Palawan – Insel der Philippinen


Die philippinische Insel Palawan zwischen dem Südchinesischen Meer und der Sulusee ist ein wahres Paradies für alle Urlauber, die einen Hang zur Natur und etwas Abenteuerlust mitbringen. Unberührter Dschungel, menschenleere Strände und geheimnisvolle Tauchareale machen Palawan zu einem echten Geheimtipp in Südostasien.

Überblick

Palawan ist die größte Provinz der Philippinen und besteht aus der gleichnamigen Hauptinsel und vielen kleinen Inseln drumherum. Das 450 km lange und nur etwa 40 km breite Palawan ist von einer Bergkette durchzogen und bietet auf Tausenden Kilometern Küste unzählige Strände, Riffe, Buchten und atemberaubende Fels- und Hügelformationen.

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Die Inselwelt von Palawan

Anders als in vielen anderen Regionen Südostasiens ist der Tourismus auf Palawan eher wenig ausgeprägt. Aufgrund dieses Umstands werdet ihr nicht allzu häufig auf andere Urlauber treffen, was einigen von euch sicherlich entgegen kommt.

Orte

Palawan bietet nur wenige größere Städte, dafür viel unberührte Natur und magische Orte an Land und unter Wasser. Einige Gemeinden sind wirklich einen Abstecher wert; das Hauptaugenmerk beim Palawan-Urlaub sollte dennoch auf den reichen Schätzen der Natur liegen. Wir haben lohnende Ausflugstipps!

Puerto Princesa

Puerto Princesa ist Hauptstadt, Ankunftsort und kulturelles sowie touristisches Zentrum der Insel. Hier befinden sich ein Flughafen sowie ein Tiefwasserhafen, der mitunter auch von Kreuzfahrtschiffen angelaufen wird. Die zentrale Lage macht die Stadt zum idealen Ausgangspunkt für Ausflüge, da sich hier Hotels und Unterkünfte befinden.

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Die Honda Bay in Puerto Princesa

Puerto Princesa selbst verfügt über eine Reihe wunderbarer Sehenswürdigkeiten, etwa eine Krokodilfarm oder die Korallenriffe an der stadteigenen Honda Bay. Gegen Abend lohnt ein kleiner Ausflug mit dem Boot durch die nahegelegenen Mangrovenwälder. Diese werden nämlich bei Dunkelheit von abertausenden Glühwürmchen beleuchtet, was sehr romantisch wirkt.

Sabang

Eigentlich ist Sabang nur ein kleines Fischerdorf, etwa anderthalb Autostunden vom Zentrum der Hauptstadt entfernt. Dort befindet sich mit dem Puerto Princesa Subterranean River Nationalpark ein Ausflugsziel, welches weltbekannt und seit 1999 sogar Weltnaturerbe ist. Hauptattraktion des Parks ist ein sieben Kilometer langer Untergrundfluss voller Grotten, Höhlen, Stalagmiten und Stalaktiten. Zehntausende Fledermäuse haben hier ihr Zuhause und es existieren einige Süßwasserbewohner, die es so auf der Welt kein zweites Mal gibt.

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Höhleneingang zum Untergrundfluss in Sabang

Tubbataha-Atolle

Die Tubbataha-Atolle in der Sulusee sind ebenso wie der Untergrundfluss von Sabang von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt worden. Das Riff gilt als das beste Tauchgebiet der gesamten Philippinen. Hier findet ihr große Schulen von Thunfischen und Schildkröten, aber auch Haie und Walhaie sowie eine intakte und wunderschöne Korallenlandschaft. Möchtet ihr hier tauchen, solltet ihr vorab eine der beliebten Touren buchen, die vor allem zwischen März und Mai stattfinden und regelmäßig ausverkauft sind.

El Nido

Ein gutes Stück nördlich der Hauptstadt befindet sich die Kleinstadt El Nido, die über einen gleichnamigen, fast 1.000 km² großen Naturpark verfügt. Hier findest du die vielleicht schönste Landschaft auf ganz Palawan. Schroffe Felsen schirmen smaragdgrüne Lagunen ab, die von weißen Sandstränden umsäumt werden. Dahinter befindet sich wilder Dschungel mit einer Fauna, die ihresgleichen sucht. Die Stadt hingegen bietet einige Resorts, nette kleine Restaurants, die zum Verweilen einladen sowie ein paar Geschäfte für den abendlichen Bummel.

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Küstenlandschaft in El Nido

Tabon-Höhlen

Südlich der Stadt Quezon im Südwesten Palawans liegen die Tabon-Höhlen, ein 215 Höhlen und Grotten umfassender Komplex im Kalkgestein einer Halbinsel. Um diese Höhlen betreten zu dürfen, braucht man allerdings eine Genehmigung und muss von einem Fremdenführer begleitet werden. Für manche Höhlen ist das auch mehr als notwendig: Sie sind nur durch Klettern und versteckte Pfade im Unterholz zu finden.

Strände

Als traumhaftes Inselparadies in den Tropen bietet Palawan natürlich auch schneeweiße Sandstrände, an denen ihr die Sonne und das warme Meer genießen könnt. Es gibt unzählige kleine und teils in Buchten versteckte Strände, aber auch einige größere, touristisch erschlossene. Drei stellen wir vor.

Nacpan Beach

Der vielleicht schönste Strand Palawans befindet sich rund eine Autostunde entfernt von El Nido. Hier sieht es wahrhaftig aus wie auf einer Postkarte. Das Wasser ist glasklar, der Sandstrand perfekt weiß und schier endlos und am Rand gesäumt von Palmen und bunten Strandbars. Hier könnt ihr den ganzen Tag entspannen, ab und zu im Meer schwimmen oder auch den einen oder anderen Ritt auf den Wellen versuchen. Vorsicht vor herabfallenden Kokosnüssen!

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Palmen und glasklares Wasser am Nacpan Beach

Hidden Beach

Nicht nur Palawan selbst, sondern auch die vielen Inseln drumherum sind durchaus einen Ausflug wert. So befindet sich im Nordwesten die Insel Matinloc, auf der sich der sogenannte Hidden Beach, der “Versteckte Strand”, befindet. Ihr habt die Möglichkeit, von El Nido aus ein Boot zu chartern und erreicht so eine Bucht, die mit etwas Glück fast menschenleer ist. Das seichte Wasser eignet sich hervorragend zum Schnorcheln und bietet verborgene Felshöhlen unter Wasser.

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Wie aus einer anderen Welt: der Hidden Beach

Sabang Beach

Wer sowieso gerade in Sabang ist, um sich den unterirdischen Fluss anzuschauen, kann gleich noch einen Abstecher zum Sabang Beach machen. Der Strand ist eingerahmt von Hügeln, die mit sattgrünem Regenwald bewachsen sind und bietet daher einen unvergesslichen Anblick. Surfer freuen sich über Wellen, die allerdings auch ihre Tücken haben. Oft herrschen gefährliche Strömungen, weswegen ihr die Anweisungen der Strandaufsicht beachten solltet.

Aktivitäten

Wahrscheinlich wollt ihr auf Palawan nicht nur die ganze Zeit am Strand liegen. Es gibt schließlich viel zu tun und viel zu entdecken! Vor allem mit den kleinen Booten der Einheimischen kommt ihr an viele Orte und seht dabei einzigartige Flora und Fauna.

Inselhüpfen mit der Banca

Macht unbedingt Bekanntschaft mit den Bancas. Das sind die einfachen kleinen Holzboote, mit denen die Menschen auf Palawan sich fortbewegen. Oft ist eine Fahrt mit der Banca schneller und bequemer, als mit dem Geländewagen über buckelige Pisten zu wackeln. Vor allem aber kann man mit den kleinen Booten die vielen Inseln rund um die Hauptinsel Palawan erkunden. Gerade um El Nido gibt es ausgedehnte Tagestouren, bei denen ihr viele Inseln kennenlernen könnt. Die Bootstouren werden oft privat durch Einheimische angeboten und sind zu empfehlen.

Packt unbedingt ausreichend Proviant und vor allem Trinkwasser ein. Auch die Sonnencreme sollte nicht vergessen werden, denn auf dem Wasser gibt es bekanntlich keinen Schatten. Viele der Boote sind zudem sehr alt und die Motoren ziemlich laut. Ohrenstöpsel sind also keine schlechte Investition!

Tiere bestaunen

Vor allem in den Nationalparks und Schutzgebieten Palawans gibt es sehr viele sogenannte endemische Tierarten. Das sind Tiere, die aufgrund einer geografischen Isolation – also etwa auf Inseln – nur an einem einzigen Ort auf der Welt vorkommen. Oft handelt es sich dabei um bedrohte Arten, die beispielsweise durch Abholzung des Regenwaldes gefährdet sind. Dazu gehören beispielsweise das Palawan-Bartschwein, der Palawan-Flughund oder die Palawan-Zwergohreule. Mit etwas Glück könnt ihr bedrohte Arte in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Auch Makaken werdet ihr sehen.

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Zwei Makaken mit ihren Jungen

Wassersport machen

Was wäre ein Urlaub auf einer Insel ohne ein wenig Wassersport? Tatsächlich eignen sich die Wellen an bestimmten Stellen hervorragend zum Surfen, allen voran an den Stränden nahe El Nido im Norden Palawans. Dort hat sich in den letzten Jahrzehnten eine kleine, aber feine Surferszene etabliert, die auch international bereits ins Blickfeld gerückt ist.

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Per Kajak die Küste erkunden

Ein weiterer Tipp für Wassersport ist das Kajak. Mit den kleinen, wendigen Booten lassen sich die Korallenriffe um El Nido wunderbar erkunden und ihr seht schon von der Wasseroberfläche aus die vielen bunten Tropenfische im Wasser herumflitzen. Ein besonderes Erlebnis ist eine Tour über die freigegebenen Strecken des Unterwasserflusses bei Sabang. Hier paddelt man durch teils beeindruckende, meterhohe Höhlenkathedralen, ehe die Teilnehmer an einer wundervollen Lagune wieder ins Freie gelangen.

Tauchen & Schnorcheln

Ihr wollt die Korallen nicht nur vom Kajak aus sehen? Dann ab ins Wasser und taucht ein in eine beinahe unberührte Unterwasserwelt! Wenn ihr beispielsweise mit einer Banca unterwegs seid, könnt ihr den Bootsführer fragen, ob er für einen kleinen Schnorchelgang kurz anhält. Meist ist das überhaupt kein Problem. Wollt ihr richtig tauchen oder es lernen, gibt es an vielen Stränden die entsprechenden Tauchschulen oder Bootsfahrten hinaus an die interessantesten Stellen. Dazu zählen auch Schiffswracks der Japaner aus dem Zweiten Weltkrieg.

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Rochen und Taucher im Tubbataha-Riff

Wandern & Radfahren

Palawan ist mehr als nur Strand. Die Insel bietet auch ein lebendiges und wunderschönes Inland, welches von einer Bergkette durchzogen wird. Das macht das Gebiet zu einem idealen Ort für Wanderungen. Ihr könnt Berggipfel auf eigene Faust erkunden oder schließt euch einer geführten Tour an. Die Bergführer kennen die besten Stellen für Tierbeobachtungen.

Das hügelige Gelände im Inland der Insel ist übrigens auch sehr beliebt bei Radfahrern. Vor allem Mountainbiker kommen hier voll auf ihre Kosten. Allerdings sind die Wege durch die Berge eher anspruchsvoll und sollten nur von erfahrenen Radfahrern in Angriff genommen werden. Für Anfänger gibt es aber auch leichtere Strecken in Küstennähe.

Reise-Infos

Habt ihr jetzt richtig Lust auf einen Philippinen-Urlaub bekommen? Dann bereitet euch richtig darauf vor. Wir haben ein paar essenzielle Tipps und praktische Infos zusammengestellt, damit die Reise nach Palawan ein voller Erfolg wird.

Reisezeit

Palawan ist ideal, um dem deutschen Winter zu entkommen. Von Dezember bis Mai ist dort nämlich Trockenzeit. Das bedeutet, es ist durchgängig warm bis heiß und es regnet so gut wie nie. Dafür ist die Luftfeuchtigkeit aber auch sehr hoch. Wer zur Monsunzeit fährt, muss mit vielen Niederschlägen rechnen. Dafür ist das Klima für Europäer verträglicher und die Flüge und Hotels sind deutlich billiger.

Reisedauer

Wer die Inseln richtig genießen möchte, sollte sich mindestens eine, wenn nicht eher zwei oder mehr Wochen Zeit nehmen. Wenn ihr länger auf den Philippinen unterwegs seid, lohnt sich Palawan möglicherweise für einen Tagestrip, zum Beispiel von Manila per Inlandsflug nach El Nido.

Reisevorbereitung

Wenn man nach Palawan reisen möchte, benötigt man neben einem gültigen Reisepass auch ein Visum. Dieses besorgt ihr vorab bei der philippinischen Auslandsvertretung. Es gilt für 30 Tage. Um es zu erhalten, muss man zudem ein gültiges Rückflug- oder Weiterreiseticket vorweisen.

Die Währung auf den Philippinen ist der Philippinische Peso. Gerade in den Dörfern und bei den Bootsführern solltet ihr immer genug Bargeld dabeihaben. Das Preisniveau ist sehr niedrig, sodass ihr auch mit kleinem Budget viel erleben könnt.

Anreise

Palawan erreicht ihr nur über die philippinische Hauptstadt Manila. Die wiederum wird von vielen größeren deutschen Flughäfen angeflogen, wenn auch meist mit einem Zwischenstopp. Rund 18 Stunden dauert die Anreise. Von Manila aus fliegen täglich Maschinen nach El Nido oder Puerto Principesa. Alternativ gibt es Fähren, die natürlich länger für die Strecke brauchen.

Fortbewegung vor Ort

Auf Palawan kommt ihr mit Transfershuttles oder Taxen an die meisten Orte der Insel. Rechnet aber mit schlechten Straßenverhältnissen und viel Ruckelei. Die vielen Inseln erreicht ihr am besten mit den schon beschriebenen Kleinbooten, den Bancas. Wer möchte, kann sich vor Ort auch einen wendigen Roller oder ein Auto mieten.

Sprache & Verständigung

Die offizielle Sprache der Philippinen ist Tagalog. Daneben existieren aber noch viele weitere regionale Sprachen und Dialekte. Wenn ihr nicht extra eine philippinische Sprache lernen möchtet, kommt ihr vor Ort auch mit Englisch oder Spanisch weiter. Vor allem in den touristisch erschlossenen Teilen sollte man dann wenig Probleme haben, sich zu verständigen.

Essen & Spezialitäten

Generell ist die philippinische Küche ein bunter Mix aus asiatischen, spanischen und amerikanischen Einflüssen, entstanden aus der wechselvollen Geschichte des Inselarchipels. Reis und die Früchte des Meeres sind die Grundlage fast aller Gerichte. Je nach Region gibt es aber auch Speisen mit Schweinefleisch, Rind oder Huhn. Ein beliebter, für uns sicher sonderbarer Imbis ist Balut: Das ist ein angebrütetes und dann gekochtes Entenei, aus dem der fast ausgewachsene Embryo geschlürft wird. Wir vermuten, dass ihr eher auf Früchte steht, die es erwartungsgemäß auf der Tropeninsel zuhauf gibt.

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Kokosnüsse am Strand

Hotels & Unterkünfte

Palawan bietet euch Unterkünfte in jeder Preis- und Komfortklasse. In den größeren Städten und nahe der Sehenswürdigkeiten gibt es viele Hotels und Resorts bis hin zur 5-Sterne-Anlage auf einer eigenen Insel. Apropos eigene Insel: Es ist tatsächlich möglich, sich eine eigene Insel zu mieten! Das ergibt vor allem mit größeren Gruppen Sinn, da der Preis mit pro Nacht doch recht hoch ist. Für einen schmalen Taler gibt es einfache Bambushütten am Strand, die wiederum ihren ganz eigenen Charme haben.

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