einlegen
  • für ausreichend Belüftung sorgen
  • Wasser und Futter anbieten
  • Hund nicht allein im Wagen lassen

Hund und Bahn

  • Bestimmungen beachten
  • Transportbox anschaffen
  • größere Hunde vorab an Leine und Maulkorb gewöhnen
  • Fahrtauglichkeit vorab testen

Hund und Flugzeug

  • Flugtauglichkeit mit Tierarzt absprechen
  • Bestimmungen der Airline beachten
  • Tierschutzbestimmungen im Zielland vorab in Erfahrung bringen
  • Hund bei der Airline anmelden
  • Maße und Beschaffenheit des Transportbehältnisses erfragen
  • Box mit Namen und Adresse versehen

Weitere Besonderheiten einzelner Reiseländer

Bei Reisen ins Ausland sind die Einreisebestimmungen des Ziellandes maßgebend. Für einige beliebte Reiseländer für die Ferien mit Hund haben wir die Informationen zusammengefasst. Besonders wichtig ist eine aktuelle Tollwut-Schutzimpfung. Diese sollte nicht später als einen Monat vor Einreise erfolgt sein. Die Nummer des Mikrochips sollte im EU-Heimtierausweis eingetragen sein. Ein zusätzliches Gesundheitszeugnis wird für die Einreise nach Italien, Portugal und Island gefordert.

Nicht vergessen: EU-Heimtierausweis

Seid ihr innerhalb Deutschlands mit dem Vierbeiner auf Reisen ist der Impfpass ausreichend. Für den Urlaub im Ausland benötigt ihr einen EU-Heimtierausweis. Dieser dient als Identifikationsnachweis und dokumentiert gleichzeitig die erfolgten Impfungen. Das Dokument wird in Deutsch und Englisch ausgefertigt. Jeder Tierarzt in Deutschland stellt den EU-Heimtierausweis aus und zwar sobald die notwendigen Untersuchungen stattgefunden haben und er die nötigen Impfungen durchgeführt hat.

EU-Heimtierausweis enthält folgende Angaben:

  • Name des Tieres
  • Rasse des Tieres
  • Geschlecht des Tieres
  • Geburtsdatum des Tieres
  • besondere Merkmale des Tieres
  • Code von Chip oder Tätowierung
  • Kontaktdaten des Tierhalters

Die Kosten für die Ausstellung des Ausweises sind nicht festgelegt und können daher variieren. Erkundigt euch am besten vorab. Kosten zwischen 8 und 15 Euro gelten als üblich.

Heimtierausweis für Halter
Heimtierausweis für Halter

Unterkünfte mit Hund

Neben der Wahl des Reisezieles ist auch die Unterkunftsmöglichkeit mit Bedacht auszuwählen. Nicht jede Unterkunft ist automatisch für die Übernachtung mit dem Vierbeiner geeignet.

Hund und Hotel

Die Auswahl an hundefreundlichen Hotels ist groß und es wird euch sicher nicht schwerfallen, eine passende Unterkunft zu finden. Damit Hund und Herrchen sich vor Ort auch wirklich wohlfühlen, sollte außerdem einiges beachtet werden. Euer Hund wird dort auf Menschen und Artgenossen treffen. Die Tiere sollten gut erzogen sein, die Grundkommandos beherrschen und mit Menschen und Tieren keine Probleme haben. In öffentlichen Bereichen gilt auch im Hundehotel Leinenpflicht. Ob den Hunden Zugang zum Restaurant- oder Wellnessbereich gewährt wird, kann im Hotel nachgefragt werden.

Nicht alle Hotels sind auch auf größere Hunde ausgerichtet. Oftmals gibt es Vorgaben hinsichtlich Größe und Gewicht. Pro Person und Zimmer wird meist nur ein Tier geduldet. Für die Hunde werden tägliche Pauschalpreise fällig, welche zwischen den Unterkünften variieren.

Der Hund darf zwar im Zimmer übernachten, hat aber im Hotelbett nichts verloren. Das Schlafkörbchen oder zumindest die Lieblingsdecke sollten im Reisegepäck nicht fehlen. Besteht, wenn möglich auf ein Hotelzimmer im Erdgeschoss, welches kurze Wege ins Freie ermöglicht. Von Vorteil sind in der Natur gelegene Hotels mit angeschlossenem Garten.

Besser nicht: Hund im Hotelbett

Hund und Ferienwohnung

Der Urlaub in einer Ferienwohnung bietet sich für Hunde an, die weniger mit Menschen und anderen Tiere zurechtkommen. Die Ferienwohnungen bieten ausreichend Raum, um ähnliche Strukturen wie Zuhause zu schaffen. So kann beispielsweise der Fressnapf an der gewohnten Stelle in der Küche aufgestellt werden oder das Hundekörbchen findet abends im Schlafzimmer seinen Platz.

Ferienwohnungen auf dem Lande oder am Meer bieten die direkte Anbindung an den Strand oder das Wanderwegenetz. Vor der Buchung sollte nachgefragt werden, ob sich die Unterkunft für die Ferien mit Hund eignet, welche Möglichkeiten die Lage bietet und ob das Objekt über ein eingezäuntes Grundstück verfügt.

Packliste für den Hund

Wenn ihr mit Hund verreist, muss nicht nur der eigene Koffer gepackt werden. Damit der Vierbeiner sich in der fremden Umgebung wohlfühlt und artgerecht gehalten werden kann, gehören ferner einige Dinge unbedingt in den Urlaubskoffer:

Packliste für Urlaub mit Hund

Hier findet ihr noch einmal alle Punkte zum Kopieren, alternativ könnt ihr euch auch die Packliste für den Hund downloaden:

  • Hundekorb
  • Kuscheldecke
  • Fressnapf
  • Trinknapf
  • Futter
  • Leckerlis
  • Spielzeug
  • Maulkorb
  • Handtücher
  • Utensilien zur Fellpflege
  • Kotbeutel
  • Impfpass bzw. EU-Heimtierausweis
  • Trinkflasche
  • Leine

Was gehört in die Reiseapotheke für Hunde?

Wie umfangreich die Reiseapotheke ausfallen sollte, hängt beispielsweise vom Gesundheitszustand des Hundes, von der Jahreszeit oder von den Gegebenheiten am Ferienziel ab. Wenn ihr euch unsicher seid, sprecht mit einem Tierarzt über die geplante Reise und lasst auch hinsichtlich der Reiseapotheke beraten.

Reiseapotheke für Hunde

  • Medizin, die evtl. regelmäßig verabreicht werden muss
  • Mittel zur Beruhigung und gegen Reisekrankheit
  • Wundspray
  • Desinfektionsmittel
  • Antibiotika
  • Kohletabletten gegen Durchfall
  • Ohrentropfen
  • Augentropfen
  • Floh- und Zeckenmittel
  • Reinigungstücher

Hat sich der Hund verletzt, bricht natürlich erst einmal Hektik aus. Damit keine umständliche Suche nach Verbandszeug wertvolle Zeit verstreichen lässt, bietet sich zusätzlich ein Erste-Hilfe-Set für Hunde an. In den Erste-Hilfe-Sets für eure Vierbeiner findet ihr:

  • Verbandszeug
  • Heftpflaster
  • Kompresse
  • Tupfer
  • Einwegspritze
  • Maulschlaufe
  • Pinzette
  • Zeckenzange
  • Läusekamm
  • Latexhandschuhe

Damit ist die Erstversorgung nach Unfall oder Verletzung möglich. Anschließend solltet ihr mit dem Hund zum nächsten Tierarzt. Es bietet sich an, die Adresse bereits im Vorfeld der Reise in Erfahrung zu bringen und abzuspeichern.

Welche Versicherungen benötigen Hunde?

Vor der Reise sollte eine Hundehaftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Diese entlastet den Hundehalter, wenn der Vierbeiner sich im Hotel an Möbeln zu schaffen macht oder Gegenstände zu Bruch gehen. Kommt es zur Verletzung von Menschen oder anderen Tieren, ist dies gleichfalls ein Fall für die Hundehaftpflicht.

Weiterhin könnt ihr eine Reisekrankenversicherung abschließen. Diese ist ähnlich aufgebaut, wie eine gleichwertige Police für den Menschen. Wird der Hund während der Ferien krank, kommt die Versicherung für die entstandenen Behandlungskosten auf. Die Versicherungssumme ist meist auf einen bestimmten Betrag festgelegt. Übersteigen die Kosten diesen Rahmen, muss die Differenz aus eigener Tasche beglichen werden.

Wer bereits selbst eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen hat, kann meist seinen Hund dort nachträglich eintragen lassen. Sollte der Hund vor dem Urlaub krank werden und die Reise kann nicht angetreten werden, kommt die Versicherung dementsprechend für die angefallenen Kosten auf.

Aktiv vor Ort

Im Urlaub mit eurem Familienhund gibt es natürlich einiges zu entdecken. Auf ausgedehnten Spaziergängen könnt ihr beispielsweise euren Urlaubsort erkunden. Es gibt aber noch andere Möglichkeiten, die ihr unbedingt ausprobieren solltet.

Wandern mit Hund

Ferien mit Hund heißt nicht nur, den eigenen Interessen nachzugehen, sondern ebenfalls die Bedürfnisse des Vierbeiners zu berücksichtigen. Dazu zählt in erster Linie der Aufenthalt im Freien. Der Hund muss mehrmals täglich ins Freie. Dies lässt sich auf einem Wanderurlaub gut umsetzen. Wer fit genug ist, kann auch ausgedehnte geführte Touren unternehmen. Beliebte Wanderregionen sind die Mittelgebirge, die Alpen und die Küstengebiete an Nord- und Ostsee.

Ihr selbst kennt euren Hund am besten und wisst deshalb, welche Strecken er üblicherweise bewältigt. Die Tiere sollten in den Ferien zudem nicht überfordert werden. Besonders bei kleineren und älteren Hunden sollten somit kürzere Strecken, bzw. längere Pausen eingeplant werden.

Aktiv mit Hund

Agile und aufgeschlossene Hunde können bei einem Aktivurlaub an verschiedenen Unternehmungen teilnehmen. Die jeweiligen Aktivitäten sollen vorab ausgetestet werden. Das Austoben am Hundestrand kann dann ebenso zu den Aktivitäten gehören, wie Radtouren oder Schneeschuhwanderungen. Auch hier ist es wichtig, die Tiere nicht zu überfordern. Denkt auch immer an ausreichend Trinkwasser und die nötigen Pausen.

Mit Hund am Strand
Mit Hund am Strand

Wellness mit Hund

Es gibt Menschen und Hunde, die es einfach ruhiger angehen lassen möchten und sollten. Mit einem Mops sollte beispielsweise kein Aktivurlaub geplant werden. Auch ältere Hunde, die Probleme mit Gelenken und dem Bewegungsapparat haben, werden einen Wellnessurlaub weit mehr genießen. Hund und Herren genießen die gemeinsame Zeit bei kleinen Spaziergängen und verschiedenen Wellnessanwendungen. Einige Hotels bieten übrigens Massagen und andere Wellnessanwendungen speziell für Hunde an.

Reiseziele für den Urlaub mit Hund

Bei der Auswahl des Reisezieles sollten die Vorlieben von Zwei- und Vierbeiner im Vordergrund stehen. Frage dich beispielsweise, wie viel Bewegung der Hund braucht, ob er gern im Wasser tobt oder lieber durch Wälder und Wiesen stromert. Auch die Klimaverhältnisse sollten dem Hund entsprechend angemessen sein. Keinem Hund gefällt Sonnenbaden bei 35 Grad im Schatten. Hier gilt es, Abstriche zu machen und Kompromisse zu finden.

Hundefreundliche Reiseziele in Deutschland:

Hundefreundliche Reiseziele im Ausland:

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