Der Karneval zieht Jahr für Jahr viele Menschen an. Feiert in den deutschen Hochburgen wie Köln und Düsseldorf mit oder erlebt, wie der Fasching außerhalb unserer Landesgrenzen begangen wird, beispielsweise in Rio de Janeiro oder auf Teneriffa. Ob beim Umzug oder auf der Party, viel Spaß beim närrischen Treiben!
Top 5 Städte Deutschland
Der Karneval in Deutschland ist auch als „Fünfte Jahreszeit” bekannt, die vor allem in den katholischen Regionen gefeiert wird, insbesondere im Rheinland und in Städten wie Köln, Düsseldorf und Mainz. Die Feierlichkeiten beginnen offiziell am 11. November um 11:11 Uhr, nehmen jedoch erst richtig vor Aschermittwoch volle Fahrt auf, wenn die berühmten „Tollen Tage” beginnen.
1. Köln
Wohl kein anderer Ort in Deutschland wird mit dem Karneval so verbunden wie Köln. In der Stadt mit dem berühmten Dom startet der „Fastelovend“, wie der Karneval auf Kölsch heißt, jedes Jahr traditionell mit jeder Menge guter Laune. Während dieser Zeit kleiden sich die Menschen in fantasievolle Kostüme und nehmen an Umzügen, Partys und traditionellen Sitzungen teil, bei denen es um humorvolle und oft politische Büttenreden geht. Am “Rosenmontag”, dem Höhepunkt des Karnevals, ziehen bunte Festwagen durch die Stadt und werfen Süßigkeiten und kleine Geschenke ins Publikum, was besonders bei Kindern beliebt ist.
Zu den Besonderheiten des Kölner Karnevals zählt das großzügige Verteilen von Bützchen, also das Küsschen geben auf die Wange. Ein Ausruf, der ständig zu hören ist, lautet „Kölle Alaaf“, was so viel heißt wie „Nichts geht über Köln“. Für die Verfehlungen, die ihr euch während des Karnevals eventuell geleistet habt, wird in der Nacht von Dienstag auf Aschermittwoch vor vielen Kneipen der Nubbel als Sündenbock verbrannt. Hierbei handelt es sich um eine Strohpuppe.
Der Karneval hat tiefe historische Wurzeln und symbolisiert ursprünglich das Austreiben des Winters und das Feiern vor der Fastenzeit. Er ist nicht nur ein Ausdruck von Fröhlichkeit und Geselligkeit, sondern auch eine Möglichkeit, gesellschaftliche Themen mit Humor und Satire anzusprechen. Für viele Deutsche ist es eine willkommene Gelegenheit, dem Alltag zu entfliehen und sich in ausgelassener Stimmung mit anderen zu verbinden.
2. Düsseldorf
Der Karneval in Düsseldorf gehört zu den größten und lebendigsten Feiern in Deutschland und ist eine der Hauptattraktionen für Fans aus aller Welt. Im Vergleich zu anderen Narrenhochburgen wie Köln oder Mainz erlebt ihr in Düsseldorf bei einem Kurztrip zum Karneval ganz eigene Traditionen und sympathische Eigenheiten.
Ein besonderes Merkmal des Düsseldorfer Karnevals ist der Fokus auf humorvolle und oft auch provokative politische Satire. Die Festwagen des großen Rosenmontagszuges sind berühmt für ihre teils bissigen Darstellungen von gesellschaftlichen Themen. Dabei machen sie auch vor brisanten Themen nicht Halt und ziehen immer wieder weltweite Aufmerksamkeit auf sich.
Ein weiteres Highlight ist die Altstadt von Düsseldorf, die während der Karnevalszeit zur „Längsten Theke der Welt“ wird. Die vielen Kneipen und Brauhäuser öffnen ihre Türen und schaffen eine ausgelassene Atmosphäre, die Karnevalsbegeisterte aus allen Teilen der Stadt und darüber hinaus anzieht. Besonders beliebt sind die traditionellen Kostümfeste und Sitzungen, bei denen die typischen „Büttenreden“ gehalten werden – humorvolle Präsentationen, die oft auch die lokale Politik und Gesellschaft auf die Schippe nehmen. Im Vergleich zu Köln, das traditionell eine stärker katholisch geprägte Stadt ist, zeigt sich der Düsseldorfer Karneval etwas moderner und experimentierfreudiger, was die Themenwahl und Darstellung betrifft.
Eine Besonderheit stellt der Unterbacher Karneval dar. Seit 1975 ein Stadtteil von Düsseldorf, hat sich der ehemalige Ortsteil von Erkrath seine Tradition bewahren können und verfügt nach wie vor über einen eigenen Ausschuss, ein eigenes Prinzenpaar sowie einen eigenen Umzug. Wenn an Aschermittwoch der Hoppeditz von den Möhnen im Garten des Stadtmuseums eingeäschert wurde, ist der Partymarathon vorüber.
3. Mainz
Der Mainzer Karneval, auch „Meenzer Fassenacht“ genannt, ist eine der traditionsreichsten und farbenprächtigsten Veranstaltungen in Deutschland. Er reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Besonders ist die hiesige Fastnacht vor allem durch ihren einzigartigen Humor, ihre politischen Reden und die ausgeprägte Satire.
Ein Highlight ist der Rosenmontagszug, einer der größten in Deutschland. Der farbenfrohe Zug mit seinen geschmückten Wagen, Fußgruppen und Musikkapellen zieht hunderttausende Zuschauer an und erstreckt sich durch die Straßen von Mainz. Viele der Wagen sind satirisch gestaltet und nehmen aktuelle politische Themen aufs Korn.
In Mainz hat man keine Lust, bis Weiberfastnacht mit dem Feiern zu warten, also geht es schon am Neujahrstag in die nächste Runde, und zwar um 11:11 Uhr. Mit dem Regieren wartet man in Mainz auch nicht: Schon vier Tage vorher werden die Rathäuser und Ortsverwaltungen von den Narren gestürmt. An Weiberfastnacht könnt ihr zusammen mit vielen anderen Narren ab 11:11 Uhr am Fastnachtbrunnen auf dem Schillerplatz feiern. Der Rosenmontag bildet dann den Höhepunkt des ausgelassenen Treibens. Ab 11:11 Uhr zieht man durch die Innenstadt.
Vor Aschermittwoch wird am Fastnachtdienstag noch die Kappenfahrt bzw. der Narrenkorso durchgeführt. Bekannt ist der Karneval in Mainz außerdem für die am Freitag stattfindende Sitzung „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“, die seit 1973 im Fernsehen übertragen wird. Ein weiteres Kennzeichen des ist die typische „Meenzer Fassenachtssprache“, ein Dialekt, der der Veranstaltung einen besonderen regionalen Charme und viel Lokalkolorit verleiht.
4. Frankfurt
Dem einen oder anderen von euch vielleicht nicht bekannt, aber dennoch Fakt: In Frankfurt am Main weiß man ebenso den Karneval („Fastnacht“) zu feiern! Wie nicht anders zu erwarten, starten auch die Frankfurter am 11. November in die neue Saison. Zwei Tage später erstürmen die Narren das Rathaus. In der Mainmetropole wird dies nicht den Altweibern allein überlassen. Am selben Tag sind auch die Kinder dran. Ihr Zug führt von der Hauptwache zum Römer.
Der Frankfurter Karneval ist ein lebendiges und vielfältiges Fest, das die Mainmetropole alljährlich in eine bunte Partymeile verwandelt. Obwohl die City nicht ganz den Status einer Karnevalshochburg wie Köln oder Mainz genießt, hat die Fastnacht hier eine besondere und weltoffene Note, die durch die multikulturelle Bevölkerung der Stadt geprägt ist.
Die Partys in Frankfurt stehen ebenfalls für eine Mischung aus Tradition und Moderne. In zahlreichen Fastnachtssitzungen, die von lokalen Vereinen organisiert werden, gibt es Büttenreden, Tanzvorführungen und Musik, die das Publikum in Feierlaune versetzen. Der Frankfurter Karneval und sein internationaler Flair ist ein einzigartiges Erlebnis im Herzen Hessens und zieht Jahr für Jahr zahlreiche Besucher an.
5. Stuttgart
Wer von euch einen Städteurlaub mit Karneval verbinden möchte, wird in Stuttgart nicht enttäuscht. In der baden-württembergischen Hauptstadt heißt die närrische Zeit „Fasnet“ oder auch „Fasnacht“. So richtig los geht es nach schwäbisch-alemannischer Tradition erst ab dem 6. Januar. Bis dahin sind Verkleidungen nicht gebräuchlich. Mit den Tag der Heiligen Drei Könige ändert sich das. Dann nämlich werden die Narren-Masken abgestaubt.
Eine für Stuttgart und die umliegende Region typische Verkleidung besteht aus geschnitzter Maske und Häs, wie das Narrenkleid auch genannt wird. Eine Besonderheit der schwäbisch-alemannischen Fasnet ist zudem der Narrenbaum, den ihr beispielsweise am Alten Rathaus in Bad Cannstatt bewundern könnt.
Das närrische Treiben hat ein Ende, wenn am Faschingsdienstag für alle der große Umzug stattfand. Fangt schon mal mit dem Üben des Narrenrufs „Narri-Narro“ an, wobei die Betonung jeweils auf i und o liegt. Nicht so lange zögern solltet ihr außerdem bei der Wahl eines passenden Hotels in Stuttgart.
Top 5 Städte weltweit
Wenn ihr wissen wollt, wie Karneval in anderen Städten unserer Welt gefeiert wird, dann schaut doch mal in Rio de Janeiro, Venedig, Teneriffa, Nizza oder New Orleans vorbei.
1. Rio de Janeiro
Der für viele wohl exotischste Karneval findet in Rio de Janeiro statt. Die Metropole am Zuckerhut ist für ihre Umzüge bekannt, wo halbnackte Tänzerinnen und Tänzer mit hübschem Kopf- beziehungsweise Federschmuck zu Samba ihr Bestes geben und die Stimmung zum Kochen bringen. Genauso schön hergerichtet wie die Menschen sind die Festwagen, die im Sambódromo durch die Menge ziehen. Wenn Karnevalskönig Momo vom Bürgermeister den Schlüssel der Stadt überreicht bekommen hat, startet das närrische Treiben ganz offiziell. Wenig bescheiden nennen die feierfreudigen Cariocas, wie die Einwohner Rios heißen, ihren Karneval „Das größte Spektakel auf Erden“.
Wissenswertes zum Karneval in Rio
In Rio beginnt die Karnevalssaison am Freitag vor Aschermittwoch. Bis dahin haben die Sambaschulen alles fertig, sprich die Dekoration der Wagen mit den Kostümen abgestimmt und ihre Choreografie perfektioniert. Jede Escola de Samba wählt dazu ein bestimmtes Thema. Pro Schule treten zwischen 3.000 und 5.000 Tänzer an, eingeteilt in bis zu 40 Gruppen. Zwischen den fünf bis acht Wagen, die eine Escola de Samba mitführt, zeigen die Teilnehmer das, was uns so ins Staunen versetzt.
Wie Fußballvereine sind die Sambaschulen in insgesamt vier Ligen aufgeteilt, zwischen denen man auf- und absteigen kann. Bewertungskriterien sind der Tanz, das Trommeln und der Gesang in ihrer Gesamtheit. Die zwölf besten Escolas de Samba sind in der „Grupo Especial“ vereint. Weil jede Schule ihre eigenen Farben hat, sind sie gut auseinanderzuhalten. Bereits zwei Wochen vor dem Spektakel am Sonntag und Montag im Sambódromo wird bei Straßenfesten und -umzügen kräftig gefeiert. Wem das nicht reicht, der kann sich eine Eintrittskarte für die spektakulären Feierlichkeiten in der Arena besorgen.
Wann und wo finden die Umzüge statt?
Seinen Höhepunkt erreicht der Karneval dann zu den Umzügen am Sonntag und Montag im Sambódromo, wo die Vereine der Grupo Especial auftreten. Mehr als 88.000 Zuschauer passen in die Arena. Alle Schulen, also je sechs am Sonntag und Montag, haben 82 Minuten Zeit für ihre Präsentation. Auch wenn die Teilnehmer fröhliche Gesichter zeigen und gut gelaunt sind: Das, was sie tun, ist höchst anstrengend. Hinzu kommt, dass die Kostüme mehrere Kilo wiegen und die Tänzerinnen hochhackige Schuhe tragen. Wie in einer Fußballmannschaft hat auch jeder Mitmachende eine bestimmte Position, im Fall des Umzugs ist die bekannteste die der „Rainha de Bateria“. Die Königin ist ganz einfach daran zu erkennen, dass sie der Kapelle vorweg geht.
Aufgrund der langen An- und Abreise bietet es sich an, gleich eine oder mehrere Wochen frei zu nehmen und den Karneval in Rio mit einem längeren Urlaub zu verbinden. Genießt die Sonne am Strand von Copacabana, fahrt mit der Seilbahn den Zuckerhut hinauf und besichtigt den Corcovado, die weltweit bekannteste Christusstatue.
2. Venedig
So freizügig die Feiernden in Rio durch die Straßen ziehen, so verhüllt zeigt man sich in Venedig. Typisch für den Karneval sind die weißen Masken sowie reich verzierte, bunte und aufwendig gestaltete Hüte, Kleider und Anzüge.
Infos zum Karneval in Venedig
Der Karneval ist in Venedig eine bis in das zwölfte Jahrhundert zurückreichende Tradition. In vergangenen Zeiten wurden Maskenbälle veranstaltet, Opernaufführungen besucht und – heute unvorstellbar – den Männern als hässlich erscheinende Frauen mit Eiern beworfen. Wenig Grund zur Freude hatten um diese Jahreszeit auch die Ochsen, denn sie wurden zuhauf auf dem Markusplatz geschlachtet. Des Weiteren frönte man dem Glücksspiel. Nachdem die Republik Venedig auf Initiative Napoleons 1797 Österreich angegliedert wurde und es wirtschaftlich bergab ging, verlor das tolle Treiben an Bedeutung und wurde eher ins Private verlagert. Erst in den 70er-Jahren des vorangegangenen Jahrhunderts erfuhr der Karneval in Venedig eine Wiederbelebung. Auch wenn das fest nicht unbedingt von der örtlichen Bevölkerung selbst gefeiert wird, lohnt sich ein Besuch dieser besonderen Stadt zur närrischen Zeit vor allem für Freunde historischer Kostüme.
Wann ist in Venedig Karnevalszeit?
Beim Urlaub in den Faschingsferien in der Lagunenstadt starten die Feierlichkeiten zehn Tage vor Aschermittwoch an einem Sonntag. Zur Eröffnung des Karnevals schwebt eine Artistin etwa um die Mittagszeit, gehalten durch ein Drahtseil, vom Markusturm auf den Markusplatz herab, wozu die Venezianer „Volo dell’Angelo“ (Engelsflug) sagen. Seit etwa der Jahrtausendwende wird dieser jedes Jahr von einer anderen kostümierten Frau durchgeführt. Der Engelsflug wurde im Jahr 1548 erstmals ausgeführt.
Wer es nicht abwarten kann, besucht einen Tag vorher bereits die Veranstaltung „Festa delle Marie“. Die Parade erinnert daran, dass der Doge (das Staatsoberhaupt der Republik Venedig) einst jedes Jahr zwölf schönen und bescheidenen Mädchen Juwelen als Aussteuer anbot. Der Zug startet um 14:30 Uhr an der Via Garibaldi und endet um 16 Uhr auf dem Markusplatz. Am Karnevalssonntag werden dort auch die besten Kostüme ermittelt.
Wo lässt es sich besonders gut feiern?
Am schönsten ist es, sich den venezianischen Karneval in der Altstadt mit ihren jahrhundertealten Gebäuden anzuschauen. Ihr seid zwar in Italien und nicht in Deutschland, dennoch ist es auch in Venedig im Februar und März – je nachdem, in welchen Monat das Ereignis fällt – nicht gerade warm. Nehmt euch also besser Winterkleidung mit, damit ihr euren Kurzurlaub zum Karneval in Venedig genießen könnt. Außer dem Straßenkarneval gibt es jede Menge Partys und wenn ihr mögt, könnt ihr sogar einen Kostümball an einem der historischen Palazzi am Canal Grande besuchen. Wollt ihr nicht so viel Geld für eine passende Verkleidung ausgeben, könnt ihr euch vor Ort auch ein Kostüm ausleihen.
3. Teneriffa
Weniger heiß als in Rio de Janeiro, dafür wärmer als in Venedig: Verknüpft eine Reise nach Teneriffa, eine der Inseln des ewigen Frühlings, mit dem Feiern des Karnevals. In Deutschland vielfach nicht bekannt, ist auf der Kanareninsel Teneriffa zur närrischen Zeit einiges los. Die Bewohner in der Hauptstadt Santa Cruz, aber auch in anderen Städten und Dörfern, zieht es die Menschen scharenweise auf die Straßen, Plätze und in Veranstaltungshallen.
Interessantes zum Karneval in Teneriffa
Wenn man nicht wüsste, dass man sich auf Teneriffa befindet, könnte man bei all den heißen Rhythmen und bunten Farben meinen, man befände sich in Südamerika am Zuckerhut! Tja, nicht nur die Brasilianer wissen zur Narrenzeit ausgiebig Party zu machen. So kommt es, dass der Karneval auf Teneriffa als der zweigrößte weltweit gilt. Grund für die Popularität und Größe des Faschings auf der Insel sind die in früheren Zeiten aus Brasilien zurückkehrenden Bewohner Teneriffas.
Zur Karnevalszeit – und da ist es nicht anders als in den anderen Karnevalshochburgen – herrscht auf der Insel der Ausnahmezustand. In Santa Cruz und andernorts dreht sich dann alles um die Fünfte Jahreszeit. In der Hauptstadt wird die Plaza de España hübsch hergerichtet und zahlreiche Stände und Buden sorgen dafür, dass es den Feierenden an nichts mangelt. Zu Samba- und Salsamusik bewegt man sich durch die Innenstadt. Eine wichtige Stellung innerhalb des Geschehens nimmt die Karnevalskönigin ein und auch eine Kinderkönigin wird gewählt. Ihre Amtszeiten dauern bis zum nächsten Karneval an. Am Tag der Eröffnungsparade kommen die Kinder bereits verkleidet zum Unterricht und einige Schulen entlassen ihre Schüler früher.
Wann und wo ist auf Teneriffa Karneval?
Plant ihr Urlaub auf Teneriffa zur Zeit des Karnevals, könnt ihr nicht nur in Santa Cruz die originellen und prachtvollen Kostüme während der Umzüge bestaunen. Auf der Eröffnungsparade treten Murgas (Gesangsgruppen), Comparsas (Tanzgruppen) sowie Rondallas auf (Musikgruppen) und die Königin samt Hofdamen ist natürlich auch anwesend. Möchtet ihr bei der Wahl der Karnevalskönigin dabei sein, müsst ihr bereits zwei Tage früher vor Ort sein. Der Karnevalsdienstag mit seinem großen Umzug bildet den Abschluss der Feierlichkeiten. Das Begräbnis der Sardine („Entierro de la Sardina“) am Aschermittwoch läutet das Ende der Karnevalszeit in Santa Cruz ein. Bei diesem Ereignis treten Witwen mimende Frauen wehklagend in Erscheinung. Wer jetzt glaubt, der Karneval sei vorüber, täuscht sich: Noch bis Sonntag finden Feste statt, beispielsweis das unterhaltsame Coso infantil, also ein Kinderumzug, der zum Mitmachen einlädt.
4. Nizza
An der Côte d’Azur könnt ihr bei milden Temperaturen in Nizza Karneval feiern. In Nizza dominiert im Februar die Farbe Gelb. Wenn es anderswo noch grau und kalt ist, blühen an der Côte d’Azur schon die Mimosen. Der Karneval in Nizza zählt zu den größten der Welt und ist vor allem für seine Blumenkorsos berühmt. Statt Bonbons werden von den Wagen Blumen auf die Zuschauer geworfen. Seit dem 13. Jahrhundert ist der Fasching Tradition in der Mittelmeermetropole.
Wissenswertes zum Karneval in Nizza
Bekannteste Figur des nizzaischen Faschings ist der Karnevalskönig, dessen Ankunft die Festivitäten beginnen lässt. Die Tradition, der feiernden Masse Blumen zuzuwerfen, entstand im Jahr 1876. Zu den Arten zählen unter anderem Mimosen, Nelken und Rosen. Ihr dürft euch also auf ein buntes Blumenmeer freuen. 80.000 bis 100.000 in der Region um Nizza angebaute Blumen kommen dabei zum Einsatz. Jeder Blumenkorso besteht aus 16 Wagen mit zwei bis drei Mädchen, die für den Blumenregen sorgen. Daneben gibt es noch Nachtumzüge, bei denen die Wagen beleuchtet werden und einen, der tagsüber stattfindet und heiter daherkommt. Mit der Verbrennung des Karnevalskönigs auf der Place Masséna ist das Karnevalsspektakel vorüber.
Wann finden die Paraden statt?
Der Blumenkorso wird gleich fünf Mal innerhalb der 15-tägigen Veranstaltung gezeigt. Wenn euch diese Art von Umzug nicht zusagen sollte, habt ihr noch die Möglichkeit, der „Parada Nissarda“ beizuwohnen, wo 18 Wagen mit Bezug zum aktuellen Motto zu sehen sind. Musikgruppen aus aller Herren Länder sowie Animationskünstler sorgen für eine ausgelassene, fröhliche Stimmung. Es gibt zudem die Gelegenheit, bei den Nachtumzügen zuzuschauen, die die Strecke hell erleuchten. Am letzten Tag wird der Karnevalskönig feierlich verbrannt. Um das offizielle Programm sehen zu können, benötigt ihr allerdings Eintrittskarten.
Wo ziehen die Wagen lang?
Die Umzüge führen entlang der Promenade des Anglais, der Avenue de Verdun und der Place Masséna. Damit ihr die jeweils anderthalb Stunden dauernden Umzüge in ihrer ganzen Länge bestaunen könnt, solltet ihr wegen der Sicherheitskontrollen eine Stunde vor den Starts vor Ort sein. Wenn ihr keine Lust auf lange Hin- und Rückwege habt, um zu den Paraden zu gelangen, sucht euch für den Karneval in Nizza Angebote für Hotels heraus, die möglichst nahe am Veranstaltungsort liegen.
5. New Orleans
Der Karneval in New Orleans, auch bekannt als Mardi Gras, ist eines der faszinierendsten und lebendigsten Feste in den Vereinigten Staaten. Diese einzigartige Feier vereint französische, spanische, afrikanische und amerikanische Kultureinflüsse zu einem spektakulären Ereignis, das jährlich Millionen von Besuchern anzieht.
Wissenswertes zum Karneval in New Orleans
Die Festlichkeiten in New Orleans sind geprägt von einer explosiven Mischung aus Musik, Tanz, Paraden und aufwendigen Kostümen. Das Herzstück des Karnevals sind die prächtigen Paraden, die von verschiedenen Karnevalsgesellschaften, den sogenannten „Krewes”, organisiert werden. Diese Umzüge bestechen durch kunstvoll gestaltete Festwagen, von denen die Mitglieder traditionell Geschenke wie bunte Perlenketten, Münzen (Doubloons) und kleine Spielzeuge in die Menge werfen. Besonders beeindruckend sind die riesigen, handgefertigten Masken und die aufwendigen Kostüme der Teilnehmer, die oft monatelang in Vorbereitung sind.
Die Straßen des French Quarter und anderer historischer Viertel verwandeln sich während der Karnevalszeit in eine einzige große Festzone. Jazzbands spielen an jeder Ecke, der Duft von kreolischen Spezialitäten liegt in der Luft und die berühmte Bourbon Street wird zur Partymeile. Ein besonderes Highlight sind die Maskenbälle der Krewes, die in prächtigen historischen Gebäuden stattfinden und zu den exklusivsten gesellschaftlichen Ereignissen der Stadt zählen.
Wann und wie wird gefeiert?
Die Karnevalssaison in New Orleans beginnt traditionell am 6. Januar, dem Dreikönigstag, und erreicht ihren Höhepunkt am Mardi Gras (französisch für „Fetter Dienstag”), dem Tag vor Aschermittwoch. In den zwei Wochen vor der Sause finden täglich Paraden statt, wobei die größten und spektakulärsten Umzüge am Wochenende zuvor und am Event selbst stattfinden. Jede Parade folgt einer festgelegten Route durch die Stadt, und die bekanntesten Krewes wie Rex, Zulu und Endymion haben ihre eigenen traditionellen Tage und Routen.
Der letzte Tag des Karnevals beginnt früh am Morgen mit der Parade der Zulu Social Aid & Pleasure Club, gefolgt von der Rex-Parade am Nachmittag. Um Punkt Mitternacht wird die Festzeit offiziell durch berittene Polizisten beendet, die die Bourbon Street räumen und damit symbolisch die Fastenzeit einläuten. Diese strikte Einhaltung der traditionellen Zeitspanne macht den New Orleans Karneval zu einem besonders authentischen und strukturierten Fest, das dennoch für seine ausgelassene Atmosphäre bekannt ist.
FAQ Karneval
Nachdem ihr nun erfahren habt, wo in Deutschland und der Welt ihr gut Karneval feiern könnt, sind vielleicht noch ein paar Fragen offen. Hier findet ihr die Antworten.
Was ist Karneval?
Mit Karneval werden die Bräuche bezeichnet, mit denen man die Zeit vor Aschermittwoch feiert. Ab dann beginnt die 40-tägige (die sechs Sonntage werden nicht mitgezählt) Fastenzeit gläubiger Christen bis Ostern. Während der Fasten- bzw. Passionszeit soll man enthaltsam leben und sich besinnen. Das Brauchtum rund um Karneval lässt sich bis ins Altertum zurückverfolgen. In der vorchristlichen Zeit ging es den Feiernden vor allem um die Vertreibung des Winters mithilfe schauriger Verkleidungen und das Erwachen des Frühlings.
Wann ist Karneval?
Der Aschermittwoch ist immer 46 Tage vor Ostersonntag, bei dem es sich wiederum um den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem kalendarischen Frühlingsanfang am 20. März handelt. Im Jahr 2025 ist von Weiberfastnacht, am 27. Februar, bis Aschermittwoch, am 05. März, Karneval. Wisst ihr, wann Aschermittwoch ist, kennt ihr auch die Daten der anderen Karnevalstage in der Zwischenzeit.
Wie wird Karneval gefeiert?
Allen Karnevalsbräuchen gemein ist das Tragen einer Verkleidung, das Veranstalten von Umzügen beziehungsweise Paraden sowie viel Musik und Tanz. Es wird viel und lecker gegessen und es liegt feuchtfröhliche Stimmung in der Luft. Mit den für den Alltag geltenden Verhaltensregeln nimmt man es häufig nicht so genau, denn vor dem Beginn der Fastenzeit (die vielfach nicht mehr praktiziert wird), möchten es die Feiernden noch einmal so richtig krachen lassen.
Warum feiert man Karneval?
Karneval hat seinen Ursprung in der christlichen Tradition als letzte Feier vor der Fastenzeit. Der Begriff leitet sich vom lateinischen „Carne Vale” ab -„Fleisch, lebe wohl“, da während der folgenden 40-tägigen Fastenzeit auf Fleisch verzichtet wurde. Die ausgelassenen Feierlichkeiten dienten als letzter Höhepunkt vor der enthaltsamen Zeit. Menschen verkleideten sich, um soziale Hierarchien temporär aufzuheben – Narren wurden zu Königen und umgekehrt. Diese Umkehrung der gesellschaftlichen Ordnung ermöglichte es den Menschen, Kritik an Autoritäten zu üben.
Wohin dem Karneval entfliehen?
Wenn ihr in einer Karnevalshochburg lebt und absolut nichts mit Karneval am Hut habt, bleibt euch nur die „Flucht“. Gönnt euch beispielsweise ein paar Tage Auszeit mit Wellness an der Nord- oder Ostsee. Alternativ bietet sich Wandern und Skifahren in den deutschen Mittelgebirgen an. Außerhalb von Deutschland habt ihr in nichtchristlich geprägten Ländern Ruhe vor dem Fasching. Im Februar und März könnt ihr beim Urlaub in Thailand eine schöne Zeit erleben und auch eine Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate beschert viel Sonne und Strand.
Super geschrieben.Vielen Dank.