Französische Alpen


Die Französischen Alpen sind sommers wie winters ein attraktives Reiseziel. In den warmen Monaten eignen sie sich zum Wandern, Klettern und Mountainbiken, in der kalten Jahreszeit werden sie gerne für den den Wintersport genutzt. Warum sich ein Urlaub in dieser Region sonst noch lohnt, erfahrt ihr hier.

Überblick

Die Französischen Alpen bilden mit einer Größe von etwa 40.000 km² den westlichsten Teil der Alpen. Im Norden werden sie vom Genfer See begrenzt, im Süden reichen sie bis ans Mittelmeer. Verwaltungstechnisch liegen die Französischen Alpen im Osten der Regionen Auvergne-Rhône-Alpes und Provence-Alpes-Côtes d’Azur. Mit 4.810 m ist der Mont Blanc der höchste Berg Westeuropas. Während Reisende im Sommer entlang bewaldeter Hänge, grüner Wiesen und weidenden Rindern wandern, sausen im Winter Skifahrer die Pisten hinab. Auf euren Streifzügen durch die Französischen Alpen kommt ihr durch Bergdörfer und die Naturfreunde unter euch werden sich in den Nationalparks wohlfühlen. Klimatisch lassen sich die Französischen Alpen in die Nord- und Südalpen teilen, wobei der südlichere Teil der trockenere ist. Zu den sehenswerten Orten zählen unter anderem Briancon und Grenoble.

Aktiv im Sommer

In den Französischen Alpen lässt sich der Sommer auf vielfältige Weise verbringen, wobei Wandern und Mountainbiken sicher die meisten Anteile an den Aktivitäten haben.

Wandern und Klettern

Schreitet Wanderwege entlang oder übt euch bei der Begehung eines Klettersteigs in Geschicklichkeit. Anbei eine Auswahl.

Für begeisterte Wanderer empfiehlt sich eine Tour um den Mont Blanc, die einmal um den Berg führt. Dabei legt ihr je nach gewählten Etappen bis zu 240 km zurück. In Abhängigkeit von eurem Gehtempo kann die Tour zwischen sechs bis 10 Tagen dauern. Schlafplätze in den Berghütten auf der Strecke sollten vorab reserviert werden. Die Strecke ist beliebt, weil sie durch Frankreich, Italien und die Schweiz führt und man unterwegs tolle Blicke auf Gletscher hat. Seid ihr in der Lage, mehrere Stunden hintereinander pro Tag  zu wandern, ist die Tour de Mont Blanc genau richtig für euch. Zusätzlich solltet ihr über Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verfügen.

Wandern im Sommer am Mont Blanc
Wandern im Sommer am Mont Blanc

Ebenso viel Vergnügen bereitet das Entlangschreiten verschiedener Etappen der Via Alpina, von der beispielsweise ein Teil des Blauen Wegs durch die Seealpen führt. Wie der Name schon verrät, reichen sie bis ans Mittelmeer. Beim Wandern kommt ihr an vielen Bergdörfern vorbei und wenn ihr auf der italienischen Seite des Wegs weiterwandert, durchschreitet ihr den Nationalpark Gran Paradiso. Der Rote Weg befindet sich erst im nördlich gelegenen Abschnitt auf französischem Gebiet. Folgt ihr der Via Alpina in den Französischen Alpen, kommt ihr außer an Kapellen noch an einigen alten Festungen vorbei. Des Weiteren habt ihr die Gelegenheit, die drei Nationalparks Vanois, Ecrins und Marcantour kennenzulernen.

Möchtet ihr lieber einen Klettersteig entlanggehen, so ergeben sich auch dazu Möglichkeiten. Seid ihr blutige Anfänger oder macht Urlaub in den Französischen Alpen mit Kindern, ist das Fort Victor-Emmanuel als Teil des Steigs “Ferrata du Diable: Les Diablotins” zu empfehlen. Der Einstieg befindet sich gleich beim Parkplatz. Der Steig verläuft fast immer auf gleicher Höhe an einer Felswand, etwa 50 m über dem Boden. Trittstifte und Klammern sind genügend vorhanden. Auf der Strecke, für die ihr etwas mehr als eine Stunde brauchen werdet, geht ihr über drei Holzbalkenbrücken und eine Seilbrücke. Hat man eine Schießscharte passiert und ist im Inneren des Forts angelangt, ist es geschafft. Bevor es zurück zum Parkplatz geht, bietet es sich an, das Fort zu besichtigen.

Mountainbiken

Auch Mountainbiker werden bei einer Reise in die Französischen Alpen glücklich. In Port Du Soleil, einigen von euch vielleicht im Zusammenhang mit Skiurlaub geläufig, wird einiges geboten. Im gesamten Verbund, der sich sowohl über Frankreich als auch die Schweiz erstreckt, stehen Bikerpisten von über 650 km zur Verfügung. Gemäß Eigenwerbung ist Port du Soleil damit das größte Revier für Mountainbiker. Unter anderem gibt es  zehn Abfahrtspisten und vier Bike-Parks, darunter zum Beispiel der Mountainbike-Park in Prè-La-Joux in Châtel oder der JumpPark und Freeride Canyon in Les Gets.

Mit dem Rad durch die Französischen Alpen
Mit dem Rad durch die Französischen Alpen

Auch im Skigebiet Les Deux Alpes könnt ihr in einem dafür vorgesehenen Park Mountainbike fahren. Es gibt 20 markierte Abfahrten und über 100 km weitere Radrouten. Die Strecken liegen in Höhen von 3.200 m bis 720 m, verteilen sich vom Gletscher bis ins Tal. Zu den Startpunkten gelangt ihr mit neun Liften.

Weiter südlich, in den Seealpen, gibt es ebenso Gelegenheiten zum Mountainbiken. Eine davon ist der Trail Col-du-Savel nördlich von Nizza. Die mittelschwere Strecke ist 14,5 km lang und führt von 1.333 m am Cime de Rocaillon bis hinunter nach L’Escarène auf 355 m. Dabei müssen gelegentlich Gegenanstiege bewältigt werden. Unterwegs fährt man mal über rutschigen Sand, wenn nicht gerade Schotter unter den Reifen ist. Absprungfelsen sorgen für Action, während  größere Steine und enge Passagen Aufmerksamkeit fordern. Ein paar Hundert Meter asphaltierte Passstraße, bevor es wieder über Stock und Stein geht, sind auch dabei.

Seen in den Französischen Alpen

Neben Wandern und Mountainbiken lohnt es sich auch, dem einen oder anderen See einen Besuch abzustatten, sei es um zu baden, Wassersport zu betreiben oder einfach nur den Ausblick zu genießen.

Genfer See

Im Norden der Alpen liegt der Genfer See (franz. Lac Léman), von dem ein Teil des Südufers zu Frankreich gehört. 60 % seiner Fläche zählen zur Schweiz, 40 % zu Frankreich. Geschätzt wird er wegen seines milden Klimas im Winter und der erfrischenden Wirkung im Sommer. Wer Wassersport betreiben möchte, hat die Wahl zwischen Kanu- und Ruderbootfahren, Segeln, Windsurfen, Tauchen und Paddeln. Auch Angler kommen gerne her. Motorboote sind verboten, dennoch könnt ihr mit Touristenbooten über den See schippern. Der größte Sandstrand ist der von Yvoire, aber auch der Sandstrand von Excenevex kann sich sehen lassen.

Lac d’Annecy

Ebenfalls in der Region Auvergne-Rhône-Alpes befindet sich der Lac d’Annecy mit 14,6 km Länge und 800 m bis 3,3 km Breite. Gespeist von einer Unterwasserquelle und Gebirgsflüssen ist er der sauberste See Frankreichs. Auch hier lässt sich prima ein Familienurlaub verbringen. Bootsverleihe ermöglichen die Erkundung des Sees vom Wasser aus und in Talloires, Sevrier, Veyrier-du-Lac und Saint-Jorioz gibt es Badestrände. Die Radfreunde unter euch können den See auf einem 31 km langen Weg umrunden. Jeden ersten Samstag im August findet hier im Rahmen der „Fête du Lac“  das größte Feuerwerk Europas statt.

Der Lac d’Annecy
Der Lac d’Annecy

Lac de Serre-Ponçon

Wichtigstes Wasserreservoir ist der Lac de Serre-Ponçon, ein Stausee, der sich über beide Regionen erstreckt, die Anteil an den Französischen Alpen haben. Möglich sind Segeln, Windsurfen, Wasserski- und Kajakfahren. Die umliegenden Berge sind ein beliebtes Ziel bei Wanderern und Mountainbikern. In Savines-le-Lac könnt ihr mit den sogenannten Savini-Bulles in durchsichtigen Plastikkugeln über das Wasser rollen, ein Riesenspaß für Kinder. Bei Embrun am östlichen Ende des Stausees befindet sich mit dem Plan d’Eau ein per Damm vom Rest des Sees abgetrennter Bereich mit Strand.

Lac d’Aiguebelette

Wenn ihr in smaragdgrünem Wasser baden möchtet, haltet euch am Lac d’Aiguebelette in der Region Auvergne-Rhône-Alpes auf. Der siebtgrößte Natursee Frankreichs ist wegen seines Fischreichtums bei Anglern begehrt. Als einer der wärmsten Seen Frankreichs ist er zudem gut für Badeurlauber geeignet. Strände gibt es unter anderem in Nances, Novalaise und Lépin-le-Lac.

Lac du Monteynard

Wie der Lac de Serre-Ponçon ist auch der Lac du Monteynard ein künstlich angelegter See, der aufgrund des dort herrschenden Windes gerne von Wind- und Kitesurfern genutzt wird. Aber auch Kanufahren, Wasserski und Wakeboarden und Baden ist in dem in der Region Auvergne-Rhône-Alpes befindlichen See möglich. Wer schwindelfrei ist, sollte über die beiden Hängebrücken gehen, die über die zwei Seitenarme des Sees gespannt wurden.

Hängebrücke über den Lac du Monteynard
Hängebrücke über den Lac du Monteynard

Wintersport in den Französischen Alpen

Seid ihr mehr für Wintersport zu haben oder wollt ihr euch darin probieren, stehen euch mehrere Skigebiete in den Französischen Alpen zur Verfügung.

Espace Killy

Im Skigebiet Espace Killy, dass sich aus den Gebieten Val d’Isère und Tignes zusammensetzt, könnt ihr 300 km präparierte Pisten nutzen. Diese befinden sich in einer Höhe von 1.550 m bis 3.450 m. Davon sind 170 km sogenannte Blaue Pisten, die sich insbesondere für Anfänger und Kinder eignen. Aber auch erfahrene Skifahrer kommen hier im Skiurlaub auf ihre Kosten, beispielsweise am Glacier du Pissaillas. Möchtet ihr eine besonders lange Piste hinuntersausen, bietet sich die 6,5 km lange Strecke Grande Motte-Tignes an, wobei ihr 1.300 Höhenmeter hinter euch lasst. Für Genussfahrer ist die Piste Germain Mattis empfehlenswert. Erfahrene Skifahrer nutzen die Schwarze Piste Face de Bellevarde.

Skipiste im Val d'Isère
Skipiste im Val d'Isère

44 km Pistenkilometer sind in Espace Killy für den Langlauf vorgesehen. Die Funsportler unter euch können die beiden Snowparks am Bellevarde und am Col du Palet nutzen. Des Weiteren sind vier Boadercross-Strecken vorhanden. Für viel Spaß sorgen Fahrten mit dem Motor- oder Hundeschlitten. Wollt ihr mit Kindern rodeln, könnt ihr die etwa 1 km lange Bahn neben dem Savonette-Schlepplift nutzen. In Tignes gibt es einen See zum Schlittschuhlaufen und rund um den Ort existieren sechs markierte Wege für Winterwanderungen. Übrigens: Val d’Isere ist ein Treffpunkt der internationalen Schickeria, entsprechend gut lässt es sich dort feiern.

Chamonix Mont-Blanc

Das Skigebiet Chamonix Mont Blanc erstreckt sich über Frankreich, Italien und die Schweiz, fünf der sieben Gebiete, aus denen es sich zusammensetzt, liegen in den Französischen Alpen. Die Pisten verteilen sich auf Höhen zwischen 1.035 m und 3.300 m und bringen es auf eine Gesamtlänge von 169 km. Auf der Seite Frankreichs liegen unter anderem die Gebiete Les Houches, Brévent-Flégère sowie Les Grands Montets. Les Houches tut sich mit leichten und mittelschweren Abfahren am Bellevue, Col de Voza und Prarion hervor. Bereiche zum Üben befinden sich an deren Gipfelstationen. Gute Skifahrer können sich an der Schwarzen Piste Kandahar probieren.

Winterwanderung am Mont Blanc
Winterwanderung am Mont Blanc

In Brévent-Flégère genießt man während der Fahrt auf dem Brévent die traumhafte Aussicht auf den Mont Blanc. Das Skigebiet ist eher für fortgeschrittene Fahrer geeignet. Freerider finden hier ebenfalls gute Bedingungen vor. Das Gletscherskigebiet Les Grands Montets kommt für gute Skifahrer infrage und die Gegend um den Ort Servoz ist für Wanderungen und Rodeln geeignet. Möchtet ihr im Skiurlaub Langlauf betreiben, könnt ihr dies auf Pisten mit einer Gesamtlänge von 37 km tun.

Les Trois Vallées

Ein Skigebiet der Superlative ist Les Trois Vallées. Mit 600 km Piste ist es das größte Skigebiet des Landes. Seinen Namen hat es von den drei Tälern Vallée de Belleville, Vallée de Méribel und Vallée de Courchevel, die zusammen eine sogenannte Skischaukel bilden. Insgesamt gibt es in Les Trois Vallées acht Skigebiete, die in einer Höhe von 1.300 m bis 3.230 m liegen. In den Skigebieten Courchevel und La Tania sind vor allem familienfreundliche Pisten präsent. Geübte Skifahrer halten sich im Tal von Méribel auf. Im Vallée des Belleville wird im November zuallererst die Skisaison eingeläutet.

Blick auf die Alpen von La Tania aus
Blick auf die Alpen von La Tania aus

Sportliche Fahrer zieht es ins Gebiet Val Thorens. Mehrere Snowparks sorgen in Les Trois Vallées für Skispaß, darunter der “Family Park” und der “Wood Park” in Courchevel. Méribel punktet mit der “DC Area 43”, wo Boardercross angesagt ist. Mehrere Rodelpisten, darunter eine 4 km lange Naturrodelbahn sowie eine Themenrodelbahn für Kinder im Alter von drei bis acht Jahren sorgen für Freude. Der Pointe de la Masse eignet sich zum Wandern durch den Schnee.

Portes du Soleil

Ganze 650 Pistenkilometer stehen in Portes du Soleil bereit, ein Skigbiet, das sich über die französisch-schweizerische Grenze erstreckt. Ein Großteil der zwölf Skigebiete, aus denen es sich zusammensetzt, liegt auf französischer Seite. Avoriaz im Vallée d’Aulps bringt es auf 76 km Piste und wenn Anfänger sowie Fortgeschrittene Lust auf etwas anderes haben, können sie im Vallée d’Aulps im Schnee Mountainbike fahren, sich von Huskys ziehen lassen oder Eistauchen. Da Auvoriaz autofrei ist, werden zur Beförderung Pferdekutschen eingesetzt.

Mit der Kutsche durch Avoriaz
Mit der Kutsche durch Avoriaz

Der Skiort Les Gets ist besonders kinderfreundlich. Auch in Abondance sind Familien bestens aufgehoben. Skilanglauf und Wanderstrecken sind weitere Pluspunkte der Gemeinde. Skifahrer, die auf einer 3 km langen Abfahrt 1.000 Höhenmeter überwinden möchten, begeben sich auf die Linga Piste in Châtel. Auf der schweizer Seite von Portes du Soleil befindet sich am Pas de Chavanette mit der “Le Mur Suisse” eine besonders steile Piste: Sie weißt bis zu 76 % Gefälle auf.

Les Deux Alpes

Das Skigebiet Les Deux Alpes befindet sich rund um die Hochgebirgsalmen der Orte Vénosc und Mont-de-Lans. Höchster Berg ist hier La Meije mit 3.983 m. Zur Verfügung stehen 200 km Piste in einer Höhe von 1.280 m bis 3.560 m. In seiner Eigenschaft als Gletscherskigebiet könnt ihr in Les Deux Alpes von Ende August bis Ende Juni auf die Bretter steigen. Für Anfänger ist unter anderem die grüne Piste “Petites Crêtes” zu empfehlen.

Les Deux Alpes ist snowboardfreundlich
Les Deux Alpes ist snowboardfreundlich

Ins Vallèe Blanche begeben sich diejenigen, die schon sicherer unterwegs sind. Fortgeschrittene nutzen beispielsweise die Abfahrten Bellecombe oder Valentin. Hervorzuheben ist das Deux Alpes Freestyle Land, wo eine Slopestyle und Boardercross Strecke sowie eine ganz große Superpipe auf die Besucher warten.

Orte und Sehenswürdigkeiten

Außer für einen Aktivurlaub oder erholsame Stunden an einem der Bergseen lohnt sich eine Reise in Richtung Französische Alpen auch aus kulturellen Gründen. Lest, welche Orte es sich zu erkunden lohnt.

Grenoble

Grenoble ist quasi die heimliche Hauptstadt der Urlaubsregion. Die 160.000 Einwohner Metropole bietet als Hauptattraktion eine Bastille, die ihr mit der Seilbahn erreichen könnt. Oben angekommen, bewundert ihr außer der Festung noch die Stadt zu euren Füßen sowie die Umgebung. Von der Bastille aus werden gerne Wanderungen unternommen. Kunstinteressierte können die Werke im Musée de Grenoble (Heimat der drittgrößten Sammlung des Landes) und Centre National d’Art Contemporain anschauen. Nachdem ihr am Place Notre Dame und Palais Dephinal wart, könnt ihr euch an der Place Grenette in einem der Cafés oder Restaurants stärken. Im Oktober wird in Grenoble immer das Snowboard Garden Festival ausgerichtet.

Seilbahn zur Bastille in Grenoble
Seilbahn zur Bastille in Grenoble

Briancon

Briancon ist mit 2.540 m eine der am höchsten gelegenen Städte Frankreichs. Um die Oberstadt, die gleichzeitig auch Altstadt ist, wurden vier Festungen (“Cité Vauban”) gebaut, die Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind. In der Altstadt, auch “Gargouille” genannt, stehen an den Gassen schmalle, dafür in die Höhe gebaute Häuser. Auffällig sind die vielen Sonnenuhren an den Hausfassaden.

Stadtmauer von Briancon
Stadtmauer von Briancon

Annecy

Annecy befindet sich an dem See, der euch weiter oben begegnet ist. Wegen der vielen Kanäle wird die Stadt Venig der Alpen genannt. Im Wahrzeichen Annecys, dem Palais de l’Isle, ist heute ein Heimatmuseum untergebracht, das über zwei Brücken erreichbar ist. Grund dafür ist die Insellage im Fluss Thiou. Die spätgotische Kathedrale Saint-Pierre und die Jardins de l’Europe sind ebenso sehenswert. Mit Retour des Alpages wird der am zweiten Samstag im Oktober stattfindende Almabtrieb gefeiert.

Palais de l’Isle im Fluss Thiou
Palais de l’Isle im Fluss Thiou

Bonneval-sur-Arc

Die Ortschaft Bonneval-sur-Arc zählt zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs. Alte Natursteinhäuser mit Schieferdächern und teilweise mit Holzbalkonen ausgestattet stehen um eine ebenso alte Kirche. Die Kopfsteinpflastergässchen führen an schiefen Fassaden entlang. Im einzigen Geschäfte von des authentischen Alpendörfchens werden Bauernhofprodukte feilgeboten.

Bonneval-sur-Arc
Bonneval-sur-Arc

Évian-les-Bains

Im mondänen Évian oder besser gesagt Évian-les-Bains, wie der Thermalkurort am Genfer See korrekt heißt, kann man nicht nur eine schöne Zeit am Strand oder in den dahinter befindlichen Bergen verbringen. Ein Bummel durch die Stadt führt unter anderem an der Palais Lumière vorbei, 1902 zum Zwecke der Hydrotherapie eingeweiht. Von Mitte Mai bis Mitte Oktober werden hier Behandlungen durchgeführt. Ansonsten werden in dem denkmalgeschützten Gebäude noch Ausstellungen gezeigt und Kongresse abgehalten. Weitere sehenswerte Gebäude sind Notre Dame de l’Assomption oder das Theater Antoine Riboud, in dem ihr natürlich auch einer Vorstellung beiwohnen könnt.

Évian-les-Bains am Genfer See
Évian-les-Bains am Genfer See

Nun zu dem, womit die Stadt verbunden wird. 😉 Es ist das Wasser der Marke Evian, die weltweit bekannt ist. Die wohltuende Wirkung dessen, was in und bei Évian aus dem Boden sprudelte, war schon seit Jahrhunderten bekannt. Doch erst, nachdem der Marquis de Lessert im Jahr 1790 eine deutliche Verbesserung seines Gesundheitszustands durch das Trinken aus der Quelle Sainte Catherine feststellte, kam die Sache allmählich ins Rollen. Die ersten Bäder entstanden 1824 und ab 1826 durfte das Wasser abgefüllt und verkauft werden. Ihr bekommt es gratis am Brunnen bei der Cachat-Trinkhalle. Bringt eine oder mehrer leere Flaschen mit, damit ihr sie vor Ort auffüllen könnt.

Aix-les-Bains

Ein weiterer Ort, wo ihr eurer Gesundheit etwas Gutes tun könnt, ist Aix-les-Bains am Ostufer des euch bereits bekannten Lac du Bourget. Prominente Badeanstalten sind die Nationalthermen von Chevalley sowie die Thermen von Marlioz. Außer Wellness in dem savoyischen Thermalkurort zu betreiben, könnt ihr euch die Zeit mit Spaziergängen am Seeufer versüßen oder euer Glück im Kasino Grand Cercle versuchen. Zu den Sehenswürdigkeiten Aix-les-Bains zählen das Château de la Roche du Roi und das Musée Faure, wo ihr die Möglichkeit habt, neben Skulpturen noch Gemälde anzuschauen. Nicht nur die Natur der Umgebung ist schön, auch innerhalb der Gemeinde gibt es Grün, wie der Parc du Bois Vidal zeigt.

Mer de Glace

Von Chamonix-Mont-Blanc aus seid ihr nach einer vierzigminütigen Fahrt mit der Zahnrad- und Seilbahn an der Eisgrotte im Mer de Glace angekommen, dem mit 12 km längsten Gletscher Frankreichs. Immer im Sommer wird jedes Jahr ein etwa 100 m langer Tunnel in das ewige Eis gehauen, in dem dann Skulpturen und Nachbildungen von Gegenständen aus gefrorenem Wasser ausgestellt werden.

Eisgrotte im Mer de Glace
Eisgrotte im Mer de Glace

Col de l’Iseran

Möchtet ihr ein kleines Abenteuer mit dem Auto erleben, fahrt ihr den Col de l’Iseran entlang. Der höchste Pass der Alpen liegt 2.715 m über dem Meer. Oben angekommen, könnt ihr das Auto auf einem Parkplatz abstellen, den Ausblick genießen und am Hinweisschild bzw. Wegweiser das obligatorische Foto von euch machen lassen. 😉 Während der Fahrt über den Col de l’Iseran durchquert ihr übrigens den Vanoise Nationalpark, den ältesten Nationalpark Frankreichs. Dort gibt es viele Alpensteinböcke, Gämsen und Steinadler. Außerdem bietet er stark gefährdeten Pflanzenarten wie dem Frauenschuh eine Heimat.

Reiseinfos

Nachdem ihr so viel über die Französischen Alpen erfahren habt, möchtet ihr sicher noch wissen, wie ihr dort hin kommt und wann die beste Reisezeit ist. Des Weiteren erfahrt ihr, was ihr unbedingt essen und trinken solltet.

Anreise

Je nach Reiseziel bietet sich die Landung auf einem der folgenden Fluhäfen an: Während sich für den Norden der Französischen Alpen der Flughafen Genf anbietet, ist es für mittelmeernahe Ziele der Flughafen Nizza. Westlich der Alpen befindet sich der Flughafen Lyon und inmitten des Gebirges die Flughäfen von Grenoble und Chambéry. Zu den beiden Letzteren bestehen vor allem saisonale Verbindungen im Winter.

Mit der Bahn gelangt ihr per TGV von Paris nach Lyon, ab dort geht es allerdings langsamer weiter nach Grenoble und andere Städte in den Alpen.

Reisezeit

Für Wandern und Moutainbiken bieten sich die Monate Juni bis September an, wobei in den ersten Monaten je nach Höhenlage, in der ihr euch befindet, noch mit der einen oder anderen schneebedeckten Stelle gerechnet werden muss. Wollt ihr hingegen Wintersport betreiben, sind die Monate von Ende November bis Anfang Mai zum Skifahren etc. geeignet.

Essen und Trinken

Wie überall im Land, so bekommt ihr auch in den Französischen Alpen Leckeres zu essen. In Savoyen solltet ihr die Zeit nutzen, um „Tartiflette“ zu probieren. Das Gratin besteht aus Kartoffeln, Speckscheiben und Reblochon-Käse. In derselben Region kommen die Käsesorten Beaufort, Emmentaler und Comté ins Fondue. Je nach Region gibt es in den Bergen verschiedene Wurst- und Käsespezialitäten. Aus im Genfer See, Lac d‘Annecy sowie Lac Bourget gefangenen Hechten werden Klöße gemacht. Andere Fischarten, die auf euren Tellern landen können, sind Saibling, Barsch und Felche. Außer Wein lohnt es sich auch, Génépi zu trinken, einen Digestif aus Kräutern.

Tartiflette aus Savoyen
Tartiflette aus Savoyen
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