Bologna – Paradies für Feinschmecker


Bologna stand in Italien lange im Schatten vom nahegelegenen Florenz, doch eines steht fest: Diese Stadt muss sich dank ihrer Sehenswürdigkeiten nicht verstecken. Unzählige Kirchen, Paläste und Türme versprechen Mittelalter-Feeling pur. Doch ebenso laden euch kleine Cafés voller Studenten zu einem heißen Espresso in einer traditionsreichen Universitätsstadt ein. Neben kulturellen und historischen Highlights ist Bologna jedoch vor allem als Paradies für Feinschmecker bekannt, denn die italienische Küche zeigt sich hier von ihrer besten Seite.

Überblick

Bologna liegt am Fuße des Apennin-Gebirges und ist die Hauptstadt der nördlich gelegenen Region Emilia-Romagna. Dabei ist die Stadt nur etwa 70 Kilometer vom wunderschönen Florenz entfernt, doch besticht ebenso mit umliegenden Naturschutzgebieten sowie den umrahmenden Flüssen Saveno und Reno.

So bietet Bolognas Umgebung Natur pur. Die Stadt an sich sprüht jedoch voller historischer Kultur und besticht mit einem mittelalterlichen Stadtbild. Die Altstadt von Bologna zählt zu einer der größten von Italien. So könnt ihr euch auf eine Fülle an historischen Stätten und Museen freuen, die euch auf eine Reise in die italienische Vergangenheit mitnehmen. Befestigungsmauern, Stadttore und Türme – all das erwartet euch in der idyllischen Altstadt. Das besondere Bild der Stadt prägen jedoch die 38 Kilometer langen Arkadengänge. Die Arkaden wurden ursprünglich gebaut, um Wohnraum durch malerische rote Backsteinhäuser zu schaffen. Heute könnt ihr euch als Reisende freuen, auch bei schlechtem Wetter gemütlich durch die Altstadt zu bummeln – unter dem schützenden Dach eines Kulturerbes der UNESCO. Aus all diesen Gründen wurde Bologna im Jahr 2000 zur europäischen Kulturhauptstadt gekürt. Doch nicht nur die Arkaden verzaubern die Besucher der Stadt. Auch das Kanalnetz, welches sich seinen Weg durch die Stadt schlängelt, versprüht echtes italienisches Flair.

Blick auf die Altstadt von Bologna
Blick auf die Altstadt von Bologna

Bologna genießt jedoch ebenso seit 1088 einen Ruf als Universitätsstadt, die in der ältesten Universität Europas zahlreiche Akademiker hervorbrachte. Bei knapp einem Drittel der knapp 385.000 Bewohner handelt es sich um Studenten, die das Bild der urigen Cafés und Kneipen prägen und der Stadt einen jugendlichen Schwung verleihen. So könnt ihr euch in Bologna nicht nur auf spannende Sightseeing-Trips, sondern auch auf ein lebendiges Kneipen- und Nachtleben freuen.

In Bologna kommen jedoch längst nicht nur Kulturliebhaber, Studenten und Feierlustige auf ihre Kosten. Auch Feinschmecker und Gourmets werden sich in Bologna bestens aufgehoben fühlen. Nicht umsonst trägt die Stadt ihren Beinamen als „die Fette“ (La Grassa), denn wenn ihr hier Urlaub macht, solltet ihr keineswegs eine Diät machen. Ganz im Gegenteil – ihr solltet euch durch all die italienischen Köstlichkeiten probieren und natürlich auch die Pasta Bolognese, die Mortadella sowie die Tortellini verkosten, die hier ihren Ursprung haben.

Freut euch also auf einen unvergesslichen Italien-Urlaub in Bologna voller historischer, kultureller und kulinarischer Besonderheiten.

Sehenswürdigkeiten

Spaziert ihr durch die mittelalterliche Altstadt von Bologna, könnt ihr die spektakulärsten Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen, da diese nah beieinander liegen. Was gibt es Schöneres, als einen ungezwungenen Bummel durch die Altstadt mit einem spannenden Sightseeing-Abenteuer zu verbinden?

Piazza Maggiore

Die Piazza Maggiore ist nicht nur der größte Platz der Altstadt, sondern auch der beliebteste Treffpunkt der Stadt. Hier kommen Einwohner der Stadt mit Reisenden ins Gespräch und tauschen sich über die prachtvollen Gebäude der Renaissance aus, welche den Platz umringen. Dazu gehören unter anderem die Basilica di San Petronio, der Dom von Bologna, der Palazzo dei Banchi sowie der Neptunbrunnen.

Piazza Maggiore in Bologna
Die Piazza Maggiore in Bologna

Neben diesen Schönheiten ranken sich jedoch auch einige kuriose Geschichten um die Piazza Maggiore. So sollen Studenten, die den Platz in der Mitte durchqueren, niemals ihr Studium erfolgreich beenden. Daher werdet ihr wohl kaum junge Leute sehen, die dies tun, doch sicher fallen euch dafür diejenigen auf, die am Säulengang des Palazzo del Podestà stehen und dort der Mauer etwas zuflüstern. Haltet sie aber nicht für verrückt, sondern probiert es selbst einmal aus. Flüstert ihr etwas gegen die eine Säule, so hört es eine andere Person an der gegenüberliegenden Säule.

Seid ihr im Sommer in Bologna, findet auf der Piazza Maggiore vielleicht eine atmosphärische Open Air-Vorführung statt, die in dem Bereich Crescentone zu sehen ist. Lasst euch in einem Café nieder, trinkt einen Cappuccino und genießt das bunte Treiben auf der Piazza Maggiore.

Basilica di San Petronio

Mitten auf der Piazza Maggiore könnt ihr eine der größten Backsteinkirchen der Welt bestaunen: die Basilica di San Petronio. Sie misst unglaubliche 130 Meter Länge und 60 Meter Breite. Falls ihr euch wundert, warum das Äußere des Gotteshauses nur zur Hälfte mit Marmor verziert wurde, ist die Erklärung recht simpel. Während der Bauarbeiten im 17. Jahrhundert hatte Bologna mit Geldsorgen zu kämpfen und so solltet ihr euch lieber das prunkvolle Innere der Basilika ansehen, welches mit detailreichen Fresken, riesigen Säulen, bunten Fenstern und imposanten Gemälden beeindruckt.

Basilica di San Petronio
Innenraum der Basilica di San Petronio

Doch auch der längste Median der Welt, der Meridian von Cassini befindet sich an der Basilica di San Petronio. Scheint die Sonne zur Mittagszeit auf die Piazza Maggiore, zeigt der 67 Meter lange Median die aktuelle Jahres- und Uhrzeit sowie das Sternzeichen auf dem Boden aus Marmor an. Das Highlight ist jedoch der Aussichtspunkt auf dem Kirchendach. In 54 Meter Höhe habt ihr einen phänomenalen Blick über die Dächer von Bologna. Um hinauf zu kommen, müsst ihr zur Piazza Galvani an der Hinterseite der Kirche. Da nur 25 Leute hinaufdürfen, kann es passieren, dass ihr einen Moment warten müsst. Doch das Warten lohnt sich.

Torre degli Asinelli und Torre degli Garisenda

Die beiden nebeneinanderstehenden Türme Torre degli Asinell und Torre degli Garisenda kommen euch ein wenig schief vor? Ihr habt recht, doch trotzdem könnt ihr die Geschlechtertürme besteigen, die für das Wettrüsten zweier Adelsfamilien im 12. Jahrhundert stehen. Dabei ging es darum, wer den höchsten Turm erbauen konnte.

Gewonnen hat wohl die Familie Asinelli, denn deren Turm ragt knapp 100 Meter in die Höhe. Über 500 Holzstufen einer abenteuerlichen Wendeltreppe erreicht ihr die Turmspitze, welche mehr als zwei Meter geneigt ist. Bei guter Sicht könnt ihr durch das Gitterfenster hier oben die Adria sowie die majestätischen Alpen bestaunen.

Bekannte Tuerme von Bologna
Die zwei bekanntesten Türme von Bologna

Portico di San Luca

Die Arkaden in der Altstadt Bolognas erstrecken sich insgesamt über 38 Kilometer. Der längste davon ist der vier Kilometer lange Arkadengang San Luca, der euch vom Stadttor Porta Saragozza einen Hügel hinauf zur Kirche Santurario della Madonna di San Luca führt. Damit ist der Portico di San Luca die längste Arkade der Welt. Spaziert ihr den recht steilen Gang hinauf zur Wallfahrtskirche, werdet ihr für den Aufstieg belohnt, denn von oben habt ihr einen wunderschönen Blick auf das Umland der Poebene.

Quadrilatero

Sucht ihr noch nach einem passenden Urlaubssouvenir für eure Liebsten, solltet ihr unbedingt einen kleinen Shopping-Bummel durch die mittelalterliche Altstadt von Bologna unternehmen. Das lebhafte Viertel Quadrilatero eignet sich perfekt dazu, denn hier könnt ihr nach Lust und Laune einkaufen, während ihr durch malerische Gassen schlendert, in denen sich früher die Gilden der Stadt befanden.

In kleinen Handwerksläden, luxuriösen Boutiquen und an quirligen Marktständen findet ihr sicher ein tolles Mitbringsel. Stürzt euch in das bunte Marktreiben der Markthalle Mezzo di Mercatos und gönnt euch eine Kleinigkeit zu essen, denn Shoppen macht hungrig. Ob beim Gemüsehändler, in der Bäckerei oder beim Streetfood-Stand – in Bologna werdet ihr in puncto Kulinarik nicht enttäuscht.

Neptunbrunnen und Palazzo Re Enzo

Auf der Piazza Nettunno, einem Platz mitten im Zentrum von Bologna, könnt ihr den legendären Neptunbrunnen bestaunen. Umgeben von Sirenen, Nymphen und Delfinen, präsentiert sich der Meeresgott Neptun hier in Bronze und einer Größe von über drei Metern. Aufgrund seiner Größe wird er von den Lokalen daher liebevoll „Il Gigante“ (der Riese) genannt.

Neptunbrunnen am Abend
Neptunbrunnen am Abend

Entworfen wurde der Brunnen im 16. Jahrhundert von Giovanni di Bologna. Wenn ihr genau hinseht, erkennt ihr auf dem Dreizack der Statue das Logo des italienischen Autoriesens Maserati. Dies spricht dafür, dass zahlreiche Automobilhersteller ihre Werke in der Gegend haben. Neben Maserati sind das Ferrari, Lamborghini und Ducati.

Wollt ihr auf dem Piazza Nettunno noch eine weitere Sehenswürdigkeit bestaunen, lädt der Palazzo Re Enzo dazu ein. Der Palast, der im 13. Jahrhundert als Gemeindepalast für die Stadträte errichtet wurde, lockt mit interessanten Ausstellungen zur Historie der italienischen Stadt.

Kulinarisches

Reist ihr nach Bologna, werden die Sehenswürdigkeiten der Stadt zwar eine herausragende Rolle für euch spielen, doch auch die gute Küche Italiens ist hier zu Hause. Überall trefft ihr auf Restaurants, Bäckereien und Marktstände, die einen herrlichen Duft verströmen. Es werden sogar Food-Touren angeboten, die euch auf eine kulinarische Reise durch Bologna entführen. Und weil (Reise-)Liebe durch den Magen geht, solltet ihr euch die kulinarischen Highlights der Stadt nicht entgehen lassen.

Tortellini

Bologna ist die Heimat der Pasta-Kreation Tortellini und diese werden hier noch auf traditionelle Weise serviert, nämlich mit Fleischbrühe. Der Legende nach sind die ringförmigen Teigwaren ein Symbol des Bauchnabels von Aphrodite, der Göttin der Liebe. Gefüllt sind die köstlichen Nudeln meist mit Mortadella oder Schinken und nach dem Garen in Hühnerbrühe, werden sie in Butter und Salbei geschwenkt. Eine vegetarisch Variante bietet eine Füllung aus Spinat und Ricotta.

Tortellini
Tortellini sind ein Klassiker in Bologna

Mortadella

Auch die Mortadella hat ihren Ursprung in Bologna und wird hier nicht nur als Wurstscheibe in den Metzgereien angeboten, sondern begegnet euch ebenso auf zahlreichen Speisekarten der Restaurants. Ob in der Lasagne, der Tagliatelle oder als Sandwich – die Mortadella di Bologna aus feinstem Schweinefleisch gilt als eine ganz besondere Zutat.

Mortadella
Mortadella muss hauchdünn geschnitten werden

Bolognese

Wie der Name schon vermuten lässt, kommt auch die Bolognese aus Bologna. Die beliebte Hackfleischsauce wird hier jedoch nicht zu Spaghetti serviert, sondern vor allem zu Lasagne und Tagliatelle. Auf der Speisekarte begegnet euch die Delikatesse als „Ragú alla bolognese“ und ihr werdet schnell merken, dass „Spaghetti alla Bolognese“ eine typisch deutsche Erfindung ist.

Spargel aus Altedo

Natürlich kommen die Vegetarier unter euch nicht zu kurz. Der Spargel aus Altedo, welcher mit Kartoffeln serviert wird, ist ebenso eine Delikatesse, die euch das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen wird.

Reise-Infos

Ist euer Appetit auf Bologna geweckt wurden, solltet ihr nicht lange zögern. Doch bevor ihr eure Koffer für den Bologna-Urlaub packt, solltet ihr noch einige Reisetipps beherzigen.

Ideale Reisezeit

Da es im Juli und August in Bologna mit rund 35 Grad Celsius Tagestemperatur sehr heiß wird, ist ein Städtetrip durch die Stadt sicher sehr mühsam. Außerdem haben viele Restaurants geschlossen, da die zahlreichen Studenten die Stadt in ihren Semesterferien verlassen.

In den Monaten vor dem Sommer, im Mai und Juni, sowie nach dem Hochsommer, im September und Oktober, könnt ihr euch jedoch auf reges Treiben in der Stadt sowie angenehme Temperaturen und wenig Regen freuen. Sollte es doch einmal regnen, spaziert ihr einfach durch die überachten Arkadengänge, die euch vor schlechtem Wetter bewahren.

Unterwegs in Bologna
Unterwegs in Bologna

Anreise

Der Flughafen von Bologna wird von Deutschland aus direkt angeflogen und setzt ihr euch in den Flieger, seid ihr schon innerhalb ein bis zwei Stunden in Italien. Der Flughafen der Stadt (Guglielmo Marconi) liegt etwa zehn Kilometer von der Altstadt entfernt und so könnt ihr problemlos mit dem Shuttle-Bus oder dem Taxi in die Innenstadt fahren. Einen Mietwagen braucht ihr innerhalb von Bologna nicht, denn alle Sehenswürdigkeiten liegen nah beieinander – außer ihr plant eine spannende Rundreise durch Italien.

Dabei empfiehlt es sich jedoch, direkt mit dem eigenen PKW anzureisen. Beachtet dabei jedoch mautpflichtige Autobahnen und dass ihr innerhalb von Bologna die Stadtmauern durchfahren müsst, wofür ihr eine Gebühr zahlen müsst. Natürlich könnt ihr auch mit dem Zug oder dem Fernbus nach Bologna reisen.

Passende Unterkünfte

Um in den Genuss aller Sehenswürdigkeiten zu kommen und diese fußläufig zu erreichen, solltet ihr euch nach einer Unterkunft in der Altstadt von Bologna umsehen. Erreicht ihr diese mit dem Shuttle-Bus, müsst ihr euch keine Gedanken um einem Mietwagen oder Tickets für öffentliche Verkehrsmittel zu machen.

Das gesparte Urlaubsbudget könnt ihr nun in eine tolle Unterkunft investieren. Die Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten ist recht groß. So könnt ihr in einem komfortablen City-Hotel unterkommen. Seid ihr bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, locken Boutique-Hotels in unmittelbarer Nähe aller Sehenswürdigkeiten oder prunkvolle 5-Sterne-Hotels auf der Piazza Maggiore.

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