Kiew: Hauptstadt der Ukraine


In Kiew erwarten euch mehrere historische, orthodoxe Gotteshäuser und ein reiches UNESCO-Weltkulturerbe. Kein Wunder, dass die Stadt auch den Beinamen “Jerusalem des Ostens” Trägt. Dazu kommen Museen, botanische sowie zoologische Gärten in der Hauptstadt der Ukraine. Viel Freude auf der Entdeckungstour!

Überblick

Bei der Aufzählung europäischer Hauptstädte für einen Urlaub wird eine oft vergessen: Kiew, die Hauptstadt der Ukraine. Mit mehr als 2,9 Millionen Einwohnern gehört sie zu den belebten Metropolen, die sich gleichzeitig ihre Traditionen und ihr geschichtliches Erbe bewahrt hat. Besucht historische Gotteshäuser wie orthodoxe Kirchen und Klöster sowie Gebäude längst vergangener Tage, etwa das Goldene Tor oder das Schloss von Richard Löwenherz. Die eindrucksvolle Skyline wird unter anderem von der riesigen Mutter-Heimat-Statue geprägt, die euch bei einem Städtetrip nach Kiew willkommen heißt. Auch der Duft nach ukrainischen Spezialitäten, die nicht nur Feinschmecker-Herzen höherschlagen lassen, weht euch rasch in der Stadt um die Nase.

Der Dnepr in der ukrainischen Hauptstadt
Der Dnepr in der ukrainischen Hauptstadt

Kiew ist seit dem Zerfall der Sowjetunion (1991) die Hauptstadt der Ukraine und nach dem österreichischen Wien und Norwegens Oslo die drittgrünste City in Europa. Selbst unter der Erde weiß die Stadt zu begeistern: mit einer der am tiefsten gelegenen U-Bahnen, die euch sicher und zuverlässig von A nach B bringt. In den beiden Stadthälften, die vom Fluss Dnepr geteilt werden, findet ihr genügend Gelegenheiten für einen erholsamen, informativen und lebendigen Urlaub.

Sehenswürdigkeiten

Zunächst werden euch in Kiew sicher die vielen Klöster und Kirchen ins Auge fallen. Durch die hohe Dichte der Kirchengebäude wird die ukrainische Metropole gern als “Jerusalem des Ostens” bezeichnet. Einige von den Bauwerken gehören sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe! Doch auch abseits der Klöster und Kirchen könnt ihr aber bei einem Sightseeingtrip in die reiche Vergangenheit des Ortes eintauchen. Wir zeigen euch die Sehenswürdigkeiten, die bei einem Urlaub in Kiew einfach sein müssen!

Kiewer Höhlenkloster

Wir fangen gleich mit einem prächtigen UNESCO-Weltkulturerbe an: Das im 11. Jahrhundert gegründete Höhlenkloster zählt zu den heiligsten russisch-orthodoxen Klöstern und begeistert als vielseitiger Komplex. Dieser besteht aus unterschiedlichen Kirchen und einem großen Glockenturm. Höhlen sucht ihr in dem Kloster übrigens vergebens – der Name beruht lediglich darauf, dass die Gründermönche einst noch in Höhlen lebten.

Die große Anlage des Hoehlenklosters
Die große Anlage des Höhlenklosters

St. Michaelkloster

Auch das St. Michaelkloster zeigt sich beeindruckend und opulent. Hier findet ihr ebenfalls mehrere Bauten, die gemeinsam einen imposanten Komplex bilden. Die goldene Torkirche sowie Kirchen und Kathedralen bilden die Anlage des St. Michaelklosters, die auch eine Gedenkstätte für Opfer einer Hungersnot beinhaltet.

Das St. Michaelkloster in Kiew
Das St. Michaelkloster in Kiew

Sophienkathedrale

In der Nähe des St. Michaelklosters könnt ihr die Sophienkathedrale, ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe, bewundern. Sie stammt aus dem 11. Jh. und gilt als eine Art Weltwunder in der Ukraine. Von innen und außen besticht sie mit ihrer Schönheit.

Bestaunt zum Beispiel die großzügigen Fresken und Mosaikverzierungen. In der Vergangenheit fanden in der Sophienkathedrale wichtige Ereignisse wie Krönungszeremonien statt, zudem wurde die erste Bibliothek Russlands einst dort gegründet. Wusstet ihr schon, dass gesagt wird, wer die Sophienkathedrale nicht gesehen hat, war nicht wirklich in Kiew? Daher sollte sie auf jeden Fall auf der Besuchsliste in eurem Urlaub stehen!

Mutter-Heimat-Statue

102 Meter hoch ragt die Mutter-Heimat-Statue in den Himmel. Diese Höhe beschert ihr den Titel der höchsten Frauenskulptur weltweit. Zudem kann sie sich in der Top 5 der allgemein höchsten Statuen behaupten. In den 1960er-Jahren wurde sie eingeweiht und soll an den Sieg der sowjetischen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg erinnern. Von der Aussichtsplattform der Mutter-Heimat-Statue aus genießt ihr einen tollen Blick über Kiew. Auch das Gelände selbst hat noch so einige Highlights für euch parat; beispielsweise ein Museum, das wir euch später vorstellen.

DIe Kiewer Mutter-Heima-Statue
DIe Kiewer Mutter-Heima-Statue

Schloss Richard Löwenherz

Überraschend “neu” ist das Schloss Richard Löwenherz aus dem 20. Jahrhundert. Es handelt sich um ein mehrstöckiges Haus, das optisch an mittelalterliche Burgen erinnert. Auf diese Weise kam es auch zu seinem Namen. Mit dem eigentlichen König, dem Engländer Richard Löwenherz, hat das prachtvolle Gebäude nämlich gar nichts zu tun. Ein tolles Fotomotiv ist es trotzdem!

Goldenes Tor

Das Goldene Tor von Kiew war lange Zeit das städtische Tor der Hauptstadt. Es stammt aus dem 11. Jahrhundert, einer Zeit, in der Kiew noch von Festungsmauern gerahmt wurde. Auch heute noch ist das Tor sehenswert und gehört zu den wichtigsten Symbolen der Stadt.

Das Goldene Tor
Das Goldene Tor

Stadtviertel

Die Stadtviertel bzw. Verwaltungseinheiten in Kiew heißen “Rajons”. Einige davon lohnen sich besonders für Urlauber, da sich hier die schönsten historischen Schätze verbergen. Doch auch Stadtviertel mit etwas anderen Sehenswürdigkeiten warten auf Entdecker.

Podil mit Andreassteig

Podil gehört zu den ältesten Stadtvierteln und zeigt sich daher nostalgisch schön. Besonders sehenswert ist der Andreassteig, eine der ältesten Straßen Kiews. Auf rund 700 Metern seht ihr alte Bauwerke wie das schon vorgestellte Schloss Richard Löwenherz. Ihr wandelt auf kopfsteingepflasterten Wegen an Museen und Kunstgalerien vorbei und lernt den nostalgischen Charme Kiews am besten bei einem Spaziergang kennen. Alternativ fährt euch die historische Seilbahn stilecht in das Viertel.

Für wen? Für Sightseeing-Fans, die Spaziergänge durch historische Ecken lieben, bietet sich Podil und der Andreassteig an.

Rajon Holosijiw

Dieses Viertel ist vielseitig und verfügt unter anderem über das Freilichtmuseum, das wir euch später noch präsentieren möchten. Weiterhin gibt es einen idyllischen See mit einem angrenzenden Park zu entdecken, der euch nach dem Sightseeing neue Kraft tanken lässt.

Für wen? Eine erholsame Pause ist in Holosijiw ebenso möglich wie ein Besuch der Museumswelt.

Rajon Schewtschenko

Ein vitales und lebendiges Viertel ist Schewtschenko, das über mehrere Universitäten verfügt. Kein Wunder, dass sich hier auch die Studenten für ein abwechslungsreiches Nachtleben treffen! Weiterhin dominieren in dem Rajon Kunstgalerien und Sehenswürdigkeiten wie die Sophienkathedrale, das St. Michaelskloster und das Goldene Tor. Für Familien bietet sich ein Besuch des in Schewtschenko gelegenen Kiewer Zoos an.

Für wen? Kunstinteressierte, Nachtschwärmer oder Familien freuen sich über die Abwechslung. Ihr könnt auch hier eine informative Sightseeingtour absolvieren.

Aktivitäten

Sightseeing und Stadtviertel-Erkundungen abgehakt? Prima, dann kann es jetzt noch aktiver werden! Oder aber ihr sonnt euch in den Gärten und Parkanlagen von Kiew. So oder so dürfte es nicht langweilig werden, wenn ihr euch in der ukrainischen Hauptstadt befindet.

Durch den Kiewer Zoo schlendern

Schon im frühen 20. Jahrhundert gegründet, zählt der Kiewer Zoo zu den größten seiner Art in der Ukraine. Auf mehr als 34 Hektar Fläche begegnen euch an die 4.000 Tiere aus 400 verschiedenen Arten, wie etwa Waschbären, Gorillas oder Löwen. Der Besuch im Zoo ist vor allem bei Kindern beliebt, doch auch Erwachsene kommen hier auf ihre Kosten.

Bruecke, Wasserfall und Teich im Zoo von Kiew
Brücke, Wasserfall und Teich im Zoo von Kiew

Aktivitäten rund ums Wasser erleben

Kiew ist durch den Fluss Dnepr, der sich einmal quer durch die Stadt zieht, “wasserlastig”. Da überrascht es wenig, dass ihr von Bootstouren über Spaziergängen am Ufer entlang bis hin zu einem Sprung ins Nass fast alle Wasseraktivitäten planen könnt. Der Hidropark, ein Naherholungsgebiet, verwöhnt euch überdies rund um den Dnepr mit Sandstränden und Strandbars, die euch fast vergessen lassen, dass ihr euch inmitten einer europäischen Hauptstadt befindet.

Museumstour machen

Ein Museumsbesuch bei gutem Wetter? Na klar, wenn es sich um das Kiewer Freilichtmuseum handelt! Das Pyrohiw-Museum, oder auch Museum für Volksarchitektur und Brauchtum der Ukraine genannt, zeigt euch historische Bauwerke und Objekte aus längst vergangenen Zeiten, die euch die Geschichte des ukrainischen Volkes darlegen. Und das alles unter freiem Himmel!

Spielt euch das Wetter weniger in die Karten, solltet ihr aber nicht traurig sein. Besucht an diesen Tagen zum Beispiel das Museum der Mikrominiaturen, das Ausstellungsstücke wie das kleinste Buch der Welt bereithält. Die Kunstwerke von Nicolai Syadristy zeigen sich erst unter dem Mikroskop in voller Pracht! Abgerundet wird die Museumstour mit dem Nationalen Museum der Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg, gleich unterhalb der Mutter-Heimat-Statue. Hier wird, wie der Name schon sagt, alles rund um den Zweiten Weltkrieg ausgestellt.

In den Parks und Gärten entspannen

Euch ist weniger nach Action zumute? Dann setzt den Botanischen Garten auf eure Liste. Auf mehr als 110 Hektar Fläche könnt ihr zwischen duftenden Rosen und Fliederbüschen auftanken. Der Park wurde in den 1930er-Jahren angelegt und konnte mit der Zeit immer mehr Pflanzenarten ein Zuhause geben. Insgesamt sind es nun weit mehr als 10.000.

Botanischer Garten in Kiew
Botanischer Garten in Kiew

Alternativ empfehlen wir euch den Kioto Park, der an die ukrainisch-japanische Freundschaft erinnert. Daher verwundert nicht, dass ihr eine japanische Atmosphäre, die vor allem von Kirschbaumalleen geprägt wird, vorfindet. Beendet euren Kiew-Urlaub mit einem kleinen gedanklichen Schlenker auf den asiatischen Kontinent.

Reise-Infos

Damit all diese Ideen umsetzbar sind, braucht es nur noch eines: die richtige Urlaubsplanung! Wir helfen euch bei der Organisation eurer Kiew-Reise und machen euch zum Abschluss wie immer an dieser Stelle die Landesküche schmackhaft. Letzte Skeptiker werden durch die vielen Feinschmecker-Gerichte und leckeren Snacks sicher doch noch von einem Urlaub in Kiew überzeugt.

Reisezeit

Im Frühjahr, Sommer oder Herbst ist Kiew sehenswert und nicht zu kalt. Im Sommer kann es jedoch öfter regnen und auch für eine Sightseeingtour sehr (oder zu) heiß werden. Wir empfehlen euch daher den Monat Mai oder den September für einen Besuch.

Dokumente

Ihr benötigt einen gültigen Reisepass für die Einreise. Ein Visum ist bis zur Aufenthaltsdauer von 90 Tagen nicht nötig.

Währung und Bezahlung

Die Landeswährung heißt Griwna. Ihr könnt sie an den vielen Geldautomaten abheben. Ihr solltet darauf achten, dass je nach Bank Gebühren anfallen. Auch sind viele Automaten in Kiew auf die Ausgabe kleiner Beträge beschränkt.

Anreise

Kiew hat einen Flughafen (Kiew-Boryspil), der ab Deutschland mit Direktflügen erreichbar ist. Von Frankfurt am Main sind es beispielsweise 2,5 Stunden Nonstop, ab Berlin nur zwei Stunden. Der Flughafen befindet sich rund 35 Kilometer vom Zentrum Kiews entfernt. Diese Distanz bewältigt ihr mit dem Bus, Zug, Taxi oder einem Mietwagen.

Fortbewegung vor Ort

Kiew verfügt nicht nur über eine U-Bahn, diese weiß auch mit ihren Eckdaten zu begeistern. Sie zählt zu den am tiefsten gelegenen U-Bahnen der Welt. Weiterhin gilt sie als zuverlässig und sauber – ideal für eine problemlose Fortbewegung während eures Urlaubs. Steht euch der Sinn mehr nach einem Transport mit Aussicht, könnt ihr auf die Busse, S-Bahnen und Straßenbahnen zurückgreifen. Besonders schön ist die historische Standseilbahn aus dem frühen 20. Jahrhundert, die euch zwischen den unteren und oberen Stadtvierteln hin und her befördert.

Mit-der-Standseilbahn-zur-Wallfahrtskirche
Mit der Standseilbahn zur Wallfahrtskirche

Sprache und Verständigung

Die Landessprache ist Ukrainisch, doch auch mit Russischkenntnissen könnt ihr glänzen. Diese Sprache wird von einem Großteil der Bewohner gesprochen. Das nützt euch natürlich beides wenig, wenn ihr mit den kyrillischen Schriftzeichen wenig anfangen könnt. Englisch ist zwar nicht ganz so verbreitet, aber immerhin werdet ihr U-Bahn- und Bahnhofsbeschriftungen sowie Speisekarten häufig auf Englisch finden.

Essen und Spezialitäten

Die lange Geschichte und Tradition der ukrainischen Küche sollte euch von vorneherein neugierig auf die Landesspezialitäten machen. Besonders Feinschmecker kommen mit Fleischgerichten in allen Facetten auf ihre Kosten. Doch auch beim Wunsch nach einem günstigen Snack unterwegs werdet ihr in Form von gefüllten Teigtaschen (“Wareniki”) fündig. Vegetarier freuen sich über das eingelegte Gemüse oder die süßen Zimtschnecken. Gut zu wissen: Die Rote-Bete-Suppe “Borschtsch” ist sowohl Teil der ukrainischen als auch der russischen Küche. Daher werdet ihr auch in Kiew Gelegenheit zur Verköstigung dieser Spezialität haben.

Rote Bete Suppe Borschtsch
Rote Bete Suppe Borschtsch

Hotels und Unterkünfte

Die meisten Hotels befinden sich im Stadtzentrum. Das gilt sowohl für luxuriöse Komplexe als auch für Hostels, die sich eignen, wenn ihr preiswert übernachten wollt. Wünscht ihr euch ein Hotel, das euch nur wenige Gehminuten von Sehenswürdigkeiten trennt? Auch dann ist das Zentrum die ideale Anlaufstelle. Abgerundet wird die Vielfalt der Unterkünfte von Wellnesshotels.

Habt ihr kein Problem mit einer täglichen U-Bahn-Fahrt, die euch ins Zentrum bringt, könnt ihr euch abseits des historischen Stadtkerns umsehen. Der Vorteil ist der vergleichsweise günstige Preis und die Ruhe, die ihr außerhalb der Stadtmitte genießt.

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