Menorca: Tipps für die Baleareninsel


Während die Baleareninseln Mallorca, Ibiza und Formentera meist im Rampenlicht stehen, bleibt deren „kleine Schwester“ Menorca oft im Hintergrund. Dabei muss sie sich gar nicht verstecken. Wenn ihr die landschaftliche Schönheit der Balearen zu schätzen wisst, aber bei euren Reisen Ruhe und Entspannung bevorzugt, ist Menorca das perfekte Urlaubsparadies für euch.

Überblick

Menorca ist sowohl die nördlichste als auch die östlichste Insel des Balearen-Archipels, das im Mittelmeer liegt und zu dem insgesamt fünf bewohnte Inseln gehören. Mit nur 95.000 Einwohnern auf einer Fläche von knapp 700 Quadratmetern und recht wenigen Urlaubern unterscheidet sie sich jedoch deutlich von ihren Schwesterinseln. Menorca ist um einiges kleiner, ursprünglicher und beschaulicher als etwa das beliebte Mallorca. Hier könnt ihr noch vollkommene Ruhe genießen, unberührte Naturlandschaften entdecken und habt es aufgrund der geringen Fläche nie weit bis zum Meer. Vom östlichsten bis zum westlichsten Punkt ist die gesamte Insel nur rund 50 Kilometer lang und 20 Kilometer breit.

Bucht von Macarella auf Menorca
Bucht von Macarella auf Menorca

Menorca hat sich seinen ländlichen Charakter bewahrt und übt mit seinen puderzuckerfeinen Stränden und den pittoresken Landschaften einen ganz besonderen Reiz aus. Das bestätigt auch die UNESCO und hat Menorca zum Biosphärenreservat erklärt, in dem fast die Hälfte der Fläche unter Naturschutz steht. Riesige Hotelketten, laute Clubs oder bebaute Strände sucht ihr auf dieser Insel daher vergeblich.

Dafür haben es Naturliebhaber und Wanderer besonders gut auf Menorca. Sie können schroffe Felsen besteigen oder an zerklüfteten Steilküsten und endlos weiten Sandstränden entlangspazieren. Aktivurlauber auf der Suche nach dem Adrenalinkick werden beim Wassersport oder Paragliding unvergessliche Urlaubserlebnisse verspüren. Kulturinteressierte besuchen die verschlafenen Fischerdörfer der Region und erleben dort das authentische Flair Spaniens.

Auf Menorca werden jedoch nicht nur unternehmungslustige Urlauber glücklich. Auch Erholungsuchende, die am liebsten den ganzen Tag in der Sonne verbringen, sind auf dieser ruhigen Insel bestens aufgehoben. Rund hundert traumhafte Strände und versteckte Buchten warten auf 285 Kilometer Küstenlinie nur darauf, von euch entdeckt zu werden.

Menorca ist ein Paradies für verliebte Paare, aktive Familien, erholungsuchende Badeurlauber und unternehmungslustige Naturliebhaber – hier lassen sich entspannter Strandurlaub und Aktivurlaub perfekt miteinander verbinden.

Ausflugsziele auf Menorca

Menorca hat viele Facetten und lädt zum Baden, Wandern sowie Flanieren ein. So ist der Norden der Insel von einer schroffen und kargen Küste geprägt. Die Ausläufer der hügeligen Region und zahlreiche Fjorde geben Wanderern einen wunderschönen Einblick in die typische Flora und Fauna Menorcas.

Der mittlere Teil der Insel ist noch felsiger und erreicht mit dem Monte Toro, dem höchsten Berg der Insel, seinen Höhepunkt. Der Süden zeichnet sich durch grüne Pinien- und Kiefernwälder, traumhaft schöne Strände und kleine Buchten aus. So ist Menorca ein abwechslungsreiches Fleckchen Erde – nicht nur landschaftlich. Auch die Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten der Insel haben einiges zu bieten.

Segeln in der Cala Galdana
Segeln in der Cala Galdana

Mahón

Mahón, oder auf Katalanisch Maó, ist seit 1722 die Hauptstadt von Menorca und beeindruckt mit dem größten Naturhafen Europas, welcher nach Sydney der zweitgrößte der Welt ist. Er reicht als Fjord etwa fünf Kilometer in die Stadt hinein und lädt euch dazu ein, den Yachten, Schiffen und Fähren beim An- und Ablegen zuzuschauen. An der Promenade könnt ihr stundenlang flanieren, bevor ihr in einem der Fischrestaurants Halt macht, um das mediterrane Flair und den wunderschönen Ausblick auf das türkisblaue Mittelmeer zu genießen. Bei einer Bootstour mit dem Katamaran könnt ihr das bunte Treiben im Hafen noch einmal von einer ganz anderen Perspektive aus bestaunen. Erst vom Wasser aus erkennt ihr die riesigen Ausmaße des Hafens.

Historische Einblicke

Die Stadt Mahón wurde von den Karthagern gegründet und auf einem Felsplateau erbaut. Bis zur Besetzung durch die Briten war die Geschichte bewegt. Habt ihr wieder festen Boden unter den Füßen und lauft durch die verwinkelte historische Altstadt, werdet ihr die Einflüsse der ehemaligen britischen Besatzungsmächte im 18. Jahrhundert an jeder Ecke spüren. Etliche Gebäude im Jugendstil erinnern noch heute daran.

Die historischen Eckdaten könnt ihr im Museo de Menorca noch etwas genauer unter die Lupe nehmen, wo ihr einen umfassenden Einblick in die Kulturgeschichte der Insel erhaltet und durch unterschiedliche Ausstellungen schlendern könnt.

Mahon ist ein sehenswerter Ort auf Menorca
Mahón ist ein sehenswerter Ort auf Menorca

Auch ein Besuch in der ehemaligen Festungsanlage La Mola ist vergleichbar mit einer Reise in die Vergangenheit. Die unterirdischen Gangsysteme der spektakulären Anlage wurden früher als Gefängnis genutzt. Wenn ihr solche Lost Places liebt, ist auch eine Besichtigung des Lazareto de Mahón empfehlenswert. Eine Führung durch das ehemalige Krankenhaus entführt euch auf eine geheimnisvolle und spannende Entdeckungstour.

Zurück in der Altstadt erwarten euch zudem zahlreiche Kirchen, die ihr besichtigen könnt. So begeistert die Església de Santa Maria beispielsweise mit ihrer wunderschönen Orgel. Schlendert durch die verwinkelten Gassen, beobachtet das bunte Treiben bei einem Kaffee oder stöbert in den zahlreichen spanischen Boutiquen nach kleinen Souvenirs.

Köstliche Leckereien

Wollt ihr jedoch lieber eine spanische Köstlichkeit als Mitbringsel erwerben, solltet ihr dem Mercado de Pescados einen Besuch abstatten. Neben Obst und Gemüse bieten Händler auch Produkte aus Fleisch und Fisch an. Auf dem Markt könnt ihr als typisch spanisches Essen leckere Tapas in allen Variationen probieren. Der Markt ist bis auf Sonntag täglich geöffnet.

Gemüse und Obst vom Markt auf Menorca
Gemüse und Obst vom Markt auf Menorca

Übrigens lieben die Insulaner nicht nur Tapas, sondern auch menorquinischen Gin. Das Nationalgetränk wird in der Xoriguer Gin Destillerie in Mahón hergestellt. Eine Besichtigung der Destillerie ist daher ein Pflichttermin für viele Reisende. Wer möchte, kann bei dieser Gelegenheit auch kosten, wie der edle Tropfen schmeckt, den einst die Briten auf Menorca nicht missen wollten.

Auf Menorca sind Snacks besonders beliebt. So bekommt ihr hier beispielsweise die Bocadillos an vielen Ecken der Insel. Diese belegten Baguettes werden häufig mit Sobrasada, einer traditionellen Streichwurst mit Paprika, serviert. Vegetarier greifen dagegen eher zum Queso de Mahón, dem typischen Käse der Region.

Übrigens stammt auch die Mayonnaise von Menorca. Die Salsa Mahonesa, welche aus Eigelb und Öl besteht, wurde zu Zeiten der britischen Besatzung zur Feier des Sieges über die Franzosen angerührt. Ein weiteres Vermächtnis aus dieser Zeit ist der Wacholderschnaps Gin, der auf Menorca den sonst unter Spaniern so beliebten Wein ablöst. Auf der Insel wird aus Gin oft der Pomada gemixt – ein Drink, der aus Zitronenlimonade, Gin und Eis besteht. Mit diesem Getränk lässt es sich perfekt auf einen gelungenen Urlaub anstoßen.

Ciutadella

Im Westen der Insel liegt die Bischofsstadt Ciutadella, die bis 1722 die Hauptstadt von Menorca war. Sie beeindruckt mit einer wundervollen Altstadt, die im Rathaus oder der gotischen Kathedrale Santa Maria de Ciutadella noch den mittelalterlichen Charme der Vergangenheit ausstrahlt.

Ciutadella ist eine der schönsten Städte Spaniens und verzaubert mit ihrer malerischen Atmosphäre. Prächtige Adelspaläste wie Salort und Vivó erinnern durch ihren hellen Sandstein und den detailverliebten Fassaden an den ehemaligen Reichtum von Menorca.

Altstadt von Ciutadella mit Hafen
Altstadt von Ciutadella mit Hafen

Kleine Handwerksgeschäfte, die sich in engen Gassen aneinanderreihen, laden euch zum Bummeln ein, bevor die Stadt am Abend erst richtig erwacht.

Am zentralen Platz Plaça des Born tobt in den Abendstunden das bunte Leben und ihr könnt bei einem kühlen Drink und einer Portion Tapas daran teilhaben – und zwar mit Blick auf den wunderschönen Hafen der Stadt, der von der Plaça des Born über eine Treppe erreichbar ist. Das Hafenviertel gilt als Mekka für Künstler und am nächsten Morgen könnt ihr die Promenade entlang schlendern, um die lokalen Kunstwerke zu bewundern.

Camí de Cavalls

Der einstige Pferdeweg Camí de Cavalls führt euch fast 200 Kilometer rund um Menorca. Der Weg existiert zwar schon seit dem 14. Jahrhundert, wurde für Wanderer jedoch erst vor einigen Jahren freigegeben. Der Küstenweg ist flach und gut begehbar, sodass sich eine Wanderung auch für Anfänger bestens eignet.

Unterwegs auf dem Cami de Cavalls
Unterwegs auf dem CamÍ de Cavalls

Auf eurem Weg erwartet euch eine abwechslungsreiche Vegetation. Neben schroffen Steilküsten wandert ihr durch trockene Macchia-Steppe und erreicht ebenso die saftig grünen Pinienwälder der Insel. Unterwegs laden außerdem zahlreiche Buchten wie die Cala Pregonda zum Erfrischen ein.

Falls ihr das kühle Meer am liebsten gar nicht wieder verlassen wollt, könnt ihr die Tour auch mit dem Kajak fortsetzen. Besonders auf den Abschnitten zwischen Cala Galdana und Santo Tomas erwarten euch wunderschöne Badestellen.

Wollt ihr die Insel jedoch lieber aus der Vogelperspektive bestaunen, lohnt sich ein Aufstieg auf den höchsten Punkt Menorcas: den 357 Meter hohen Berg Monte Toro.

Weitere schöne Wanderrouten auf Menorca:

  • Strecke von Alaior nach Barranc del Rellotge
  • Cap de Fornells
  • Cales Covas – die „Hippie-Höhlen“

Menorcas schönste Strände

Menorcas Strände sind nicht nur wunderschön, sondern vor allem abwechslungsreich. Ob Entspannen in der Sonne, ausgiebige Strandspaziergänge oder actionreicher Wassersport – für jeden Geschmack gibt es den perfekten Strand für euch, wobei ihr euch an manchen fast wie in der Karibik vorkommen werdet.

Seid ihr auf Menorca unterwegs, werdet ihr an fast jedem Zugang zum Meer einen sandigen Strand oder eine einsame Bucht finden. Son Bou ist dabei mit seinen drei Kilometern der längste Sandstrand der Insel und lockt mit Karibik-Feeling, goldgelbem Sand und hippen Beachbars, an denen ihr kalte Getränke und leckere Gerichte genießen könnt.

Stimmungsvoller Strand von Son Bou
Stimmungsvoller Strand von Son Bou

Segler und Surfer zieht es dagegen an den Strand des Fischerdorfes Fornells, den Playa de Fornells, oder an die zahlreichen anderen Strände des Nordens wie den Cala Tirant. Diese sind zwar steiniger, aber weisen durch den Nordwind mehr Wellen auf, sodass Wassersportler hier voll auf ihre Kosten kommen.

Badeurlauber zieht es dagegen eher in den Süden der Insel, in dem feine Sandstrände und das kristallklare Meer zum Schwimmen und Relaxen einladen.

Die schönsten Strände und Buchten auf Menorca:

  • Cala Macarelleta
  • Cala Alcaufar
  • Platja Es Grau
  • Platja de Bellavista
  • Cala Mitjana
  • Cala Presili
  • Son Saura
  • Cala Macarella

Außerhalb der Saison habt ihr viele Strände und Buchten ganz für euch allein. Falls ihr als Familie verreist, solltet ihr die Strände Cala Santandria, Son Xoriguer oder die geschützte Bucht Cala Galdana ansteuern, denn hier ist der Einstieg in das Wasser flach und der Wellengang ruhig.

Cala Macarella mit türkisblauem Wasser
Vom Monteliusvägen eine gute Stelle zum Fotografieren suchen

Reise-Infos

Falls ihr nun hin und weg von der Trauminsel  seid, bekommt ihr für euren Menorca-Urlaub noch ein paar hilfreiche Tipps.

Beste Reisezeit

Auf Menorca herrscht mediterranes Klima, das sich durch trockene und heiße Sommer sowie regnerische und milde Winter auszeichnet. Plant ihr einen sonnigen Strandurlaub, solltet ihr daher die Sommermonate von Juni bis August in Betracht ziehen. Für Aktivreisen oder Städtetrips könnt ihr jedoch auch außerhalb der Hochsaison im April und Mai oder im September und Oktober nach Menorca fliegen. In dieser Zeit ist euch ein ruhiger und erholsamer Urlaub mit angenehmen Temperaturen sicher.

Blick auf die Bucht von Mitjana
Blick auf die Bucht von Mitjana

Eure Anreise

Reist ihr mit dem Flugzeug von Deutschland aus an, seid ihr innerhalb von zwei Stunden in der Inselhauptstadt. Vom Flughafen bringen euch der Shuttle-Transfer oder ein Mietwagen zur Unterkunft.

Nicht immer findet man jedoch einen passenden Direktflug, sodass ihr entweder von Mallorca oder Ibiza mit dem Schiff übersetzen müsst. Alternativ könnt ihr von Barcelona oder Valencia die Fähre nach Menorca nehmen. Für die Einreise nach Menorca genügt ein gültiger Personalausweis – schließlich gehört Menorca zu Spanien.

Passende Unterkünfte

Um einen möglichst ruhigen Urlaub auf Menorca zu verbringen, solltet ihr euch nach einer eigenen Finca im Landesinneren umschauen. Habt ihr hingegen Lust auf etwas mehr Trubel, findet ihr sicher auch ein passendes Stadt- oder Strandhotel auf Menorca. Ob idyllische Strandhütte, eigene Finca oder luxuriöses Sternehotel – auf Menorca findet ihr sicher eine passende Unterkunft nach euren Vorstellungen.

Hotelanlage mit Pool auf Menorca
Hotelanlage mit Pool auf Menorca

Unterwegs auf Menorca

Zwar fahren auf Menorca Linienbusse, um jedoch alle Naturhighlights und Strände zu entdecken, lohnt sich ein eigener Mietwagen. Mit ihm erreicht ihr auch abgelegenere Ortschaften und ihr seid flexibler unterwegs. Das ist besonders dann hilfreich, wenn sich eure Unterkunft nicht in einer der größeren Städte befindet oder ihr versteckte Buchten erkundet.

Aktivurlaub auf Menorca

Da Menorca nicht so bergig wie Mallorca oder Ibiza ist, eignet sich die Insel perfekt für Radfahrer. Natürlich zieht das gut ausgebaute Netz an Wanderwegen auch Trekking-Urlauber magisch an und auch Reiter können die landschaftlichen Highlights hervorragend vom Sattel aus bestaunen.

Egal, für welches Fortbewegungsmittel ihr euch entscheidet – die Vielfalt der Natur wird euch garantiert zum Staunen bringen. Neben Höhlen, Wäldern und Tälern lockt auch das kristallklare Meer zahlreiche Aktivurlauber an. Ob zum Windsurfen, Segeln oder Wasserski – an Wind und Wellen mangelt es dem Mittelmeer auf Menorca nicht.

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