So kommt Ungeziefer vom Urlaub mit nach Hause

Es gibt Souvenirs, die zu Hause auch noch Freude machen und solche, die einen Schauer über den Rücken jagen. Zu den letzteren gehören Ungeziefer und Parasiten, die man sich im Urlaubsland eingefangen hat.

Für Kammerjäger ist jetzt Hochsaison und das hat nicht nur mit der heimischen Fauna zu tun. Mit zunehmender Zahl an Urlaubs-Heimkehrern steigt auch die Zahl der eingeschleppten Schädlinge. Dabei bekommen Reisende nicht einmal mit, wen sie da im Gepäck haben.

Bettwanzen fühlen sich in jedem Bett wohl

Wenn es nach dem Urlaub zuhause kribbelt und krabbelt, waren mit Wahrscheinlichkeit nicht nur die eigenen Sachen in Koffer und Reisetasche. Zu besonders großen Befällen kommt es durch Bettwanzen, denn ein weibliches Exemplar im Gepäck reicht aus, um im eigenen Zuhause von einer Population von mehreren hundert Tieren heimgesucht zu werden. Dabei sind Bettwanzen mit bloßem Auge zunächst gar nicht so leicht zu erkennen. Tagsüber verstecken sie sich in Ritzen, im Bett oder hinten Möbeln um im Schutz der Dunkelheit auf Nahrungssuche zu gehen. Während die Menschen schlafen, stechen die kleinen Schädlinge mehrmals zu und saugen Blut. Betroffene merken den Befall meist erst dann, wenn sie die juckenden Einstichstellen am eigenen Körpern bemerken. Den Tieren mit einfachen Hausmitteln beizukommen, ist dann schon unmöglich – der Kammerjäger muss ran. Doch in Zeiten, wo viele Reisende aus dem Urlaub zurückkommen und neben Bettwanzen auch Schaben, Flöhe, oder Käfer mit im Gepäck haben, grenzt die Terminvereinbarung mit dem Schädlingsbekämpfer fast der beim Facharzt: Wartezeiten von bis zu vier Wochen sind keine Seltenheit. Je länger die unliebsamen Gäste jedoch Zeit haben, sich zu vermehren, desto teurer wird die Bekämpfung, denn mit einem Besuch ist es dann meist nicht getan.

Diese Mittel vergraulen Schädlinge

Doch was können Urlauber tun, um sich möglichst gut gegen die ungewollten Souvenirs zu schützen? Schon beim Packen vor der Abreise kann es helfen, alle Kleidungsstücke gut auszuschütteln und anschließend portionsweise in Plastiktüten zu verstauen. Wer sich vom Flughafen abholen lässt, kann sich frische Kleidung mitbringen lassen, die gleich angezogen werden sollte. Die alte Wäsche kommt anschließend wieder gut verschlossen in die Tüte. Das ist auch empfehlenswert, weil in vielen Flugzeugen ein Schädlingsbefall herrscht. Zuhause angekommen haben vorsichtige Urlauber die Wahl, ob sie die Plastikbeutel zunächst direkt über Nacht einzufrieren, um die Tiere abzutöten, oder die Wäsche gleich in die Maschine geben. Ein Waschgang bei 60 Grad ist jedoch Pflicht, niedrigere Temperaturen überstehen die kleinen Blutsauger leider unbeschadet. Schon im Urlaub ist es im Übrigen ratsam, Koffer und Taschen stets gut verschlossen und nicht in der Nähe des Bettes zu lagern.

Parasiten als unheimliche Körperbewohner

Besonders unangenehm ist die Vorstellung, tierische Souvenirs nicht mit der Kleidung, sondern im eigenen Körper mit nach Hause gebracht zu haben, wie es nach Reisen in exotische Länder oft der Fall ist. Gerade Würmer und andere Parasiten suchen sich Menschen als Wirtskörper aus und machen die Betroffenen krank. Wer sich nach dem Urlaub unwohl und schlapp fühlt oder andere Krankheitsanzeichen zeigt, sollte daher umgehend einen Arzt aufsuchen und Bezug auf die vergangene Reise nehmen. Weit verbreitet sind etwa die Orientbeule, die durch den Stich der Sandmücke übertragen wird, die Sandflohkrankheit oder der Hautmaulwurf. Nach der Konsultation mit einem möglichst auf Tropenkrankheiten spezialisierten Mediziner kann dann auch geklärt werden, wie andere im Haushalt lebende Personen vor Ansteckung geschützt werden können.

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3 Kommentare zum Thema
  1. Volker Hellmann

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich sehe oft Sendungen von Prüfungen welche andere Länder, Neuseeland, Kanada usw

    der Zoll durchführt.

    Nun frage ich mich, warum machen wir dieses nicht auch in Deutschland.?

    Nach Deutschland kann man folgendes mit bringen.

    Kleinmengenregelung im Reiseverkehr: Pro Person dürfen insgesamt max. 3 kg der o.g. Früchte ohne Pflanzengesundheitszeugnis mitgebracht werden, wenn die Früchte ihren Ursprung in europäischen Nicht-EU-Ländern (z.B. Schweiz, Norwegen), in Ländern des angrenzenden Mittelmeerraumes (Ägypten, Algerien, Israel, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko, Syrien, Tunesien und die Türkei) oder den Kanarischen Inseln haben, sofern sie nur für private Zwecke gedacht sind.

    Diese ist steht in anderen Ländern unter Strafe. ca. 400 Euro.

    Grund: Diese Länder sichern ihr Land vor Schädlingen welche ganze Ernten vernichten können.

    Warum ist Deutschland so gleichgültig.??

    Mit freundlichem Gruß

    Volker

  2. Jan

    Ich danke Ihnen für den aufschlussreichen Beitrag. Wichtig ist, dass man beim kleinsten Verdacht auf die Schädlinge sofort handelt. Wenn es schlimmer wird, sollte man einen Fachmann einschalten.
    Beste Grüße,
    Jan

  3. MayaH.

    Guter Beitrag,
    ich habe mir einmal einen Holzbock aus dem Urlaub mit gebracht. Ein geschnitztes Stück Holz war der Auslöser einer Verkettung. Ich stellte das gute Stück in unseren Flur auf eine Holztruhe, es passt gut dorthin. Doch nach einem Jahr sah ich Löcher in dem Stück und auf dem Boden war etwas wie Spänne, ganz fein…ja, was soll ich sagen, der Holzwurm hatte auch die Truhe befallen. Ein Schädlings-bekämpfer hat diese mit einem Heißluftverfahren vertrieben. Auch so etwas kann passieren.