Borkum: Strände & Sehenswürdigkeiten


Die Nordseeinseln gehören zu den beliebtesten Reisezielen in Deutschland, darunter auch die größte und westlichste der sieben Inseln: Borkum. Kein Wunder, schließlich erwartet euch hier ein abwechslungsreicher Aufenthalt zwischen Stränden, spannenden Sehenswürdigkeiten und einer faszinierenden Natur.

Überblick

Etwa 31 Quadratkilometer und mehr als 5.000 Einwohner zählt die Insel Borkum und ist damit größer als ihre sechs „Schwestern“ in der Nordsee. Die ostfriesische Insel umfasst Teile des angrenzenden Watts, das zum weltberühmten Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gehört. Allein deshalb kommen jedes Jahr zahlreiche Besucher auf das Eiland, um diese einzigartige Landschaft zu erleben. Doch Borkum kann noch mehr: Die gleichnamige Stadt, welche die gesamte Fläche der Insel bedeckt, gilt als staatlich anerkanntes Nordseeheilbad und ist somit ein beliebter Kurort. Nicht nur Ruhesuchende, sondern auch Wassersportler kommen hier auf ihre Kosten, ebenso wie Naturliebhaber und Kulturinteressierte.

Duenen am Borkumer Strand
Dünen am Borkumer Strand

Trotz ihrer geringen Größe ist die Insel Borkum also ein abwechslungsreiches Reiseziel in einmaliger Kulisse. Sie ist der Grund dafür, dass Teile von Borkum zum UNESCO-Welterbe zählen. Abseits des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer ist Borkum in drei Schutzgebiete unterteilt:

  • Die Ruhezone, welche nur auf offiziellen Wegen betreten werden darf und somit unberührte Natur in voller Pracht offenbart.
  • Die Zwischenzone, die außerhalb der Brutzeit auch abseits der Wege zugänglich ist und den Blick auf unter Artenschutz stehende Tierarten freigibt.
  • Und die Erholungszone, die sich vor allem über die zahlreichen Strände von Borkum erstreckt und zum klassischen Badeurlaub einlädt. Hier findet ihr also garantiert eine Zone nach eurem Geschmack – oder kommt gerade wegen dieser Vielfalt, um die Insel in all ihren Facetten zu erkunden.

Sehenswürdigkeiten

Eine Großstadt sucht ihr auf Borkum natürlich vergeblich. Wie bereits erwähnt, gilt die gesamte Insel als Stadtgebiet des gleichnamigen Orts Borkum und der ist zumindest abseits der Hochsaison eher “verschlafen”. Natürlich ist trotzdem für alle Annehmlichkeiten wie Restaurants, Übernachtungsmöglichkeiten & Co. gesorgt, die ihr euch für eure Reise auf die Insel wünschen könnt, und auch an Sehenswürdigkeiten mangelt es keinesfalls.

Alter Leuchtturm

Die roten Backsteine lassen den Alten Leuchtturm bereits aus der Ferne beeindruckend wirken. Er blickt auf eine lange Tradition zurück, denn erbaut wurde er bereits im Jahr 1576. Damit ist er das älteste Bauwerk auf der ganzen Insel. Allerdings musste der Alte Leuchtturm aufgrund eines Feuers instandgesetzt werden – weshalb der Neue Leuchtturm seine Funktion übernahm. Seither dient der Alte Leuchtturm schlichtweg als Baudenkmal mit geschützter Aussichtsplattform, die euch nach einem Aufstieg über 150 Stufen einen herrlichen Blick über einen der schönsten Teile der Insel bietet.

Feuerschiff Borkumriff

Das Feuerschiff diente lange Zeit dem Zweck, anderen Schiffen den richtigen Weg zu weisen. Mittlerweile wird es nicht mehr genutzt, sondern liegt im Schutzhafen von Borkum, wo es als Museum genutzt wird. Ein Besuch lohnt sich!

Das Museumsschiff Borkumriff im Schutzhafen
Das Museumsschiff Borkumriff im Schutzhafen

Heimatmuseum

Das Heimatmuseum wird auch Deichhaus oder Dykhus genannt und ist eine der spannendsten Sehenswürdigkeiten von Borkum. Das beginnt schon beim Eingang, wo euch das riesige Gebiss eines Wales willkommen heißt. Den Rest des Skeletts findet ihr im Inneren des Museums, ebenso wie interessante Informationen rund um die Insel, ihre Geschichte und den Walfang. Auch das Haus selbst hat einen historischen Wert, denn es ist im traditionellen ostfriesischen Bauernhausstil errichtet.

Kleiner Leuchtturm

Wie der Name vermuten lässt, ist der Kleine Leuchtturm nicht allzu hoch. Er erreicht immerhin 27 Meter und besticht vor allem durch sein Aussehen, denn er ist mit roten und weißen breiten Querstreifen bemalt. Er war zudem der erste Leuchtturm, der für den elektrischen Betrieb gebaut wurde und wird daher auch manchmal noch „Elektrischer Leuchtturm“ genannt. Im Jahr 2003 wurde sein Betrieb jedoch eingestellt und seither ist er leider nicht für eine Besichtigung freigegeben. Allein für einen Blick auf dieses tolle Bauwerk und ein typisch „ostfriesisches“ Erinnerungsfoto lohnt sich dennoch ein Abstecher zum Kleinen Leuchtturm.

Der Kleine Leuchtturm auf Borkum
Der Kleine Leuchtturm auf Borkum

Neuer Leuchtturm

Wie bereits erwähnt, wurde der Neue Leuchtturm errichtet, als der Alte Leuchtturm vollständig ausgebrannt war. Ganze 60,3 Meter zählt dieses beeindruckende Bauwerk. Hier müsst ihr mehr als 300 Stufen erklimmen, um auf die Aussichtsplattform zu gelangen. Errichtet wurde der Neue Leuchtturm im Jahr 1879. Damals wurden in Rekordzeit 1,7 Millionen Ziegelsteine aufeinander gesetzt, die jedoch nicht rot, sondern graublau erstrahlen – was ihn erheblich vom Alten Leuchtturm unterscheidet.

Neuer Leuchtturm im Stadtzentrum
Neuer Leuchtturm im Stadtzentrum

Seezeichen

Bei eurer Anreise werden die Seezeichen das Erste sein, was ihr von Borkum erkennt – je nachdem, aus welcher Richtung ihr kommt. Sie dienen als Orientierung für die Seefahrer und jedes für sich ist sehenswert. Im Westen gibt es beispielsweise das Kleine Kaap, das Große Kaap und das Westkaap. Sie werden im einheimischen Dialekt auch als „Baken“ bezeichnet und ragen 23 Meter in die Höhe. Aus roten Backsteinen errichtet, sind sie imposante Bauwerke vor herrlicher Kulisse mit Blick auf das nahegelegene Meer. Auch im Osten findet ihr eine Bake, die mit 19 Metern etwas kleiner ist, dafür steht sie direkt auf einer hohen Düne.

Das Seezeichen Grosses Kaap
Das Seezeichen Großes Kaap

Reformierte Kirche

In Ostfriesland gibt es nur eine einzige evangelisch-reformierte Inselkirche. Diese liegt auf der Insel Borkum. Sie wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und erstrahlt bis heute im historischen Stil der Region mit Elementen aus der Neugotik und dem Jugendstil. Auch niederländische Elemente lassen sich in der Backsteinbaukunst erkennen. Es sind die enormen Dimensionen, welche diese Sehenswürdigkeit so besonders machen: Der Kirchturm ist 40 Meter hoch, bis zu 900 Personen finden in der Kirche Platz und die drei Eisenglocken wiegen zusammen 700 Kilogramm. Im Inneren der Kirche warten zudem weitere Highlights wie eine Holzdecke, die an einen Schiffsboden erinnert, ein Steuerrad als Deckenleuchte sowie ein mit Kanonen bewaffnetes Votivschiff neben der Kanzel. Evangelisch oder nicht: Diese Kirche solltet ihr gesehen haben!

Wasserturm

Der Wasserturm wurde im Jahr 1900 erbaut und diente über 70 Jahre der Versorgung der Insel. Mit der steigenden Zahl an Gebäuden wie Hotels, Kliniken & Co. war er dieser Aufgabe nicht mehr gewachsen und wurde daher im Jahr 1981 endgültig stillgelegt sowie instandgesetzt. Mittlerweile findet ihr darin ein Wassermuseum und Informationszentrum mit spannenden Vorträgen.

Der Borkumer Wasserturm
Der Borkumer Wasserturm

Musikpavillon Borkum

Den Musikpavillon entdeckt ihr beim Schlendern über die Strandpromenade von Borkum. Er stammt aus dem Jahr 1911 und wird bis heute genutzt, sodass hier täglich Kurmusik gespielt wird. Dementsprechend viele Menschen sammeln sich bei gutem Wetter rund um diese Sehenswürdigkeit – ein echter Geheimtipp ist sie aber vor allem bei Sonnenuntergang. Übrigens solltet ihr, wenn ihr auf der Strandpromenade seid, noch weiter gehen bis zum nordwestlichsten Punkt, denn hier steht ihr auf dem nordwestlichsten Landpunkt von ganz Deutschland.

Musikpavillon am Strand
Musikpavillon am Strand

Nordseeaquarium

Es ist vor allem das Meer, welches die Landschaft von Borkum so interessant macht. Das gilt nicht nur für die Strände und Dünen, sondern auch die Unterwasserwelt rund um die Nordseeinsel ist faszinierend. Um einen Einblick zu gewinnen, lohnt sich deshalb ein Abstecher ins Nordseeaquarium. Hier könnt ihr mehr über die Tiere und Pflanzen lernen, die sich unter Wasser verbergen und in insgesamt 18 Becken mit 14.000 Litern Meerwasser viele von ihnen mit eigenen Augen sehen. Dabei wird Wert auf eine einwandfreie Haltung gelegt, damit die Korallen, Katzenhaie, Quallen, Hummer und anderen Tiere artgerecht leben können.

Strände

Die Strände sind ein wichtiges Ausflugsziel für Urlauber auf Borkum. Kein Wunder, schließlich machen Sand und Dünen mehr als 50 Prozent der Insel aus. Dementsprechend viele tolle Badestellen findet ihr auf Borkum – vorausgesetzt das Wetter macht bei eurem Vorhaben mit. Von Sumpfwäldern bis hin zu Salzwiesen haben sich auch andere spanndende Landschaftsformen rund um die Strände gebildet. Naturliebhaber kommen daher voll auf ihre Kosten. Auf der Suche nach den mitunter schönsten Stränden von Borkum werdet ihr wie folgt fündig.

FKK-Strand

Anhänger der Freikörperkultur können sich am FKK-Strand von Borkum textilfrei sonnen oder im Meer abkühlen. Aber nicht nur die wunderschöne Natur rund um diesen Strand im Norden der Insel ist einen Abstecher wert, sondern es gibt hier sogar eine Sauna, die für viele Besucher zum Highlight wird.

Jugendbad

Vor allem Teenager kommen im Jugendbad zusammen, um zu baden, zu entspannen, Musik zu hören oder Beachvolleyball zu spielen. Hier herrscht eine lockere Atmosphäre, die jüngere Reisende unbedingt einmal selbst erleben sollten.

Südbad

Das Südbad ist ein herrlicher Sandstrand mit kultigen Strandkörben und allen Annehmlichkeiten, die ihr euch wünschen könnt. Vor allem, wer mit Hund angereist ist, ist im Südbad von Borkum gut aufgehoben, denn es gibt einen ausgewiesenen Hundestrand. Auf Borkum gibt es also Strände für jeden Geschmack – egal, wonach ihr sucht. Aber sie sollten nicht der einzige Grund sein, um auf die Insel zu kommen…

Entspannen am Suedbad
Entspannen am Südbad

Nordbad

Einer der beliebtesten Strände von Borkum ist das Nordbad mit seinem weitläufigen Sandstrand und seiner praktischen Lage in direkter Ortsnähe. Einen Hundestrand gibt es hier ebenso wie Strandkörbe, zahlreiche Restaurants und die Wandelhalle mit verschiedenen, tollen Angeboten für Freizeitaktivitäten.

Oststrand

Der Strand im Osten von Borkum ist lang und breit. Da es sich aber um keinen offiziellen Badestrand handelt, ist er naturbelassen. Wenn ihr nach Ruhe und Entspannung in der Natur sucht, ist dieser Teil der Insel eine hervorragende Anlaufstelle.

Aktivitäten

An Veranstaltungen sowie Freizeitbeschäftigungen mangelt es auf Borkum nicht. Plant daher etwas Zeit ein, um einige „To-dos“ auf Borkum zu erleben.

Fliegen

Wenn ihr wollt, könnt ihr die Insel von oben erkunden, denn bei guter Wetterlage werden Rundflüge angeboten. Diese ermöglichen euch einen Blick auf Borkum und viele weitere Nordseeinseln.

Klettern

Im Kletterpark an der Kulturinsel könnt ihr euer Geschick unter Beweis stellen. An der einen oder anderen Stelle erhascht ihr einen herrlichen Ausblick in die Umgebung. Bestimmt bekommt ihr Muskelkater!

Nordseekletterpark Borkum
Nordseekletterpark Borkum

Kutschfahrten

Eine alternative Möglichkeit, um Borkum zu erkunden, ist die Kutsche. Entsprechende Fahrten werden zu verschiedenen Tageszeiten und in unterschiedliche Ecken der Insel angeboten.

Kutschfahrt durchs Watt
Kutschfahrt durchs Watt

Traditionelle Bräuche

Traditionen werden auf Borkum großgeschrieben. Es kann sich daher lohnen, zu speziellen Anlässen wie dem Osterfür (Osterfeuer) oder dem Anschwimmen zu kommen.

Wanderungen

Als größte der Nordseeinseln bietet Borkum zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen. Insgesamt 120 Kilometer könnt ihr hier zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Langweilig wird euch dabei nicht, denn auf den Wander- und Fahrradwegen warten Highlights wie der Neue Leuchtturm, die Ostspitze von Borkum namens Hooge Hörn oder die Seehundbänke. Auch Geocaching oder Wattwanderungen sind möglich.

Eine Duenenwanderung unternehmen
Eine Dünenwanderung unternehmen

Obwohl Borkum also nicht unbedingt das größte Reiseziel ist, wird euch hier nicht so schnell langweilig. Zudem kann es sich lohnen, zu unterschiedlichen Jahreszeiten (wieder) zu kommen, um die Insel von allen Seiten zu erleben.

Reise-Infos

Es gibt viele gute Gründe, um nach Borkum zu reisen – und das ist angenehm unkompliziert. Viel müsst ihr bei eurer Reiseplanung nicht beachten und wie ihr sehen werdet, führen viele Wege nach Borkum.

Ideale Reisezeit

Das Klima auf Borkum ist durch das Meer geprägt. Das merkt ihr übrigens bei jedem Urlaub in Niedersachsen, der euch an die Küste verschlägt. Auf Borkum herrschen auch im Sommer moderate Temperaturen von bis zu 21 Grad Celsius. Eine Garantie, dass es zum Baden warm genug ist, gibt es also nicht. Dafür bieten sich hervorragende Bedingungen für Aktivitäten wie Wanderungen – sogar im Winter, denn hier wird es nur selten kälter als fünf bis acht Grad. In den Monaten November bis Januar fällt der meiste Regen. Als ideale Reisezeit gelten daher die Sommermonate oder ihr kommt bewusst im Frühling oder Herbst auf die Insel.

Anreise

Nach Borkum könnt ihr am einfachsten von Emden anreisen. Dort setzt die Autofähre in etwa zwei Stunden über. Die Passagierfähre braucht sogar nur eine Stunde. Alternativ könnt ihr ein Schiff, ein Sportboot oder ein Flugzeug von unterschiedlichen Ausgangspunkten nehmen, beispielsweise von Emden.

Fortbewegung vor Ort

Wenn ihr mit dem eigenen Auto nach Borkum gekommen seid, müsst ihr verschiedene Saisonverkehrsbeschränkungen beachten, die in dem anerkannten Nordseeheilbad für private Fahrten gelten. Einfacher bewegt ihr euch daher mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln fort. Letztere umfassen zum Beispiel die Borkumer Kleinbahn oder die Busverbindungen.

Kulinarische Spezialitäten

An Restaurants mangelt es Borkum nicht, sowohl im Ortskern als auch an den Stränden oder an anderen beliebten Orten wie den Sehenswürdigkeiten. Überall auf der Insel könnt ihr daher einheimische Köstlichkeiten wie Fisch und frische Meeresfrüchte kosten. Eine traditionelle Spezialität sind außerdem die Borkumer Klöße, die aus Ei, Mehl, Zucker und Milch hergestellt sowie mit Rübenkraut, Speck und Fett serviert werden. Klingt eigenartig, ist aber einen Versuch wert!

Krabben mit Roter Bete und Kartoffeln
Krabben mit Roter Bete und Kartoffeln

Hotels & Unterkünfte

Stellt sich nur noch die Frage nach den Übernachtungsmöglichkeiten: Die meisten Hotels befinden sich nahe des Ortskerns, wo ihr alle Dinge des täglichen Bedarfs in unmittelbarer Nähe habt. Sucht ihr hingegen nach etwas mehr Ruhe und Abgeschiedenheit, gibt es auch Hotels in Strandnähe mit herrlichem Blick über das Meer. Da es sich um einen Kurort handelt, besitzen viele der Hotels einen eigenen Wellnessbereich, in dem ihr rundum entspannen können. Seid ihr hingegen historisch interessiert, ist ein Hotel in einem der traditionellen Gebäude eine tolle Wahl, wo ihr den ursprünglichen Flair von Borkum einatmen könnt. Die Auswahl ist also groß und so findet gewiss auch ihr ein Hotel nach eurem Geschmack!

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